Dienstag, 20 August 2013 09:06

Leserbriefe

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Richtigstellung zum Leserbrief von BM Noggler vom 08.08.2013
Aus dem Protokoll der Vollversammlung der Haider AG vom 05.07.2013 wird ersichtlich, dass die Gemeinde Graun in Person vom BM Noggler den einzigen Tagesordnungspunkt verhindert hat, indem sie als Mehrheitsaktionärin von ihrem Stimmrecht Gebrauch machte. Eine Abstimmung macht  in solch einem Fall keinen Sinn mehr. Eine schriftliche Wahl wurde nicht erlaubt – etwas, wovon in unserem Gemeinderat bei unbequemen Entscheidungen öfter Gebrauch gemacht wird. Die darauffolgende Abstimmung der Aktionäre durch Handaufheben war eine Farce, demokratisches Bewusstsein wurde mit Füßen getreten. Aufmerken lässt, dass BM Noggler ohne Delega gewählt hat. Zumindest war keine abgegeben worden.
Am 17.07. hat die Gemeinde dann ein Schreiben an die Landesregierung sowie den Präsidenten der Haider AG gerichtet, in der das Abstimmungsergebnis bereits eingehend erläutert wurde, bevor ein offizielles Protokoll geschrieben bzw. vom Präsidenten unterzeichnet worden war. Genau genommen handelt es sich hierbei um Amtsmissbrauch. Die Ausführungen Nogglers in Bezug auf die Vollversammlung vom 05.07. entsprechen nicht der Wahrheit, ebenso wenig wie seine Aussage, von Herrn Rubatscher einen Aufschub erhalten haben. In den „Dolomiten“ vom 12.08. bittet er um Zeit, das brisante Thema genau prüfen zu können. Die allerdings sehr knapp bemessen, da die Gemeinde am 30.09. ihre Aktienbeteiligung bei der Haider AG abstoßen muss und die Gesellschaft so in die Liquidation versetzt wird.
Was sich diese Gemeindeverwaltung auf die Fahnen schreiben kann, ist Verhinderungspolitik auf allen Ebenen. Eine Tatsache , die wohl bei den kommenden Landtags- und Gemeindewahlen viele BürgerInnen im Hinterkopf haben werden.
Initiative Zukunftssicherung
Obervinschgau Reschenpass


Der Tag danach
Es ist bestimmt nicht der einzige Grund, an die Gemeindeverwaltung zu appellieren, doch bei diesem Anlass gibt es die Möglichkeit, Fotos sprechen zu lassen. Die sagen bekanntlich mehr als Worte. Vorerst aber ein aufrichtes Kompliment an die Gemeindearbeiter, die Samstag um 7 Uhr früh die Straßen kehren, in diesem Fall aber mehr, um die Scherben des Langen Freitags zu verräumen, weil Dosen, Flaschen und Sonstiges die Kehrmaschine nicht mag. Wenn derartiger Abfall aber fleißig eingesammelt wird, so wie wir es in der Krankenhausstraße seit Jahren schon praktizieren, dann wird das im nächsten Moment verräumt. Alle Achtung vor soviel Service. Die Organisation hat zwar Müllbehälter aufstellt, Klos zur Verfügung gestellt,  bestimmte Zonen fleißig abgesperrt, das ist alles lobenswert. Doch was der Tag danach ans Tageslicht bringt, macht dies alles lächerlich. Und die Tafel auf dem Foto bei der Eingangs-Kasse sagt es klar und deutlich: „Ein Tritt“ in den Hintern allen, die für solche Veranstaltungen Verantwortung tragen, die sie genehmigen, die sie organisieren, die sie mit Steuergeldern finanzieren und auch alle, die daran teilnehmen und einen solchen Saustall hinterlassen. Dass die Zufahrt zum Hubschrauberlandeplatz am Sonntag um 11 Uhr vormittags noch in diesem Zustand ist, spricht von Fahrlässigkeit und Rücksichtslosigkeit einem möglichen Notfall gegenüber. Pfiffige Bauern schalten die Beregnungsanlage ein, um ihre Obstgüter zu schützen. Umsichtige Autobesitzer stellen ihr Fahrzeug irgendwo anders ab, um es nicht in der Früh beschädigt vorzufinden. Jeder versucht sich zu wehren, wie es ihm möglich ist. Doch ich frage mich: „Wogegen eigentlich?“ Gegen etwas, was gar keinen Sinn macht, Steuergelder kostet  und viele Eltern zudem vor große Probleme stellt?  Also wird es ratsam sein, sich auf andere Weise zur Wehr zu setzen.
Sebastian Felderer, Schlanders

 

Unwissenheit oder böswillige Unterstellungen?
Der Leserbrief von Hansjörg Bernhart, (Vinschgerwind 15 und 16/13) „Falsche Forderungen“ kann nicht unwidersprochen bleiben.
Weder die Volksabstimmung von Mals (58,49%) und erst recht nicht jene von Taufers i. M. (51,43%) „brachten ein eindeutiges Ergebnis“ für einen Kraftwerkbau, werden jedoch von „Frau Gaiser und Co.“  zur Kenntnis genommen. Die Unterlegenen beanspruchen nicht „alles“ (gemeint sind wohl die Kraftwerksanteile) für sich, vielmehr haben sie 70% als Basis für eine Diskussion vorgesehen (siehe dazu ihren Beschlussantrag). Für die Gemeinde, welche am meisten vom Bau betroffen ist (mehr als die Hälfte Streckenlänge, 2/3 des Gefälles der 300 Höhenmeter, negative Auswirkungen auf Fauna und Flora am Bach), dürfte es mehr als billig sein, wenn sie für sich den größeren Anteil beansprucht, um mit den „Millionen von Erträgen“ gezielt in ihrem Gemeindegebiet in Zukunft in Umweltmaßnahmen zu inves-tieren. Nie wurde eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mals abgelehnt.
Bleibt noch die Frage, welche Grundbesitzer sich in solidarischer Weise beim Verteilungsschlüssel geeinigt haben? Soweit uns bekannt ist, kommen als Grundbesitzer die Gemeinde Taufers i. M., die Fraktion/Katastralgemeinde Laatsch und etliche Private in Frage. Dem Schlusssatz „und wir hoffen, dass… wir auch die Wasserkonzession bekommen, denn es warten auch andere darauf“, z. B. die Gemeinde Glurns, Herr Frasnelli mit den Eisackwerken, der Hydro- und Rienzpower- und diese pflegen fremde Umwelt bestimmt nur unter gesetzlichem Druck – kann nur voll und ganz zugestimmt werden.
Serafin Heinrich Schgör, Liste Für Taufers

Herb und ehrlich
Wir kommen gerade aus dem Urlaub im Obervinschgau zurück,den wir zum wiederholten Mal besucht haben. Die herbe Einzigartigkeit der Landschaft und die ehrliche Freundlichkeit der Menschen beeindrucken immer wieder. Allerdings verfolgen wir mit Sorge das sich Ausbreiten der industriellen Obstwirtschaft im Oberen Vinschgau mit all seinen negativen Folgen. Erstens birgt der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden, Fungiziden und Herbiziden eine große Gefahr für die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt, und zweitens eine radikale Veränderung des Landschaftsbildes.
Es könnte seine Einzigartigkeit und Schönheit unwiderbringlich verlieren. Eine Bitte an die Obervinschger: Bewahrt Euch, Euren Kindern und uns (da sind wir, die Urlauber auch egoistisch) diese Natur-und Kulturlandschaft. Ihr habt nur diese! Einmal zerstört, gibt Euch niemand das Verlorene zurück, weder die Gesundheit noch die Landschaft.
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Bernd Brockmann, Chefarzt Onkologische Klinik Aue
Dipl.-Med. Cora Brockmann, Zahnärztin, Berlin

Gedanken aus Langtaufers
nach dem Grauner Infoabend Sanierung durch qualitative Aufwertung Haider Alm und Maseben mittels Gletscheranbindung.
Langtaufers. Was für die meisten Einheimischen die Heimat, ist für uns die neue Heimat. Von außen hierher gezogen vor vielen Jahren, fanden wir uns auf Bergbauernhöfen wieder, die mit intaktem Familiengefüge wirtschaften und in ihren Urlaub auf dem Bauernhof-Betrieben nicht lediglich eine weitere Einkommensquelle sehen. Wir sehen darin vielmehr Verpflichtungen in ihrer angenehmsten Form: dem eigenen Betrieb gegenüber, den Tieren gegenüber, der Natur gegenüber, nicht zuletzt uns selbst gegenüber aber vor allem unseren Gästen gegenüber. Wir sind Dienstleister mit Stolz und Führungspersonal mit Bodenhaftung. Auch Tuttofare – aber das gern, weil uns dann nämlich nichts entgeht und wir unhierarchisch reagieren können.
Wir sind für unsere Gäste die Menschen, die ihnen nicht nur die Türe zu ihrem Urlaubszuhause öffnen – wir sind auch die, die ihnen einen Sehnsuchtsort näher bringen, Unbekanntes bekannt machen, Einblicke gewähren in eine oft erträumte Welt, in der das Gefüge zwischen Natur, Arbeit und Familie noch weitgehend funktioniert. Eine Welt auch, in der die Kinder den größten Spielplatz und geduldigsten Lehrer direkt vor der Haustür haben: die Natur, die ihnen Entdeckergeist und Kreativität, aber auch Demut lehrt.
Wer unser Gast ist, und was er in Langtaufers sucht, das konnten wir inzwischen gründlich studieren… eigentlich ganz einfach das Gegenteil von dem, was sein Leben zuhause jahrein-jahraus prägt: Eile, Stadtlärm, Leistungs- und Konkurrenzdruck, Arbeiten bei runtergelassenen Rollos und Klimaanlage im Sommer, Arbeiten bei künstlichem Licht und trockener Heizungsluft im Winter – und das oft in schuhschachtelgroßen Büros. Mittags in Zeitnot Fertigessen aus der Mikrowelle oder „schnell was auf die Hand“, zu Büroschluss anstehen für überfüllte U-Bahnen und Busse. Bewegung gibt’s zum Ausgleich in stickigen Fitness-Studios. Die rare Möglichkeit, mal an der frischen Luft zu sein, findet meist nur am Wochenende mit hunderten anderen statt. Das alles macht krank und unzufrieden. Das Burnout-Zeitalter ist da, aus der Unersättlichkeit des Menschen geboren.
Das Gegenteil von alledem findet unser gestresster Gast nun in Langtaufers: Ruhe, Stille, Natur- statt Stadtgeräusche, saubere Luft statt Abgase, die Schönheit der Umgebung, die noch intakte und weitgehend von großen Eingriffen verschonte Natur, abwechslungsreiche Blicke, Raum und Weite. Abschalten vom Alltagsstress, Zeit für sich selbst haben, mal nicht Hamster im Rad sein.
Mal nicht HöherWeiterSchnellerGrößerBesserMehr.
Die Skischaukel ins Kaunertal wäre genau das. Plus Rettung von Maseben, plus Rettung der Haider Alm, plus Erweiterung bis zum Watles… Wieder marktschreierische Superlative in der großen bunten marktschreierischen Superlativenwelt der Marketingprofis und der WirkriegendenHalsnichtvollgenugs.
Wer will das denn schon? Ja, ja, ein paar Einheimische, aber vor allem ein Fremder, dem es gut zupass käme, wenn er seinen Krakenarm hierher ausstrecken könnte – und wieder schnell zurückziehen, wenn das Ganze nach einigen Jahren nicht mehr läuft. Auf Großparkplatzbetonwüste, Gondelgebäudeleichen und Liftstützenskelette muss er ja dann auch nicht gucken – darauf ein Handschlag!
Jedenfalls wollen das nicht die Gäste, die jetzt nach Langtaufers kommen. Und jetzt kommen sie eben noch, weil sie hier das finden, was andernorts nicht mehr leicht zu finden ist: ein weitgehend intaktes, verkehrsarmes, ruhiges, bezauberndes Hochtal – von der Blumenwiese bis zum Gletscher. Ein Geschenk, ein Schatz, den man vielleicht besonders mit dem Blick von außen erkennt.
Kommen mit der Skischaukel wirklich mehr Gäste? Machen sie die kalten Betten wirklich zu warmen Betten? Oder kommen nicht mehr, sondern nur andere? Und sind das dann noch die Qualitätsgäste? Sind das dann die Gäste, die die tiefe Verwurzelung, Bodenständigkeit und Zufriedenheit der Einheimischen mit ihrer Umgebung erkennen, darin eintauchen und die Erfahrung mit nach Hause nehmen? Oder kommen statt ihnen solche, die für all das, was uns hier ausmacht, gar kein Auge mehr haben, weil sie HöherWeiterSchnellerGrößerBesserMehr geil finden? Und die dann beim nächsten Urlaub ein anderes Superlativenskigebiet aufsuchen, weil die eh alle austauschbar sind? Dann muss ein Treuepunkte-Marketingkonzept her, damit sie wiederkommen!
Also, wir haben jetzt schon die treuen, wiederkehrenden Gäste, die in Langtaufers eine Herzensheimat mit Charakter gefunden haben, die dafür Werbung machen, die andere Gäste anlocken, stetig und in gesunden Größen. Und die übrigens mit dem wunderbaren Skigebiet Schöneben – Geheimtipp-Sieger 2013 immerhin – mehr als zufrieden sind! Könnte ja zufällig daran liegen, dass es klein und fein ist und die Qualität stimmt…(...)
Zwei Frauen, die in
Langtaufers ihre Heimat gefunden haben


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