Latsch - Der Latschanderwaal ist ein Kulturdenkmal. Der 1873 fertiggestellte Waal ist 8 km lang, wird bei der Etsch in Goldrain gefasst und fließt bis Kastelbell-Galsaun. Seit 10 Jahren hat Klinger Franz aus Latsch (Jahrgang 1934) im Auftrag des Bodenverbesserungskonsortiums Galsaun die Aufgabe den Waal zu überwachen um einen gesicherten Wasserfluss zu gewährleisten. „Ich muss jeden Tag den Waal durchgehen und schauen, dass er frei von Steinen und Sträuchern ist“ erzählt Franz. Dabei ist er auch Gefahren ausgesetzt. „Die Einkehr bei der Etsch in Goldrain ist bei Hochwasser besonders gefährlich, wenn sehr viel Wasser fließt kann ich die Schwelle fast nicht erreichen. Würde ich nicht gut achtgeben, würde mich das Wasser mitreißen“ meint er.
Franz macht seine Arbeit sehr gewissenhaft. Er beaufsichtigt wegen der darunter verlaufenden Staatsstraße die gefährlichen Stellen, wo Wasserversickerungen mit nachfolgendem Erdrutsch zu befürchten sind und hält auch den Wanderweg sauber. „Hundekot, Tempotücher und in letzter Zeit auch Masken liegen oft auf dem Waalweg. Der Steig wird viel begangen, nicht nur von Latschern sondern auch von Wanderern aus Nah und Fern. Die Biker schicke ich immer zurück, denn Fußgänger haben hier Vorrecht“ sagt er.
Früher überwachte der Waaler auch die genaue Stundeneinteilung („Road“), verteilte das „Wasserwosser“ über die Nebenwaale, von wo es der „Wasserer“ mittels Schwellbrettern auf seine Felder auskehrte. „Diesbezüglich habe ich heute nichts mehr zu tun, das macht alles der Wielander Heinrich aus Galsaun. Er ist verantwortlich für den Latschanderwaal. Der Heinrich steht mir immer mit Rat und Tat gerne zur Seite. Für die gute Zusammenarbeit bin ich ihm dankbar“ betont Franz. „Wenn die Gesundheit es zulässt, würde ich die Arbeit als Latschanderwaaler auch weiterhin mit viel Freude ausüben“. (pt)