Das dreistöckige Gebäude ist platzprägend, zentral und weist, laut ENEL-Ausschreibung, rund 700 Quadratmeter Bruttofläche auf. Die ehemalige Verwaltungszentrale des ENEL ist seit Jahren verwaist. Man hat es damals in der Landesregierung und in der SEL verabsäumt, dieses Gebäude in die Masse der Stromnetzübernahme von ENEL auf SELnet hineinzuverhandeln. Seit das Stromnetz auf das Land übergegangen und im Obervinschgau dann von den Gemeinden aufgekauft worden ist, hat ENEL für das wuchtige und etwas architekturfremde Gebäude keine Verwendung mehr gehabt. Im übrigen verkauft ENEL italienweit solche ehemaligen Zentralen zuhauf.
Weil sich in den vergangenen Jahren kein Käufer für den ENEL-Palast in Mals gefunden hat, schreibt Enel selbst das Gebäude zur Versteigerung aus. Der Ausschreibungsbeginn startete am 28. März 2018 und der Termin für die Offertabgabe endete am 30. April 2018 um 16.00 Uhr.
Im Oktober 2017 hat sich der Malser BM Ulrich Veith vom Gemeinderat das Mandat geholt, sich um den Ankauf des Ex-Enel-Gebäudes zu bemühen. Fünf Tage vor Ablauf der Offertabgabe hat der Malser Gemeindeausschuss in aller Herrgottsfrüh (laut Ausschussprotokoll um 7.45 Uhr) beschlossen, an der Immobilienversteigerung teilzunehmen. Der Ausschuss hat einen Maximalwert festgelegt, der im Protokoll nicht genannt wird, mit der Begründung - „aus Gründen des Wettbewerbes kann dieser nicht veröffentlicht werden.“ Zudem vermerkt der Mals Gemeindeausschuss, dass erst in einem zweiten Schritt eventuell anfallende effektive Ausgaben verpflichtet werden sollen.
Sicher ist, dass auch der Schlanderser Immobilientycoon Bernhard Wellenzohn ein Offert abgegeben hat, nicht als Person, sondern als Betrieb. Wellenzohn will sich dem Vinschgerwind gegenüber nicht äußern. Er sagt, es sei noch abzuwarten. Man wisse nicht, wer bei der Offertabgabe alles mitgemacht habe. Denn die Abgabe sei schließlich geheim.
Derzeit ist das Ex-Enel-Gebäude im Bauleitplan als „Zone für öffentliche Einrichtungen – Verwaltung und öffentliche Dienstleistungen“ eingetragen. Die Gemeinde Mals möchte nach dem Ankauf, so steht es im Ausschussbeschluss „Handel- und Dienstleistungsbetriebe“ ins Gebäude holen. Ob diese Richtung auch dann noch gilt, wenn ein Privater, Wellenzohn etwa, den Zuschlag erhalten sollte, wird sich zeigen.
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