Glurns/Vinschgau - Für ihre Bezirksversammlung wählten die Vinschger Heimatpfleger am Samstag, den 29. Februar, den Raum im Dachgeschoss des Flurinsturms in Glurns. Damit unterstreichen sie ihre Wertschätzung für die Familie Ortler, die das historische Gebäude mustergültig saniert und einer neuen Bestimmungen zugeführt hat.
von Magdalena Dietl Sapelza
Es ist wichtig, dass die Kultur- und Naturlandschaft im Vinschgau die Wertschätzung erfährt, die sie verdient. Vieles ist im Vinschgau noch da, was anderswo verschwunden ist, und wir setzen uns dafür ein, dass es erhalten bleibt“. Mit diesen Worten begrüßte Bezirksobmann Franz Fliri die Heimatpfleger. „Wir haben gegen Lobbys zu kämpfen, so beim neuen Raumordnungsgesetz, wo man uns zwar angehört hat, wo unsere Vorschläge aber an anderen Interessensgruppen zum Großteil abgeprallt sind.“ Darauf verwies die Landesvorsitzende der Heimatpfleger Claudia Plaikner. Die Heimatpfleger sind keine ewig Gestrigen sondern Brückenbauer. Sie arbeiten ehrenamtlich und erheben hartnäckig ihre Stimme, so gegen den Zusammenschluss Langtaufers/Kaunertal, der dem Tal außer einen riesigen Parkplatz kaum etwas bringen würde. Sie haben den einzigartigen Turnauna Schuttkegel in Taufers i.M. im Auge, wo die Vorgaben des Landschaftsschutzplanes teilweise ignoriert werden. Auf entsprechende Schreiben an die Gemeinde habe es bisher noch keine Antworten gegeben. Und sie wehren sich gegen die neuen Pläne für Urlaub auf der Alm.
Erfolge verbuchen die Heimatpfleger in Glurns. Die Pfähle nahe der Stadtmauer werden abgebaut. Auch der Golfplatz in der Oberen Au konnte verhindert werden. In Latsch ist es gelungen, den Stockerhof zu retten. Der Schandfleck am Eingang zum Schnalstal wird nun neu gestaltet und in Stilfs laufen Bemühungen, die Mühle in Valatsches - die einzige im Gemeindegebiet - zu renovieren. Ein großes Anliegen der Heimatpfleger ist die Neugründung von Ortsvereinen und die Sensibilisierung der Bevölkerung nach dem Motto: Man darf nicht alles tun, was man tun kann. Bei der Wahl wurde Franz Fliri einstimmig als Bezirksobmann bestätigt. Ihn unterstützen Roland Peer (Burgeis) und Roland Angerer (Stilfs). Abschließend berührte Ludwig Schöpf die Anwesenden mit seinem Diavortrag „70 Jahre Untergang einer Kulturlandschaft in Graun und Reschen“.