Für ein braunes Stierkalb gibt es oft nicht einmal die Hälfte. Das sagt der Obmann des Vinschger Fleckviehzuchtvereins Walter Klotz aus Schluderns. Das ist ein guter Grund für ihn, Fleckvieh zu halten. Ein anderer ist die Gutmütigkeit und Langlebigkeit der Tiere. Immer mehr Vinschger Bauern denken ähnlich. Nur so lässt es sich erklären, dass trotz sinkender Viehhaltungsbetriebe im Vinschgau die Population des Fleckviehs stetig ansteigt. Die Doppelnutzung mit guter Milch- und Fleisch-Leistung gleichermaßen ist attraktiv und schafft einen wirtschaftlichen Mehrwert.
Die Zahl der A-Mitglieder im Vinschgau ist von 257 im Jahre 2016 auf 264 im Jahre 2017 gestiegen, die Zahl der Kontrollkühe von 2620 auf 2716. Das gab der Geschäftsführer des Landesverbandes Dieter Herbst kürzlich bei der Jahreshauptversammlung bekannt und stellte erfreut fest: „Im Vinschgau sind die Zahlen seit der Gründung des Vereins 1995 jedes Jahr nach oben gegangen.“ Den Südtiroler Fleckviehzuchtverband gibt es seit 52 Jahren. Die Hochburg der Fleckviehzucht ist das Pustertal. Eine lukrative Marktlücke besetzen mittlerweile die Gsieser Fleckviehzüchter mit ihren „Osterochsen. Die jährliche volksfestartige Versteigerung im Frühjahr in St. Lorenzen bringt stolze Preise. Die Verantwortlichen im Verband sind darum bemüht, die Züchterinnen und Züchter gut zu beraten und die beste Samenqualität einzukaufen. Vor Veränderungen durch Einkreuzungen wird gewarnt. Zuchtwart Wilfried Kritzinger betonte: „Wenn ihr Kühe kauft, dann vergewissert euch, dass es mit der Rasse stimmt. Überprüft den Stammschein. Mischlinge können wir nicht eingetragen.“
Im Fleckviehzuchtverein Vinschgau wurde heuer neu gewählt. Der alte Vorstand ist nach einstimmiger Bestätigung auch der neue. Obmann bleibt Walter Klotz. Ihn unterstützen Monika Telser (Tanas), Karl Renner (Lichtenberg), Fritz Moriggl (Mals) und Markus Thanei (Matsch). Auch im Landesverband wird am 25. März 2017 neu gewählt. Der bisherige Obmann Emmerich Silbernagl stellt sich nach vier Perioden nicht mehr der Wahl.
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