Administrator

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Das Jahr 2020 startete für uns im JuMa bereits etwas holprig. Es stand ein Personalwechsel an. Kaum war das alles geregelt, schneite schon die Pandemie herein und das JuMa musste vorerst geschlossen bleiben. So wie die meisten, dachten auch wir in dieser Zeit noch, dass wir in ein bis zwei Wochen wieder öffnen können und alles wieder beim Alten sein wird. Schnell wurden wir eines Besseren belehrt und das JuMa blieb ganze 10 Wochen geschlossen. Neue Lösungen waren gefragt und so stellten wir auf digitale Jugendarbeit um und versuchten uns an vielen neuen Wegen, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben, die Beziehung aufrecht zu erhalten und vor allem, um für die Jugendlichen da zu sein.
Mitte Mai durften wir dann wieder unsere Türen öffnen und im JuMa kehrte endlich wieder Leben ein. Doch auch jetzt lief nicht alles einfach wie gewohnt. Durch die vielen Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen, die sich ständig änderten, mussten wir immer wieder umstrukturieren und neu planen. Bis Schulende gab es jeden Nachmittag ein Programm nur für Mittelschüler wo wir gemeinsam spielten, bastelten, werkelten, backten usw. Abends war das JuMa dann für ältere Jugendliche geöffnet.
Der Sommer brachte einige Erleichterungen und so konnten wir neben den täglichen Öffnungszeiten auch wieder einige kleine Projekte und Aktionen gemeinsam mit den Jugendlichen planen und durchführen. Zum Beispiel einen Mädchencamp,
einen Bubencamp, einzelne
Ausflüge in den Hochseilgarten, Escaperoom und in die Trampolinhalle, Bastel-und Spieleworkshops, die Tage am „JuMa-Strand“ mit Eis, Wasserschlacht, grillen, chillen und spielen, eine Skater-Nacht, einen Mädels-Abend und vieles mehr. Im Herbst dauerte es nicht allzu lange bis wieder Verschärfungen beschlossen wurden und wir viele bereits geplante Aktionen wieder absagen mussten.
Mit Ende Oktober mussten wir das JuMa dann wieder komplett schließen und wieder blieben unsere Türen für 10 Wochen geschlossen, bis wir am 7. Jänner endlich wieder öffnen durften. So fiel auch unsere Weichnachts-Spendenaktion ins Wasser, für welche wir mit den Jugendlichen bereits seit September wöchentlich tolle Sachen bastelten. Diese sollten dann auf dem Weihnachtsmarkt verkauft und der Erlös an „Südtirol Hilft“ gespendet werden. Nun stehen sie alle in unserem Lager und warten darauf, beim Weihnachtsmarkt 2021 verkauft zu werden.
Wir möchten uns bei „unseren“ Jugendlichen für ihre Geduld und ihr Verständnis bei diesem ganzen Hin und Her bedanken! Wenn wir auf das Jahr 2020 zurückblicken, sehen wir ein turbulentes Jahr mit vielen Herausforderungen. Trotz allem sind wir für jede einzelne Woche dankbar, die das JuMa geöffnet haben durfte und hoffen auf ein etwas ruhigeres Jahr 2021.

Montag, 15 Februar 2021 14:02

Handwerker als Impulsgeber

Glurns/Taufers im Münstertal - Trotz Lockdown nutzte die lvh-Ortsgruppe Glurns/Taufers im Münstertal die Gelegenheit, aktuelle Themen im Handwerk sowie Projekte auf Gemeindeebene im Rahmen einer Videokonferenz zu besprechen.
Fritz Oskar Wielander, Ortsobmann von Glurns und Taufers in Münster hatte zur Online-Versammlung eingeladen. Gerade in dieser Zeit sei es wichtig, Kontakte aufrechtzuerhalten und den Informationsaustausch zu suchen. „Obwohl Covid-19 zahlreiche Aktionen im letzten Jahr verhindert und viele Einschränkungen mit sich gebracht hat, wollen wir optimistisch in die Zukunft blicken und hoffen, dass wir irgendwann wieder zu einem normalen Arbeitsalltag zurückkehren werden“, erklärte Wielander.
Einen detaillierten Überblick über die Tätigkeiten des Verbandes im Jahr 2020 und einen Ausblick auf zukünftige Themen gab Günther Platter, lvh-Bezirksobmann im Obervinschgau. „Ein Punkt, der auch das Handwerk in den nächsten Monaten stark beschäftigen wird, ist das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft. Jede Gemeinde hat in den nächsten Monaten die Aufgabe, einen Plan für die zukünftige Entwicklung des Ortes und damit für die Entwicklung der lokalen Wirtschaft vorzulegen“, betonte Platter. Entsprechend wichtig sei die Mitgestaltung von Seiten des Handwerks.
Der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) will seine Mitglieder auch in Zukunft sowohl zum Thema neues Raumordnungsgesetz, öffentliche Arbeiten und Kooperationen unterstützen und die Betriebe auch weiterhin durch die Corona-Krise begleiten. „Die wirtschaftlichen Einbußen und Umsatzrückgänge zahlreicher Unternehmen sind sehr groß. Eine Besserung der Situation ist wahrscheinlich nur durch eine flächendeckende Durchimpfung der Bevölkerung möglich. Wir sind gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden dabei, eine Teststrategie für Südtirols Betriebe zu entwickeln, um sicheres Arbeiten im Handwerk auch weiterhin zu garantieren“, unterstrich lvh-Vizedirektor Walter Pöhl.
Abschließend erläuterte Bezirksbüroleiter von Meran und Schlanders, Peter Hofer noch die rechtlichen und steuerrechtlichen Neuheiten. Der außerordentliche Kommissär von Glurns Anton Patscheider und Bürgermeisterin von Taufers in Münster Roselinde Gunsch berichteten über die Projekte und Bauvorhaben auf Gemeindeebene. Dabei sollen die enge Zusammenarbeit und die Einbindung von lokalen Betrieben in Vordergrund stehen.

Montag, 15 Februar 2021 14:00

Nachgedacht Februar 2021

Unsere österreichischen Nachbarn wollen demnächst wieder Lockerungen betreffend der Corona-Massnahmen zulassen. Unter hohen Auflagen versteht sich. Gleichzeitig führt das Land ein Grenzregime ein, das an Kriegszeiten erinnert. FFP2 – Masken sollen für alle verpflichtend sein. Abgesehen davon, wie viele Unsummen an Geld das Ganze wieder verschlingt, bleiben eine wichtige Begleiterscheinungen im Hintergrund. Nämlich die Zahlen von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. In der 5. Woche dieses Jahres wurden über 535.000 Menschen als arbeitslos gemeldet. Weit über 400.000 befinden sich in Kurzarbeit. Also gesamt fast eine Million Menschen, welche entweder nicht oder nur kurz arbeiten dürfen. In einem Land mit knapp 8,6 Millionen Einwohnern. s10sp1 098Einwohnern, nicht Personen im Arbeitsprozess! Wie dem zu begegnen ist, verrät die Kurz-Regierung indes nicht. Eine Strategie der Hoffnung ist nicht in Sicht. Ehrlich gesagt ist mir als Österreicher nicht mehr wohl. Ich bin nicht sicher, ob die Politik dieser massiven Abschottung und der Vernichtung von Arbeitsplätzen noch von einer Mehrheit getragen wird. Auch habe ich ein großes Problem, einem politischen System zu vertrauen, deren Potentaten sich zuerst mit der rechtsnationalen FPÖ und dann mit den Grünen ins politische Bett legen. Viel mehr bräuchten wir ein Bekenntnis zu der Einsicht, dass wir mit Corona künftig zu leben haben! Das bedeutet weitsichtige und weise Entscheide. Alles dicht zu machen, ist verlockend einfach. Aber das genügt bei weitem nicht! Nahezu alle Sparten in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur haben mittlerweile ausgetüftelte Sicherheitskonzepte, die das Risiko zwar nicht ganz ausschließen, so aber doch minimieren. Ein wesentlicher Teil ist jedoch von der Bevölkerung zu leisten: wenn die geringste Lockerung beschlossen wird, und Cafés und Bars plötzlich wieder zum Bersten voll sind, dann schaffen wir das nie. Eine weitere Unart beobachte ich regelmäßig in der Schweiz: volle Postautos, Scharen von Menschen an den Bahnhöfen: Zum Ski- oder Langlaufen, mit Schneeschuhen oder Tourenski. Was soll der Unsinn!? Dafür ist jetzt nicht die Zeit! Insofern ist die harte Haltung der österreichischen Regierung vielleicht verständlich: gegen dummes Verhalten eines Teils der Bevölkerung hilft wirklich nur noch der Lockdown. Ausbaden aber müssen es – wie immer – alle.

Don Mario Pinggera

Montag, 15 Februar 2021 13:59

Sozialberufe

Bozen/Vinschgau - Noch bis zum 28. Februar 2021 kann man sich für die Ausbildungen zum/r Pflegehelfer/in oder Sozialbetreuer/in bei der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ anmelden. „Die Arbeitskräfte in diesen Bereichen sind sehr gefragt und es handelt sich um krisensichere Arbeitsplätze“, betont Moritz Schwienbacher, Präsident des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols.
Die Coronapandemie hat gezeigt, wie sehr Arbeitskräfte im sozialen Bereich gefragt sind und wie krisensicher diese Arbeit ist. „In den Seniorenwohnheimen brauchen wir immer geschultes Personal. Gerade auch die Ausbildungen, die in Teilzeit oder berufsbegleitend angeboten werden, sind für Wiedereinsteiger und Quereinsteiger eine große Chance“, zeigt sich Moritz Schwienbacher überzeugt.

Mehr Infos unter: http://www.sozialberufe.berufsschule.it/

Studie - Pressemitteilung - In Südtirol wurden 32 verschiedene Agrargifte auf öffentlichen Plätzen nachgewiesen, viele davon mit hormoneller Wirkung. Internationales WissenschaftlerInnenteam sieht dringenden Handlungsbedarf.

Bozen/Bologna/Brüssel/Hamburg/Wien - In einer neuen wissenschaftlichen Publikation belegten Forscher aus Italien, Österreich und Deutschland eine ganzjährige Pestizidbelastung von 19 ausgewählten Kinderspielplätzen, vier Schulhöfen und einem Marktplatz. Gezogen und analysiert wurden die 96 Grasproben 2018 vom Südtiroler Sanitätsbetrieb, der die Standorte auswählte sowie den Zeitpunkt der Probenentnahme bestimmte. Vorgestellt wurde die Studie am 10. Februar 2021 auf einer Pressekonferenz via Zoom von den AutorInnen Fiorella Belpoggi, Koen Hertoge und Caroline Linhart. Die Autoren der Studie arbeiten unter anderem am Krebsforschungszentrum des Ramazzini Institutes in Bologna, an der Universität für Bodenkultur/Wien, sowie für das Pesticide Action Network Europe (PAN Europe).

Die Studie belegt die Abdrift von 32 Pestiziden auf öffentliche Flächen. Co-Autor Koen Hertoge von PAN Europe sieht in der Studie einen elementaren Beitrag zu mehr Sachlichkeit in der Abdrift-Diskussion – so, wie sie auch von der Südtiroler Politik gefordert wird. “Wir liefern erneut Beweise dafür, dass Abdrift ein wichtiges Thema ist. Diese Studie bietet eine weitere wissenschaftliche Basis, die es den Verantwortlichen ermöglicht, konkrete Lösungen zum Schutz der Bevölkerung zu finden“, sagt Hertoge.

Die Ergebnisse bestätigen eine frühere Studie der AutorInnen, bei der Pestizidrückstände auf Kinderspielplätze in Südtirol gefunden wurden. Darüber hinaus zeigt die aktuellen Studie, dass manche Pestizide ganzjährig vorhanden sind. Laut Peter Clausing von PAN Germany lassen „die untersuchten Grasproben den Rückschluss zu, „dass Pestizidrückstände auch in Obst und Gemüse aus Hausgärten auftreten können, wobei dann die von der EU zugelassenen Grenzwerte deutlich überschritten würden“.

Für Caroline Linhart, Erstautorin der Studie, weisen die Resultate der Studie auf eine chronische Exposition der Bevölkerung hin: „Die Kontamination von Nicht-Zielflächen wurde bestätigt, auf 23 von 24 untersuchten Flächen wurde eine ganzjährige Mehrfachbelastung nachgewiesen“. In 96 Prozent aller untersuchten Plätze wurde mindestens eine Substanz gefunden, in 79 mehr als einer. Laut Johann Zaller, Professor an der Wiener Universität für Bodenkultur und Autor des Buches „Unser täglich Gift“ zeigen die vorliegenden Ergebnisse, „dass es den Pestizid-Anwendern offenbar nicht gelingt, die Spritzgifte auf die dafür vorgesehenen Flächen zu begrenzen.“ Die untersuchten Flächen stehen auch stellverstretend für andere Nicht-Zielflächen, die durch Abdrift mit Pestiziden belastet werden.

Die ForscherInnen räumen ein, dass die gefundenen Konzentrationen durchaus niedrig sind. Allerdings zählte die überwiegende Anzahl (76 Prozent) der nachgewiesenen Stoffe zu den hormonell aktiven Substanzen, die bereits in sehr niedrigen Konzentrationen wirken und für die die klassische Dosis-Wirkungs-Beziehung nicht gilt. Diese Substanzen bringen den Hormonhaushalt von Menschen und Tieren durcheinander und werden mit einigen Krebsarten, Unfruchtbarkeit, Verhaltens- und Entwicklungsstörungen sowie mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes in Verbindung gebracht. „Zusätzlich müssen wir davon ausgehen, dass diese Belastung bereits während der letzten Jahrzehnte aufgetreten ist“, sagt Caroline Linhart.

Die ForscherInnen sehen dringenden Handlungsbedarf zur Verminderung der Pestizidabdrift. Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung sind eine verbesserte Ausbringungstechnik, strikte Beachtung der Windverhältnisse bei der Ausbringung und das Umstellen auf pestizidfreie Anbaumethoden.

Eurac Research - Vinschgau - Vogelarten, die an extensive Wiesen und Weiden gebunden sind, sind im Rückgang begriffen. Wo und welche in Südtirol noch vorkommen, hat Eurac Research 2020 zusammen mit dem Amt für Natur erforscht. Die Ergebnisse des Spezialprojekts liegen nun vor.
Denken wir an ein Vogelnest, denken die allermeisten wahrscheinlich an ein Nest in Bäumen. Doch nicht alle Vögel richten sich ihre Nistplätze in Baumkronen ein: In Hecken oder Sträuchern, oder gar direkt am Boden legen Graslandvögel ihre Eier ab. Diese spezialisierten Vogelarten haben sich die einst in Südtirol häufigen extensiven Wiesen und Weiden oder blütenreiche Ackerreine zum Lebensraum gemacht. Doch wie ihre Lebensräume, ist auch das Vorkommen der Wiesenbrüter stark rückläufig, und einige sind in Südtirol sogar ganz verschwunden.

Spezialprojekt liefert Daten
Aufgrund des drastischen Rückgangs von Grünlandarten hat sich Eurac Research in Zusammenarbeit mit dem Amt für Natur (Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung) 2020 mit den Wiesenbrütern auseinandergesetzt. In einem Spezialprojekt im Rahmen des Biodiversitätsmonitorings Südtirol haben Fachleute das Vorkommen von Graslandvogelarten im s20 BirdsSurvey MartinaJaiderganzen Land erforscht.
Während der Nistzeit der Grünlandvögel besuchten die Fachleute die untersuchten Gebiete zweimal in den frühen Morgenstunden. Am Standort angekommen, notierten die Experten alle Vogelindividuen, die sie sahen oder singen hörten. Aufgenommene Gesänge wurden abgespielt, um einige seltene Vogelarten zum Singen zu animieren. Andere Arten mit hauptsächlich nächtlicher oder dämmerungsabhängiger Aktivität, wie z.B. Ziegenmelker oder Wachtelkönig, wurden in den Abendstunden erhoben. Nun liegen die Ergebnisse der Untersuchungen vor.

Trend bestätigt
Die Erhebungen bestätigten: die Verbreitung von Vogelarten, die an extensive Wiesen und Weiden gebunden sind, ist stark rückläufig. Besonders betroffen ist die Gruppe der Bodenbrüter, die ihre Gelege direkt am Boden einrichten, meist in Wiesen, Weiden oder Böschungen. Werden die Wiesen zu früh im Jahr gemäht oder die Weiden zu stark beweidet, werden die Gelege zerstört und die Brut fällt komplett aus. Arten wie Wachtelkönig und Feldlerche sind aus diesem Grund selten geworden.
Andere Arten, wie etwa der Neuntöter, nisten nicht am Boden, jedoch in Bodennähe. Dementsprechend sind sie auf ein Mosaik zwischen offenen Wiesen- bzw. Ackerflächen mit Heckenstrukturen angewiesen. Diese Arten sind zwar noch vorhanden, aber in vielen Fällen nur noch mit lokal begrenzten Populationen, und nur dort, wo noch Hecken- und Feldgehölzstrukturen vorhanden sind.
s21 NeuntöterCEuracResearchMichaelSteinwandterArten wie Sperbergrasmücke oder Ortolan, sind fast vollständig verschwunden. Die Sperbergrasmücke konnte im Zuge dieser Erhebungen nur noch an einem einzigen Punkt am Vinschger Sonnenberg gefunden werden.
„Im Vinschgau kommen der Malser Haide und den Trockenweiden des Sonnenbergs besonders große Bedeutung für den Erhalt unserer Vogelwelt zu,“ erklärt Matteo Anderle, Ornithologe des Biodiversitätsmonitorings. Insgesamt haben die Erkenntnisse die Bedeutung der von der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung geförderten Landschaftspflegeprämien untermauert, um die in den Wiesen lebende Flora und Fauna zu schützen und so den Erhalt dieser wertvollen Landschaften zu ermöglichen.

Zusammenarbeit nötig
Der Schutz von Grünlandarten kann nur in Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Forschung, einzelnen Landwirten und bäuerlichen Verbänden geschehen, damit nicht nur eine ökologisch, sondern auch eine ökonomisch nachhaltige Landwirtschaft möglich ist. Diesen Ansatz wählte z.B. das Interreg-Projekt „Wiesenbrüter in der Terra Raetica.“

Julia Strobl & Andreas
Hilpold, Eurac Research

Montag, 15 Februar 2021 13:53

Die Vinzenzgemeinschaft hilft

Vinschgau - Wie im jüngsten Vinschgerwind berichtet, sind es ganz unterschiedliche Anliegen und Probleme mit denen sich die Menschen an die Vinzenzgemeinschaft wenden. „Derzeit zahlen wir vor allem Mieten, Sehbrillen und Strom- und Zahnarztrechnungen“, sagt die Vorsitzende der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau Regina Marth Gardetto auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau hilft schnell, unbürokratisch und vor allem still. Jeder gespendete Euro wird weitergegeben. Die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau hat auf den ganzen Bezirk verteilt sechs Konferenzen: in Graun, Burgeis, Mals, Schlanders, Latsch und Martell. Die Kontaktdaten der Konferenzen waren in der vergangenen Ausgabe nicht vollständig, was wir hiermit nachholen wollen. (ap)

 

Die Kontaktdaten:

Bezirksvorsitzende
Regina Marth Gardetto - Tel. 335 5856952

Vinzenzkonferenz Graun
Alfons Wallnöfer - Tel. 339 6630036
Vinzenzkonferenz Burgeis
Karl Moriggl - Tel. 347 9352018
Vinzenzkonferenz Mals
Alfred Plagg - Tel. 340 2412123
Vinzenkonferenz Schlanders
Herbert Habicher - Tel 348 9982644
Vinzenzkonferenz Latsch
Margit Jung Marsoner - Tel. 333 7154602
Vinzenzkonferenz Martell
Regina Marth Gardetto - Tel. 335 5856952

Montag, 15 Februar 2021 13:53

Partschins hat Gefahrenzonenplan

Partschins - Die Gemeinde Partschins hat seit 9. Februar 2021 einen vom Gemeinderat genehmigten Gefahrenzonenplan. Der Plan sei de facto bereits seit längerem in Kraft, in dem Sinne, dass Bauwerber sich bereits an den Plan zu orientieren hätten, erläuterte der Geologe Konrad Messner vor den online anwesenden Gemeinderäten. Messner hat mit seinem Mitarbieter Simone Lazzerini und gemeinsam mit der Geologin Daniela Busetto einige Details und die Vorgangsweise für die Erstellung des Gefahrenzonenplanes erläutert und die Gemeinderäte und die rund 50 online mithörenden BürgerInnen mit neuen Wortgebilden konfrontiert: von 44 Sturzprozessen im Gemeindegebiet war die Rede, von Massenbewegungen, von Anbruchsmächtigkeiten bei Lawinen, von mobilisierbaren Feststoffmengen und vielem mehr. Messner hat 2650 Arbeitsstunden investiert und der Plan habe insgesamt 86.000 Euro gekostet. Der Gefahrenzonenplan ist dem Gemeindebauleitplan übergeordnet und muss noch von der Landesregierung endgültig genehmigt werden. Die Gemeinderäte genehmigten den Plan einstimmig. Konrad Messner erklärte sich bereit, für spezielle Fragen von BürgerInnen Rede und Antwort geben zu wollen.
Im dritten Anlauf wurde ein auf die Veröffentlichung der Ratssitzungsprotokolle reduzierter Beschlussantrag der neuen Gemeindeliste Partschins/Rabland/Töll genehmigt. Mehrheitlich abgelehnt wurde der Antrag der Bürgerliste für eine „Verbesserung der Beziehungen zwischen BM/Referenten und Bürger mittels Anfrageformulars. Was die Bürgerlistler als sinnvoll erachteten, wurde in den Reihen der SVP als völlig nutzlos und als ein Mehr an Bürokratie bezeichnet. Dem Antrag der Freiheitlichen, dass Sabine Zoderer als Mitglied in die Baukommission aufgenommen wird, wurde mit 13 Ja Stimmen stattgegeben. Enthalten haben sich die Gemeinderäte der Bügerliste.
Zu Diskussionen hat der Antrag von Simon Gamper zur Abänderung Durchführungsplan - Wohnbauzone B1 „Sonnenbergweg“ geführt. Es ging und geht um die Aussiedlung der Hofstelle „Sagbauer“. Weil zu diesem Punkt keine Einstimmigkeit in der Baukommission gefunden wurde, musste der Rat entscheiden. Der ad-hoc-Antrag von Sabine Zoderer auf Vertagung wurde mehrheitlich abgelehnt und die Abänderung schließlich mit 11 Dafürstimmen genehmigt. Die 7 Enthaltungen der Opposition wurden mit fehlender Information begründet.
Lebhaft war dann die Diskussion bei den Fragen der Gemeinderäte. Diese wird dann im erstmals veröffentlichten Ratsprotokoll nachzulesen sein. (eb)

Dienstag, 16 Februar 2021 16:02

Maximale Flexibilität

Vinschgau - Die rund 130 MitarbeiterInnen in den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau leisten unzählige Dienste bei der Betreuung von SeniorInnen, von Menschen mit Behinderung, von Menschen mit psychischer Erkrankung. Erwachsene und Familien mit Kindern in Notlagen werden versorgt und Migranten betreut. Der Vinschgerwind hat bei der Direktorin Karin Tschurtschenthaler nachgefragt.

Vinschgerwind: Die Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau erbringen verschiedenste Leistungen. Welche sind das?
Karin Tschurtschenthaler: Die Sozialdienste, mit ihren knapp 130 Mitarbeiter*innen erbringen zahlreiche Leistungen für unterschiedliche Personengruppen. Im Seniorenbereich (Hauspflege, Tagespflegeheim, Betreutes und begleitetes Wohnen) werden ca. 800 Senioren und Seniorinnen gepflegt und begleitet. Im Bereich Menschen mit Behinderung/Psychische Erkrankung begleiten wir über 100 Menschen. Weiters werden knapp 300 Familien mit deren Kindern, über 100 erwachsene Personen in schwierigen sozialen Notlagen und über 50 Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund begleitet und unterstützt.

Vinschgerwind: Wie kann man sich das Arbeiten in Zeiten dieser Pandemie vorstellen?
Karin Tschurtschenthaler: Niemand war auf eine solche Situation vorbereitet. Seit nun knapp einem Jahr arbeiten wir im „Krisenmodus“. Unser Auftrag war und ist es nach wie vor: Essentielle Dienste und Leistungen zu erbringen. Allerdings kommen wir von einer Notbetreuung in die nächste. Das Wegbrechen von Struktur und Planbarkeit und das Fehlen von Routineabläufen rufen Unsicherheiten bei allen hervor. Soziale Problematiken bei unterschiedlichen Personengruppen, die in einer solchen globalen Krisenzeit verstärkt an die Oberfläche treten, verschärfen die Situation bei vielen unserer Klienten. Existentielle Sorgen um die Zukunft und Angst machen breit. Aber: In dieser Ausnahmesituation werden auch viele sehr gute Erfahrungen gemacht: Die Zusammenarbeit und die Unterstützung durch die Hauskrankenpflege klappen sehr gut. Verschiedene Netzwerkpartner unterstützen sich jetzt viel mehr. Die sehr hohe Motivation bei den Mitarbeiter*innen ist ungebrochen, auch wenn die Situation eine maximale Flexibilität aller erfordert.

Vinschgerwind: Pflegerinnen und Pfleger der Sozialdienste arbeiten in der Pflege und Betreuung nah an den Menschen. Ist für ausreichend beidseitigem Schutz gesorgt?
Karin Tschurtschenthaler: Ja. Da die Mitarbeiter*innen der verschiedenen Einrichtungen und Dienste auch schon vor Ausbruch der Pandemie mit vorgeschriebener Schutzkleidung gearbeitet haben, verfügten wir bereits über einen Grundstock an Schutzausrüstungen (Handschuhe, Schutzanzüge usw.). Bereits ab Ende März des letzten Jahres mit Inkrafttreten der verschärften Sicherheitsmaßnahmen wurden wir dann vom Zivilschutz des Landes mit entsprechender Schutzausrüstung versorgt. Eine lückenlose Versorgung war und ist gegeben.
Die Betreuung und Pflege mit voller Schutzausrüstung stellen die Mitarbeiter*innen natürlich vor zusätzliche Herausforderung: das sind hygienische und sanitäre Maßnahmen, die Verstärkung der Maßnahmen zur Reinigung und Desinfizierung. Vor allem die Tätigkeiten mit hohem Infektionsrisiko bei positiv getesteten Personen sind heruasfordernd. Zudem sind Sicherheitsprotokolle und Risikoanalysen Covid-19 zu erstellen.

Vinschgerwind: Als Direktorin der Sozialdienste koordinieren Sie die Einsätze. Auf welche Rückmeldungen aus den Reihen Ihrer MitarbeiterInnen müssen Sie rasch reagieren?
Karin Tschurtschenthaler: Natürlich sind es in erster Linie die Sorgen und Ängste der Mitarbeiter*innen, die ernst zu nehmen sind. Eine organisatorische Herausforderung sind die positiv getesteten Mitarbeiter*innen. Es gilt, die Aufrechterhaltung der unterschiedlichen Dienste gewährleisten zu können, trotz Quarantäne-Maßnahmen. Laufend ist die Einhaltung der Sicherheitsprotokolle zu überwachen. Die Schließung von Einrichtungen bei positiv getesteten Klient*innen ist ebenfalls vorgekommen.

Vinschgerwind: Werden angelaufene Projekte, wie etwa das grenzüberschreitende Interreg-Projekt „Sonnenstrahl“, weitergeführt?
Karin Tschurtschenthaler: Ja. Mit Ausnahme der grenzüberschreitenden Fort- und Weiterbildungen wurde das Projekt weitergeführt. Vor allem die „niederschwelligen Assistenzleistungen“ zeigten und zeigen sich in dieser Krisensituation als sehr wichtig und unerlässlich. Einkäufe, Ämtergänge, Begleitung zu Arztterminen werden und wurden durchgeführt. Aber vor allem die regelmäßigen Besuche und Begleitungen der Senioren*innen zu Hause sind von großer Bedeutung, da so der sozialen Isolation entgegengewirkt werden kann. Alte Menschen sind so nicht allein gelassen.

Interview: Erwin Bernhart

Dienstag, 16 Februar 2021 15:44

Neue Herausforderungen? Gerne!

Der „Wibmer Walter“ sieht als purer Optimist in jeder Situation etwas Positives, schöpft daraus die Kraft um nach Rückschlägen immer wieder aufzustehen und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.

von Christine Weithaler

Walter Gurschler, 1970 geboren, wuchs als jüngstes von vier Kindern am Wibenhof am Schlanderser Nördersberg auf. Er hatte eine schöne, aber bescheidene Kindheit. Er sieht es heute als Vorteil in einfachen Verhältnissen aufgewachsen zu sein. Seit klein auf war für ihn klar: Er wird Bauer.
Das Arbeiten in und mit der Natur, sowie das Werkeln an Maschinen war für ihn das Größte. Er besuchte die Landwirtschaftsschule Fürstenburg in Burgeis. Danach half er bereits auf dem elterlichen Hof mit. Seit er 15 Jahre alt ist, arbeitet Walter zeitweilig auf dem Hof seiner Cousine in Kortsch. Dort hat er viel Einblick in die Techniken des Obstbaus bekommen, die ihm später auf seinem eigenen Betrieb zu gute kamen. 1993 lernte er seine Frau Wally kennen, sie heiraten drei Jahre später und 1998 übernahm er den Wibenhof. Walter mag Tiere gerne, ist aber kein „Viechzoch“, wie er selbst von sich behauptet. Er interessierte sich, vor allem auch aus wirtschaftlicher Hinsicht, mehr für den Obstbau. So investierte er in Spezialkulturen und gab die Viehwirtschaft auf. Walter begann 1999 mit der Spindelerziehung der Vinschger Marille und 2003 die der Süßkirsche. Der Anbau der Williams Birne kam 2007 dazu. Außerdem baute er noch rote Johannisbeeren und Erdbeeren an. Um die Wirtschaftlichkeit seines kleinstrukturierten Betriebes zu gewährleisten, baute er sich mehrere Standbeine auf und sieht sich immer wieder nach innovativen und zukunftsorientieren Möglichkeiten um. Dass Walter da ist wo er heute ist, verdankt er seinen Eltern, Geschwistern, seiner Familie, hilfsbereiten Verwandten und Freunden. Sie haben ihn zu jeder Zeit tatkräftig unterstützt. Dadurch konnte er auch seine zeitaufwendige politische Karriere verfolgen. Als Ratsmitglied war er zehn Jahre in der Gemeinde Schlanders als Vertreter der Bergfraktionen tätig. Fünf Jahre Gemeindeausschuss folgten. Als Referent für Land- und Forstwirtschaft hatte er zudem die Aufgaben der Müllentsorgung, Straßenreinigung und Schneeräumung, sowie die Pflege von Park und Grünanlagen über. In dieser Zeit sammelte er für sich wertvolle Erfahrungen und Kontakte. Sein Durchhaltevermögen in schwierigen Situationen bewährte sich laufend und seine Selbstsicherheit wuchs. Eine Last ist ihm die Bürokratie. Walter hofft auf eine Wende in unserem Bürokratiezeitalter. Geld, welches für den Aufwand der teilweise übertriebenen Zettelwirtschaft verschwendet wird, sollte denen zugutekommen die es wirklich nötig brauchen.
Walter erlebte immer wieder berufliche und persönliche Tiefpunkte. Er verlor ihm liebgewonnene Menschen. „Auch das gehört zum Leben “, sagt Walter. Mit den schönen Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Zeit überwindet er die Trauer. Er versucht aus jeder Situation das Positive heraus zu nehmen und macht dadurch gestärkt weiter. Diese Fähigkeit wünscht er jedem, besonders in der momentanen Zeit. Er vertraut darauf, dass die Corona Krise vorbei gehen wird, hofft, dass wir viel Positives in die Zukunft mitnehmen. „Das Leben ist, wie es ist. Das müssen wir lernen zu akzeptieren und das Beste daraus machen. Bewusst jeden Tag leben, dafür dankbar sein, wenn man gesund ist und eine Arbeit hat.“ meint Walter. Einander so zu nehmen und zu lassen wie man ist, stärkt ihn, seine Familie, und deren Zusammenhalt.
Immer wieder ist er auf der Suche nach neuen Herausforderungen. So kam er ganz ungeplant zu einem neuen Nebenerwerb als Sauna-Aufgussmeister. Er schloss im Herbst 2018 die dazugehörige Ausbildung ab. Seitdem unterhält er mit Musik und „Show“ die Saunabesucher. Er liebt es, Menschen mit seiner Art zum Lachen zu bringen und Freude zu schenken. Auch außerhalb der Sauna. Ehrliche Menschen positiv aufzubauen, ein Strahlen ins Gesicht zu zaubern und ihnen damit weiter zu helfen, gibt Walter viel. Das ist für ihn die schönste Bereicherung und ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen. Wichtig ist ihm der Familienfrieden, Neid anderen gegenüber widerstrebt ihm. Er konzentriert sich auf sein Leben und darauf was ihm gut tut. Er erlebt dadurch Zufriedenheit, Genugtuung und Glück. Für die Zukunft wünscht sich Walter, dass diese Erfahrung immer mehr Menschen machen und danach leben können.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

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