Schlanders
Zweierlei sei vorausgeschickt: Mit den Sommerferien stehen berufstätige Eltern vor einer organisatorischen und einer finanziellen Herausforderung. Zum Zweiten haben Gemeinden und andere Körperschaften auf die starke Nachfrage nach einer pädagogischen Sommerbetreuung reagiert und – unterstützt und bezuschusst vom Land – ein Angebot in der schulfreien Zeit auf die Beine gestellt. Einer der Akteure jener, die berufstätigen Eltern mit Sommerprojekten begegnen, ist die SOVI, die Sozialgenossenschaft Vinschgau. 170 Kinder und Jugendliche nahmen im vergangenen Sommer die 14 Angebote der SOVI, ausgearbeitet von der Koordinatorin Martina Thanei, in Anspruch. Handwerklich kreativ sein und die Natur erleben sind der pädagogische Hintergrund dieser Projekte, die mit sehr kompetenten Referenten angeboten werden. Ein Beispiel: Beim Projekt „Olmleben“ haben die teilnehmenden Kinder im vergangenen Juli vier Tage lang auf der Kortscher Alm gemolken, gebuttert, gemistet und die Routinen des Almleben kennen und schätzen gelernt.
Mit diesen Projekten hat die SOVI – bisher zumindest – ein wertvolles Angebot zu den anderen gestellt. Bisher deshalb, weil das Land die ordentlichen Beiträge für die pädagogische Sommerbetreuung im vergangenen Jahr gekürzt hat und die SOVI damit vor einer finanziellen Herausforderung steht. „Um unsere bisherigen Sommerprojekte mit unseren pädagogischen Leitlinien anbieten zu können, brauchen und suchen wir Sponsoren“, erklärt Gertraud Wellenzohn, die Präsidentin der SOVI. Einen doppelten finanziellen Boden will und muss die SOVI mit diesem sogenannten Sponsoring einziehen. Zum einen sollen die finanziellen Kürzungen vom Land ausgeglichen werden, zum andern werden für ein Sponsoring Punkte bei der Bewertung des eingereichten Projekts vergeben, die in einem zweiten Moment zumindest den gekürzten Finanzierungsbeitrag vom Land garantieren. „Die Eltern dürfen und wollen wir nicht finanziell mehr belasten, als wir es in den vergangenen Jahren getan haben“, sagt Wellenzohn. Im Jänner wollen sich die Verantwortlichen deshalb auf Sponsorensuche machen. Denn innerhalb März müssen die ausgearbeiteten Pojekte samt Finanzierungsplan bereits eingereicht sein. (ap)