Mittwoch, 16 Mai 2012 00:00

„19 x 19“ soll Lust machen und Potentiale aufzeigen“

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Schlanders

s19_2737s18_2724In die GEOS, in jene Halle, in der während des Tages vollautomatisierte, moderne Maschinen die eingelagerten Vinschger Äpfel abpacken, ist zur Veranstaltung „Projekt 19 x 19“ geladen worden. Grüne Großkisten dienten als Kulisse, Golden Delicious und Stark als kontrastreiche Dekoration. Hinter dem ungewöhnlichen Titel „Projekt 19 x 19“, soviel zur Erklärung, steht der Bewerb Venedigs mit dem Nordosten Italiens und damit auch Südtirol als Europäische Kulturhauptstadt 2019. Ein ganzes Jahr lang wird diese Bewerbung laufen.

Das „Projekt 19 x 19“, eine Veranstaltungsreihe in 19 Orten Südtirols, darunter eben auch in Schlanders, ist Teil dieser Bewerbung. Der gelbe Container, der in diesen Tagen auf dem Kulturhausplatzl weilt und Informationen dazu in sich trägt, ebenso. Dass in die GEOS geladen wurde, hat einen guten Grund: Das Thema der Bewerbung lautet Wirtschaft und Kultur, mit anderen Worten „Wirtschaft braucht Kultur und Kultur braucht Wirtschaft.“ (Susanne Barta, Moderatorin) Man blieb nicht unter sich in der GEOS, an die 80 Interessierte haben die Stühle gefüllt und den Gästen ihr Ohr geliehen: dem Künstler Erich Kofler Fuchsberger, dem Bürgermeister von Schlanders Dieter Pinggera, Mark O’Neill, dem Museumsdirektor von Glasgow und Christian Tommasini, dem Vizepräsidenten der Landesregierung. Und es war eine ganz eigene Veranstaltung, nicht nur darauf zurückzuführen, dass jeder der Gäste in seiner Muttersprache parlierte, sondern auch auf die ganz unterschiedlichen Anliegen und Meinungen. Zusammengefasst: Eine Kulturoffensive könnte jene Probleme lösen, wo die Politik versagt (Erich Kofler Fuchsberger), Südtirol könnte die vermittelnde Rolle zwischen der mitteleuropäischen und italienischen Kultur einnehmen (Dieter Pinggera), der Titel Europäische Kulturhauptstadt soll die Gesellschaft ändern und eine Öffnung herbeiführen (Christian Tommasini), man muss Visionen entwickeln und Konflikte zulassen (Mark O’Neill). Der schottischen Stadt Glasgow, in der O’Neill Museumsdirektor ist, gelang als Europäische Kulturhauptstadt im Jahr 1990 der Wandel von einer heruntergekommenen Industriestadt zu einer aufstrebenden Dienstleistungsstadt. Dass O’Neill in Schlanders zu Gast war, hat mit der Idee, die hinter dem „Projekt 19 x 19“ steht, zu tun: 19 Begegnungen mit Verantwortlichen aus ehemaligen Kulturhauptstädten soll es im Laufe dieses Jahres geben. Schlanders und die GEOS reihten sich in diese 19 Begegnungen als fünfte ein. (ap)


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