Heimatbühne Tschengls
„A Freilichtstickl, sell war amoll eppas“, dieser Satz fiel in den letzten Jahren immer wieder, wenn Mitglieder und Ausschuss der Heimatbühne Tschengls gemütlich beisammensaßen. 2024 feiert die Heimatbühne ihr 75-jähriges Bestehen: Das war der passende Anlass zu diesem besonderen Jubiläum das Projekt „Freilichttheater“ anzugehen. Im August stehen nun unsere SchauspielerInnen nach längerer Spielpause wieder auf der Bühne. „Ort des Geschehens“ ist der „Flederbacher-Anger“ im Dorfzentrum von Tschengls, wo ab 02.08. die Theaterfassung des Stücks Braunschlag, benannt nach der ORF-Fernsehserie von David Schalko, in insgesamt 7 Terminen zur Aufführung gebracht wird. Für die Inszenierung konnte die Regisseurin Nadia Schwienbacher aus Schlanders gewonnen werden. Nadia ist ausgebildete Schauspielerin und Theaterpädagogin. Die letzten Jahre arbeitete die Vinschgerin in Deutschland und Südtirol und hat in den letzten Monaten unser Schauspielteam für die Freilichtproduktion der schwarzhumorigen Komödie Braunschlag unter ihre Fittiche genommen.
Braunschlag, eine etwas heruntergekommene Gemeinde, steht kurz vor dem wirtschaftlichen Ruin. Der Bürgermeister und der Dorfwirt haben die perfekte Idee: ein inszeniertes Wunder, mit dem sie massenweise Pilger in die Ortschaft locken und so die Kassen klingeln lassen wollen. Zunächst scheint der Plan aufzugehen, doch das Vorhaben wird schnell zum Alptraum.
Die Heimatbühne Tschengls lädt alle herzlich zu diesem außergewöhnlichen Theatererlebnis in besonderer Kulisse ein,
um 75 Jahre Theater im Dorf gebührend zu feiern.
Reservierungen unter www.hbtschengls.com
Schlanders/Ausstellung - Das ehemalige Vogelmuseum Avimundus wird seit 2021 vom Bildungsausschuss Schlanders in den Sommermonaten für einige Wochen zum Ausstellungsraum für zwei Künstler. In erster Linie geht es dem Bildungsausschuss darum, Hobbykünstler, die im Verborgenen arbeiten, einen Raum und Sichtbarkeit zu geben, damit sie ihre Arbeiten der Bevölkerung zeigen können, so die Präsidentin Gudrun Warger bei der Ausstellungseröffnung am 20. Juli. In diesem Jahr hat Günther Vanzo wiederum zwei besondere Künstler ausfindig gemacht. Unter dem Titel „Marmor und Spitzen“ präsentiert der gelernte Steinmetz und Steinbildhauer Thomas Permann, der im Betrieb der Göflaner Marmor GmbH arbeitet, seine Marmorskulpturen und Eva Maria Oberegelsbacher Lechthaler ihre Klöppelarbeiten. Die Kulturreferentin Monika Wielander Habicher lobte die Organisatoren für diese Initiative und gratulierte die Künstler für den Mut, ihre Arbeiten zu zeigen. So wie der Marmor aus dem Berg herausgebrochen werden muss, so muss dann der Künstler aus dem Marmorstein seine Ideen herausarbeiten und bei den Klöppelarbeiten in langer, geduldiger Handarbeit aus dem Faden zarte Spitzen mit vielen Formen und Mustern entwickeln. Thomas Permann zeigt stolze Frauenskulpturen mit Ecken und Kanten, aber auch mit zarten Rundungen und geschwungenen Formen. Evi Oberegelsbacher, die seit über 30 Jahren das alte Kunsthandwerk des Klöppelns ausführt, fertigt Tischdecken, Trachtenspitzen, Tischläufer, Bilder mit Blumenmustern, geklöppelte Spitzen und Blusenkragen an. Die Ausstellung ist an Werktagen von 9:00 – 12:00 und von 15:00 bis 18:00 Uhr bis am 3. August geöffnet. (hzg)
Taufers i. M. - Nach der Niederlage der deutschen Nationalmannschaft im Fußball EM- Viertelfinale gegen Spanien am Freitag, den 5. Juli 2024 war der 87-jährige Harald Bozem aus Andernach in Reinland Pfalz so enttäuscht, dass er am Tag darauf die Koffer in sein Auto packte und nach Taufers i. M. fuhr. Er liebt das Autofahren und fährt trotz seines Alters sehr sicher. Sein Ziel war Margherita Dietl, mit der er seit über einem halben Jahrhundert eine freundschaftliche Beziehung pflegt. „Taufers ist meine zweite Heimat“, betont er. Doch der Reihe nach: Es war der 2. Oktober 1968 als er auf der Schweizer Seite des Münstertales in Sta. Maria eine Frau mit zwei Mädchen antraf und sie fragte, ob man jenseits der Grenze in Italien auch Ferien machen könne. Die Frau war Margheritas Schwägerin Fani mit ihren zwei Nichten. Sie nannte ihm das „Haus Dietl“ in Taufers i. M., wo sie wohnte und wo Zimmer mit Frühstück angeboten wurden. Harald Bozem und seine Frau Irmgard wurden dort vorstellig und vom Vermieterehepaar Margherita und Meinrad Dietl herzlich aufgenommen. Nach einer Woche verabschiedeten sich die beiden Gäste mit den Worten: „Wir kommen wieder“. Gesagt getan. Seitdem war das Ehepaar Jahr für Jahr in Taufers zu Gast, nach und nach mit ihren drei Töchtern und mit Verwandten und Bekannten. „Oft waren wir zwei bis dreimal im Jahr hier, im Sommer zum Wandern und im Winter zum Skifahren“, sagt er. „Wir wurden immer zuvorkommend bewirtet.“ Im Laufe der Jahre lernte er Land und Leute kennen. Er verfolgte die Entwicklung des einst landwirtschaftlich geprägten Ortes. Auch nachdem das Ehepaar Dietl die Frühstückspension vor Jahren aufgegeben hatte, brach der Kontakt nicht ab. Er versprach auch diesmal wiederzukommen, wenn die Gesundheit es ihm erlaubt. Seinen Töchtern brachte er - wie immer - Südtiroler Speck und Schnaps aus Samnaun mit nach Hause - ein kleiner, aber genüsslicher Trost für das EM- Ausscheiden der deutschen Mannschaft. (mds)
Sulden/Madritschhütte - Bei der Wanderung mit Reinhold Messner zur Sommerweide der Yaks von der Bergstation (2610 m) zur Madritschhütte (2820 m) beteiligten sich bei herrlichem Sommerwetter auch dieses Jahr wieder mehrere Hundert Einheimische und Gäste.
Kurz nach 10 Uhr erschienen Reinhold und Diane Messner bei der Talstation der Seilbahnen Sulden. Da sich die Yaks bereits im Hochgebirge auf den Sommerweiden befinden, fuhren die vielen Teilnehmer:innen bis zur Bergstation. Dort begrüßte Messner alle und sprach vom Wandern als die gesündeste Art der Fortbewegung. So kann man Natur greifen und begreifen, meinte der Extrembergsteiger am 17. Juli, genau zwei Monate vor seinem 80. Geburtstag. Er sprach von der Stille und Ruhe in der Bergwelt, vom Leben der Bergbauern, die durch die Zunahme der Wölfe und Bären in Schwierigkeiten geraten. Und er sprach von den Yaks, die er 1985 aus Tibet nach Sulden brachte. In diesem Jahr sind nur wenige Tiere im Hochgebirge. Mit dem tibetanischen Berggruß „Kalipé“, immer ruhigen Fußes, rief er dazu auf, langsam nach oben zu gehen bis zur Madritschhütte, miteinander zu reden und die Natur zu genießen. Zwei kleine Schneefelder mussten überquert werden, bis alle nach rund 45 Minuten die Berghütte auf 2.820 m erreichten. Dort gab es nochmals eine kurze Ansprache von Messner. Anschließend signierte er zusammen mit seiner Frau Diane seine Bücher und gab Autogramme, vor allem den vielen Gästen aus nah und fern. (hzg)
Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Lust
„Ich habe Lust auf´s Meer, auf Abwechslung vom Alltag.“ Gerade im Sommer überkommt einen möglicherweise die Reiselust. Damit einher geht eine Aufgeregtheit, Vorfreude und Spannung. Lust ist grob gesagt eine angenehme Empfindung von Freude und Vergnügen. Ausgelöst wird sie, wenn wir etwas Angenehmes erwarten, an das wir schöne Erinnerungen haben. Lustvoll begehren kann ich besonders dann etwas, wenn ich zumindest zum Teil weiß, was auf mich zukommt. So wie etwa beim Essen und Trinken, sportlichen Aktivitäten und selbst beim Arbeiten, wenn es gerade so richtig gut läuft. Im Gegensatz zu Frust oder Unlust geht es um die Befriedigung von elementaren Bedürfnissen und Wünschen, die das Leben leichter und runder machen. Dann sprühen wir vor Vitalität und Energie, sind vollkommen wach und der Tätigkeit oder dem anderen ganz zugewandt. Der Genuss steht dabei im Mittelpunkt und die Absicht, diesen auszukosten. Wie alle Gefühle ist auch die Lust flüchtig und lässt sich nicht festhalten. Denn dann wird sie zur Gier oder Sucht, sowohl im Beruflichen als auch im Privaten. Es bedarf folglich des rechten Maßes, dem Austarieren und wenn es meinen Mitmenschen betrifft einer guten Gesprächskultur mit einem positiven, wohlwollenden Grundton.
Zufrieden und erfüllt kommen wir von der Reise zurück, wenn uns auch schon bald wieder die Abenteuerlust einholt mit der Frage, wohin es denn beim nächsten Mal gehen könnte.
Friedrich Nietzsche bringt das Dilemma auf den Punkt: „Doch alle Lust will Ewigkeit,– will tiefe, tiefe Ewigkeit.“
Elisabeth Hickmann Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Richtigstellung/Ergänzung
Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion, liebe Angelika,
mit großem Interesse haben wir Ihren Artikel „Das Schlanderser IKEA Modell“ gelesen, in dem unsere zum Verkauf stehende Wohnung im Projekt Vetzanerhof als Beispiel für die Berechnung zwischen leistbarem Wohnen und dem angebotenen Preis herangezogen wurde.
Leider müssen wir feststellen, dass die in dem Artikel dargestellte Berechnung fehlerhaft ist. Der veranschlagte Preis der Gartenwohnung in Vetzan (3.469,00 €), liegt unter dem im Artikel genannten Preis für leistbares Wohnen im beschriebenen Projekt (3.550,00 €).
Im Anhang finden Sie diesbezüglich die Berechnung der Konventionalfläche, welche genau 142,69 m² ausmacht. Dabei ist zu beachten, dass in der Berechnung der Konventionalfläche die 70 m² Gartenfläche nicht berücksichtigt werden, was aber, schlussendlich im m²-Preis eines Bauträgers berücksichtigt wird. Der m²-Preis (Konventionalfläche) der Wohnung liegt also genau bei 3.469,00 € und somit ohne Einbezug des Wertes des Gartens, sogar unter den veranschlagten 3.550,00 € des Projektes leistbares Wohnen.
Wir haben die Grundrisse samt m²-Angaben des Kellers (Nr. 13), Garagenstellplatzes (Nr. 13), des Autostellplatzes im Freien (Nr. 21) und natürlich der Wohnung beigelegt, um unsere Angaben transparent darzulegen. Wie im Artikel mehrmals als richtiger Ansatz dargestellt, war es genau bei diesem Projekt unser Anliegen, durch Optimierung der Baukosten sowohl hochwertigen Wohnraum zu schaffen als auch diesen zu einem bezahlbaren Preis anbieten zu können und das auf dem freien Markt.
Wir möchten Sie daher bitten, diese Fehlinformation in Ihrem Medium richtigzustellen, um potenziellen Käufern ein korrektes Bild des Preises dieser schönen Gartenwohnung und der Wohnanlage zu vermitteln.
Bernd Regensburger
Immobilien Regensburger
Asphaltfreundliche Gemeinde Graun
Mit der Errichtung des neuen Parkplatzes inklusive Bushaltestelle hat die aufstrebende Tourismusgemeinde Graun gezeigt, wie man nachhaltig eine beachtliche Fläche verschandeln und ohne ökologische Sensibilität versiegeln kann. Vielleicht können sich die Verantwortlichen in der Gemeinde und im Tourismus doch noch etwas einfallen lassen und einen Ruck geben, um dieser Fläche einen Hauch an Attraktivität, Lebensqualität und angenehmer Atmosphäre zu verleihen. Es ist schon erstaunlich, wie öffentliche Verwaltungen mit unseren Steuergeldern in Zeiten der Klimakrise und schwindenden Biodiversität umgehen und damit ganz sicher kein Vorbild für die Bürger sind.
Rudi Maurer - Prad am Stilfserjoch
Vinschgau - Mit großer Genugtuung hat man im Bezirksrat am 18. Juli von Generalsekretär Urban Rinner zur Kenntnis nehmen können, dass sich Italiens Regierung durchgerungen hat, im Rahmen des SAI-Projektes wiederum Geldmittel für Migranten- und Flüchtlingsbetreuung freizugeben. Man habe bei der Flüchtlingsbetreuung seit einem halben Jahr mit provisorischen Verlängerungen ohne gesicherte Finanzierungsbasis arbeiten müssen, sagte Rinner. Ein neues Projekt für die Migranten- und Flüchtlingsbetreuung sei bereits im Oktober 2023 eingereicht worden. „Das war für die Betreuer und für die Verwaltung und für alle Beteiligte eine ungute Geschichte“, sagte die neue Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch. Deshalb sei man froh, dass die Geldmittel wieder fließen. Für die Bezirksgmeinsachft Vinschgau stehen so 737.000 Euro bis Ende 2026 zur Verfügung. Finanziell zu 100% abgedeckt können nun die Personalspesen, die rechtliche und die psychologische Betreuung, die Beratungen über die Caritas, Alphabetisierungskurse und die Mieten für Wohnungen vom WOBI und von den Gemeinden. Die Betreuung für 24 Migranten von 5 Mitarbeiter:innen sind damit für die kommenden zwei Jahre wieder gewährleistet. (eb)
Vinschgau - Die Aufstockung des Personals hat der Bezirksrat am 18. Juli beschlossen. Dringend notwendig seien die Aufstockungen im Bereich EDV, im Vergabewesen, im Personalamt und bei den Sozialdiensten. Nach einem rund 4-jährigen Verhandlungsmarathon mit dem Land hat die Landesregierung am 2. Juli das „Gesamtkontingent der Stellen der Bezirksgemeinschaft Vinschgau“ endlich beschlossen un ist damit den Forderungen aus dem Vinschgau gefolgt. 20,5 Personaleinheiten sind genehmigt.
Im Bezirksrat konnte Generalsekretär Urban Rinner deshalb das neue Organigramm mit neuen Organisationseinheiten vorstellen. Neu vorgesehen sind die Organsisationseinheiten „Fachstelle für Autismusspektrum-Störung“, für „Freiwillige“ und für die „Psychologische Beratung und Begleitung“. Und für Mals ist eine Organisationseinheit „Wohngemeinschaft Mals“ vorgesehen. Weil die Bezirksgemeinschaft Vinschgau aus dem Gemeinschaftsprojekt im alten Spital aus Kostengründen ausgestiegen ist, soll, so hat es die Gemeinde Mals vorgesehen, eine „Wohngemeinschaft“ im zu sanierenden Ferrarihaus, unter der Führung der Sozialdienste entstehen.
Auch eine neue Dienststelle für Regionalentwicklung mit Organsiationseinheiten für INTERREG/ESF und für LEADER ist vorgesehen. Damit soll die bisher auf Projektbasis agierende Interreg-Leiterin in die Bezirksgemeinschaft nach einem Wettbewerb fix eingegliedert werden. Die Richtung hatte der Bezirksrat schon vor einiger Zeit festgelegt, um im Bezirk entsprechendes Know-How aufbauen zu können. Auf die Wichtigkeit dieser Stelle wies ausdrücklich der Marteller BM Georg Altststätter hin, der im Bezirksausschuss mit den EU-Programmen betraut ist. (eb)
Laas
Vinschgerwind: Wie kam es, dass in Laas bereits 1974 einen BA - Bildungsausschuss gründete wurde. Was waren die Beweggründe?
Wilfried Stimpfl: Wir wollten Veranstaltungs- und Fortbildungsmöglichkeiten für die Dorfgemeinschaft schaffen. Das erste Modell eines BA entstand in Martell. Ich übernahm dieses Beispiel für Laas. Vorträge wurden abgehalten, es fand eine Fotoausstellung statt, Lichtbilder und Filme wurden gezeigt. Die verschiedenen Vereine organisierten katholische, politische, historische und soziale Vorträge, auch zu Tabuthemen. Bälle und Konzerte fanden statt. Dafür brauchte es Geld, das die Gemeinde und die Vereine nicht hatten. Erst durch die Autonomie konnte das Land Fördergelder an Vereine vergeben. Hans Pircher und Hauser Oskar taten sich mit mir zusammen und wir gründeten einen solchen. Aus zeitlichen Gründen gab ich 1974 alle Unterlagen Hans Pircher. Er sollte alles weiterführen, war jedoch auch zeitlich damit überfordert. So blieben die Veranstaltungen eine Zeitlang aus.
Das Land wollte mit dem Gesetz von 1983 die örtliche Bildung fördern und jede Gemeinde solte einen BA bilden. Auch in Laas wuchs der Wunsch nach sozialem Wachsen, dem Lernen im Umgang miteinander und fachlicher Weiterbildung. Jedoch wollte niemand den Vorsitz übernehmen. Man trat an mich heran, ich hatte wieder mehr Zeit und meine Stelle als Schuldirektor ergänzte sich gut mit dieser Aufgabe. Die Schule, die Bibliothek, die Kirche, KVW und SVP, die Schützen, Musikkapelle und Kirchenchöre waren von Anfang an dabei. Der BA setzte sich zum Ziel, alle zusammen zu führen
Vinschgerwind: Was waren die größten Erfolge?
Wilfried Stimpfl: Einer von vielen war, als der BA zusammen mit de KVW im Josefshaus einen großen Raum als Sitz bekam. Ein weiterer war der Ankauf eines Beamers. Dieser konnte von jeder Fraktion ausgeliehen werden und dorfspezifische Vorträge im jeweiligen Vereinshaus abhalten. Die eindrucksvolle Fahrt in die Toscana. Bei Florenz wurde mit den Arbeiter:innen der „Lasa Marmo“ der Kriegerfriedhof besucht. Sie erkannten anhand der eingravierten Namen wer welches Kreuz gefertigt hatte. Die Vereine lernten den Ablauf einer Vollversammlung, diese zu moderieren, die Wichtigkeit diese zu verschriften und dass gegenteilige Ideen bereichernd sind. Durch die Präsenz der Vereine bei den Vollversammlungen zeigten sie ihre Wertschätzung dem BA gegenüber. Die vielen nachhaltigen Projekte, wie 700 Jahre Laas, Marmor&Marillen, Litzer Brot, Propstei Eyrs, unsere Optanten in Vorarlberg, Bayern und Sachsen, die Kontinuität des Arbeitsausschusses. Laas hat mehrere deutsch- und italienischsprachige Schriftsteller. Um dies zu fördern entstanden die Vinschger Literaturtage.
Vinschgerwind: Welche Initiativen hat der Ausschuss in die Wege geleitet?
Wilfried Stimpfl: Das Schützenbuch, das Musibuch, Jakob der Notar, Huangart im Gasthaus Krone, Sprachkurse, Maieinsingen in Eyrs. Es gab viele Initiativen und interessante Kulturveranstaltungen
Vinschgerwind: Was waren weniger tolle Erfahrungen?
Wilfried Stimpfl: Die Neiddiskussionen über die öffentliche Bezuschussung, die Haftung bei Veranstaltungen und die zunehmende Bürokratisierung. An einem Vortragsabend mit mehreren namhaften Referenten fehlte das Publikum. Es wurde klar, dass wenn sich der Ausschuss nicht für das Thema interessiert, er die Bevölkerung nicht dafür begeistern konnte.
Vinschgerwind: Wo „hapert“ es immer noch?
Wilfried Stimpfl: Bei der Koordinierung der Veranstaltungstermine. Besucher für Veranstaltungen von schambesetzten Themen zu finden z. B. Drogenkonsum, Sexualkunde, Wegwerfgesellschaft, Klimakrise. Weiters früh genug Fehlentwicklungen in den Dörfern zu erkennen und denen entgegen zu wirken.
Vinschgerwind: War es für Sie schwer 2017 aufzuhören?
Wilfried Stimpfl: Ich war froh, dass eine authentische und offene Nachfolgerin wie Brigitte Schönthaler den BA übernahm. Ihr steht ein engagierter Ausschuss zur Seite, bedenkt man, dass die viele Arbeit ehrenamtlich ist. Ich bin dankbar, für die Zeit, die ich für den BA arbeiten durfte. Ich freue mich über die insgesamt gute Entwicklung und dass Laas und der gesamte Vinschgau als Kulturdorf und als Kulturtal beworben werden.
Interview: Christine Weithaler