Pressemitteilung Bioland Südtirol - Bioland Südtirol fordert: „Konkrete politische Lösungen anstelle von Gerichtsverhandlungen notwendig.“
Der Bioland Verband Südtirol zeigt sich besorgt über die sich anbahnende gerichtliche Eskalation zwischen Buchautor Alexander Schiebel, Karl Bär vom Umweltinstitut München und Landesrat Schuler mit rund 1.000 Obstbauern als Nebenkläger. „Dieser Schauprozess zeigt sich bereits in seiner jetzigen Wirkung als gefährlich pauschalisierend für die Südtiroler Landwirtschaft,“ so Obmann Toni Riegler. „Wir rund 1.500 Biobauern im Land sind auf keinen Fall einverstanden, dass europaweit ein derartiges Bild der Südtiroler Landwirtschaft entsteht.“
Der einzig konstruktive Weg sei jener der konkreten politischen Schritte, um die Landwirtschaft in Südtirol ökologisch umzubauen. Ein Verharren in der Opferrolle mit Schuldzuweisungen auf beiden Seiten und die anstehende Gerichtsverhandlung schade allen.
Der Bioland Verband Südtirol fordert die Politik auf, signifikant in die Weiterbildung der Landwirtinnen und Landwirte sowohl in Schulen als auch in der berufsbegleitenden Weiterbildung zu investieren. Themen wie Bodenfruchtbarkeit, Kreislaufdenken, ökologischer Anbau, artgerechte Tierhaltung, Klimaschutz, Agrarökologie und regionale Vermarktung sollten zum Grundhandwerk der Landwirte von morgen gehören.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Forschung. Ähnlich dem BÖLN in Deutschland (Bundesprogramm Ökologischer Landbau) sollte auch in Südtirol ein Programm aufgelegt werden, das Forschung und Weiterbildung im Ökolandbau tatkräftig und langfristig unterstützt.
Auch fehle im italienischen und Südtiroler Tourismus immer noch die verpflichtende und transparente Zertifizierung von Bio-Produkten im Hotel- und Gastgewerbe.
Last but not least geht es darum, Bioprodukte selbstverständlich in den Alltag einzuführen, als Lebensmittel auf dem Teller zu Hause und in der Verpflegung von Schulen, Kindergärten, Mensen und im Tourismus.
Bioland Verband, Südtirol