Zuoz - Für ihr Stück Üna sbrinzla da spranza per S-chus-ch (dt. Ein Funke Hoffnung für S-chus-ch) erhält die im Engadin lebende Autorin und Regisseurin Selma Mahlknecht den Premi Travers Zuoz. Gestiftet wird der Preis von der rätoromanischen Kulturvereinigung Lia Rumantscha und der Gemeinde Zuoz. Mahlknechts Stück wird 2023 im Rahmen des Festivals Travers von professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern in romanischer Sprache uraufgeführt und anschließend durch Graubünden touren. Die Geschichte spielt im fiktiven Bündner Dorf S-chus-ch, das von Armut und Abwanderung geprägt ist. Als ein anonymer Geschäftsmann dort investieren möchte, stößt er auf großes Interesse. Zu spät merken die Bewohner des Bergdorfs, dass der Milliardär schrittweise das ganze Dorf unter seine Kontrolle bringt, um es in einen gigantischen privaten Schutzbunker gegen die Folgen des Klimawandels, gegen Krieg und soziale Krisen zu verwandeln.
Die aus Theaterfachleuten bestehende Jury hob hervor, dass Mahlknechts Stückentwurf „hochaktuelle globale Fragen, die gleichzeitig aber auch von spezifischer Bedeutung für das Romanische und das Berggebiet sind“, mittels Satire reflektiert. Besonders gelobt wurden „biblische und dürrenmatt‘sche Anspielungen“ sowie die Dramaturgie und die prägnanten Dialoge des Werks.
Die Verleihung des mit 15.000 Franken dotierten Preises findet am Samstag, 19. November, um 16 Uhr im Theater Zuoz Globe im Oberengadin statt.