Burgeis Guntersblum (D) - Die Radfahrgemeinschaft Guntersblum 1984 e.V. (RFG) entstand aus einem Kreis befreundeter Radfahrer, die 1982 die Tradition der Radtouren nach Burgeis begründeten. Die diesjährige Radtour von Guntersblum nach Burgeis stand ganz im Zeichen des 40jährigen Jubiläums. Ab Reschen wurden die Guntersblumer von den Burgeiser Radfreunden begleitet. Die Ankunft in Burgeis war sehr emotional. Anton Punt begrüßte im Namen der Burgeiser Radler die Dorfbewohner, die Musikkapelle, die Feriengäste und den Fraktionsvosteher Werner Thöni. „Weiters darf ich einen ganz ganz großen Gruß aussprechen der RFG. Die 26 Radfahrer mit Begleitern haben in dieser Woche 714 km bei 7979 Höhenmetern von Guntersblum bis Burgeis zurückgelegt. Unter ihnen waren sechs Radfahrer aus Spanien und erstmals eine Frau. Es freut mich, dass ihr alle wohlbehalten in Burgeis angekommen seid. Eine beachtliche Leistung!“. Auch Fraktionsvorsteher Werner Thöni begrüßte die Sportler und ihre Begleiter recht herzlich und wünschte ein schönes Fest zum 40jährigen Jubiläum. Dann überreichte Punt dem Vorsitzenden Jürgen Schäfer vom RFG eine Urkunde für 40 Jahre Radtour Guntersblum-Burgeis. „Alle 5 Jahre radeln wir hierher. Es entstand eine wunderbare Freundschaft zu den Burgeisern und zum schönen Land Südtirol. Burgeis ist inzwischen seit 2021 Partnergemeinde von Guntersblum“, sagte Schäfer. Eine wunderbare Freundschaft sei entstanden. Dann übergab Schäfer eine von der RFG-Guntersblum gestiftete Holzbank aus Zirm, die einen Ehrenplatz am Burgeiser Dorfbrunnen erhalten wird. „Gute Freundschaft, die über das Fahrrad verbunden bleibt“ steht eingraviert an der Rückenlehne der Bank. Zu guter Letzt wurden Gastgeschenke ausgetauscht und der von Guntersblumer Winzern gespendete Wein ausgeschenkt. Die Radfreunde aus Spanien steuerten spanischen Cava und Vino-Tinto bei. Natürlich durfte Burgeiser Speck und Käse nicht fehlen. Bei launiger Blasmusik und Gesang aus 3 Nationen (Südtirol, Catalunia, Rheinhessen) klang der Empfang aus. Ein gemeinsames Abendessen im Gasthaus Mohren war der perfekte Abschluss nach 6 Tagen auf dem Rennradsattel. Die Burgeiser Radler werden bei der Kellerwegfesteröffnung am 19.8.2022. am Guntersblumer Gilljebrunnen erwartet, um auch damit den 2021 geschlossenen Partnerschaftsvertrag mit Leben zu füllen. (aw)
Vinschgau - Die Motorsportgemeinschaft Vingschau MSGV wurde im Jahre 1982 gegründet und feiert somit heuer ihr 40-jähriges Bestehen. Nach knapp zwei Jahren mit wenig Aktivitäten kann 2022 endlich wieder voll durchgestartet werden.
Aktuell zählt der Verein etwa 70 aktive Mitglieder, viele davon aktiv in verschiedenen Rennserien und Wettbewerben mit Auto, Prototypen, Go-Kart und Motorrad.
Am vergangenen Wochenende konnten zwei unserer Piloten ihr Können bei der 71sten Ausgabe der Bergrennens Trento Bondone unter Beweis stellen. Das älteste und längste Bergrennen Europas wird seit 1925 ausgetragen, und führt über 17 km von Trient bis in die Ortschaft Vason. Zum ersten Mal an den Start ging Markus Schuster aus Schlanders mit seinem Formular Gloria. Bereits seit Wochen hatte sich Markus zu Hause mit Videomaterial auf die Strecke vorbereitet, und das hat sich ausgezahlt! Auf Gesamtplatz 20, und mit einer Zeit von unter 11 Minuten kam er ins Ziel. Eine wirklich außerordentliche Leistung, nur wenigen Südtirolern ist es bisher gelungen die 11 Minuten Marke zu unterschreiten. Für Kevin Lechner mit seinem BMW M3 verlief das Rennen leider nicht nach Wunsch. Er traf beim Start am Sonntag die falsche Reifenwahl und musste sich mit dem zweiten Rang in seiner Klasse zufriedengeben.
Am zweiten Mai-Wochenende veranstaltete die MSGV ein eigenes Event. An der Zufahrtstraße zum Sessellift Tarscher Alm konnten mit großem Verständnis von Seiten der lokalen Bevölkerung und der Gemeinde Latsch auf abgesperrter Strecke Showfahrten organisiert werden. Über 70 Teilnehmer konnten ihre verschiedenen Fahrzeuge, vom Oldtimer bis zum Rennfahrzeug, zur Schau stellen. Mehrere hundert Zuschauer verfolgten das Geschehen am Samstagnachmittag.
Am Samstag 16. Juli steht das nächste Event der MSGV an. Nach 2 Jahren Pause findet in der Industriezone von Laas wieder ein Autoslalom statt. Heuer erstmal als“ Night Race“. Das Rennen beginnt um 14:00 Uhr und läuft bis am Abend um 21:00 Uhr. Das Rennen wird im Rahmen der Autoslalom Landesmeisterschaft ausgetragen.
Es wird in verschiedenen Auto- und Go-Kart-Klassen um den Sieg und Meisterschaftspunkte gekämpft, Piloten aus ganz Südtirol und Tirol werden erwartet.
Unsere Piloten, allen voran der Lokalmatador Kevin Lechner aus Laas wird um die Vergabe des Tagessieges mitkämpfen. Der amtierende Autoslalom Landesmeister aus Goldrain, Markus Tumler mit seinem Eigenbau Fiat 126 4x4, gilt als Favorit.
Vinschgau - Nach 2 jähriger coronabedingter Pause können wir dieses Jahr mit Freude mitteilen, dass das 19. internationale Stabhochsprungmeeting auf dem Kulturhausplatz in Schlanders wieder stattfinden kann.
Neu ist, dass das Meeting heuer am Sonntag, 31. Juli 2022 stattfindet.
Das Organisationskomitee des LAC Vinschgau ASV Raiffeisen, in Zusammenarbeit mit dem Schlanders Marketing und dem ASC Schlanders Raiffeisen, arbeitet schon seit geraumer Zeit an dieser 19. Auflage und verspricht wieder atemberaubende Sprünge, welche die internationale Stabhochsprungelite in den Schlanderser Nachthimmel zaubern wird.
Angeführt wird das Hauptfeld vom frischgebackene deutschen Meister im Stabhoch Bo Kanda Lita Baehre, der vor wenigen Tagen eine Bestmarke von 5,90m aufgestellt hat und somit auf der aktuellen Weltbestenliste an Dritter Stelle rangiert. Aber auch Piotr Lisek aus Polen, der schon in Schlanders bei strömenden Regen 5,81m gesprungen ist, wird sich ein Stell-dich-ein mit den ganzen anderen Konkurrenten geben und die Spannung in Schlanders hoch halten. Des weiteren werden die Deutschen Torben Blech und Oleg Zernikel nach Schlanders kommen, sowie der belgische Rekordhalter Ben Broeders. Auch Max Mandusic aus Italien und der Bozner Nicolò Fusaro werden in Schlanders ihr Bestes geben und die Zuschauer begeistern.
Das Hauptprogramm mit den Weltklassespringern findet ab 20.00 Uhr statt und wird wiederum auf einer großen Videoleinwand übertragen und im Lievestream online zu sehen sein.
Im Vorprogramm, ab 18.00 Uhr, werden die einheimischen Nachwuchsathleten Nathalie Kofler, Nicole Indra und Mattia Bucciarelli ihr Können mit den Stäben zeigen.
Schon am Nachmittag ab 16.00 Uhr findet auf dem Kulturhausplatz in Schlanders der 3. Südtiroler VSS Sprintchampion statt, zum zweiten Mal mit Station in Schlanders. Gesucht werden die schnellsten Buben und Mädchen der Jahrgänge 2009 und jünger, aber auch alle anderen Kinder und Laufbegeisterte können auf der 30m Bahn mit fliegendem Start und elektronischer Zeitmessung sprinten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Für den LAC Vinschgau
Monika Müller
Vinschgau - Und sieben Vinschger ebenfalls! Zum vierten Mal wurde die Fußballeuropameisterschaft der nationalen Minderheiten ausgetragen. Und zum vierten Mal heißt der Sieger Südtirol! Das Turnier wurde in diesem Jahr vom 25. Juni bis 3. Juli in Koroška/Kärnten ausgetragen. Im Kader der Südtirol-Auswahl der Herren standen auch einige Vinschger. Angeführt wurde die das Team von einem Vinschger Trainer: Der Kastelbeller Harald Kiem, der 2008 noch selbst als Spieler dabei war und sich damals gemeinsam mit seinem Bruder Hannes den Titel sicherte, feierte nun den EM-Titel als Trainer. Kiem stellte eine starke Mannschaft mit Top-Spielern aus dem ganzen Land zusammen und wurde für seine Bemühungen belohnt. Er nominierte auch fünf Vinschger Fußballer für die Auswahl. Hannes Kiem (Kapitän), Olaf Stark und Armin Rungg jagten den Ball über den Platz, im Tor vertraute Kiem gleich auf zwei Vinschger Torhüter: Felix Piazzo und Ullrich Rungg hüteten den Kasten der Südtiroler. Auch dem Betreuerstab gehörte ein Vinschger an: Daniel Kobler aus Laas reiste als Physiotherapeut des Teams mit nach Kärnten.
Nachdem die Südtiroler die Gruppenphase unbesiegt für sich entscheiden konnten, feierte man im Viertelfinale einen knappen 1:0 Sieg gegen die slowenische Minderheit in Italien (Slovenci v Italiji). Auch das Halbfinale war nichts für schwache Nerven, doch am Ende zogen die Südtiroler Dank eines 2:1 Sieges gegen den FC Oberschlesien ins Finale ein. Dort bekam man es mit dem Gastgeber Koroška/Kärnten zu tun. Die Partie wurde erst kurz vor dem Schlusspfiff entschieden, Jonas Clementi erzielte in der 86. Minute den Goldtreffer und Südtirols vierter EM-Titel in Serie war perfekt. Nach dem Schlusspfiff gab es für die Spieler, Betreuer und Fans kein Halten mehr und der Titel wurde gebührend gefeiert.
Neben dem Herrenturnier wurde auch bei den Damen der Titel vergeben. Im Frauenkader stand mit Melanie Kuenrath eine Vinschgerin. Kuenrath und die Südtiroler Damen kämpften sich bis ins Finale vor. In einem wahren Krimi mussten sich die Damen im Elfmeterschießen dem Team Koroška/Kärnten geschlagen geben und beendeten das Turnier auf dem zweiten Platz. (sam)
Mals - Mit einem Elternturnier (Eltern mit Kindern) zum Auftakt startete die Volleyballsaison der Mädchen im ASV Mals der U-10 und der U-12 im September 2021 in die Trainings-und Spielsaison. Bis Juni 2022 trainierten sie zwei- bis dreimal wöchentlich in den Turnhallen der Grund- beziehungsweise der Oberschule. Die Mädchen stammen aus Mals, Tartsch, Schluderns, Taufers i. M., Schleis, Laatsch, und St. Valentin. Regelmäßig bestritten sie auch Freundschaftsspiele so beispielsweise gegen Mannschaften aus Prad, Kastelbell und Schlanders. Und sie nahmen an den VSS-Meisterschaftsbewerben teil. In Mals spielen insgesamt fünf Mädchen-Mannschaften, davon drei in der Kategorie U-10 und zwei in der Kategorie U-12. Die Finalspiele fanden kürzlich in Kastelbell statt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Mädchen der U-12/Mals I konnten sich über den dritten Platz bei der Vinschger Bezirksmeisterschaft freuen. Südtirolweit eroberten sie den siebten Platz. Die Mädchen der Volleyballgruppe U-10/ Mals I erreichten landesweit den 13. Platz. Die jungen Volleyballspielerinnen versuchen sich ständig weiterzuentwickeln um immer besser zu werden. Über allem Ehrgeiz stehen jedoch der Spaß und die Spielfreude.
Karin Thanei setzt sich seit 2017 als Koordinatorin und Volleyball-Trainerin ein. Zur Seite stehen ihr mehrere Helferinnen - oft aus den Kreisen der Mütter. In der vergangenen Saison wurde sie von Celine Wegmann, Julia Petrilakova, Verena Spiess und Sabine Sapelza tatkräftig unterstützt. Mit einem Elternturnier fand die Saison kürzlich ihren Abschluss. (mds)
Mals - Mit dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Lugano absolvierten zwei Spitzenmannschaften ihre Trainingslager in Mals. In diesem Rahmen fanden dort im Zeitraum vom 28. Juni bis 2. Juli drei Testspiele vor interessiertem Publikum statt. Die beiden Mannschaften FC Kaiserslautern und FC Lugano spielten gegeneinander und gegen die Mannschaften FC Ingolstadt und SpVgg Unterhaching, die ihre Trainigslager in Mühlbach beziehungsweise in Schlanders aufgeschlagen hatten. Der Vinschgerwind hat mit dem Präsidenten des ASV Mals gesprochen.
Vinschgerwind: Wie schafft man es, gleich zwei Spitzenmannschaften nach Mals zu holen?
Helmut Thurner: Das haben wir uns in Mals über Jahre hinweg erarbeitet. Wir haben Kontakte aufgebaut und gepflegt und uns als attraktive Gastgeber präsentiert. Der FC Kaiserslautern war bereits zweimal bei uns zu Gast und hat in der Saison 2021/22 sensationell den Aufstieg von der dritten in die zweite Bundesliga geschafft. Auch das spricht für des Trainigslager in Mals.
Vinschgerwind: Neben Kaiserslautern war heuer gleichzeitig der FC Lugano in Mals zu Gast.
Helmut Thurner: Unser Ziel war es seit längerem, zwei Spitzenmannschaften herzubekommen, damit wir diese Testspiele auf gleichem Niveau austragen können. Das ist uns gelungen. Der FC Lugano spielt in der ersten Liga der Schweiz. Der Club ist außerdem in der vergangenen Fußballsaison Schweizer Pokalsieger geworden und wird nun an internationalen Bewerben teilnehmen.
Vinschgerwind: Mit dem FC Ingolstadt und der SgVgg Untehaching standen zwei weitere Spitzenmannschaften für Spiele bereit.
Helmut Thurner: Ja. Die zeitgleiche Anwesenheit des FC Ingolstadt in Mühlbach und der Mannschaft von SpVgg Unterhaching in Schlanders ermöglichte drei hochkarätige Testspiele in Mals, die allen Mannschaften gleichermaßen zugute gekommen sind.
Vinschgerwind: Alles hat einen touristischen Werbe-Effekt?
Helmut Thurner: Ja. Der touristische Werbe-Effekt ist unbezahlbar. Denn der Aufenthalt der Spitzenmannschaften weckt das Interesse vieler Medien im Print- und Fernsehbereich, die darüber berichten und damit auch die Fans der jeweiligen Mannschaften erreichen.
Tatsache ist: Wir haben hier in Mals die geeigneten Sportanlagen mit den passenden Infrastrukturen, sowie auch Hotels, um Sportler nach Mals zu locken. Ich sehe darin ein großes wirtschaftliches Potential für die Zukunft.
Vinschgerwind: Wie wird der Aufenthalt der Mannschaften finanziert?
Helmut Thurner: Finanziert wird das Ganze vom Tourismusverein, von der Gemeinde, vom Sportverein und von den jeweiligen Mannschaften selbst.
Interview:
Magdalena Dietl Sapelza
Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass der AHC Vinschgau Eisfix und der HC Meran Pircher in diesem Jahr als Farmteam zusammenarbeiten werden. In Folge dieser Kooperation erhalten die zwei Latscher Nachwuchstalente Jakob Fuchs und David Kaaserer die Chance mit Meran in der Alps Hockey League (AlpsHL) Erfahrung zu sammeln.
Von Sarah Mitterer
Die Vorbereitungen für die neue Eishockeysaison laufen im Latscher IceForum auf Hochtouren. Bereits Anfang Mai gab der AHC Vinschgau die Verpflichtung des neuen Trainers bekannt. Der Finne Markus Hätinen wird künftig das Kommando auf der Bank übernehmen und ist bereits in Latsch beim Trockentraining mit dabei.
Nun folgte eine weitere wichtige Meldung in Hinblick auf die neue Saison: der AHC Vinschgau und der HC Meran Pircher haben ein Farmteamabkommen abgeschlossen.
Farmteams gibt es in einigen Sportarten, darunter auch im Eishockey. Dabei geht es vor allem darum, junge Spieler auszubilden und ihnen die Chance zu geben in der tieferen Spielklasse zu spielen und zugleich auch in der höheren Spielklasse Erfahrung zu sammeln.
Und genau dies ermöglicht die Zusammenarbeit zwischen dem AHC Vinschgau und dem HC Meran Pircher. „Die Zusammenarbeit mit dem Farmteam bietet jungen Nachwuchsspielern die Chance sich unter besten Voraussetzungen weiterentwickeln zu können. So können wir junge Talente optimal fördern und jedem Spieler genügend Eiszeit geben!“, so HCM Präsident Stefan Kobler. Auch Jürgen Pircher, Präsident der Eisfix, zeigt sich erfreut über die das Farmteamabkommen: „Wir wollen unseren jungen Spielern die Möglichkeit geben in der bestmöglichen Liga zu spielen, zu trainieren und sich weiterzuentwickeln. Wenn es einer unserer Jungs in die AlpsHL schafft, haben wir vieles richtig gemacht und er kann den kleinsten Eisfix zeigen, wohin es mit Leidenschaft und Fleiß gehen kann.“ Gleichzeitig biete man jenen Spielern aus Meran die Möglichkeit im Vinschger Farmteam Spielpraxis im Seniorenbereich zu sammeln, um dann den Sprung in die AlpsHL vielleicht zu schaffen, erklärte Pircher weiter.
Zwei Vinschger erhalten nun die große Chance in einer höheren Liga zu spielen. Der 18-jährige Verteidiger David Kaaserer, welcher sich bei der diesjährigen U18 WM in der 1. Division mit Italien die Bronzemedaille sicherte und der 18-jährige Stürmer Jakob Fuchs, Topscorer der Eisfix in der vergangenen Saison, werden zum Meraner Team hinzustoßen und die Chance erhalten Eishockeyluft in einer höheren und zugleich internationalen Liga zu schnuppern.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Benedikt, 11. Juli 2022
Der letzte Winter 2021/22 war schneearm und damit kein guter für die Gletscher. Jedes Jahr im Mai erheben die Gletscherexperten des Hydrographischen Landesamtes unter Roberto Dinale die Winterakkumulation auf Südtirols Gletschern. Der Langenferner im Martelltal gehört dabei zu den ausgewählten Probegletschern. Im vergangenen Winter fielen dort insgesamt 2 Meter Schnee. Am Ende eines durchschnittlichen Winters beträgt die Schneehöhe normal 3 Meter. Eine hohe winterliche Schneedecke schützt das Eis besser vor der sommerlichen Schmelze als eine dünne Schneeauflage.
Nicht nur die Mächtigkeit der Schneedecke war 2021/22 unterdurchschnittlich, sondern auch die Dichte des Schnees war eher gering. Die geringe Schneemenge und seine geringe Dichte führten zu einer geringen Anreicherung von nur 600 – 750 Litern Wasseräquivalent pro Quadratmeter. Dies liegt 40 – 50 % unter dem klimatologischen Durchschnitt. Jeder Gletscher hat ein Nähr- oder Akkumulationsgebiet und ein Zehr- oder Ablationsgebiet. Nährgebiet mit Anreicherung und Zehrgebiet mit Schmelze grenzen an der Nullgrad-Linie aneinander. Durch die Erderwärmung ist die Nullgrad-Linie bei den Alpengletschern auf 3.300 Meter Meereshöhe angestiegen. Anders ausgedrückt: Erst oberhalb von 3.300 Metern können Gletscher noch Schnee für die Bildung von neuem Eis bewahren.
Dramatischer Schwund
In den Alpen gibt es etwa 4.400 Gletscher über 0,01 Kubikkilometer, die eine Fläche von 1.806 Quadratkilometer bedecken. Dies ist weniger als die Fläche Osttirols und etwas mehr als die Fläche Roms. Laut internationalem Gletschermonitoring World Glacier Monitoring Service WMGS sind die Gletscher in den Alpen von 4.460 km² im Jahr 1850 bis in das Jahr 2021 auf 40 % ihrer Fläche von 1850 geschmolzen. Die letzten 20 Jahre waren die wärmsten seit der im Jahr 1880 beginnenden systematischen Messung von Klimadaten.
Die Gletscher der Alpen sind gegenüber den Eisschildern der Antarktis und Grönlands sehr klein. Die Gebirgsgletscher der Erde bedecken insgesamt eine Fläche von etwa 706.000 Quadratkilometern. Im Eis der Polargebiete, das bis zu 3 km dick ist, ist wesentlich mehr Süßwasser gespeichert als in den Gletschern der Gebirge unserer Erde. Trotzdem trugen die kleinen Gebirgsgletscher durch ihr Abschmelzen zwischen 1961 und 2016 fast drei Zentimeter zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Dies ist gleich viel wie der derzeitige Beitrag Grönlands und deutlich mehr als der Beitrag der Antarktis. In den Alpen verlieren die Gletscher derzeit über die gesamte Gletscherfläche gemittelt zwischen einem halben und einem Meter Schichtmächtigkeit pro Jahr. In extremen Sommern wie 2015 und 2017 können an einzelnen Gletschern auch über zwei Meter den Bach hinuntergehen.
Neben der Größe verändert sich auch das Aussehen
In den letzten Jahrzehnten hat sich nicht nur die Größe, sondern auch das Aussehen der Gletscher verändert. Weiße Gletscher werden durch Geröllüberschichtung immer öfter zu schwarzen. In der Gletscherforschung spricht man inzwischen von einem fließenden Übergang zwischen Gletschern, schuttbedeckten Gletschern und Blockgletschern. Die unterirdischen Blockgletscher mit Permafrostböden bedecken in den Alpen eine ähnlich große Fläche wie die Gletscher. Blockgletscher bestehen aus einer Mischung von Schutt und Eis, die sich mit einer Geschwindigkeit von mehreren Metern talwärts bewegt. Im Gelände bilden sich typische Stauchwülste und oft auch Girlandenrasen. Meist tritt am unteren Ende eines Blockgletschers auch ein kleiner Bach aus, der vom schmelzenden Permafrosteis im Blockgletscher gespeist wird.
Gletscher – Zeugen des Klimawandels
Das Klimasystem ist sehr komplex. Nachgewiesen ist, dass der Kohlendioxid-Gehalt der Erdatmosphäre derzeit mit über 400 pars per million höher ist als in den Bohrkernen der ältesten Eisschichten der Antarktis für die letzten 650.000 Jahre mit 80 bis 300 ppm. Damit kommt für den derzeitigen Klimawandel der menschengemache Treibhauseffekt ins Spiel. Mit der Verbrennung fossiler Energien seit dem Beginn des Industriellen Zeitalters setzen wir Unmengen CO2 als wichtigstes Treibhausgas frei.
Natürlicher und menschengemachter Treibhauseffekt
Treibhausgase sind neben dem CO2 der Wasserdampf, Methan, Lachgas und Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Zum Verständnis der negativen Folgen des Treibhauseffektes ist die Unterscheidung zwischen dem natürlichen und dem menschengemachten (anthropogenen) Treibhauseffekt hilfreich. Der Wasserdampf ist für den natürlichen Treibhauseffekt das wichtigste Treibhausgas. Ohne die Treibhausgase in der Luft wäre die Erde unbewohnbar kalt, weil die Temperatur an der Erdoberfläche im weltweiten Durchschnitt mit minus 18 Grad Celsius weit unter dem Gefrierpunkt läge. Die aktuelle Temperatur an der Erdoberfläche liegt heute im Mittel bei ungefähr plus 15° C. Der Wasserdampf trägt dabei etwa zwei Drittel zur nächtlichen Treibhauserwärmung durch Reflexion der tagsüber eingestrahlten Sonnenenergie an den Wasserdampfmolekülen in den Luftschichten bei.
Globale Erwärmung
„Das Problem der globalen Erwärmung besteht nun darin, dass die Menschen den eigentlich segensreichen Treibhauseffekt verstärken, indem sie mit dem Aufkommen der Industrialisierung begonnen haben, gewaltige Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre auszustoßen“ schreibt Mojib Latif, Seniorprofessor an der Universität und Forscher am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, in seinem Buch „Countdown. Unsere Zeit läuft ab – was wir der Klimakatastrophe noch entgegensetzen können“ (Herder, 2022).
Der Klimawandel kann nicht geleugnet werden
Der wissenschaftliche Kenntnisstand über den Klimawandel kann kurz und bündig in nur 20 Worten zusammengefasst werden, wie es 2021 verschiedene deutsche Wetter- und Klimainstitutionen getan haben: „Er ist real. Wir sind die Ursache. Er ist gefährlich. Die Fachleute sind sich einig. Wir können noch etwas tun.“ Gegenüber der vorindustriellen Zeit ist die globale Lufttemperatur um 1,1° C angestiegen. Als vorindustrielle Zeit ist der Zeitraum zwischen 1850 und 1900 gemeint. Aus paläoklimatischer Sicht ist der Temperaturanstieg eine äußerst schnelle Erwärmung, wenn man berücksichtigt, dass der Anstieg der globalen Temperatur von einer Eiszeit (Glazial) bis in eine Wärmezeit (Interglazial) ungefähr 4° C beträgt. Die Temperaturveränderungen glazial – interglazial haben sich allerdings im Zeitraum von vielen Jahrtausenden vollzogen. Nochmal Mojib Latif: „Wegen der extrem unterschiedlichen Geschwindigkeiten kann man die globale Erwärmung von der letzten Eiszeit , mit ihrem Höhepunkt vor gut 20.000 Jahren, bis zum Begin der gegenwärtigen Wärmezeit vor gut 10.000 Jahren nicht mit dem Temperaturanstieg seit Beginn der Industrialisierung vergleichen. Die jetzige Erwärmungsrate von ungefähr 1 Grad Celsius pro Jahrhundert ist um etwa 25-mal schneller.“ Und: „Stieg die Temperatur im 50 Jahre-Zeitraum zwischen 1921 und 1970 um 0,2° C an, waren es in den darauffolgenden 50 Jahren von 1971 – 2020 0,9°C.“