Prad am Stilfserjoch
Die Sennerei Prad hat am 4. Oktober 2011 mit der Produktion begonnen. Damit wurde nach einer 20-jährigen Durststrecke die im Jahre 1960 begonnene Sennerei-Tradition wieder aufgenommen. Ein mutiger Schritt in den Augen der zentralen Stellen für Milchverarbeitung in Bozen. Doch die Betreiber der Sennerei um Alois Burger sind zuversichtlich und wollen alles tun, damit die Initiative erfolgreich wird. Derzeit werden 1.250 Kilogramm silofreie Milch von 13 Liferanten verarbeitet. Die Betreiber hoffen nun, dass die Produkte auch ihren Absatz finden und die Bevölkerung hinter der Sache steht. In der vergangenen Woche war die neue Ausrichtung der Sennerei im „aquaprad“ Thema einer Abendveranstaltung, mit Annemarie Kaser vom Südtiroler Sennereiverband, dem Almberater Bertram Stecher und dem gebürtigen Prader Uli Wallnöfer, der mit „Südtirol pur“ in Meran erfolgreich regionale Produkte anbietet und den Burger mit ins Boot geholt hatte. „Regionalität ist das neue Bio und die Prader Sennerei liegt im Trend“, unterstreicht Wallnöfer. „Die Konsumenten suchen Sicherheit, wollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen und sind auch bereit, mehr zu bezahlen. Entscheidend für eine erfolgreiche Vermarktung ist die Qualität. Wir brauchen ein Top-Produkt“. Der Weinanbau in Südtirol habe sich kontinuierlich über die Qualität zu einem Spitzenprodukt entwickelt und erziele Spitzenpreise. Dieselbe Entwicklung müsse auch im Sennereibereich verfolgt werden, so Wallnöfer. Eine Lanze für saubere Verarbeitung brach auch Stecher: „Die Qualität beginnt im Stall, ohne gute Milchqualität hat guter Käse keine Chance“. Absatzziel der Prader Sennerei ist die Nutzung kleiner Kreisläufe (ein Drittel Detailverkauf, ein Drittel Vinschgau-Verkauf (Gastronomie) und ein Drittel Verkauf in umliegenden Regionen.) (mds)