Laas - Franz Waldner aus Laas hat schon sehr viele Gruppen durch Laas geführt und den verschiedenen Menschen aus dem In- und Ausland Einblicke gegeben in das Wertvollste, was Laas besitzt: den Laaser Marmor. Einer außergewöhnlichen Gruppe durfte er am Sonntag, den 10. Juni die Marmorwelt näher bringen und über die Geschichte, den Abbau, den Abtransport und die Verwendung in der Kunst und Architektur erzählen. Eine Gehörlosengruppe aus dem Raum Stuttgart, die im Unterland einen Kurzurlaub machte, wollte auf der Heimreise bei einer Marmorführung das Weiße Gold aus Laas näher kennenlernen. Mehrere Gehörlose von Bruneck, Brixen, Meran und aus dem Vinschgau erwarteten die Gruppe bereits am Bahnhof in Laas. Zusammen mit Sandra Paris, der Gebärdensprachdolmetscherin aus Innsbruck, führte Franz Waldner die Gruppe durch das Marmorlager und die Steinmetzschule. Dabei erzählte Franz Waldner in gewohnter Weise und Sandra Paris übersetzte alles in die Gebärdensprache. Auch die Fragen der Gehörlosen konnte Waldner nach der Übersetzung beantworten. Die Gebärdensprache ist eine Augensprache, eine Zeichensprache mit einer vollständigen Grammatik. Mit den Händen und mit dem ganzen Oberkörper kann man sich über die genau festgelegten Zeichen verständigen. In Österreich und Deutschland gibt es mehrere Gebärdensprachdolmetscher, bei uns in Südtirol noch keinen einzigen. Die Führung wurde mit einer Diashow im Josefshaus abgeschlossen. Für Franz Waldner war es ein besonderer Tag und eine besondere Marmorführung, aber auch für die Gehörlosen aus Deutschland und Südtirol war es ein einmaliges Erlebnis. (hzg)
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