Mals/Vinschgau - Dement, aber nicht bescheuert. So titelt das Buch von Michael Schmieder und Co-Autorin Uschi Entenmann. Es ist ein Plädoyer für die Würde der Demenzkranken. Die Autoren stellten das Buch kürzlich im Rahmen eines Fachvortrages auf Einladung des Bildungsausschusses von Mals vor. Anwesend waren vorwiegend Pflegekräfte aus den Vinschger Altenheimen. Schmieder hat seine Erfahrungen mit Demenzkranken niedergeschrieben, die er als Leiter des Pflegeheimes Sonnweid in Wetzikon bei Zürich gemacht hat. Die wichtigsten Botschaften:Die Würde der Demenzkranken ist unantastbar. Demenzkranke sollen als Menschen in ihrem So-Sein angenommen werden. Es ist alles gut so, wie sie sich verhalten, die Hauptsache ist, es geht ihnen gut. Denn Demenzkranke haben immer recht, sie sind immer echt und bestimmen die Bedingungen. Sie leben im Jetzt, wenn das auch 40 Jahre zurück liegen kann. Damit umzugehen ist die Herausforderung für die Angehörigen und Pflegenden. Sie sollten den Kranken auf Augenhöhe begegnen und nicht mit einer „Weichspülerstimme“ . Denn die Menschen spüren, wenn sie nicht ernst genommen werden. Für Demenzkranke ist es schlimm, wenn sie beispielsweise allein in einem Einzelzimmer leben müssen. Es gilt, Gemeinschaft zu schaffen und den Menschen in ihrer Eigenheit helfen, Mensch zu sein. (mds)
{jcomments on}