Tarsch
Dem Vinschgau hat sein Wasser bisher kaum Glück gebracht. Es waren ortsfremde Konzerne, die mit staatlicher Hilfe und ohne Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung, Stau- und Kraftwerke errichteten und lange Zeit frei über den damit erwirtschafteten Strom verfügten. Heute gelten andere Regeln: Die Konzessionen für die Nutzung der Wasserkraft werden nun im und vom „Land“ vergeben. „Das Land“ hat entschieden und wiederum fühlen wir Vinschger uns außen vor gelassen. Besonders die Vergabe der „Marteller“-Konzession schmerzt uns. Beworben hatte sich neben der landeseigenen SEL auch das Vinschger Energie-Konsorzium (VEK). Gewonnen hat die SEL, wogegen das VEK umgehend rekurriert hat.
Auf Einladung der Tarscher SVP unter dem neuen Ortsobmann Harald Stampfer berichteten am achten Februar Vertreter des VEK vom Stand der Auseinandersetzung. Interessant dabei waren drei Feststellungen: Auch bei der Vergabe der Marteller Konzession zeichnen sich Anomalien ab. Die Unterlagen könnten nicht am richtigen Ort deponiert worden sein. Da das VEK im Wettstreit um diese Konzession der einzige Konkurrent der SEL war, könnte ihm diese – so das weitere Gedankenspiel - bei einem Ausschluss der SEL automatisch zufallen. Auf jeden Fall, so die zusammenfassende Aussage sei die Verhandlungsposition des VEK derzeit ausgezeichnet. (jan)