Tschengls/Mals
Drehleier, Dudelsack und Raffele, diese Bordun-Instrumente haben im Alpenraium Traditon, sind aber etwas in Vergessenheit geraten. Die Verantwortlichen im Südtiroler Volksmusikkreis Bezirk Vinschgau organisierten Mitte Juli zum zweiten Mal die Bordun Musiktage, um die seltenen Instrumente wieder aufleben zu lassen. Heuer gastierte eine 15-köpfige Gruppe aus Italien, Deutschland und Österreich vom 15. bis 18. Juli in der Tschenglsburg. Bei einem Dia-Vortrag von Gianni Bodini über Schottland ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Instrumente erklingen. „Die Musik hat perfekt zum Inhalt des Vortrages gepasst“, sagt Gernot Niederfriniger, seit Jahren Triebfeder der sommerlichen Musikseminare im Vinschgau. Nach den Borduntagen standen in Mals vom 19. bis 22. Juli zum siebten Mal die Schwegelpfeifen im Mittelpunkt. 22 Interessierte (von 8 bis 72 Jahren) übten mit den hölzernen Querflöten, einem traditionellen Instrument der Schützen. Schwegel lassen sich gut mit Marschmusik kombinieren, aber auch mit Tanzmusik und Geigen. „Zu den treuesten Schweglern bei international besetzten Seminaren zählen einige Schützen aus Algund“, sagt Niederfriniger. Ein Schwegel-Bauer aus Bayern hatte sich die Schweglpfeife in seinen Spazierstock eingebaut. Den Abschluss bildete das Schwegelpfeifertreffen auf dem Tartscher Bichl. „Wir haben nach Glurns hinunter geschwegelt, denn die Schwegelmusik passt auch gut in eine mittelalterliche Stadt“, scherzt Niederfriniger. Sein Dank gilt der Musikschule Mals, die die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. (mds)