Es war der Sommer 2012, in dem sich die sportliche Laufbahn des damals 25-Jährigen um 180 Grad drehte. Bis dahin hatte der Vinschger im Kader des ASV Kastelbell Tschars den Ball in Landesliga, sowie der 1. und 2. Amateurliga über den Rasen gejagt. Doch Tappeiner suchte nach einer neuen Herausforderung und so nahmen ihn die beiden Radsportler Joachim Blaas und Marina Ilmer unter ihre Fittiche. Die Rennradfahrer starten für den ARSV Vinschgau Raiffeisen und überzeugten „Andi“ davon, diese Sportart auszuprobieren und sie auch auf Wettkampfbasis auszuüben. Und so ging alles schneller als erwartet. Bereits Ende Juli 2012 stieg Tappeiner zum ersten Mal bei einem Rennen auf das Rad; ohne jegliche Wettkampferfahrung warf er sich ins kalte Wasser und startete beim Arlberg Giro, wo es eine Strecke von 150 Kilometern und 2.400 Höhenmetern zu bewältigen galt.
Seitdem ist Andreas fast täglich mit dem Rad unterwegs. Neben seinem Vollzeitjob im Büro der Obstgenossenschaft Juval trainiert er fünf bis sechs Mal in der Woche, vor allem im Vinschgau. Zu seinen Trainingspartnern gehören seine zwei Mentoren, die ihm stets mit wertvollen Tipps zur Seite stehen.
Zwischen 450 und 500 Kilometer legt er wöchentlich auf dem Rennrad zurück. Am Wochenende geht’s auch mal raus aus dem Tal und der Jaufenpass oder das Timmelsjoch werden erklommen. Fast das ganze Jahr über trainiert Andreas, lediglich im Oktober legt er eine kurze Pause ein. Aufgrund der Temperaturen ist es im Winter schwierig auf dem Rad zu trainieren. Um diese Zeit sportlich zu überbrücken, hält er sich mit Berg- und Skitouren fit. Im Februar bricht er dann immer zu einem Trainingslager nach Mallorca oder Gran Canaria auf, wo die ersten Kilometer auf dem Rad für die neue Rennsaison abgespult werden.
Was Verletzungen betrifft, so blieb Tappeiner bisher von größeren Blessuren verschont, was alles andere als selbstverständlich ist. Denn vor allem die Abfahrten sind für die Rennradsportler, deren einziger Schutz am Körper der Helm ist, sehr gefährlich. „Man darf keine Angst haben“, erklärt Andreas, dessen höchste Geschwindigkeit die bisher gemessen wurde 112 km/h betrug.
Fällt sein Blick in die Zukunft, so hat Andi noch ein klares Ziel vor Augen: Er möchte ein drittes Mal an der Tour Transalp teilnehmen, einer Alpenüberquerung auf dem Rennrad. Und natürlich will er sich noch so lange und so oft wie möglich auf den Sattel schwingen und das Gefühl der Freiheit genießen.
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