Von Albrecht Plangger - Italiens Schuldenberg wächst weiter. Die Regierung Conte hat das Dokument für die Wirtschaft und Finanzplanung (DEF) verabschiedet, in welchem sie einerseits die Weichen für eine schrittweise Steuersenkung (Flat-Tax mit fixem Prozentsatz 15% oder 20% für Jahreseinkommen unter € 50.000,00) setzt, anderseits aber die Staatsschulden weiter anwachsen lässt. Die Wachstumsprognose sinkt leider weiter. Das sind keine rosige Aussichten. „Konkrete“ Maßnahmen gegen Abwesenheit am Arbeitsplatz (assenteismo) in der öffentlichen Verwaltung wurden nun aber mit dem sog. „Decreto Concretezza“ gesetzt. Die Präsenz am Arbeitsplatz wird nicht mehr mit der „Stempelkarte“ sondern per „Fingerabdruck“ oder Videoüberwachung festgestellt. Den „Drückebergern“ und „Blaumachern“ will die resolute Ministerin Bongiorno nun das Leben schwer machen. Viel besser geht es da dem Wolf. Der Umweltminister Costa hat vor einigen Tagen den neuen Wolfsmanagementplan vorgelegt mit 23 Maßnahmen, die ein Zusammenleben Mensch / Wolf ermöglichen und die Schäden in der Nutzviehhaltung gering halten soll. Abschüsse von Wölfen zum Schutz der Viehhaltung - außer bei extremen Problemen der öffentlichen Sicherheit – sind zum Entsetzen vieler Regionen keine vorgesehen. Für die meisten Italiener ist das Problem ja nicht der Wolf, sondern die „Wildschweinschwemme“ von über 1 Mio. Stück (max. 200.000 sollten es sein). Die Wildschweinanzahl hat in den vergangenen 15 Jahren um 400% zugenommen. Laut Wolfmanagementplan stehen für den Wolf „20.000 Tonnen Biomasse“ zur Verfügung.
Solange Italien also nicht das Problem der Wildschweine – die gewaltige Schäden in der Landwirtschaft anrichten – direkt durch massive Abschüsse angehen will, wird der Wolf in den meisten Regionen als brauchbares Mittel gegen die Wildschweinplage willkommen sein.
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