Umgang mit Belastungen und Suchaktionen

geschrieben von Ausgabe 1-19

s22 ff seminarSchlanders/Bezirksfeuerwehr Untervinschgau - Zum traditionellen Dreikönigsseminar trafen sich am 5. Jänner Vertreter der 19 Feuerwehren des Untervinschgaus im Schulungsseminar der Feuerwehr Schlanders. Im Mittelpunkt des Seminars standen zwei Referate und die Berichte über die Unwettereinsätze Ende Oktober des letzten Jahres. Ausführlich referierte der Notfallpsychologe und Psychotherapeut Wilfried Mairösl zum Thema „Ein verantwortungsvoller und gesunder Umgang mit Belastungen“. Die Einsätze eines Feuerwehrmanns können zu Stress und Belastungen führen. Besonders wenn es Schwerverletzte oder Tote gibt, Verwandte oder Bekannte unter den Opfern sind, kann das zu schweren psychischen Belastungen führen. Diese können sich kurz- aber auch langfristig auf den Körper, die Gefühle, die Gedanken und auf das Verhalten auswirken. Es kann zu Kopfschmerzen, Ängstlichkeit, aber auch zu Unsicherheit und zu Leistungsschwankungen führen. Mairösl betonte, dass es wichtig ist Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln, um nach schwierigen Einsätzen wieder in den Lebensalltag zurück zu finden. Nachbesprechungen in der Gruppe sind wichtig, um die Abläufe zu rekonstruieren, das Erlebte zu sammeln und aufzuarbeiten, damit der Kopf wieder frei wird. Robert Sartori, Mitarbeiter beim Bergrettungsdienst, referierte über das „Dilemma Suchaktion“. Die Suchaktionen haben in den letzten Jahren zugenommen, die technischen Möglichkeiten der Ortung haben sich verbessert, trotzdem ist es nicht einfach, solche Aktionen schnell und erfolgreich durchzuführen. Eine gute Planung und Koordinierung sind entscheidend. Besonders der Einsatzleiter steht unter großem Leistungsdruck. Er muss die Einsatzkräfte koordinieren und mit den Behörden kooperieren, aber auch die Angehörigen und Medien betreuen. Außerdem muss alles protokolliert und dokumentiert werden. Zum Abschluss des Seminars berichteten die vier Abschnittsinspektoren über die Einsätze beim Unwetter im Oktober. 516 Feuerwehrmänner mussten dabei 105 Einsätze durchführen. (hzg)

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