Kolping im Vinschgau - Gesundheitszentren sind kein Schwerpunkt der weltweiten Kolpingarbeit. Eine Ausnahme ist Bolivien, wo die medizinischen Einrichtungen des Verbandes – auch in Corona Zeiten – wertvolle Hilfe leisten.
Als Hernan Gironda Mamani in die Notaufnahme des Herz-Jesu-Hospitals in El Alto kam, gaben ihm die Ärzte kaum Überlebenschancen. „Seine COVID- Erkrankung war auf dem Höhepunkt, seine Lungen schon halb zerstört“, erinnert sich seine Frau. Umso dringlicher hätte der 55jährige ärztliche Hilfe benötigt. Doch die fand er zunächst nicht, wurde überall nur abgewiesen. Erst die Kolping-Klinik „Herz Jesu“ nahm den Schwerkranken auf.
In El Alto, einer Stadt mit fast 1 Million Einwohnern, Corona Brennpunkt in Bolivien, standen alle Spitäler vor dem Aus. Nur die fünf Kolping-Gesundheitszentren im Land gewährten noch Unterstützung: vor allem für die Ärmeren.
Die Kolping Kliniken bieten seit Jahren auch ärmeren Menschen eine bezahlbare Gesundheitsversorgung. „Kolping hat keinen Chef, der Gewinne machen will“, erklärt Carlos Mattos, Geschäftsführer von Kolping Bolivien. In den Gesundheitseinrichtungen des Verbandes zahlen Patienten daher im Schnitt nur ein Drittel dessen, was andere Kliniken verlangen. Mit Hilfe von Spendern und von Kolping International kann der Betrieb in dieser Form – auch in Corona Zeiten --erfolgreich arbeiten.
Anhand dieser Darstellung wird deutlich, wie notwendig private –in unserem Falle Kolping Hilfe- ist, wenn das öffentliche Gesundheitssystem versagt und wir als Kolpinggemeinschaft gefordert und aktiv sind.-
Otto von Dellemann