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Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:30

Die Klumper Runde

Die sogenannte Klumper-Runde verdankt ihren Namen mystischen Schalensteinen und der Klumperplatte – kunsthistorischen Schätzen – denen Wanderer bei dieser Genusswanderung begegnen. Es ist eine abwechslungsreiche, sonnige Halbrunde zwischen Latsch und Kastelbell mit Einkehrmöglichkeit am höchsten Punkt. Landschaftlich, kulturhistorisch und archäologisch ist diese Wanderung sehr lohnend und empfehlenswert.

Wegbeschreibung: Die sogenannte Klumper-Runde ist eine erlebnisreiche Wanderung entlang des Latscher Sonnenberges. Mit der Bahn geht es gemütlich von der Talstation auf die Bergstation St. Martin im Kofel. Von dort geht es auf dem Trumsweg – Wegmarkierung Nummer 2/8 zum Hofschank Platzmair, weiter immer auf dem Weg Nummer 8 und den Vinschger Höhenweg Richtung s26 wandern2Trumsberg. Vorbei kommen Wanderer an zahlreichen Schätzen, welche an die Vorfahren des Vinschgaus erinnern: mystische Schalensteine, Klumperplatte, Fruchbarkeitsrutsche. Von Trumsberg, wo Wanderer einen märchenhaften Blick auf das Schloss Kastelbell haben, geht es auf Weg Nr. 1/2 in Serpentinen steil abwärts, bis der Weg dann breiter wird. An einer Weggabelung folgen Wanderer dem Forstweg 1b hinab nach Galsaun und dann direkt auf den Latschanderwaal, der fast eben zurück nach Latsch zur Talstation und dem Ausgangspunkt dieser Herbstwanderung führt.

Wanderinfos:

Dauer: 2:45 Stunden
Länge: 9,2km
Höhenmeter bergauf: 67m
Höhenmeter bergab: 1.167m

Pfunds/Tösens - Das ehemalige Bergwerk Platzertal liegt in den Gemeindegebieten von Pfunds und Tösens im Platzer- und im Bergletal. Der höchstgelegene Stollen wurde auf einer Seehöhe von 2815 m angeschlagen. Hauptsächlich wurden Blei-, Zink- und Kupfererze abgebaut. Die Erzvorräte wurden auf 1,5 Millionen Tonnen geschätzt. Der Bergbau geht auf das 15. Jahrhundert zurück. 1610 musste der Bergbau wegen des Vorrückens des Bergler Ferners eingestellt werden. Die Anlagen wurden über 250 Jahre lang vom Gletscher überfahren. Im Jahre 1884 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. 1906 wird der Bergbau mit der Aufbereitung unterhalb der Platzeralm durch eine 2,9 km lange Seilbahn verbunden. Die Belegschaft zählte damals 63 Mann (einige auch aus Langtaufers), wovon 26 bei der Grube und 37 bei der Aufbereitung tätig waren. In diesem Jahr wurden 150 t Bleikonzentrate gefördert mit einem Gehalt von 52 % Blei und 1000 g Silber pro Tonne. Die hohen Gestehungs- und Transportkosten verhinderten jedoch eine wirtschaftliche Betriebsführung. Deshalb wurde 1910 der Betrieb eingestellt. Die teuren Anlagen waren dem Verfall preisgegeben. Bis auf einen Teil der Mannschaftsunterkünfte waren alle Gebäude um die Jahrtausendwende nur mehr als Ruinen vorhanden. 2007 wurde der Verein Bergwerk Platzertal mit Obmann Christian Sturm und Vizeobmann Christian Mayr gegründet. Das Ziel war, zumindest einen Teil der Bergwerksbauten für die Nachwelt zu erhalten. Auf Initiative des Vereins wurde 2013 ein mehrjähriges Revitalisierungsvorhaben mit großzügigen Förderern begonnen. Am Samstag (05.05) konnte der Abschluss der Restaurierungsarbeiten im Platzertal gefeiert werden. „Von der tatkräftigen Unterstützung des TVB‘s durch Obmann Armin Falkner, unzähligen Transportfahrten, die Hannes Weinhuber gemacht hat, den vielen zusätzlichen Arbeitsstunden der Bauzuständigen, den Österreichischen Bundesforsten bis hin zur jahrelangen Film-Begleitung von Franz Geiger - Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Mitgliedern, Helfern und Unterstützern für ihre harte Arbeit bedanken!“, so der Vereinsobmann Christian Sturm beim feierlichen Abschluss. Nach der Segnung und Besichtigung der Berghäuser gab es für die 130 Teilnehmer bei gemütlichem Beisammensein Getränke, Kasmus, Hauswürste und Brot. (aw)

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:13

Romans Schafe

Sulden - Wintereinbruch in den Suldener Bergen mitten im September? Schnell musste der Schafzuchtverein Sulden handeln, um noch vor den erwarteten Schneemassen am Freitag, den 25. September, all seine Schäfchen ins Trockene zu bringen und sie vor der plötzlichen Kälte und den Stürmen in den Suldener Bergen zu bewahren.
So trotteten Freitag Morgen über 330 Schafe mit ihren 10 Zusammentreibern in Sulden-Dorf ein und wurden wie jedes Jahr von Bauern aus Nah und fern nach einem langen Bergsommer willkommen geheißen.
Doch war dieses Jahr nicht wie “jedes Jahr“. Es fehlte ein ganz besonderer Schäfer, der eben nicht mehr seine Schafe willkommen heißen konnte. Roman Zischg, genannt „Höfler Roman“ fehlte schmerzlich in der großen Familie der wartenden Schäfer. Ihm zur Ehre und zur Erinnerung wurde nach dem Eintreffen der Schafherde eine Gedenkminute und ein kurzes Gebet gehalten.
Roman, der Suldner Schäfer, Bergführer und Skilehrer, der mit Leidenschaft die Schafzucht seit 45 Jahren ausübte, war plötzlich am 18. Juli während der Heuarbeit verstorben. Jeder kannte diesen geselligen Menschen, der vor allem wegen seines trockenen Humors und seiner tiefgründigen Sprüche allseits bekannt und beliebt war. Große Ruhe und Gelassenheit strahlte Roman aus und eroberte so die Herzen vieler Gäste, seiner Mitmenschen und war ein wunderbarer Vater für seine allesgeliebte Tochter.
Seine Tochter kann die Landwirtschaft nicht weiterführen und so entschied man sich, Romans Schafe am Tag des Schafabtriebs zu versteigern.
Ulrich Grais, Obmann des Schafzuchtvereins Sulden leitete die Versteigerung mit großem Engagement und Herzblut und war imstande all die 25 Schafe vom Höfler Roman an den Mann, Frau zu bringen und ihnen ein gutes neues Zuhause zu garantieren.
Fast war es so, als wäre Roman noch da gewesen an diesem Tag: inmitten seiner Schafe und der Freunde des Schafzuchtvereins. So manch einer kämpfte an diesem Tage mit den Tränen während er gleichzeitig voller Begeisterung von Roman erzählte :Wie er all seine Schafe am Gesicht erkannte, wie er Löcher in seinen Hut schnitt an denen seine Haare herausschauten, oder wie er sich für die Zucht des traditionellen weißen Bergschafes einsetzte. “Die Juraschof tean miar in die Augen wea „ sagte er einmal augenzwinkernd. Oder wenn ihn Gäste fragten, wonach er denn im Berg Ausschau mit seinem Fernglas halte, entgegnete er schelmisch, dass er weiße Gämsen suchen würde. Roman eben. (ck)

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:10

Flurin feiert

Glurns - Seit zwei Jahren wird der Flurinsturm in Glurns neu bespielt, bekanntlich hat die Unternehmerfamilie Ortler das exklusive Restaurant Flurin und stilvolle Appartements eröffnet. Küchen- und Lokalchef Thomas Ortler stellte zum 2. Geburtstag auch ein kulturelles Menü zusammen. Mit Selma Mahlknecht und Kurt Gritsch gastierte ein beliebtes Künstlerduo. Ihr Kabarettprogramm „Und hinter tausend Pässen keine Welt“ blickte musikalisch und poetisch aufs coronabedingte Eingesperrtsein zurück. Im Rahmen von Dine & Cabaret wechselten sich ernste wie ironische Szenen mit den Gängen eines Abendessens ab.
Zudem lud der Hausherr am letzten Septemberwochenende zu einem Konzert im Dachgeschoss. Erstmals musizierten dort seine Schwägerin Veronika Schicho mit ihren Schwestern Christine und Katharina, die drei stehen seit 20 Jahren zusammen auf der Bühne. Als „Dornrosen“ sind sie einem breiten Publikum bekannt, vor kurzem haben die Steirerinnen einen eleganten Imagewechsel vorgenommen. Sie treten nun als „The Schick Sisters“ auf. Geblieben sind ihre kraftvollen, s30 frame 2geschulten Stimmen. Titel ihrer neuen CD „Close Together“ widmeten sie beim Konzert ihren Kindern, der Familie Ortler oder auch allen Gefangenen, die den Flurinsturm unter anderen Umständen kennengelernt hatten. Kontrabass, Gitarre und Geige verfeinerten die dreistimmigen Eigenkompositionen oder Coverstücke. Als Zugabe gab es eine Überraschung: Thomas Ortler gesellte sich zu den Berufsmusikerinnen und stellte mit einem Stück von Johnny Cash sein musikalisches Talent unter Beweis.
Die Geburtstagswoche klang mit einer Feier im Innenhof aus. Eine Bühne stand zum Offenen Musizieren bereit, dazu gab es, wie immer im Flurin, regionale Leckerbissen.
Maria Raffeiner

Spondinig/Vinschgau - Vorstellung des Labels bei Festakt zum Bahnhof des Jahres Spondinig-Prad-Stilfs
Spondinig-Prad-Stilfs ist Bahnhof des Jahres 2020, laut Jury erfüllt der 1905 gebaute Bahnhof über alle Kriterien einer modernen Bahnhofsstruktur. Die vom Mobilitätsressort des Landes Südtirol, dem Verein „Freunde der Eisenbahn“ und dem Südtiroler Gemeindeverband ins Leben gerufene Auszeichnung wurde heuer zum achten Mal vergeben. Der am Bahnhof Spondinig ansässige Jugenddienst Obervinschgau nutzte gemeinsam mit dem Jugenddienst Mittelvinschgau die Gunst der Stunde, um das neue Qualitätssiegel für Gemeinden „Junges Dorf“ der Öffentlichkeit zu präsentieren.
„Südtirol und insbesondere der Vinschgau hat ein Abwanderungsproblem, 1500 Menschen steigen jährlich in den Zug ein und kommen nicht mehr nach Südtirol zurück, 1000 davon sind Akademiker, Mobilität ist deswegen ein Schlüsselfaktor, ob junge Vinschger im Tal bleiben, oder nicht“, betont Tobias Stecher, Geschäftsführer im Jugenddienst Obervinschgau.
Die Lösung für diese Herausforderung ist es attraktiv für junge Menschen zu sein. Das ist auch das Ziel des neuen Labels „Junges Dorf“. Das Label ist ein Qualitätssiegel für Gemeinden, die sich durch ihr Engagement für junge Menschen auszeichnen. Vom Vinschgau her startend, wird das Label in den nächsten Jahren auf weitere Bezirke in Südtirol ausgeweitet.
Das Label wird von einem gemeindeübergreifenden Forum bestehend aus jungen Menschen der Mitgliedsgemeinden gepflegt. Sie bewerten die Programme, prüfen die Voraussetzungen und entscheiden über die Vergabe. Das Label fördert den Austausch zwischen Gemeinde und jungen Menschen sowie deren Mitbestimmung.
„Ziel ist es nun den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen des Tales die Notwendigkeit bewusst zu machen“, so Stecher. „Es liegt an ihrer Bereitschaft, ob die Jugend ausschließlich unsere Zukunft ist, oder jetzt schon wichtiger Teil unserer Gesellschaft“. Die Bürgermeister*innen des Vinschgau können jetzt in den Fachstellen der Jugenddienste um das Qualitätssiegel ansuchen. Das dafür vorgesehene Bewerbungsgesuch gibt den Gemeinden bereits Ideen für ein Mehr an Jugendfreundlichkeit mit.

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:08

Jugend: Hausaufgabenhilfe ab November

Jugendtreff „Time Out“ Schnals - Bald ist es soweit und der Jugendtreff kann mit einem neuen Angebot starten: Ab November bietet der Jugendtreff „Time Out“ Schnals auch Hausaufgabenhilfe an. Jeweils mittwochs und freitags von 15.00 – 17.00 Uhr kann im Jugendtreff im Vereinshaus (1. Stock) zusammen mit der Jugendarbeiterin Magdalena an den Hausaufgaben gearbeitet werden. Anschließend an die Hausaufgabenhilfe hat der Jugendtreff von 17.00 – 20.00 Uhr (mittwochs) und 17.00 – 21.00 Uhr (freitags) für alle Jugendlichen geöffnet. Zusätzlich werden am 1. Samstag im Monat Ausflüge und größere Projekte geplant und durchgeführt. Das genaue Programm findet ihr immer an der Eingangstür zum Jugendtreff sowie im Vinschger Wind, im Schnolserblattl und in den
sozialen Medien aufgelistet.

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:07

Jugend: Tarsch goes „Easyjump“

13 Tarscher Jugendliche (10 Mädchen und 3 Jungs) hatten sich für die Fahrt ins „Easyjump“ nach Neumarkt angemeldet. Mit Kleinbus und einem Privatauto ging es um 13:00 Uhr von Tarsch los. Im „Easyjump“ angekommen, mussten noch einige Formalitäten erledigt und schließlich die richtige Größe der speziellen Antirutschsocken für jede*n gefunden werden. Um 15:00 Uhr, nach kurzen gemeinsamen Aufwärmübungen, ging es schließlich los. Es wurde „gejumpt“ bis um 16:00 Uhr. Die Jugendlichen machten kaum Pausen und waren nach dieser Stunde sichtlich erschöpft. Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Abstecher beim „Happm Pappm“ in Marling und kamen gegen 18:30 Uhr gesättigt und müde in Tarsch an.

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:06

Jugend: Shoppingtag in Bozen für Mädls

Jugendtreff „Ju!P“ aus Prad - Ende August zum Sommerschlussverkauf sind wir mit einer Gruppe von Mädchen bereits am frühen Morgen zu einem Shoppingtag nach Bozen gestartet. Nach einer kleinen Stärkung auf der MeBo sind wir ins Shoppingcenter „Centrum“ gefahren um dort unsere Tour zu starten. Anschließend haben wir zu Mittag im „Running Sushi“ gegessen. Nach dem Essen haben wir uns auf den Weg ins „Twenty“ gemacht. Dort verbrachten wir einige Stunden, so dass jeder seinen Erledigungen nachkommen bzw. sich für den Herbst einkleiden konnte. Nach einer Menge Spaß, entschieden wir uns zum Abschluss noch einen Abstecher ins McDonald‘s zu machen, um dort eine Kleinigkeit zu essen. Müde aber glücklich kehrten wir am späten Abend nach Prad zurück.

Jugendtreff „Time Out“ Schnals - Vor kurzem fand im Jugendtreff „Time Out“ Schnals ein Infoabend zum Thema „Kinder stärken – Sucht vorbeugen“ mit Evelin Mahlknecht vom Forum Prävention statt. In einem anregenden Austausch mit den Eltern wurde über Sucht, Prävention und Stärkung von Kindern gesprochen. Offene Fragen konnten eingebracht und mit der aufgeschlossenen Referentin besprochen werden; interessiert wurde zugehört, gefragt und diskutiert. Oft liegt den Süchten ein anderes Bedürfnis zu Grunde, sei es die Suche nach Identität, nach Werten oder Normen. Auch Freundeskreis, Geschlechterrolle, Vorbilder und Modelle spielen eine wichtige Rolle. Der Umgang mit Konsumgütern muss erst erlernt werden. Bezugspersonen können sich auf die Suche nach den Stärken der Kinder machen und mit ihnen gemeinsam diese festigen und stärken. Mit ganz vielen neuen Informationen und Inputs ging ein sehr informativer Abend zu Ende.

Bei weiteren Fragen können
sich Interessierte gerne bei Evelin
im Forum Prävention
(Tel. 0471 32 48 01) melden.

Donnerstag, 08 Oktober 2020 09:14

Kultur: Aufbrechen & sichtbar machen

Die Werkstätte für Menschen mit Behinderung bzw. Beeinträchtigung in Prad ist ein großzügiger Bau mit hellen Räumen auf drei Stockwerken. Für die 13 BetreuerInnen und 35 Klienten ist genügend Platz im Innern des Hauses und im Außenbereich. Im Untergeschoss ist eine große Tischlerei, im Erdgeschoss werden Dekorationsgegenstände, Teppiche und Textilwaren hergestellt, im oberen Stock ist die Malwerkstätte. Es werden Beschäftigungen ausgeführt, um die handwerklichen, kreativen, die kognitiven, sozialen und motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erhalten und zu fördern. Die Werkstätte ist eine Tageseinrichtung für Menschen mit geistiger und/ oder körperlicher Behinderung. Die Klienten leben in einem geschützten Raum, werden betreut und sind gut versorgt. Um der Routine des Alltags zu entfliehen, werden auch Aktionswochen wie die „kunterbunten Begegnungen“ durchgeführt, es gibt Theater, Musik und Tanz. Es gibt sogar eine eigene Werkstattband, die „Kraut und Ruabm Band“, welche zu besonderen Anlässen und auf den Märkten aufspielt. Die Behindertenwerkstätte in Prad war immer schon eine besondere Werkstätte, die neben der Alltagsroutine eigene Akzente gesetzt und außerordentliche Talente aufgespürt und gefördert hat. Georg Paulmichl, der kürzlich verstorbene Dichter und Maler der Prader Werkstätte, hat viele Bewunderer weit über die Landesgrenzen hinaus. Man hat nicht nur in den Räumen der Werkstätte die verschiedenen Tätigkeiten ausgeführt, sondern man ist ganz bewusst und gezielt aufgebrochen, um sich sichtbar zu machen und die eigenen Kreationen zu zeigen. Wen man nicht sieht, der wird vergessen, meint der langjährige Betreuer Dietmar Raffeiner. Die Gefahr, sich abschieben zu lassen und im geschützten Bereich zu verharren, ist sehr groß. In einem ausführlichen Gespräch mit dem neuen Strukturleiter Philipp Tappeiner und den beiden Betreuern Dietmar Raffeiner und Daniel Zwick wird über die Wichtigkeit der Routine, einem geregelten Tagesablauf gesprochen, die den Klienten Sicherheit geben und in ihr Alltagsleben Ruhe und Strukturierung bringen. Betont wurde aber auch, nicht nur die Defizite zu sehen, sondern auch nach den Potentialen, den Talenten, den besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu suchen und diese zu fördern.

 

Was die Menschen brauchen, um ihre Fähigkeiten zeigen zu können, ist Empathie, Stimulation und Begleitung.

Es geht darum, die Fähigkeiten der Menschen zu erkennen und deren Umsetzung zu fördern. Manchmal bedeutet das, in einem gemeinsamen Prozess Spuren freizulegen, Muster zu durchbrechen, damit Neues entstehen kann. Der Tischler und Betreuer Daniel Zwick erzählt von Franz, der lange Zeit immer dasselbe gemacht hat: Ecken in ein Holz schnitzen. Daniel Zwick hat angeregt, dass Franz plastische Arbeiten macht und Gesichter schnitzt. Erst bei diesen Arbeiten wurden die Phantasie und das Talent von Franz sichtbar. Die Christusfigur mit den markanten Händen ist eine seiner Arbeiten. Es ist eine originelle Arbeit mit ureigenen Ausdrucksformen, die man in der „Normalität“ nicht findet. Die Menschen in der Behindertenwerkstätte haben meistens keine Angst „Fehler“ zu machen, sie haben andere Herangehens- und Ausdrucksweisen und entwickeln so ganz persönliche und für Außenstehende ganz eigenartige Ideen. Was sie brauchen, um ihre Fähigkeiten zeigen zu können, ist Empathie, Stimulation und Begleitung. Es muss eine Spur gelegt werden, es braucht einen Anstoß, eine Anregung, damit sie selber experimentieren und ihr Potential ausspielen können. In der Ausführung bleiben sie manchmal stecken oder wissen nicht mehr weiter. Da braucht es Hilfestellungen, Ermutigung und Betreuung. Wenn ein neues Werk gelingt, kann das zu einer neuen Beziehung zwischen dem Betreuer und den Betreuten führen, zu einer Beziehung auf partnerschaftlicher Ebene. Nicht mehr die Behinderung und sein Defizit stehen im Mittelpunkt, sondern seine kreative Arbeit, sein freigelegtes Potential, seine Persönlichkeit.
Heinrich Zoderer


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