Anhand von sechs Kurzfilmen wurde beispielsweise das Thema Arbeitssicherheit bewusst gemacht. Themen waren auch die Vermarktung bäuerlicher Produkte, die Direktvermarktung und der schonende Einsatz von Spritzmitteln. Denn fast zwei Drittel unserer Mitglieder kommen aus dem Bereich Obstbau.
Heißt das, die Hochburgen der Bauernjugend befinden sich im unteren Teil des Bezirkes?
Ja, das kann man sagen. Die größten Gruppen gibt es in Kortsch und in Latsch. Insgesamt haben wir derzeit 22 Ortsgruppen. Keine Ortsgruppen gibt es zum Beispiel in Graun, St. Valentin, Langtaufers, Burgeis, Schlinig, Mals, Laatsch, Lichtenberg und Stilfs. Gleich mehrere Gruppen finden wir am Schlanderser Nördersberg.
Wie erklären Sie sich das?
Was den Nördersberg betrifft, erkläre ich es mir so, dass die Bauern wegen ihrer entlegenen Lage seit jeher gezwungen waren, zusammenzuhalten. Was die übrigen weißen Flecken im Tal betrifft, haben wir oft versucht, etwas zu bewegen. Doch es ist nicht gelungen, die Leute zu motivieren. In besagten Orten sind viele im Jungzüchterclub organisiert. Auch das könnte eine Rolle spielen, ist eine Zeitfrage.
Die Bauernjugend vergibt jährlich den Bergbauernpreis der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Können Sie die diesjährigen Preisträger nennen?
Nein, das wird erst bei der Versammlung bekannt gegeben. Nur so viel: Es wird immer schwieriger, junge Bergbauernfamilien zu finden, denen unsrere Jury den Preis zusprechen kann. Denn mit der Hofübergabe wird meist viel zu lange gewartet. Das ist ein großes Problem im Hinblick auf den Fortbestand vieler Höfe und es wird nicht mehr investiert. Wenn den Jungen nichts gehört, orientieren sie sich anders. Die Folge sind verwaiste Höfe vor allem im Berggebiet. Auch dieses Thema haben wir öfters angesprochen und mit den Bauernorganisationen diskutiert.
Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger/Ihrer Nachfolgerin?
Ich wünsche der neuen Führung viel Geschick bei der Organisation der verschiedenen Veranstaltungen. Ich wünsche, dass es gelingt, Sachthemen weiterzubringen und auch Gruppen im Obervinschgau dazuzugewinnen.
Interview:
Magdalena Dietl Sapelza