Tappeiner sprach kürzlich beim „Treffpunkt“ im Hauptsitz der Raiffeisenkasse Prad-Taufers vor 150 Zuhörerinnen und Zuhörern zum Thema: „Möglichkeiten einer kleinen Region in turbulenten Zeiten“. Doch beruhigen konnte er dennoch nicht. Europa befinde sich nach der Finanz- und Wirtschaftskrise nun auch in einer Vertrauenskrise und es fehle an Visionen. Es komme noch einiges auf die Gesellschaft zu: weitere unvorhergesehene Sparpakete, Stagnation des Wachstums in den nächsten 12 bis 18 Monaten, das Ansteigen der Energiepreise, steigende Inflation mit höherem Zinsniveau. Tappeiner sprach von einem bevorstehenden „langen Weg aus der Krise“. Lokomotive der kommenden 20 Jahren sei die Energiewende. Diese könne die Wirtschaft beleben und neue Arbeitsplätze schaffen. „Der Abbau der beiden Windräder auf der Malser Haide ist deshalb rückwärtsgewandt und kontraproduktiv“, so Tappeiner. Für das lokale Handeln in den derzeit schwierigen Zeiten rät Tappeiner: Weiterentwicklung der lokalen Energiepolitik, Wiederbelebung der Produktionszonen, Überprüfung der Finanzierungsstrukturen angesichts der zu erwartenden Zinssteigerungen, intelligente Betriebsnachfolge und Kooperationen, Vorbereitung des Absatzmarktes (auch durch Verbesserung der Sprachkenntnisse), Weiterentwicklung des touristischen Sommerangebotes. Die Banken ruft Tappeiner zur Vorsicht bei notleidenden Positionen und Zwangsvollstreckungen auf. Allgemein forderte er zu mehr Zuversicht und Vertrauen in die lokale Wirtschaft auf. Man solle nicht nur das Negative sehen, sondern auch die positive Entwicklung in unserer Region, in der die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zu anderen Staaten Europas sehr niedrig sind. (mds)