Kolping im Vinschgau - Der Sonntag als Tag der Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi ist ein Tag des Dankes und der Freude. Über das runde Kirchenjahr erinnern wir Christen uns der wichtigen Ereignisse im Leben Jesu. Die Auferstehung ist dabei von so zentraler Wichtigkeit, dass wir uns an jedem Sonntag daran erinnern. Wir setzen sie wie ein Ausrufezeichen unseres Glaubens an Jesus Christus in den Alltag hinein. An jedem Sonntag feiern wir unsere Hoffnung, dass mit der Auferstehung Jesu auch unsere Auferstehung möglich ist. So bekommt unser Leben - und sogar unser Sterben – Sinn und Ziel.
Der bürgerliche Kalender und – leider oft unser Denken – beginnt seit einigen Jahren mit dem Montag: mit den Arbeitstagen. Der Sonntag als letzter Tag der Woche dient dann der Erholung für die nächste Arbeitswoche. Aus dieser Anordnung des Kalenders könnte man schließen, dass Arbeit und Leistung das Wichtigste im menschlichen Leben sei, da der Ruhetag ausschließlich der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit dient.
Genau dieser Gedankengang wird gesprengt, indem wir den Sonntag als den ersten Tag der Woche feiern. So wird von vornherein deutlich, dass der Mensch von Gottes Schöpfungsgedanken her, nicht von seiner Leistung her zu definieren ist. Gott schenkt uns das Leben, wie er uns im dritten Gebot den Sabbat als Tag der Ruhe, der Erholung und der Besinnung schenkt. Nehmen wir diesen Tag als Geschenk Gottes an. Der Sonntag, der den Sabbat in sich aufnimmt, ist eine der ältesten sozialen Errungenschaften aus religiöser Wurzel. Setzen wir alles daran, ihn genau vor diesem Hintergrund und mit diesem Bedeutungsinhalt auch in unserer Heimat als Sonntag zu erhalten.
Otto von Dellemann