Fürstenburg - Nach einem Besuch beim Balsamessighersteller Barbieri in Modena war beim ehemaligen Direktor der Fachschule Fürstenburg Georg Flora und seinen Begleitern die Idee entstanden, ein entsprechendes Projekt in seine Schule zu beginnen. Freilich nicht mit Weintrauben sondern mit Äpfeln. 2004 wurde mit der Produktion begonnen. Mittlerweilen weiß man, dass daraus ein sehr gutes Produkt entstanden ist. Davon konnten sich kürzlich Fachleute aus Modena, Vertreter der Wein- und Obstwirtschaft, Bauernbundvertreter und weitere Interessierte bei einer Essigverkostung im Speisesaal der Fürstenburg überzeugen. Seit nunmehr 14 Jahren begleiten Giovanna und Giorgio Barbieri die Malemico-Herstellung in der Fürstenburg. Im Schülerheim ist für das Experiment ein eigener Raum eingerichtet worden. „Wir haben jetzt die Aufgabe, einige Betriebe zu beraten, die diesen Essig produzieren möchten. Unser Fachlehrer Klaus Niederholzer ist dabei, ihnen unser Know-how weiterzugeben.“ sagte Schuldirektorin Monika Aondio bei der Vorstellung des Projektes. „Balsamessig ist ein süßsaurer, hochkonzentrierter Essig, der durch jahrelange Lagerung in verschiedenen Holzfässern zu einem hochwertigen Lebensmittel heranreift. Die Produktionsdauer bewegt sich dabei typischerweise zwischen 12 und 24 Jahren. Damit wird dieses Handwerk buchstäblich zu einem Lebenswerk.“ erklärt Niederholzer. Der erste Schritt auf dem langen Produktionsweg bestehe aus dem Eindicken des frisch gepressten Fruchtsaftes, wobei der natürliche Zuckergehalt auf 33-40 °Brix gebracht wird. Der Umfang einer Fassbatterie beträgt mindestens 7 Fässer (225 bis 15 Liter). Folgende Holzarten gelangen zur Anwendung: Eiche, Kastanie, Kirsche und Nussbaum. Ähnlich wie in der Urheimat des „Balsamico“ in Modena könnte der „Melanico“ in Zusammenarbeit mit der Gastronomie und dem Tourismus vermarktet werden. „Die Herausforderung ist nun, dieses Produkt erstmal bekannt zu machen. Sobald die gewerblichen Kunden und die Endkonsumenten das Produkt kennen, wird es auch leicht sein, es zu vermarkten.“ meinte Herr Barbieri. Der edle Fürstenburger „aceto melanico“ wir vorerst nur hausintern genossen. (aw)
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