Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Seit März läuft der Schulunterricht aus der Ferne über die sozialen Netzwerke. Es gibt jene, die im Fernunterricht über sich hinauswachsen und jene, die wenig oder gar nichts abliefern. Das gilt für SchülerInnen genauso wie für LehrerInnen. Eigentlich so, wie im normalen Schulalltag auch. Schwierig ist die derzeitige Situation für schwache Schüler, für Kinder mir Beeinträchtigungen, für Migrantenkinder, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen. Auf der Strecke bleiben die sozialen Kontakte und die Nähe. Die Meinungen über die Effizienz des Schul-Notprogramms gehen auseinander. Von „einem verlorenen Schuljahr“ sprach kürzlich die Direktorin des Schulsprengels Brixen Elisabeth Flöss im Sender RAI Südtirol. Sie bemängelte auch, dass sich nur rund 20 Prozent der Eltern die Zeit nehmen, ihre Kinder daheim zu begleiten. Nicht so schwarz sehen die Direktoren im Vinschgau. Ein positiver Aspekt der Corona Krise ist, dass sich neue Lernmethoden über Internetplattformen etablieren, die einen zukünftigen Unterricht in den Klassen bereichern können. Die Nachfragen bei Vinschger SchülerInnen und LehrerInnen ergaben, dass den meisten die Schule lieber wäre als der Fernunterricht. Und die Eltern, die unfreiwillig in die Lehrerrolle geschlüpft sind, dürften verstanden haben, wie hart eigentlich der Job des Lehrers ist. Dringend notwendig ist jetzt Klarheit in der Sommerbetreuung. Es gilt nicht nur zu diskutieren und zu polemisieren, sondern diese auch verbindlich zu organisieren.