Das Umweltinstitut aus München, ein privater Verein, hat die Südtirol-Werbung beim Wort genommen. Ein Werbeslogan hat geheißen: „Südtirol sucht Freigeister - Südtirol sucht dich“. Dem Ruf nach Freigeisterei ist dieses Umweltinstitut gefolgt, hat ein einziges! Plakat in einer Münchener U-Bahn-Station angebracht („Südtirol sucht sich“ „Pestizidtirol“), dieses Plakat vor allem über die sozialen Medien lanciert und damit eine unglaubliche und bemerkenswerte Nervösität in Südtirol ausgelöst. Bär und Wolf wurden aus den Schlagzeilen verdrängt, die Bösen war kurzzeitig dieser bayrische Verein. Politik und Bauernbund geißelten die Plakataktion, erwägten Anzeigen, Scheißbayern quasi. Der Malser Bürgermeister Ulrich Veith, der Sprecher des Promotorenkomitees Johannes Fragner Unterpertinger sahen sich bemüßigt oder wurden dazu angehalten, sich von der bayrischen Aktion zu distanzieren. Das sei zu extrem, man wolle den Dialog, sagen die Malser sinngemäß.
Eines hat die Aktion aus München (bei der ein Foto einer Rebanlage eines Biobetriebes verwendet worden ist, in der biologischer Stäubeschwefel ausgebracht wird) aufgerissen. Nämlich einen erneuten und anderen Streit zwischen den Malsern und dem Bauernbund. BB-Obmann Leo Tiefenthaler hat gesagt, dass man den Malsern einen Dialog über eine Bioregion Obervinschgau angeboten habe. Die Malser hätten, so Tiefenthaler, aber despektierlich abgelehnt. Das sei alles nicht wahr, sagen Fragner Unterpertinger und der Malser Tierarzt Peter Gasser.
Die Leute fragen sich nun, wer denn da die Wahrheit sagt und wer nicht. Ein Dialog, den man sich in Mals angeblich wünscht, ist so etwas jedenfalls nicht. Eher eine geisterhafte Situation - jedenfalls keines Freigeistes würdig.
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