„Wir Heimatpfleger haben uns der Baukultur und der Ortsbildgestaltung angenommen“, sagte die Obfrau des Vereines für Heimatpflege Partschins Hanni Laimer einleitend. Laimer zitierte die Aussage der Direktorin des Tourismuvereines Karin Thaler, die bei der Vollversammlung des Tourismusvereins von einer Schatzkiste Partschins gesprochen hatte. „Wir müssen aufpassen, dass diese Schatzkiste nicht von Räubern geplündert wird“, brachte Laimer die Sorge der Heimatpfleger auf den Punkt. Der Heimatpflege-Bezirksobmann Franz Fliri brachte Gedanken zur Heimatpflege ein und forderte ein Nachdenken ob ein immer Mehr, ein immer Größer die richtige Richtung sei.
Dass der Rittersaal bis auf den letzten Platz gefüllt war, zeugte am 28. März 2019 von regem Interesse an der oft auch für Bauträger nicht immer bequemen Tätigkeit der Heimatpflege. Hempel sparte in seinem Kurzreferat „Neues Bauen in der Gemeinde Partschins“ nicht mit Kritik, sagte, dass die Schatzkiste Südtirol tatsächlich geplündert werde, sprach von „ApfelbaumKZ“, von „Schreckensarchitektur“, von sozialer Entmischung durch Schlafstätten, kritisierte auch den Schlossherrn Sigmund Kripp, der Bäume entfernt habe, wies aber auch auf postive Beispiele in der Baukultur hin.
In der Gesprächsrunde und in der Diskussion wurden Sorgen über das Verschwinden von architektonischen Perlen, von einem möglichen Bauboom im Tourismus den baurechtlichen und architekonischen Notwendigkeiten von Bauwerbern gegenübergestellt. Die Qualität eines Baues hänge, so die Architektin Angelika Margesin, wesentlich vom Architekten und dem Bauherren ab. Eine künftige Zusammensetzung der Baukommission durch Fachleute ändere daran wenig. BM Albert Gögele wies auf die baurechtlichen Rahmenbedinungen hin, die in der Gemeinde Handzuhaben seien. Bei Hotelbauten, so HGV-Obmann Philipp Ganthaler, spielen für Bauwerber vor allem auch Rentabilitätsgedanken eine Rolle. Herbert Schönweger wünschte sich einen gemeinschaftlichen Gedanken, wenn bauliche Veränderungen anstünden. (eb)
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