Die Bedeutung dieser nicht alltäglichen Begebenheit hat auch die Anwesenheit des Obmannes der Südtiroler Gärnter Valtl Raffeiner und des Obmannes der Bürggräfler und Vinschger Gärnter Heinz Luther unterstrichen. Über die Geschichte der Rose wusste Luther zu berichten. Beinahe alle Hochkulturen in Europa und in Asien bis zu den Römern haben sich der Rosenzucht gewidmet. Hervorgetan haben sich die Chinesen, denen es glugen ist, rote und gelbe Töne in die Zucht einzuführen und auch zu mehrmaligem Blühen im Jahr zu bewegen. Im Mittelalter sei die Rose in Europa fast in Vergessenheit geraten und erst mit Gregor Mendels Kreuzzüchtungen vor 150 Jahren erblühte die Rose wieder und die Eigenschaften und Farbgebungen sind seither zu einem riesigen Sortiment regelrecht explodiert.
Dass Naturns zu einer eigenen Sorte mit eigenem Namen gekommen ist, ist der Idee von Tourismusdirektor Ewald Brunner und dem VizeBM Helmut Müller zu verdanken. Mit der Aufgabe betraut wurde Hanspeter Schöpf von der gleichnamigen Gärnterei in Vetzan. Schöpf beschreib den langen Weg zu einer eigenen Rosensorte, welcher mit viel Glück und viel Arbeit verbunden gewesen sei. Gemeinsam mit einem der größten Rosenzüchterbetriebe in Deutschland „Rosen Tantau“ sei es gelungen, die gewünschten Eigenschaften ausfindig zu machen, zu züchten und schließlich mit einem eigenen Namen versehen zu können. Der Name „St. Prokulus“ habe überzeugen können, denn in der St. Prokulus-Kirche finden sich die wahrscheinlich ältesten christlichen Fresken im deutschsprachigen Raum.
Das kräftige Rosa stehe für Jugend und Schönheit, sagte Valtl Raffeiner, der auch auf die Bedeutung der Rose in der christlichen Symbolik hinwies: Die rose stehe für die Liebe und werde daher der Muttergottes zugeschrieben. Die rose stehe auch als Sinnbild für die Gebete, was sich im Rosenkranz manifestiere.
Die Rosentaufe auf den Namen „St. Prokulus“ nahm dann BM Andreas Heidegger vor und goss mit einer Gießkanne Wasser über aufgereihte Rosen. Naturns hat seither eine eigene Rose.
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