Schlanders/Graun - Eine Großbaustelle wie die am Reschensee gibt es selten. Die Gelegenheit, diese zu besuchen, nutzte die erste Klasse Tiefbau der Landesberufsschule Schlanders Mitte Mai. Die zwanzig angehenden Tiefbauer zeigten sich bei ihrer Lehrfahrt begeistert vom Zusammenspiel der sechs Tiefbaufirmen und drei Unterfirmen im trockenen Grund des Stausees.
Begleitet von den zwei Fachlehrern Norbert Linser und Elmar Marx holten sich die eine weibliche und 19 männlichen Auszubildenden am 15. Mai aus erster Hand Informationen zur Großbaustelle. Die Führung oblag Klaus Patscheider von der Firma Mair Josef. Er erhielt Unterstützung von Michael Hofer (Hofer Tiefbau) und dem Baustellenleiter Armin Tempeler der Firma Brunner & Leiter.
Den Lehrlingen wurden zunächst der Zweck und die Pläne der Verlegung der Straße in das Bett des Sees erklärt. Dann erhielten sie Einblicke in den technischen Ablauf der Arbeiten: So müsse beispielsweise die Menge von 3,3 Millionen Kubikmeter gelockertem Material entnommen, auf der süd-östlichen Seite des Sees abgekippt und bis zur Höhe der alten Straße angewalzt werden. Dafür transportierten 30 bis 35 Dumper täglich circa 30.000 Kubikmeter Material. Der Kraftstoffverbrauch beläuft sich dabei auf 20.000 Liter Diesel bei einer Arbeitsschicht von elf Stunden. Der Weg der eingesetzten Maschine wird per GPS optimiert.
Die Lehrlinge zeigten sich begeistert, insbesondere da sie die Baustelle nicht nur vom Boden, sondern auch von einem Fahrzeug aus erleben und weil sie während der Besichtigung und des Essens auch mit den Arbeitern sprechen konnten.