Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Meine Frau Mama wird im September 98 und sie sagt „polizeizwidr“, wenn ihr etwas nicht von der Hand gehen will oder wenn sie beim „Kortnen“ schlechte Karten zu haben glaubt. In diesem Sinne nenne ich die Neuanstellung eines Ortspolizei-Kommandanten in der Gemeinde Schlanders „polizeizwidr“. Da geht etwas gegen den Strich. Der Bürgermeister von Schlanders und sein Adlatus, der Multisekretär, müssen sich Fragen gefallen lassen, wie diese: Gibt es ein Problem mit der Ortspolizei in Schlanders, dass sie einen neuen Kommandanten braucht? Gibt es ein Sicherheitsproblem in Schlanders, oder gar im Vinschgau? Will der Bürgermeister von Schlanders den Bürgermeister:innen im Bezirk eine Diskussion über eine Bezirks-Polizei mit der Schaffung von Tatsachen aufzwingen? In unserer Titelgeschichte zeichnen wir nach, dass die Entscheidung, den Eppaner Orts-Polizei-Kommandanten Christian Carli nach Schlanders zu holen, nicht von allen Bürgermeistern vorbehaltlos geteilt wird. Carli soll in 6 Monaten ein „Konzept“ zimmern, wie eine Bezirks-Polizei aussehen und verwaltet werden könnte. Wenn die Bürgermeister:innen das Konzept für gut befinden, soll Carli irgendwie (man muss dazu erst die Voraussetzungen schaffen) in der Bezirksgemeinschaft angestellt werden und dieses neue Polizeicorps leiten. Das ist Schaffung von Tatsachen. Politik ist das nicht. Damit erzwingt der Schlanderser BM, der gleichzeitig Bezirkspräsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ist, eine politischen Diskussion in den Reihen der BM über eine Bezirkspolizei. Damit „watscht“ Pinggera auch seine Vorgänger im Bezirk ab, die eine derartige Diskussion für nicht notwendig erachtet haben. „Polizeizwidr“ eben.