Dies war nicht von jeher so: Die ältesten Landpflanzen, die im Erdaltertum vor rund 400 Millionen Jahren entstanden, waren Farne und damit Sporenpflanzen.
Ein Bisschen Florengeschichte
Die Farnpflanzen (botanisch: Pteridophyten) dominierten rund 150 Millionen Jahre lang die Vegetation an Land, ehe sie in der Evolution der pflanzlichen Lebewesen die Vorherrschaft an die Samenpflanzen (Spermatophyten) abtreten mussten. Wie oben schon angemerkt sind die Farnpflanzen Sporenpflanzen. Zu den Sporenpflanzen gehören außerdem noch die Bakterien, Algen, Pilze und Moose.
Die heute vorkommenden, also rezenten Farnpflanzen lassen sich nach der botanischen Systematik in drei Gruppen unterteilen:
• die Farne im engeren Sinne
• die Bärlappe
• die Schachtelhalme
Die rezenten Farnpflanzen bieten nur noch einen Abglanz der paläozoischen Gestaltenfülle.
Farnpflanzen und Samenpflanzen zusammengefasst werden auch als „Höhere Pflanzen“ bezeichnet. Von den „Niederen Pflanzen“, worunter die Bakterien, Algen, Pilze und Moose zusammengefasst werden, unterscheiden sich die Höheren Pflanzen durch ihren morphologischen Aufbau mit den typischen Elementen Sprossachse, Blättern und Wurzeln. Der Besitz eines derartigen Vegetationskörpers, in der Fachsprache Kormus genannt, hat physiologische Folgen wie aufrechten Wuchs durch Festigungsgewebe, Wasserleitfähigkeit über Leitbündel, aber auch eine bestimmte Austrocknungsresistenz durch Bildung einer äußeren Abschlusshaut. Der Vegetationskörper stellt somit die evolutionäre Anpassung für den Übergang von wasserbewohnenden, forminstabilen Pflanzen zu landbewohnenden aufrecht wachsenden Pflanzen dar. Der Kormus bedingt damit die Überlegenheit der Höheren Pflanzen gegenüber den Niederen Pflanzen.
Kleine Farnkunde
Die einheimischen Farne sind uns vor allem als schattenliebende Pflanzen in der Bodenschicht der einheimischen Nadelwälder bekannt. Die wenigsten Arten können wir dabei in der Regel mit ihrem Namen benennen. Dem aufmerksamen Naturfreund und Bergwanderer ist aber sicher schon aufgefallen, dass Farnpflanzen mit verschiedenen Arten auch außerhalb der Wälder z.B. oberhalb der Waldgrenze in den Zwergstrauchheiden, in den Borstgrasrasen, in den Au- und Schluchtwäldern und an Flussufern, aber auch auf Trockensteinmauern, in Felsspalten und Mauerfugen vorkommen. Einige Arten von Farnpflanzen im weiteren und von Farnen im engeren Sinne stelle ich auf der heutigen Doppelseite im Bild vor.
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