Fragen, Tipps und Antworten - Unsere Kinder (3 und 5 Jahre) halten sich viel bei meinen Eltern auf und diese unterstützen uns auch im Alltag bei der Betreuung, da mein Mann und ich berufstätig sind. Die Eltern meines Mannes haben sich bei ihm beklagt, dass ich Ihnen bewusst die Kinder vorenthalte, was so sicherlich nicht stimmt. Wie können wir mit der angespannten Situation umgehen?
Elisabeth Hickmann:
Konkurrenz zwischen Großeltern, was die Gunst der Enkel anbetrifft, ist ein häufiges Thema. Ich nehme an, dass Sie Ihren Eltern sehr nahe stehen. Daher ist es aus Ihrer Sicht verständlich, diese mehr in Anspruch zu nehmen. Die größere Vertrautheit mütterlicherseits überträgt sich auf die Beziehung der Kinder zu den Großeltern. Folglich fühlen sich die Eltern Ihres Mannes in dieser Situation zurückgesetzt und beneiden die anderen. Deren Sichtweise können Sie mit Verständnis begegnen und ihr Bedürfnis nach vermehrtem Kontakt zu den Enkeln zunächst einmal so stehen lassen. Die Organisation des Alltags obliegt den Eltern. Sie befinden Sich ohnehin in einer herausfordernden Lebensphase. Die Anspruchshaltung der Großeltern steht deshalb hinten an. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Mann und diskutieren Sie Ihre Vorstellungen. Erst wenn Sie miteinander klar sind, sprechen Sie das Thema mit den Schwiegereltern ohne Beisein der Kinder an. Sagen Sie diesen erst einmal, was Sie an ihnen in Bezug auf die Kinder schätzen. Klären Sie wechselseitig Wünsche und Erwartungen und vermeiden Sie unbedingt Vorwürfe und Rechtfertigungen. Im Interesse der Kinder geht es um ein harmonisches Verhältnis zwischen beiden Familien und dies sollte die Richtschnur für alle Beteiligten sein. Ich sehe es als eine große Qualität, dass Ihre Kinder den Reichtum zweier Großelternpaare haben und beide ihr Heranwachsen begleiten und bereichern.
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