St. Valentin
Seit Montag herrscht zeitweise ein Höllenlärm über St.Valentin. Die Einwohner laufen auf die Straße und erkundigen sich nach der Ursache. Nur jene, die der Einladung der Gemeinde Graun zu einem Informationsabend am 13.03. gefolgt waren, wissen Bescheid.
Mauro Scienza und Alessandro Olivotto, Verantwortliche der Wasserkraftwerke von Glurns und Kastelbell, informierten über die geplanten Arbeiten, die zurzeit in Auftrag der
Seledison am Reschenstausee durchgeführt werden. Um den Druckstollen zu entleeren, wurde heuer der Grundablass geöffnet. Der Wasserspiegel wurde dadurch unter das übliche Niveau gesenkt.
Vor zwei Jahren wurde durch die Errichtung einer By-Bass-Galerie zwischen dem Druckstollen und einem Entlastungsstollen die heurige Sanierungsarbeit an der Druckleitung vorbereitet. Damit wurde ein verschließbarer Zugang zum Druckstollen geschaffen. Die entsprechenden Kosten beliefen sich auf 2,5 Millionen Euro.
Ein zweiter Zugang wird zurzeit am „Ponte canale“ in unmittelbarer Nähe der Haider-Alm-Talstation errichtet und mit einem speziellen Stahltor versehen. Die Sanierungsarbeiten können dadurch mit doppelter Geschwindigkeit durchgeführt werden. Gearbeitet wird in drei Schichten. Es müssen schließlich 2,2 Millionen Euro zwischen 19. März und Anfang Juni verbaut werden.
Ausgebessert wird der Druckstollen auf einer Strecke von 400 Metern zwischen Kaschon und Mühlen. Den gelegentlichen Wasseraustritten zwischen „ Ponte canale“ und Reithl will man mit Betoninjektionen zu Leibe rücken. Parallel zu diesen Instandhaltungsarbeiten werden auch die Hochwasserentastungsbauwerke, die drei kalottenförmigen Trichter, saniert. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Graun wird der „Ponte canale“ verschönert. Die Sanierungsarbeiten am Druck-stollen werden auch 2013 und 2014 fortgeführt. Der Stillstand des Kraftwerkes Glurns wird heuer auch dazu genutzt, um die 200.000 Kubikmeter von angeschwemmtem Material aus dem Ausgleichsbecken zu entfernen. Gleichzeitig soll auch die Uferbefestigung saniert werden. Für diese Arbeiten sind 2 Millionen Euro vorgesehen. (aw)