Mit der Operation Basiswahl ist der SVP mehreres gelungen: Zudecken und Ablenken von parteiinternen Problemen, Zulucken der Aussicht auf den Verlust der Mehrheit, von dringend anstehenden Problemlösungen (Sanität, Krankenhäuser, Urbanistik, Energie...) den Fokus auf eigene Personen zu richten, die Eroberung der Südtiroler Presselandschaft auf Tage hinaus. Mit dem Ergebnis der Basiswahl wird allerdings ein Wechsel innerhalb der Partei eingeläutet. Ein Albrecht Plangger etwa steht wahrlich nicht für ein „System Südtirol“ oder für ein „System SVP“. Im Gegenteil. Der ehemalige Grauner BM kann ein Hartgesottener sein. Vor allem, wenn er positiv unterstützt wird. Dass der Karl Zeller in den Senat wechseln wird wollen, war spätestens dann klar, als die SVP Vorwahlen beschlossen hat. Zeller, vom RAI Sender Bozen als „mastermind“ - als Superhirn der SVP - bezeichnet, liebt sicheres Terrain. Dies war ihm bislang beschieden. Immerhin sitzt Zeller seit 1994 für die SVP in der „Camera dei Deputati“.
Bei aller in der SVP vorherrschenden Euphorie: Eine gmahnte Wiesn hat sie bei den Parlamentswahlen im Februar nicht vor sich. Die Grünen schicken ihre Grand Dame, die Christl Kury, in den Senatswahlkreis Meran-Vinschgau. Die Freiheitlichen kommen mit Sigmar Stocker. Und für die Kammer tritt Pius Leitner himself auf Landesebene an. Wie will die SVP den damit drohenden Stimmenverlust begegnen? Basiswahlen sind eben nur ein Vorgeplänkel.