Vinschgau/Südtirol - Viele Menschen leiden an Niereninsuffizienz und müssen sich regelmäßiger Dialyse unterziehen. Viele warten auf eine Spenderniere. Seit 1974 kümmert sich der Südtiroler Nierenkrankenverein NIRENE um Nierenpatienten:innen und deren Angehörige. Heute zählt der Verein rund 300 Mitglieder, darunter auch nicht Betroffene. Im Vinschgau leben an die 40 Nierenkranke. Seit 2019 ist Gustav Kofler aus Matsch Präsident des Nierenkrankenvereins. Im Rahmen von Erfahrungsaustausch, Beratung, Zusammenkünfte, Freizeitangebote und finanzielle Unterstützungen kümmert sich das Mitarbeiterteam um die Belange der Betroffenen. „Wir übernehmen Aufgaben beziehungsweise Dienstleistungen für das Landesamt für Gesundheit und erhalten dafür einen finanziellen Beitrag, für dessen Verwendung wir dem Amt dann jährlich genauestens Rechenschaft abliefern müssen“, erklärt Kofler. „Wir helfen beispielsweise beim Ansuchen um Zivilinvalidität, bei Ansuchen um Spesenrückvergütungen bei Kontrollvisiten und einiges mehr.“ Der Verein springe unbürokratisch auch bei Härtefällen ein. Mit einem finanziellen Beitrag zur Überbrückung eines Engpasses sei zum Beispiel einer schwer erkrankten, von ihrem Mann verlassenen und arbeitsunfähigen Frau mit zwei kleinen Kindern geholfen worden.
Unterstützt wird Kofler im NIRENE-Ausschuss von seiner Stellvertreterin Gertrud Zöschg (Ulten), Dr. Ulrich Seits (Terlan), Petra Braun (Eppan), Regina Grunser (Terenten) und Annalisa Marin (Bozen). „Wir haben ein Jahr lang unsere ehrenamtlich geleisteten Stunden notiert und festgestellt, dass es sich um das Stundenpensum eines Landesbeamten in Vollzeit handelt“, so Kofler. Große Unterstützung habe er immer auch von der ehemaligen Volksanwältin Gabriele Morandell erhalten. „Sie hat mir oft aus der Patsche geholfen.“
Kofler sensibilisiert mit Informationsveranstaltungen seit Jahren für die Organspende. Mittlerweile haben sich im Rahmen der Ausweiserneuerung 35.000 Bürger:innen Südtirols als Organspender:innen eintragen lassen.
Der Verein NIRENE pflegt die Zusammenarbeit mit der Organspendervereinigung AIDO, sowie mit Partnerorganisationen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. (mds)