Latsch/Bonn - Von wo kommen wir? Wohin gehen wir? Und vor allem, was tun wir hier? Mit derartigen philosophischen Grundfragen setzt sich Elisabeth Reichegger schon seit mehreren Jahren künstlerisch auseinander.
Elisabeth Reichegger ist 1986 in Schlanders geboren und in Latsch aufgewachsen. 2007 übersiedelte sie nach Alfter, einer Gemeinde am westlichen Stadtteil von Bonn. In ihrer Freizeit kommt sie immer wieder gerne nach Hause zurück.
An der Alanushochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter studierte Reichegger Bildhauerei und schloß 2014 mit dem Diplom ab. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Zur Zeit malt und zeichnet sie.
„VONWOHIN“ titelt die Ausstellung, die Reichegger in diesem Sommer im Raum für Kunst und Natur in Bonn zeigte. Das Aufbauen einer Ausstellung bedeutet für Elisabeth die einzelnen Arbeiten (Bilder, Objekte und Zeichnungen) in Beziehung zu bringen, in Verbindung zu setzen zum jeweiligen Raum und zueinander. Denn das einzelne Bild steht immer in Wechselwirkung zu seiner Umgebung- zu anderen Objekten und zu den Qualitäten und Eigenheiten des Raumes. Dieser Prozess des Auslotens und Austarierens hat für die Künstlerin ganz wesentlich mit einer Wahrnehmung zu tun, die über das Sehen hinausgeht.
„Wenn ich eine Arbeit anschaue, dann habe ich das Gefühl, dass ich sie nicht nur mit dem Auge wahrnehme, sondern dass das auch mit meinem Körper etwas zu tun hat. Diese erweiterte Wahrnehmung im Sinne einer Ganzkörpererfahrung ist für mich sehr wichtig“ sagt Reichegger. Das Hineinspüren in die eigene Bewegung öffnet Elisabeth ein Tor in eine sehr feine Körperwahrnehmung, welche die künstlerische Auseinandersetzung vertieft und erweitert.
Als kontinuierliches Motiv begleitet Elisabeth Reichegger die Frage nach der Reduktion auf das Wesentliche. Ihr Interesse gilt dem Leisen, Stillen und auch Ephemeren, dem über das rein Materielle hinaus wahrnehmbare. Ihre Arbeiten sind stille Anregungen, sich und die Welt immer wieder aus Neue wahrzunehmen. (pt)