Glosse - Einen Spielplatz als Verhandlungsspielball einzusetzen, das geht nur im Vinschger Hauptort. Und da einstimmig. Der Vinschger Hauptort ist eben anders. Es gibt andernorts Gemeindeverwalter, die sich um Spielplätze mitten im Wohngebiet redlich bemühen. Nicht so im Hauptort. Ein kleiner Spielplatz dort zwischen den Grüblen und dem Kulturhaus ist (nun auch für alle sichtbar) verschwunden. Von Sandkasten, Schaukel und Bänken ist ein schmaler, staubiger Durchgang geblieben, gesäumt von einer blickdichten Bretterwand. Der Spielplatz ist nun wie vernagelt. Das Areal, auf dem Kinder gespielt, Mütter geratscht und gerastet und Jugendliche abgehangen haben, gehört dem „Vier Sterne Superior Luxushotel Vier Jahreszeiten“ (so steht’s in der Internet Eigenwerbung). Das Hotel, das touristische Aushängeschild im Hauptort, braucht eine Erweiterungsmöglichkeit im Wellnesbereich (deshalb ide blickdichte Bretterwand. Und weil das Hotel in einem schwachen Moment von anderen regelrecht eingekesselt worden ist, blieb der Spielplatz als einziges Erweiterungsopfer.
Der kleine Spielplatz war Spielball in einem Deal: Die Gemeinde hat die letzte Wohnung im Schloss Schlandersberg an den Hotelbesitzer verkauft und obendrein gab’s den Spielplatz dazu. Der Handel ist bereits vor drei Jahren beschlossen und über die Bühne gegangen.
Und auch das gehört mittlerweile zum Vinschger Hauptort: Aufschrei gab es keinen. (win)
{jcomments on}