Dienstag, 04 Oktober 2016 12:00

Traktorweg auf die Soy-Alm

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s4 5671Martell/Goldrain - Die Soy-Alm ist eine Idylle. In Martell orografisch rechts talauswärts oberhalb des Cafe Hölderle und hinterm Elferspitz gelegen ist man dort in aller Einsamkeit. Erschlossen ist die Alm durch eine Materialseilbahn, welche auch schon mal eine Kuh oder ein paar Schweine oder ab und an ein paar Leute transportieren kann. Der Weg auf die Alm ist steil und beschwerlich.

Die rund 20 Melkkühe, die rund 40 Stück Galtvieh, die 10 Rosse und die vier Esel tun sich schwer im Langes auf einer teilweise 40-prozentigen Steigung hinauf- und im Herbst wieder hinunterzukommen. Nur die Schafe der Goldrainer Bauern packen es leichter.
Die Steilheit ist auch Begrenzung für Almbesucher, für Gäste wie für Einheimische. Der Pächter Roman Gerstgrasser bewirtschaftet die Alm, bringt selbst 10 Kühe mit, heuer im 4. Jahr. Wer auf der Alm Kasknödel oder Sonstiges gespeist hat, ist begeistert. Aber es sind eben sehr wenige Gäste, die den Weg derpacken.
Das könnte sich ändern. Die Alm gehört der Fraktion Goldrain. Der dortige Fraktionsvorsteher Gerold Mitterer ist dabei, einen Traktorweg für die Alm vorzubereiten. Gemeinsam mit dem Amtsdirektor des Forstinspektorates Schlanders Mario Broll hat Mitterer eine mögliche und technisch machbare 4,2 Kilometer lange Trasse ausgepflockt. Serpentinen mit einer Maximalsteigung von 16 Prozent. Nur zwei Mal müsste ein steinschlaggefährdeter Graben überquert werden. Einen Unterstützer, sagt Mitterer, habe er auch im Marteller BM Georg Alstätter gefunden. Beim Umwelt-Landesrat Richard Theiner habe er bisher kein Gehör gefunden. In Bälde werde eine Projekterstellung vorgenommen.
Mitterer sagt, dass die Fraktion Goldrain mehrere 100.000 Euro in die Alm gesteckt habe: 1989 in den Almhausbau, 1997 in den Bau der Seilbahn und 2000 für den Stall für knapp 40 Kühe. Für den Bau und für den Erhalt und vor allem für Revisionen der Seilbahn erhalte die Fraktion kein Geld von der öffentlichen Hand, alles müsse selbst gestemmt werden. Alle 5 Jahre seien für die normale Revision rund 15.000 Euro fällig und für die 10-Jahresrevision waren es im vorigen Jahr 34.000 Euro.
Mitterer sagt, es sei doch widersinnig, dass für Weginstandhaltungen Gelder zur Verfügung stünden, für eine Seilbahn, die von einer Fraktion betrieben werde, aber nicht. Auch deshalb habe man sich für die Richtung eines Wegebaues entschieden.
Ein Wegbau könnte auch für den in zwei Jahren fälligen Austausch der Wasserleitung der Alperia von Vorteil sein, sagt Mitterer. Denn die Leitung vom Marteller Stausee in Richtung Kraftwerk in Laas quert genau jene Region, in der der neue Traktorweg zur Soy-Alm verlaufen könnte.
Hürden für den Weg gibt es gar einige: Das Gebiet liegt im Nationalpark und es ist Natura-2000 Gebiet. Das schreckt die Goldrainer nicht. (eb)

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