Zwei Frauen und zwei Männer, die sich „Komitee der Gerechtigkeit“ nennen, entführen den unter Verdacht stehenden Kindermörder Rautermann, um von ihm ein Geständnis und von der Politik härtere Strafen für Kinderschänder und -mörder zu erzwingen. „Schon pervers: dass immer erst etwas passieren muss, bevor die Politik reagiert“, heißt es gleich zu Beginn. Manchmal reicht ein Satz, um den Kern zu sagen. Die fünfte im Bunde: Die Mutter der verschwundenen Melanie. Es sind beklemmende Szenen, die sich da auf der Bühne – ein Keller – abspielen mit vielen Fragen, die eine Antwort suchen: Wie weit darf Selbstjustiz gehen, wenn Politik und Polizei zu versagen scheinen? Was macht Hass aus Menschen? Es hallt noch lange nach dieses Theater und manche Szene will erst verdaut werden. Da ist vor allem jene von Rautermanns vermeintlichem Geständnis zu nennen. „Vier an einer Hand und ich bin der Daumen“, sagt Rautermann immer wieder. Die Frage: War er es oder nicht - lässt die Zuschauer nicht los. Denn Rautermann spielt mit den Entführern Katz und Maus. Wie konnte Rautermann wissen, dass nur eines der vier entführten Mädchen ein Armband trug? Warum tischt er Lügen über seine Mutter auf? Zum Schluss: Tiefes Durchatmen beim Publikum, dann anerkennenden Applaus für sechs Spitzenspieler. Ein Zuschauer formulierte es treffend: Die Heimatbühne Schluderns ist immer wieder für Überraschungen gut. (ap)
Nächste Aufführungen:
Fr. 22. 02. 2019 um 20 Uhr Sa. 23. 02. 2019 um 20 Uhr
So. 24.02.2019 um 17 Uhr
Platzreservierung: 339 7600113
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