100 Jahre Imkerverein Latsch

geschrieben von
Peter Tscholl, der Obmann des Imkervereins Latsch (rechts im Bild) in der Kunstgießerei in Marling mit dem Modell und der neu gegossenen Ortsgruppenkerze. Peter Tscholl, der Obmann des Imkervereins Latsch (rechts im Bild) in der Kunstgießerei in Marling mit dem Modell und der neu gegossenen Ortsgruppenkerze.

Latsch - Die Coronakrise hat das gesamte öffentliche Leben lahm gelegt. Viele Vereine mussten ihre Tätigkeiten einstellen. Trotz dieser globalen Herausforderung, darf nicht vergessen werden, dass einzelne Vereine und Verbände in diesem Jahr auch wichtige Jubiläen feiern. Einer dieser Verbände ist der Südtiroler Imkerbund, der am 25. März 1920 gegründet wurde und der Imkerverein Latsch, der am 9. Mai 1920 von 18 Imkern als „Bienen-Züchter-Verein Latsch und Umgebung“ gegründet wurde. Der Imkerverein Latsch mit dem Obmann Peter Tscholl, der Schriftführerin Kathrin Theiner, dem Kassier Christian Walter und dem Delegierten Stefan Nagl haben für die 100-Jahrfeier Aktionen im Kindergarten und mit Grundschülern, einen Vortrag und eine Filmvorführung ihres verstorbenen Imkerkollegen Josef Klotz bei den Latscher Kulturtagen geplant. Das kann nun alles nicht mehr durchgeführt werden. Bei den Feiern wäre es dem Imkerverein Latsch vor allem darum gegangen, die wichtige Funktion der Bienen als Bestäuber und Bioindikatoren, aber auch als Produzenten von wertvollem Honig, Bienenwachs, Pollen und Propolis in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem sollte auf die Gefahren für die Bienen durch die Varroamilbe, aber auch durch den Verlust der Artenvielfalt und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hingewiesen werden. Wie Peter Tscholl mitteilte, konnte dank einer großzügigen Spende der Raiffeisenkasse Latsch eine eigene Ortsgruppenkerze aus Bienenwachs mit einem Kerzenleuchter in Aluminium angeschafft werden. Die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs ist eine sehr alte Tradition und noch heute begleiten Imker ihre Verstorbenen bei der Beerdigung mit einer Bienenkerze. Der Kerzenleuchter in Aluminium wurde in der Kunstgießerei in Marling hergestellt. Das Modell für den Kerzenleuchter stammt vom bekannten Künstler Karl Grasser aus Kortsch. Bei der Herstellung dieses Kunstwerkes wurde ein einzigartiges Verfahren angewandt: das Wachsausschmelzungsverfahren. Dabei wird das Ganze fünf Tage lang im Brennofen bis auf 800 Grad erhitzt und muss dann drei Tage lang abgekühlt werden. Die neue Ortsgruppenkerze soll am 7. Dezember, dem Festtag des Hl. Ambrosius, dem Schutzheiligen der Imker, in einem feierlichen Festakt geweiht werden. (hzg)

Gelesen 2909 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.