Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Sebastian, 20. Jänner 2023
Der Wolf hat den Braunbären in der Berichterstattung der Medien in die zweite Reihe zurückgedrängt. Deswegen möchte ich in meinem heutigen Beitrag die Entwicklung der Trentiner Braunbärenpopulation wieder einmal zusammenfassen. Ich stütze mich dabei auf den inzwischen 15. Jahresbericht der Trentiner Landesverwaltung zu den Gro-ßen Beutegreifern Bär Wolf, Luchs und Goldschakal, der im April 2022 veröffentlicht und bis auf das Jahr 2021 aktualisiert worden ist.
Bestand
Die Bärenpopulation im Trentino wird einschließlich der Jungtiere derzeit auf ca. 100 Individuen geschätzt. Dabei liegt die sichere Mindestgröße der Population ohne die Jungen unter einem Jahr bei 69 Bären. Im Jahr 2021 wurden 9-10 neue Würfe mit 12-14 Jungen verzeichnet.
Das Monitoring der Trentiner Bären erfolgt durch Radiotelemetrie, Fotofallen und genetisches Monitoring. Beim genetischen Monitoring werden Haar-, Kot- oder Speichelproben auf die Erbsubstanz DNA untersucht und den verschiedenen Bären zugeordnet. Im Jahr 2021 waren von 678 systematischen oder zufälligen Probenfunden 580 Proben für die genetische Untersuchung brauchbar.
Im Berichtsjahr 2021 waren drei Bären mit Halsbandsendern ausgestattet: Zwei Weibchen (JJ4 mit 15 Jahren Lebensalter, F 43 mit 3 Jahren) und ein Männchen (M3 dreijährig).
Totfunde
Fünf Bären wurden im Jahr 2021 tot aufgefunden. Was deren Todesursache betrifft, sind drei Bären wahrscheinlich von eigenen Artgenossen getötet worden. Bei Bären gibt es arteigene Aggression vor allem von Männchen gegenüber Jungtieren. Ein Bär ist durch den Zusammenprall mit einem Auto ums Leben gekommen. Die Todesursache des fünften Bären konnte wegen des fortgeschrittenen Verwesungszustandes nicht mehr festgestellt werden.
Verteilung
Was das Streungebiet und die Raumnutzung betrifft, kann auch nach Jahren seit Beginn des Wiederansiedlungsprojektes festgestellt werden, dass die weiblichen Bären das Kerngebiet des Trentiner Adamello Brenta-Gebirgsstockes und dessen unmittelbaren Nachbargebietes nicht verlassen. Aus insgesamt 983 Nachweisen, welche 2021 gesammelt werden konnten, ergibt sich zur Größe und Nutzung des Lebensraumes folgendes Bild: Die Bärinnen bestreichen ein Gebiet von 2.039 Quadratkilometern (zum Vergleich: Das Land Südtirol ist 7.400 km² groß). Die Männchen, und unter ihnen vor allem die Jungbären auf der Suche nach einem eigenen Territorium, streunen in einem Gebiet von 30.550 km² und erreichen dabei auch Süddeutschland. Im Jahr 2021 hielten sich 7 der 69 sicher festgestellten Bären außerhalb des Trentiner Landesgebietes auf. Lauter Männchen, zwei davon auch in Südtirol, nämlich die Männchen M68 und M78.
Mehrjahresbeobachtungen der Streifzüge
Im Mehrjahreszeitraum der Jahre zwischen 2005 und 2021 konnten die Wanderungen und die Raumnutzung von insgesamt 51 Bären dokumentiert werden. Alle teilweise auch weit herumstreifender Bären waren ausschließlich Männchen. 15 der 51 Streuner (gleich 29 %) sind inzwischen gestorben oder verschollen. Von 6 Wanderbären (12 %) gibt es keine auf das Jahr 2021 aktualisierten Informationen, 14 Bären (27 %) sind wieder in das Trentiner Kerngebiet zurückgekehrt, wovon 5 gestorben sind oder als verschollen geführt werden. Zwei Bären sind abgewandert, einer wurde eingefangen und wird in einem Gehege gehalten. 13 der 51 Bären sind derzeit noch auf Wanderschaft.
Die Bärenjagd im Laaser Tal 1854
Zum Schluss noch ein Kuriosum. Im säuberlich geordneten Archiv meines allzu früh verstorbenen Schwagers Franz Grassl fand sich eine interessante Zeitungsnotiz aus einer Beilage zur Volks- und Schützenzeitung Nr. 105 von fernen 29. September 1854. Der Zeitungsbeitrag schildert die Jagd auf einen der letzten, wenn nicht des letzten Bären im Laaser Tal eben im Jahr 1854. Am 18. September dieses Jahres 1854 waren 70 Treiber und Schützen auf dem Weg, um dem Bären auf den Pelz zu rücken. Die Schilderung von dessen Jagd ist abenteuerlich, überhöhend, vermenschlichend und teilweise auch grausam-gruselig. Den letzten Teil dieser zwei Tage dauernden Hetzjagd geben ich als Fotografie des Originaltextes aus dem Jahr 1854 wieder.
Einrichten und Aufräumen
Zu Jahresbeginn oder in Richtung Frühling geht es bei vielen ans Ausmisten.
Warum Ordnung für das Wohlbefinden eine so wichtige Rolle spielt und wie es möglich ist, mit kleinen Tricks mehr Ordnung zu halten.
Ausmisten liegt im Trend: Ist weniger tatsächlich mehr?
Jeder Haushalt besitzt laut Schätzungen durchschnittlich 10.000 Dinge, 1914 waren es noch rund 100 Gegenstände pro Haushalt. Die Sammelei beginnt bereits in der Kindheit und findet oft kein Ende. Die Frage, wie viele Gegenstände wir wirklich brauchen, ist schwer zu beantworten, doch empfinden viele Menschen ihre angehäuften Kleidungsstücke, Haushaltsgegenstände oder ungeliebten Geschenke als erdrückenden Ballast. Spätestens seit der Aufräumserie „KonMari“ von Marie Kondo ist das Thema Minimalismus und Ordnung im Haushalt in vielen Köpfen angekommen. Die mittlerweile weltberühmte Aufräumberaterin aus Japan zeigt in ihren Ratgebern, wie strukturiertes Aufräumen aussieht und wie man sich mit wenigen Tricks leichter dazu durchringen kann, auch mal etwas in die Tonne zu werfen.
Zwischen Kaufglück und Sammelchaos
Heutzutage werden Konsumenten von Kaufangeboten nahezu überflutet – und jeder Kauf aktiviert im Gehirn das Belohnungszentrum. Die Folge: Der Körper schüttet kurzzeitig Glückshormone aus. Eine Studie der Universität Cambridge und der Universität British Columbia fand heraus, dass unsere Zufriedenheit und unsere Freude an dem Gegenstand allerdings nur dann nachhaltig sind, wenn wir den Gegenstand häufig und lange nutzen. Der Besitz von vielen Gegenständen kann hingegen zu einer Bürde werden.
Nützliche Dinge aufzubewahren, liegt in der Natur des Menschen: Einen Vorrat anzulegen und Dinge des täglichen Bedarfs in erreichbarer Nähe zu wissen, ist erst einmal beruhigend. Problematisch wird es dann, wenn wir vor lauter Dingen den Überblick verlieren und das Durcheinander zur Belastung wird. Eine Untersuchung der Universität DePaul Chicago zeigte, dass große Unordnung in Wohnungen negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Bewohner hat. Großes Chaos mindert der Studie nach das Gefühl der Geborgenheit und des Glücksempfindens.
1. Ausmisten leicht gemacht – das „Drei-Kisten-System“
Beim Aufräumen fallen uns oft Dinge in die Hände, die wir lange nicht gesehen oder benutzt haben. Es spricht also eigentlich nichts dagegen, diese wegzuwerfen oder weiter zu verschenken. Je nach Gegenstand kann das aber auch schwer fallen. Hier hilft das Drei-Kisten-System: In die erste Kiste legen Sie Gegenstände, von denen Sie sich auf keinen Fall trennen können. Die zweite Kiste ist die Müllkiste – für kaputte Kleidungsstücke oder Gegenstände, die niemand mehr gebrauchen kann. In der dritten Kiste finden nun Gegenstände Platz, die tadellos sind, für die Sie aber keine Verwendung mehr finden – zugleich ist es die „Ich-überlege-nochmal-Kiste“. Lassen Sie die dritte Kiste ein, zwei Tage stehen und werfen Sie dann noch einmal einen Blick hinein. Manchmal fällt es mit etwas Abstand leichter, eine Entscheidung zu treffen. Dabei können folgende Fragen helfen:
Habe ich den Gegenstand im vergangenen Monat oder auch Jahr vermisst?
Wie viel Freude hatte ich an dem Gegenstand? Kann ich damit jemand anderen glücklich machen? Würde ich den Gegenstand für den gleichen Preis wieder kaufen?
2. Aufräumen mit System
Vor dem Aufräumen ist es sinnvoll, sich einen festen Aufräumtermin zu setzen, den Sie sich auch im Kalender eintragen: Nehmen Sie sich einmal in der Woche Zeit, zum Beispiel Oberflächen und Ablagen freizuräumen und sich einer Ecke in der Wohnung etwas intensiver zu widmen. Hilfreich kann es sein, sich in dieser Zeit einen Timer zu stellen: Sie werden staunen, wie viel Sie etwa in 20 Minuten erledigen können.
3. Feste Plätze einrichten
Legen sie für Dinge, die Sie häufig verwenden, einen festen Aufbewahrungsort fest. Das klassische Schlüsselboard mit einer Ablage für das Portemonnaie oder ein Dokumentenregal für wichtige Briefe und Rechnungen kann bei der Ordnung hilfreich sein. Überlegen Sie sich, welche Gegenstände Sie häufig suchen und an welcher Stelle Sie im Haushalt einen festen Platz dafür einrichten können.
4. Dingen ein neues Zuhause geben
An vielen Gegenständen hängen zahlreiche schöne Erinnerungen, daher kann es manchmal schwerfallen, sich davon zu trennen. Doch der Gedanke daran, dass jemand anderes mit der alten Gugelhupfform von Oma oder dem Bobbycar des Kindes genauso viele schöne Momente erleben wird, kann es Ihnen leichter machen, die Gegenstände auf dem Flohmarkt oder einem Online-Portal zu verkaufen – oder sie zu verschenken.
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NEUHEIT: Hochwertige Granit-Plima Fliese
Es ist eine Hommage an den Marteller Granit-Plima, an seine unvergleichliche, natürlicher Ästhetik und Eleganz. Seit kurzem wird der Marteller Granit-Plima vom renommierten italienischen Keramikhersteller FLORIM in Zusammenarbeit mit der FUCHS AG als Fliese „reproduziert“ und eröffnet Kunden damit eine neue Dimension. Die Idee dazu stammt von Cornelia und Martin Fuchs. Die technischen und gestalterischen Vorteile von Feinsteinzeug verbinden sich demnach mit dem natürlichen Aussehen und der Struktur eines extrem seltenen Gesteins. Die Kollektion Plimatech ist in drei verschiedenen Farben erhältlich: Zum typischen graublauen Farbton gesellen sich zwei weitere Schattierungen in Weiß- und in Beigetönen.
Die Granit-Plima Fliese lässt sich wunderbar mit den Holzböden, die im Sortiment der Fuchs AG erhältlich sind, kombinieren.
Gesehen bei Fuchs AG in Vetzan/Schlanders
Die "Grebmmauer" schützt Schlanders vor Verwüstungen durch den Schlandraunbach. Sie wurde im Laufe von drei Jahrhunderten immer wieder umgebaut und verstärkt. Sie ist also das geologische Gedächtnis ... hier stand einstmals die Stachelburg, bis sie der Wildbach wegriss.
Die in einem Zeitraum von 600.000 Jahren erfolgte Gestaltung des Talgeländes durch die Eismassen endete vor etwa 12000 Jahren mit einer vorerst letzten, mächtigen Vergletscherung. Schon bald darauf gibt es Spuren von Jägern und Sammlern, also von menschlicher Besiedlung. Die verschiedenen Eiszeiten haben auf dem Nördersberg Geländespuren hinterlassen; sie sind als Terrassen auf dem Foto klar erkennbar: die Ebene von Pardell und Melanz, etwas höher die Verflachung von Bärenstall und jene der Gamshöfe.
Das Erdreich auf der "Hasler Ebene" enthält vielleicht Geschiebe, das erstmals an der "Günz", einem südlichen Zufluss der Donau, erforscht wurde. Ähnliches gilt für die Flussbezeichnungen Mindel, Riß und Wurm ... einstmals übliche Namen zur Unterscheidung der verschiedenen Eiszeiten.
Formschön gleitet das bewaldete Kreuzjöchl zwischen dem Vinschgau und dem Martelltal als geologisches Relikt der gewaltigen Eisströme, die bis auf 2.400 Meter Meereshöhe reichten und sich im Haupttal 200 Meter in die Tiefe gegraben haben.
Im Bild sichtbar sind auch die Laaser Spitze und die Jennwand. Darunter lagert der Laaser Marmor in gewaltigen Schichten, die bis Ulten und darüber hinaus bis nach Sterzing reichen.
Überall im Burggrafenamt und im Mittelvinschgau werden aus dem weißen Stein strahlend helle Heiligenbilder gemeißelt. Barocke Marienbilder des Marteller Bildhauers Gregor Schwenzengast (1646 - 1723) erzählen die Entwicklung der Verehrung.
In Mals, am oberen Dorfende, in der Nähe der Kirche der 14 Nothelfer, gibt es ein ernstes Relief der Gottesmutter im Rosenkranz.
Ich wünsche mir von ihr Unterstützung für die Eisenbahnpläne, für die Fortsetzung der Linie Mals bis Landeck. Dies ist im Gespräch, zumal die Eidgenossen wiederholt beschlossen haben, den Eisenbahnverkehr zu fördern. "Unterentwickelten" Gebieten um den Reschenpass herum soll dies neues Leben bringen ... also die Maria als Nothelferin.
Hier in Mals wurde 1716 ein zum Tode Verurteilter von seinen Ketten befreit, worauf er zum Dank diese Kapelle erbauen ließ. Auf einem Votivbild zeigt ein über dem Hochaltar schwebender Barockengel noch immer diese Ketten.
Aber das Wunderbare geht weiter und betrifft die Ausstattung der Marienbilder aus weißem Marmor. Sie thront nämlich auf einer Mondsichel, deren Spitzen den Hörnern einer Kuh gleichen ... Hinweis auf ägyptische oder hetitische Kulte.
Eine strahlende Mutter als Königin Maria.
Die Römer benennen das ganz Gebiet südlich und nördlich um den Po herum nach der verbindenden Gestalt. Die Muttergottheit „Raetia“ entspringt der gemeinsamen Religionsidee und wird zur Namensgeberin der ganzen Region.
Hans Wielander
In der Pubertät verändert sich nicht nur bei den Mädchen vieles, den Jungs geht es ebenso - daher wurde im Rahmen der Präventionstage „Lets talk about“ ein Buben-Workshop zum Thema organisiert. Warum Sexualpädagogik ein wichtiger Bestandteil in der persönlichen Entwicklung ist, zeigte der Referent des Workshops Alexander Dangl den Eltern bereits beim Informationsabend auf. Den eigenen Körper zu kennen sowie Gefühle und Unsicherheiten wahrzunehmen und benennen zu können sind wichtig für die Selbstkompetenz und den verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen.
Im Workshop hatten die acht Teilnehmer die Möglichkeit in einem geschützten Raum ganz unter sich zu sein und sich gemeinsam mit dem Referenten mit den Fragen von Identität, Beziehung, Sexualität und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen. Zum Abschluss des Workshops erhielten die Jungs die „Infoboys“-Broschüre, welche sie gerne mit nach Hause nahmen. Auf die Frage, wie der Workshop denn war, kam von allen unisono die Antwort „Es wor volle cool“ und auch die Eltern gaben ausschließlich positives Feedback.
Jugendkulturarbeit befasst sich mit allem was Jugendliche selbst machen und dies in verschiedensten Formen zum Beispiel: musikalisch, künstlerisch, theatralisch, literarisch und medial. Dabei geht es darum die Individualität und Gemeinsamkeit zu fördern, aber auch sich selbst zu identifizieren und zu etwas zu gehören. Die Ausdrucksformen stehen im ständigen Wandel. Sie regen Jugendliche zur Reflexion ihrer Wertvorstellungen und zu Gewohnheiten an. Jugendliche machen Jugendkulturarbeit selbst. Die Offene Jugendarbeit orientiert sich an den Fähigkeiten und Interessen der jungen Menschen und stellt ihnen unterschiedliche Räume zur Verfügung zum Beispiel: Proberäume für Bands. Bei Aktionen und Festivals treffen sich verschiedenste Kulturen, oft erweist sich dieser Kontakt als schwierig. Umso wichtiger ist es respektvolle und interkulturelle Räume bereitzustellen und das Miteinander zu fördern. Jugendeinrichtungen ermöglichen Konzerte, Ausstellungen, Theater, Literatur-, Tanz- und Filmvorstellungen bei denen das Interkulturelle und friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen forciert wird. Die Mitarbeiter der OJA unterstützen regionale Künstler und initiieren kulturelle Projekte, Workshops und Arbeitsgruppen. In der heutigen Zeit spielen digitale Medien eine solch große Rolle wie noch nie, auch sie sind Ausdrucksmittel der Jugendkulturarbeit. Somit findet die Kulturarbeit auch im Netz statt, wie zum Beispiel in Social Medias oder in Videospielen. Letztlich bleibt zu sagen, dass die Jugendkulturarbeit mit ihrer räumlichen Flexibilität und ihrem Angebot dazu beiträgt, dass Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich zugehörig fühlen.
Prad am Stilfserjoch/Buchvorstellung - Bei der Fertigstellung im Jahre 1825 war die Stilfserjochstraße mit den 2.757 m die höchste Passstraße der Alpen, ein technisches Wunderwerk mit 48 Kehren auf Südtiroler Seite und 38 Kehren auf lombardischer Seite und einer Länge von 49 km zwischen Spondinig und Bormio. Arthur Gfrei, bis 1997 Hotelier am Stilfserjoch, hat sich intensiv mit der Baugeschichte der Passstraße beschäftigt, die Archive in Mailand, Sondrio, Innsbruck, Bozen und Wien, sowie Gemeindearchive durchforstet und eine umfangreiche Dokumentation zusammengetragen. Am 20. Jänner konnte Gfrei in der Raiffeisenkasse von Prad das Ergebnis seiner jahrelangen Arbeiten präsentieren: ein 430 Seiten umfassendes Buch. Entstanden ist ein umfangreiches Werk mit vielen Informationen über die Stilfserjochstraße von 1809 bis 1866. Es enthält Angaben über die Planungen von Ing. Filippo Ferranti und Giuseppe Cusi bis zu den Ausführungsprojekten und dem Bau der Militärstraße durch Ing. Carlo Donegani. Es ist ein Geschichtsbuch, ein Nachschlagewerk, ein Lesebuch und ein Bilderbuch mit Plänen, Fotos von Orginaldokumenten und historischen Aufnahmen. Erzählt wird die Baugeschichte auf Südtiroler und auch auf Veltliner Seite. Beschrieben werden die verschiedenen Bauprojekte und die handelnden Personen. Erzählt wird auch über technische Herausforderungen, Schutzbauten, sowie über Kunstwerke rund um die Passstraße. Bei der Planung der Stilfserjochstraße gab es Überlegungen die Straße über die Prader Alm nach Stilfs und weiter über Agums und Lichtenberg nach Glurns zu bauen. Streitigkeiten gab es bei der Grundablöse und die Pfarrer regten sich auf, weil auch Frauen am Bau beteiligt waren. Die große 200-Jahrfeier wird es 2025 geben, doch heuer kann bereits mit den Feiern begonnen werden, denn am 19. Mai 1823 wurde in der Prader Schmelz mit dem Bau der Straße auf Südtiroler Seite begonnen und nach 8 ½ Monaten Bauzeit war alles fertig, meinte Gfrei. Sein Wunsch zur 200-Jahrfeier: die Eintragung als Unesco Weltkulturerbe. (hzg)
Schluderns/Laatsch/Prad/Stilfs - Seit jeher sehnte sich der Mensch nach Licht und Wärme. Der kalte Winter dauerte dem Menschen zu lange, der Reigen der Jahreszeiten noch nicht in ihrer immerwährenden Abfolge erklärlich, entwickelte man Rituale, die der ersehnten Wärme den Weg bereiten und den Winter vertreiben sollten. Aus dieser Sehnsucht nach der warmen Jahreszeit entstanden eine Vielzahl von Bräuchen im Alpenraum, die auch heute noch gepflegt werden. Sie sind es, die den Jahreslauf nach wie vor prägen und gliedern und obendrein in unseren Dörfern dazu führen, dass wir uns als Dorfgemeinschaft verstehen. Unser Brauchtum ist es, das identitäts – und heimatstiftend wirkt, das junge Menschen abholt und sie in die Gemeinschaft hineinwachsen lässt. Die so genannte fünfte Jahreszeit verfügt im Alpenraum über ein sehr großes Repertoire an unterschiedlichen Bräuchen. Spricht man andernorts von Fasching oder Karneval, so ist in Tirol der Begriff Fasnacht geprägt worden. In Fasnacht steckt die Wortwurzel von fasten, in Karneval jene von Carne. Beide Begrifflichkeiten verweisen auf die nun wiederkehrende Fastenzeit, in der insbesondere der Fleischverzicht eine große Rolle spielt.
Die drei historischen Fasnachten des Vinschgaus präsentieren sich zwar in unterschiedlicher Art, haben aber dennoch Gemeinsamkeiten: in allen drei Fasnachten kommen die Bauersleute vor, der Sämann und der Pflugführer, die für die Fruchtbarkeit des Feldes stehen. Der mitgeführte Pflug hingegen zeigt an, dass sich die Erde im Acker wiederum bearbeiten lässt und somit die Hoffnung auf eine reiche Ernte nährt. Viel Zusslen - viel Korn sagt man in Prad.
Fasnachtsumzüge beleben diese Zeit und haben sich in Tirol sehr unterschiedlich entwickelt. Gerade diese unterschiedliche Entwicklung der Fasnachtsbräuche stellt heute einen großen immateriellen Wert für die alpenländische Kultur dar. Im Oberinschgau haben sich in drei Ortschaften urtümliche Fasnachtsbräuche erhalten: in Stilfs das Pfluagziachn, in Prad das Zusslrennen und das Maschger gean und in Laatsch das Larchziachn und das Fosnocht begroben (Bild). Alle drei Fasnachten präsentieren sich als reine Männerfasnachten.
Schlanders - Mit schwungvollen Musikstücken erfreuten die „Tauferer Wirtshausmusikanten“ am 8. Jänner 2023 die zahlreichen Seniorinnen und Senioren im Kulturhaus von Schlanders.
Den Auftakt machte ein Wortgottesdienst, den die Musikantinnen und Musikanten aus Taufers i. M. mit einigen stimmungsvollen Weihnachtsweisen umrahmten.
Zur traditionellen Weihnachtsfeier mit Speis und Trank hatten die Verantwortlichen des KVW Seniorenclubs Schlanders geladen, unterstützt vom KVW Vorsitzenden Heinrich Fliri.
Die Tauferer Musikantengruppe war vor fast 30 Jahren als kleine fünfköpfige Formation der Musikkapelle Taufers i. M. mit dem Namen „Tanzlmusi“ entstanden. Vor einigen Jahren wurde die Gruppe auf neun Personen erweitert. Die neue Formation gab sich den Namen „Tauferer Wirtshausmusikanten“. Chef der Gruppe ist Siegi Warger. (mds)
Schlanders/Südtiroler Kulturinstitut - Am 02. Februar 2023 um 19.30 Uhr wird der Kiwanis Club Vinschgau, bei einer Podiumsdiskussion in der Basis in Schlanders einen genauen Blick auf das Entwicklungspotenzial des Vinschgaus werfen.
Zu diesem Zweck sind namhafte Teilnehmer aus Sozialem, Politik und Wirtschaft eingeladen, um über die Zukunft des Vinschgau zu philosophieren und diese aus verschiedensten Perspektiven zu durchleuchten.
Das Wohl der Gesellschaft, die im Vinschgau lebt, steht dabei an erster Stelle.
Mit einem ehrlichen Blick auf den Status quo sowie durchdachten Strategien soll gemeinsam der Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung im Vinschgau – jetzt und in Zukunft beschritten werden. „Unter dem Motto „Let’s do this“ sind wir fest entschlossen, auf Veränderungen zu reagieren und Ideen umzusetzen, die den Erfolg auch in Zukunft garantieren“, schreibt der Kiwanis Club in einer Aussendung.
Theo Hendrich wird moderieren und am Podium sind Daria Habicher, Hannes Götsch, Dominik Matt, Arnold Schuler, Christian Stolcis und Marc Zebisch.