Vetzan/Südtirol - Der Pfingstrose gehört in diesen Tagen in der Gärtnerei Schöpf in Vetzan die ungeteilte Aufmerksamkeit. Bis am 9. Mai steht die besondere Schönheit im Mittelpunkt einer Aktion, die mit Informationen und wunderbaren – fast schon nostalgischen – Arrangements aufwartet. Nicht nur die märchenhafte Optik der Pfingstrose mit ihren farbenfrohen Blütenbällchen verzaubert viele, auch olfaktorisch hat die Pfingstrose mit ihrem lieblichen Duft viele Gartenfreunde. Prinz Harry und Meghan ließen die Kirche bei ihrer Hochzeit mit 1.000 Pfingstrosen schmücken. Das nur am Rande erwähnt. Ihren Namen verdankt die Pfingstrose ihrer Blütezeit und ihrem Aussehen: Die Hauptblütezeit liegt um Pfingsten herum und ihre Ähnlichkeit mit der Rose ist nicht zu übersehen. In der Floriographie, der Sprache der Blumen, stehen sie für wahre Liebe, Ehre und Schönheit. Stauden-Pfingstrosen sind treue Seelen, will heißen: Sie mögen keine Umzüge im Garten. Garten- und Pfingstrosenliebhaber müssen deshalb den Platz für die Pfingstrose wohl überlegt wählen. 32 Pfingstrosen-Arten gibt es, dazu kommen unzählige Züchtungen. Die Staudenpfingstrosen sind in den heimischen Gärten am häufigsten anzutreffen. Sie machen in jedem Fall eine gute Figur: Ob sie als Solisten auftreten oder gemeinsam mit Rosen, Flieder, Kolkwitzien, Kerrien oder Bambus. Blickfang bleibt die Pfi
ngstrose. Grund genug, um der geballten Schönheit eine Ausstellung zu widmen. (ap)
TIPP: Pfingstrosenaktion in der Gärtnerei Schöpf in Vetzan/Schlanders vom 30. April bis am 9. Mai 2021. Schauen Sie vorbei!
Die Pfingstrose kann alt werden wie ein Landpfarrer und möchte auch wie dieser – nicht versetzt werden. Karl Foerster deutscher Gärtner, Staudenzüchter, Garten-Schriftsteller und Gartenphilosoph
Schauen und Entdecken ist das Motto des soeben im Athesia-Tappeiner Verlag erschienenen Kunstführers. Die flüssige Sprache, der präzise Blick auf das spannende Detail und das eine und andere Schlaglicht auf fast vergessene Alltagskultur machen aus diesem Kunstführer ein Lesevergnügen der besonderen Art. Autor mit Humor und ist der aus Schluderns stammende Kulturpublizist und Buchautor Sebastian Marseiler. KUNSTFÜHRER SÜDTIROL - Kunsterlebnis im Schnittpunkt der Kulturen, Klappenbroschur, 400 Seiten.
Kolping im Vinschgau
Bis zur Priesterweihe führt für Adolph Kolping ein langer und mühsamer Weg. Im Elternhaus und seiner Heimatgemeinde Kerpen katholisch sozialisiert, bleibt ihm der Weg zu einer höheren Bildung und damit zum Priesterberuf versperrt. Notgedrungen beginnt er nach der Volksschule eine Schuhmacherlehre. Aber nach zehn Jahren will er aus seinem Stand ausbrechen und studieren. Nach vielen Schwierigkeiten und Rückschlägen, wird er erst 32jährig Priester. Als Priester wird er aber, ob er will oder nicht, von Neuem mit jener Realität konfrontiert, der er mühsam entflohen war. Er erkennt, dass er fortan auf der Seite derer stehen muss, die zu den Fortschrittsverlieren der damaligen Zeit gehören. Kolping liebt seine Kirche, mit ihren Licht- und Schattenseiten. In der konkreten pastoralen Arbeit aber geht er ganz neue, ungewohnte Wege und hält nicht nur der Kirche seiner Zeit den Spiegel vor, wenn er sagt:“ Man hält meines Dafürhaltens in vielfacher Beziehung das kirchliche und bürgerliche Leben etwas zu sehr auseinander.“ Wie ist es heute?? Seine Devise lautet:“ Das Christentum ist nicht bloß für die Kirche und für die Betkammern, sondern für das ganze Leben.“ Kolping ein „ungewöhnlicher“ Priester: ein Mann der Kirche im Dienst an den Menschen! Ihm ging es zeitlebens um den Menschen; da scheute er auch den Konflikt mit der offiziellen Kirche nicht- Bespiel: zog als Kaplan aus dem Pfarrhaus aus, oder traf „seine“ Arbeiter/Gesellen noch spätabends in den Kneipen.
Otto von Dellemann
Vinschgau - Die SVP Vinschgau befasst sich mit der Zugverbindung Mals – Scuol – Landeck und der Reschenbahnvariante. Man will die Regionalregierungen zu Entscheidungen bewegen.
Pressemitteilung SVP
Die SVP Bezirksleitung hat sich letzthin mit dieser grenzüberschreitenden Mobilität befasst. Der Malser Bürgermeister Josef Thurner hat die Bezirksleitungsmitglieder auf den letzten Stand der Diskussion zur Trasse Mals – Scuol gebracht, ebenso der Bürgermeister von Graun Franz Prieth zum Stand der Initiative „Pro Reschenbahn 2.0“. Nach der „Erklärung von Graun“ im Herbst vergangenen Jahres der Regionalpräsidenten von Nordtirol, Graubünden, Lombardei und Südtirol ist nun wieder viel Bewegung in die Sache gekommen. Auf Graubündner Seite ist die Fördergruppe „Pro Bahnverbindung Scoul – Val Müstair – Mals“ äußerst aktiv, auf Nordtiroler Seite die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn 2.0“ und auf Südtiroler Seite ist die Fördergruppe „Pro Alpenbahndreieck Terra Raetica Südtirol/Alto Adige“ in der Gründungsphase. Alle Fördergruppen vereint - trotz unterschiedlicher Ansichten über die erwünschten Bahnverbindungen und Trassenverläufe – das gemeinsame Interesse, die „hohe Politik“ schnellstens zu Entscheidungen zu bewegen bzw. so schnell als möglich konkrete Schritte im Zusammenhang mit der Grundlagenermittlung, Bewertung, Planung und politischen Entscheidungen rund um das Alpenbahnkreuz Terra Raetica herbeizuführen. In diesen Chor der Fördergruppen reiht sich nun auch der SVP Bezirk Vinschgau ein. Er erwartet sich, daß die beteiligten Regierungen bis Ende dieses Jahres die in Aussicht gestellten Grundsatzentscheidungen treffen und die in der „Grauner Erklärung“ formulierten Ziele dann zügig vorantreiben. Ziel ist es in der Region eine neue Verkehrsmobilität entstehen zu lassen. Südtirol hat zur Zeit beim Projekt „Alpenbahndreieck Terra Raetica“ die Präsidentschaft inne, daher will sich die SVP Vinschgau besonders beim Landeshauptmann stark machen, damit die in der „Grauner Erklärung“ versprochenen Zeiten für die Entscheidungsfindung eingehalten werden. Schon 2022 muß Graubünden das Planungskonzept für „Scuol – Müstair – Mals“ auf Bundesebene bringen (STEP für die Jahre 2040-45), ebenso Nordtirol, um in den österreichischen Rahmenplänen für Infrastrukturinvestitionen (Zielnetz 2040) gelistet zu werden. Der Bezirksobmann und Parlamentarier Albrecht Plangger (Bild) möchte vor allem auch sicherstellen, dass die Region Lombardei, als einer der 4 Partner der „Grauner Erklärung“, in diesem Entscheidungsfindungsprozess voll eingebunden ist, vor allem auch, damit diese ja nicht den Entscheidungsprozess der anderen 3 Regionen verzögert. Mals soll auf jeden Fall kein „Kopfbahnhof“ bleiben und einen internationalen Anschluss erhalten, der dem „Leitbild“ entspricht, mit welchem sich die von den Ländern eingesetzten Arbeitsgruppen zur Zeit befassen. Vor allem in der Diskussion um das zukünftige Leitbild für die 4 Regionen, wird sich ergeben, ob die Eisenbahnverbindung primär internationale Anschlüsse bevorzugt oder eine gewichtige und vor allem touristische Mobilitätsinfrastruktur werden sollte.
Zutaten (4 Pers.)
100 g Dinkelschrot
400 ml Gemüsebrühe
30 g Dinkelmehl fein gemahlen
1 Ei
1 Eidotter
8 g Hefe
10 g Reibkäse
Salz und Pfeffer
Majoran
Petersilie gehackt
1 Knoblauchzehe
Pilzragout Zutaten:
30 g Butter
40 g Schalotten fein gehackt
6 cl Weißwein
0,15 l Gemüsebrühe
0,1 l Sahne
250 g Pilze nach Belieben in Würfel geschnitten
und in etwas Butter angeröstet
Salz und Pfeffer
Zubereitung Kiachl:
Dinkelschrot in kochende Gemüsebrühe einrühren, 10 Min. leicht kochen und 20 Min. quellen lassen. Hefe mit etwas Mehl und lauwarmen Wasser auflösen, mit dem restlichen Mehl zur ausgekühlten Dinkelschrotmasse geben. Ei und Eidotter, Reibkäse, Petersilie, Mayoran und feingehackten Knoblauch beifügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Alles gut verrühren. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche runde, ca. 4 cm große, fingerdicke Kiachl formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, 15 Min. an einem warmen Ort aufgehen lassen und im Ofen bei 170 Grad 15 Min. backen.
Zubereitung Pilzragout
Schalotten in Butter anschwitzen, mit Weißwein löschen und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Aufkochen lassen, Sahne beigeben und auf 2/3 der Menge einkochen lassen. Geröstete Pilze dazugeben, noch einmal aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Aufgezeichnet von Peter Tscholl
Paul Tappeiner, Jahrgang 1952, hat mit 16 Jahren seine Kochlehre in Meran begonnen. Nach beruflichen Wanderjahren und fünfjähriger Selbstständigkeit ist er in den Vinschgau zurückgekehrt. Paul hat seinen Beruf mit viel Freude 48 Jahre lang ausgeübt, davon die letzten 25 Jahre im Hotel Sand in Tschars.
Zudem ist Paul Tappeiner seit 50 Jahren (seit dem Gründungsjahr) aktives Mitglied im Südtiroler Köcheverband (SKV).
Susanne Saewart, 1972 geboren, kam 2002 der Liebe wegen nach Südtirol und wurde in Laas sesshaft.
von Christine Weithaler
Sie wuchs zusammen mit ihrem drei Jahre älteren Bruder und den Eltern in Potsdam auf. Ihr Vater war Toningenieur und ihre Mutter arbeitete als Journalistin beim Rundfunk. Ihre Mutter war ein großes Vorbild für Susanne. Sie bewunderte immer die Art und Weise, wie ihre Mutter schrieb. Susanne findet, dass man sich beim Schreiben mit der eigenen Sprache beschäftigt. Susanne fällt es leichter, sich im Gespräch auszudrücken. Ihr großes Hobby ist das Lesen und mittlerweile auch das Wandern mit der Familie und Freunden. Sie liebt die See, die weite des Horizonts, das Rauschen der Wellen, den Strand. Einmal im Jahr fährt sie mit ihrer Familie ans Meer. Sie braucht diese Auszeit, früher noch mehr als heute. Sie atmete immer auf sobald sie den Alpenraum verließ und Richtung Meer unterwegs war. Im Winter 2001/2002 verliebte sich Susanne in Trafoi beim Skifahren in ihren Mann und Vater ihrer zwei Töchter. Die damalige Flugbegleiterin, in Berlin wohnhaft, packte kurzerhand ihre Koffer und zog nach Laas. Dort fand sie einen Tag nach ihrer Ankunft eine Anstellung als Kellnerin. Sie sagte immer: „ Wenn ich von Berlin wegziehe, dann ziehe ich an die See.“ Und wie so vieles im Leben kam diesbezüglich alles anders. Nie hätte sie daran gedacht, einmal in einem Tal wie dem Vinschgau zu leben. Es war für sie auch eine große Umstellung mitten in den Bergen zu wohnen. Neu und ungewohnt war die Sprache, denn „ab und zu muss man hier schon a bissl Dialekt sprechen“ schmunzelt sie in ihrem Deutsch. Neu war für sie auch, wie es in Laas üblich ist, jeden zu grüßen. So wirkte die Potsdamerin am Anfang vielleicht etwas überheblich auf die Alteingesessenen. Aber sie lernte beides und fühlte sich schnell angenommen. Überhaupt machten ihr es die Laaser leicht, sich einzubürgern. Das Gasthaus zur Krone in Laas, indem sie auch öfters als Kellnerin aushalf, wurde zu ihrem zweiten Wohnzimmer. Maridl, die Frau des Hauses, fing die Neulaaserin aus Deutschland auf und war für Susanne wie eine Ersatzmutter. Damals war für Susanne, das Gasthaus zur Krone, mit den unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen und Tanzabenden Begegnungsort. Bis spät abends wurde jeder mit Speis und Trank versorgt, ein Treffpunkt für alle. So findet Susanne überhaupt, dass der Vinschgau viele Möglichkeiten bietet sich kulturell und künstlerisch zu entfalten. Ihrer Meinung nach waren die Laaser durch die Marmorschüler gewohnt, dass Fremde da sind. Für Susanne hat Laas ein spezielles Klima in Bezug auf die Menschen. Viele innovative „Zugpferde“ stehen den verschiedenen Vereinen vor, die gut miteinander arbeiten, wie sie findet. Viele Ideengeber schaffen, es die Dorfbevölkerung miteinzubeziehen. Nur so ist das Organisieren von Veranstaltungen, wie z.B. Marmor und Marillen, überhaupt möglich. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit in der Grenzpendlerberatung in Mals macht Susanne seit 2011 Führungen für die Marmor+ Genossenschaft. Die Führungen sind weit mehr für sie als nur ein kleiner Nebenerwerb. Es gibt ihr viel, wenn sie den Gästen das Schöne an Laas zeigen und von der tollen Industriegeschichte des Laaser Marmors erzählen kann. Es ist ein schönes Hobby und ein wesentlicher Anker für sie, mit dem sie sich in das Dorfleben einbringen kann. Weiters bildeten sich mit und um das Team der Marmor+ Genossenschaft nette Freundschaften, die sie nicht missen möchte. Susanne selbst findet die Geschichte des Laaser Marmors interessant und spannend. Der Laaser Marmor ist ein Schatz für die Gemeinde und birgt großes touristisches Potential in sich.
2008 und 2010 kamen ihre zwei Töchter zur Welt. Dank der Unterstützung ihre Schwiegermutter kehrte Susanne schnell ins Berufsleben zurück. Sie arbeitete unter anderem in der Verwaltung des Jugenddienstes Obervinschgau und später für vier Jahre bei der Chris Studie. Für sie war es wichtig, bald nach der Geburt ihrer Töchter wieder zu arbeiten. Hier war ihr ihre Mutter wiederum ein Vorbild. So versucht Susanne auch ihre Töchter zu selbstbewussten eigenständigen jungen Frauen zu erziehen. Ehrenamtlich ist sie beim Verein der Vinschger-Bibliotheken und Bildungsausschuss Laas tätig. Ein neues ehrenamtliches Projekt ist die Neugestaltung der Dorfzeitung von Laas „s’Blattl“, wo Susanne mit vielen anderen Laasern mitwirken wird. Sie ist auf die neue Aufgabe gespannt. Neue und alte Ideen sollen einfließen. Susanne freut sich darauf, dass das Gemeindeblatt nun öfter erscheint um dadurch die Bevölkerung von Laas aktuell zu informieren. Hoffen wir, dass es viel Interessantes zu berichten gibt.
Bozen/Vinschgau - Politik werde vor allem von „Älteren“ gemacht und das Gleichgewicht der Generationen bei demokratischen Entscheidungen stimme nicht mehr. Solche oder so ähnliche Vorwürfe werden von Jugendorganisationen bereits seit Jahren vorgebracht. Diesem Missstand möchte der Südtiroler Landtag nun entgegenwirken. Er hat heute mit großer Mehrheit einem Begehrensantrag an die italienische Regierung zugestimmt, der eine Senkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre fordert. Der Begehrensantrag war von Helmut Tauber als Erstunterzeichner eingebracht worden. Weitere sechs Kollegen der SVP-Fraktion hatten den Antrag mitunterzeichnet. Dementsprechend klar fiel auch das Votum aus. Helmut Tauber zeigt sich sehr erfreut: „Angesichts der demografischen Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft sind Maßnahmen dringend notwendig. Es liegt nun an der italienischen Regierung das aktive Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, um auch den Jugendlichen eine Mitsprache bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu gewähren. Der Landtag hat sich klar dafür ausgesprochen.“
Nachgedacht im April 2021
Mit Hans Küng ist einer der profiliertesten Theologen der neueren Kirchengeschichte verstorben. 1928 geboren, hat der Priester des Bistums Basel eine beachtliche Karriere als Theologieprofessor hinter sich, wie auch sein langjähriger Kollege, Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. Hans Küng hat die Dinge beim Namen genannt, gelegen oder ungelegen, wenn auch mitunter polemisch. Es liegt in der Natur der Sache, dass dies zu Schwierigkeiten mit der Obrigkeit führt.
979 wurde ihm auf Betreiben der Deutschen Bischofskonferenz und mit Billigung von Pap
st Johannes Paul II. ohne Vorankündigung die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Ein derartiger Akt führt zwangsläufig zur Verhärtung auf beiden Seiten: Der römischen Autorität des Lehramtes stand nun ein Hans Küng gegenüber, der auch gegenüber wohlgemeinter Kritik seitens seiner Kollegen leider zusehends immuner zu werden schien. Die Universität Tübingen dachte nicht im Geringsten daran, diesen hochkarätigen Wissenschaftler zu entlassen: Der Lehrstuhl wurde umgewidmet in „Ökumenische Theologie“. Der Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis wurde nicht zuletzt deshalb ausgesprochen, weil Küng die „Unfehlbarkeit des Papstes“ in Frage stellte. Nun war er nicht der erste, der dies tat, und er wird auch nicht der Letzte sein. Heute, Jahrzehnte später, herrscht auch in der Kirche ein breiter Konsens darüber, dass dieses Dogma, ein Konstrukt des 19. Jahrhunderts unter Papst Pius IX. wohl nicht der Weisheit letzter Schluss war und ist. Wer sich die eigene Unfehlbarkeit verordnet, will vor allem eines: Macht und damit das letzte Wort. Jemandem den Beruf zu verbieten, ist in der Regel der hilflos schlechte Stil einer Diktatur. Berufsverbote für nicht Linientreue gab es zuhauf damals auch in der DDR, einem System, welches die Kirche ja vehement zu bekämpfen versuchte. Es wäre l
ange genug Zeit gewesen, den ersten Schritt zu tun und Hans Küng zu rehabilitieren. Und es wäre eine Frage der Grösse, des Anstandes und des guten Stils gewesen. Wenn man bedenkt, dass Galileo Galilei auch erst Jahrhunderte später, nämlich im Jahre 1992 von der Kirche rehabilitiert wurde, besteht noch Hoffnung. Ohne den Bruch von 1979 und den Verhärtungen auf beiden
Seiten hätte die Geschichte womöglich eine segensreichere Wendung genommen. Wenn sich Menschen aber gegenseitig das Gespräch verweigern, ist dies noch nie
gut gekommen.
Von Don Mario Pinggera
Die Malser Haide zwischen Glurns und St. Valentin mit ihren weitflächigen Wiesenlandschaften hat aus ornithologischer Sicht eine einzigartige Bedeutung für die Wiesenbrüter. Hier finden sich die letzten nennenswerten Bestände davon in Südtirol, wie der Vogelkundler Leo Unterholzner unterstreicht.
Der südausgerichtete, nicht zu steile Hang und die teilweise noch wenig intensiv genutzten, artenreichen Wiesenbestände bilden einen idealen Lebensraum etwa für die Feldlerche, das Braunkehlchen – und zunehmend seltener - auch für die Wachtel und den Wachtelkönig. Im Rahmen des Projekts „Wiesenbrüter Malser Haide“, das in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mals sowie Vogelkundlern und Bauern vor Ort gewachsen ist, soll eine Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen gefördert werden, die den Wiesenbrüter schützt. Eine der Grundvoraussetzungen für die Erhaltung des Lebensraumes dieser Vogelarten ist ein nicht zu früher Mähtermin auf den betroffenen Wiesenflächen, damit die Brut auch erfolgreich aufgezogen werden kann. Um andererseits den dadurch entstehenden futtermäßigen Nachteil der Wiesenflächen auszugleichen, hat die Landesregierung heute (20. April) die Richtlinien für die Gewährung einer Flächenprämie beschlossen. Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, der den Beschluss eingebracht hat, begrüßt die Maßnahme: „Damit können im Sinne des Zielartenschutzes ausgewählte, für eine Lebensgemeinschaft repräsentative Arten bewahrt und gleichzeitig für die betroffenen Bäuerinnen und Bauern ein finanzieller Ausgleich geschaffen werden.“ „In vielen Gesprächen mit Bauern und der lokalen Bevölkerung konnte die Bedeutung von Wiesenbrütern als Indikator für eine vielfältige Kulturlandschaft verdeutlicht werden“, erklärt Günther Wallnöfer, Bauer und Gemeindereferent in Mals, der das Projekt von Anfang an unterstützt hat. Es handelt sich um eine Flächenprämie von 600 Euro pro Hektar und Jahr (kumulierbar mit anderen Flächenprämien), wobei ein Mindestbetrag von 200 Euro pro Gesuch vorgesehen ist. Neben der Einhaltung des Schnittzeitpunktes auf den betroffenen Wiesenparzellen wird für die beteiligten Betriebe die Teilnahme an den Agrarumweltmaßnahmen des ländlichen Entwicklungsprogrammes des Landes Südtirol vorausgesetzt. Dabei geht es entweder um die Maßnahme „Grünland“ oder die Maßnahme „biologische Landwirtschaft“. Begünstigt sind die in der landwirtschaftlichen Primärerzeugung tätigen Kleinstunternehmen, die im Projektgebiet auf der Malser Haide die Kulturart „Wiese“, einschließlich deren Unterkategorien, bewirtschaften. Das betroffene Gebiet mit einem Gesamtausmaß von rund 1000 Hektar ist in drei Unterzonen unterteilt, dementsprechend ist der frühest mögliche Mähtermin gestaffelt zwischen Ende Juni und Anfang Juli festgesetzt. Für die Kontrollen zur Einhaltung der Mähtermine werden auch die örtlichen Forststationen eingebunden. Die konkreten Auswirkungen im Gebiet sollen von Ornithologen monitoriert werden. Das Gesuch („Antrag auf Gewährung und Auszahlung einer Beihilfe für die Bewirtschaftung der Wiesenflächen auf der Malser Haide, die den Wiesenbrüter schützt“) mit einer Kopie eines gültigen Ausweises kann für das laufende Jahr bis Ende Mai beim Bezirksamt für Landwirtschaft in Schlanders (Tel. 0473/736144) eingereicht werden. Der Vordruck für das Gesuch, die Gebietsabgrenzung und weitere Informationen zum Thema Wiesenbrüter finden sich auf den Webseiten des Landes im Portal Landwirtschaft. (LPA)
Die baubiologische Elektroinstallation
Wir sind in unserem Wohn- und Arbeitsumfeld ständig von elektrischer, magnetischer und hochfrequenter Strahlung umgeben. Manche Geräte verursachen auch Strahlung, wenn sie nicht eingeschalten sind... Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, dazu gibt es inzwischen zahlreiche Untersuchungen von verschiedenen Fachleuten. Vor allem Elektrosensible reagieren stark darauf – sie stehen praktisch ständig unter Strom. Bei einem Neubau kann hier eine durchdachte, nach baubiologischen Richtwerten ausgeführte Elektroninstallation Abhilfe schaffen, denn dadurch können elektrische und magnetische Wechselfelder schon im Vorfeld vielfach vermieden werden.
Die wichtigsten Punkte, die es dabei zu beachten gilt, sind folgende:
- Vermeiden von nicht wirklich notwendigen Geräten und Leitungen
- Abschalten von Geräten, wenn sie nicht gebraucht werden
- Abstand zu Stromverbrauchern halten
- Richtige Leitungsführung und Positionierung der Schaltgeräte und Verteiler
- Einbau von sogenannten Netzfreischaltern
- Verwendung von abgeschirmten Kabeln und Dosen in den Schlafbereichen und Ruhezonen
- Eventuell Abschirmung von ganzen Wandflächen durch Abschirmfarben oder Abschirmgewebe
Bei bereits vorhandenen Elektroinstallationen kann man durch eine Elektrosmog-Messung mögliche Strahlung ausfindig machen. Oft kann durch einfache Maßnahmen wie Abschalten, Abstand, Einbau von Netzfreischaltern usw. schon eine deutliche Besserung zumindest für die Schlafbereiche erzielt werden.
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