Die barbarischen Gewaltakte in Beni, einer Zone im Nordosten des Kongo, haben in den vergangenen zwei Jahren 1.116 Personen das Leben gekostet, weitere 1.470 Menschen sind verschleppt worden. „Ich will für das Drama im Kongo sensibilisieren und die internationale Gemeinschaft auffordern, die Massaker in Beni zu stoppen und die Schuldigen vor ein internationales Gericht zu stellen“, sagt John Mpalzia. Der Kongolese will den vielen Opfern eine Stimme geben, den vielen Schicksalen ein Gehör verschaffen und der Brutalität ein Gesicht geben. Deshalb marschiert er in diesen Tagen und Wochen zusammen mit Riccardo Montamare von Reggio Emilia bis nach Brüssel, macht einen Fußmarsch, der von fast 60 internationalen Organisationen mitgetragen wird. Am 9. November waren die beiden – dank der Gastfreundschaft von Greta Schweitzer - in Schlanders und machten dort Halt.
„Beni“, erklärt Mpalzia dem Vinschgerwind, „ist reich an Mineralien.“ Coltan, um ein Beispiel zu nennen, ist in jedem Handy zu finden, „die Technologie braucht Coltan und 60 Prozent der Coltan-Vorkommen liegen im Kongo.“ Man muss nicht hellseherisch sein, um zu verstehen, dass wirtschaftliche Interessen hinter den Verbrechen im Kongo stecken, die trotz der Anwesenheit von Militär und Blauhelmen Tag für Tag weitergehen. Um Augen und Ohren der Menschen zu öffnen, marschiert Mpalzia schon viele Jahre, traf nicht nur den Papst, sondern auch internationale Persönlichkeiten, denn „marschieren heißt Menschen begegnen und Menschen begegnen heißt informieren und sensibilisieren.“ Am 8. Dezember werden die beiden im europäischen Parlament erwartet, wo sie Antworten auf ihre Anliegen, die in einer Petition niedergeschrieben und von tausenden unterschrieben wurden, erhalten wollen. (ap)
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