Naturns
Dieses Zitat von Goethe ist treffend am Eingang des Prokulusmuseums angebracht und bildete den Grundtenor der Referate, die anlässlich der Vorstellung der Sonderausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift „Der Schlern“ gehalten wurden.
Die Herausgabe ist ein Teil von Veranstaltungen des Projektes „Prokulus 12“, die der Kulturverein und die Marktgemeinde Naturns im heurigen Jahr anbieten. Anlass dazu gab die 100ste Wiederkehr der Auffindung der frühmittelalterlichen Fresken in der Kirche. Die sensationelle Entdeckung rief zahlreiche Wissenschaftler auf den Plan, deren Forschungsergebnisse nun der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollen. Das 167 Seiten umfassende Werk wurde am Samstag, den 23. Juni um 19 Uhr im Hof des Bürger- und Rathauses von Naturns vorgestellt.
Heinrich Koch hatte die Moderation übernommen und Friedrich Ganthaler, der Vorsitzende des Vereins, präsentierte die Sondernummer „Schlern-St.Prokulus“. Er stellte die Autoren und namhafte Wissenschaftler vor, die sich den verschiedenen Teilbereichen gewidmet hatten. Den einzelnen Beiträgen liegen jahrelange Forschungsergebnisse zugrunde, die St. Prokulus in den „Mittelpunkt der Wissenschaften“ gerückt haben.
Helmut Gritsch betonte dies besonders in seiner Festrede über die Geschichte und Bedeutung dieser Wandmalereien. Leo Andergassen wies auf die denkmalpflegerischen Etappen an der Kirche hin und bezeichnete diese als Vorzeigebeispiel.
In den Ansprachen des Landeshauptmannes und des Bürgermeisters wurde auf die kulturelle Bedeutung des Fundes und der Forschungsergebnisse, sowie auf die Bemühungen, dieses Denkmal zu erhalten, hingewiesen. Die Sonderausgabe wurde an die Anwesenden kostenlos ausgehändigt, ist aber auch im Prokulusmuseum käuflich zu erwerben. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Musikgruppe „Tittla“. Ihr abschließendes Konzert ließ viele Besucher noch lange verweilen.
Der Umtrunk bot Gelegenheit, sich zu unterhalten und sich gemeinsam über das Kleinod „Prokulus“ zu freuen. (ria)