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Vor kurzem konnte das Erlebnisbad Naturns sein 40jähriges Jubiläum feiern. Passend dazu ist die Segnung des Zu- und Umbaus erfolgt, wodurch die nunmehrige Erlebnistherme ein neues Kleid erhalten hat.

Das Element Wasser spielte in Naturns immer schon eine besondere Rolle: So lautet das Motto des Naturparks Texelgruppe nicht umsonst „Vom Wasser und vom Licht“ und bereits die Römer machten auf ihrem Weg nach Gallien entlang der Via Claudia Augusta Rast bei den örtlichen schwefelhaltigen Quellen. Später in der KK-Zeit war das Bad Kochenmoos ein beliebtes Ausflugsziel, zu dem die österreichische Aristokratie mit dem Zug angereist kam.

2003 stieß man schließlich im Zuge des Tunnelbaus in Staben auf eine neue Quelle. In guter Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Gemeinde wurde das Thermalwasser in zehn Partnerbetriebe und in das öffentliche Schwimmbad nach Naturns gebracht, wo es in zwei Whirlpools und beim Kaltwasserbecken in der Sauna seit letztem Jahr wird.

Nun erfolgte der zweite große Schritt. „In nur 3,5 Monaten konnten wir einen komplett neuen großzügigen Eingangsbereich schaffen. Die Umkleiden samt Spinden von Grund auf erneuern, ebenso die gesamten Nasszellen im Innenbereich. Zu guter Letzt wurde im Zuge des Umbaues auch noch beschlossen, einen völlig neuen Bereich zu schaffen für unsere Kleinsten. Im vormaligen Durchgangsbereich entstand eine neues Babybecken“, konnte Thermen-Präsident Andreas Pircher bei der Segnung berichten.

Die Kosten der Arbeiten beliefen sich auf über 2,5 Millionen Euro. Davon erhielt die Gemeinde rund 700.000 Euro an Landesbeiträgen, 300.000 Euro trugen die Tourismusgenossenschaft sowie 200.000 Euro die Inhouse-Gesellschaft Naturns Kultur & Freizeit bei. Weitere 250.000 Euro kostete das neue Babybecken, wovon 150.000 Euro über einen langfristigen Sponsorvertrag mit der Raffeisenkasse Untervinschgau finanziert werden.

„Es wurde hier ein bodenständiges Projekt mit hoher Funktionalität und einer möglichst ansprechenden Innenausstattung realisiert, welches auch der prägenden bestehenden Architektursprache von Architekt Jos Gritsch respektvoll Rechnung getragen hat“, hob Architekt Alexander Burger hervor.

Verwaltungsart Uli Stampfer dankte den beteiligten Firmen, vor allem dem Generalunternehmen Eurobeton, aber auch allen anderen namentlich für ihre professionelle Arbeit. „Ein großes Kompliment gilt ebenso unserem Thermen-Team. Allen voran Verwaltungsleiterin Christa Waldboth und Haustechniker Stephan Prantl, welche die Bauphase intensiv begleitet haben“, führte Stampfer aus.

„Wir können diesen gelungenen Umbau feiern, aber auch 40 Jahre Erlebnisbad. In dieser langen Zeit sind wir unseren Idealen treu und ein Schwimmbad für die ganze Familie geblieben. Auch als Therme werden wir diesen Schwerpunkt beibehalten. Die Zahlen geben uns dabei recht, jährlich kommen regelmäßig über 100.000 Besucherinnen und Besucher in die Erlebnistherme“, freut sich Bürgermeister Zeno Christanell.

Dafür gab es Lob von der Landeshauptmann-Stellvertreterin Rosmarie Pamer, die das öffentliche Geld bei diesem Projekt sehr gut investiert sieht und sich an viele schöne Besuche mit ihrer Familie in der Erlebnistherme erinnert.

Nach der Segnung durch Dekan Christof Wiesler, verabschiedete Gemeindereferentin Astrid Pichler offiziell den langjährigen Mitarbeiter Karl Gögele und fasste abschließend die prägenden Worte der Vorredner zusammen: „Mit Stolz (Andreas Pircher), Zusammenhalt (Rosmarie Pamer), Dankbarkeit (Zeno Christanell), Spaß (Christoph Wiesler), Erleichterung (Alexander Burger), Glück (Uli Stampfer) und Weitsicht (Karl Gögele) starten wir nun offiziell in einen neuen Abschnitt unserer Erlebnistherme.“

Dienstag, 18 Februar 2025 16:20

„Wir müssen ändern“

Schlanders/Vinschgau - Leidenschaft für Politik, so kann man die Sitzung des SVP-Bezirksausschusses am 12. Februar in Schlanders zusammenfassen. Es wurde debattiert, aufgerufen, gezweifelt, kritisiert, gelobt und lautstark gefordert. Ein Protokoll über Wünsche, Sorgen und Ängste aus SVP-Kreisen.

von Erwin Bernhart

SVP-Ausschusssitzungen sind im Vinschgau Standortbestimmungen, Informationenweitergabe, Klagemauer und angeregtes Schimpfen. Diese Gemengelage gab es auch bei der SVP-Ausschusssitzung am 12. Februar im Gamperheim von Schlanders.

Albrecht Plangger
Die „Bettenstoppgschicht“, die Gemeindewahlen, für die sich alle um die Suche nach Kandidaten bemühen sprach SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger kurz in seiner Begrüßung und in seinem Bericht an. Mit dem Landeshauptmann und mit dem Energielandesrat Brunner habe es jüngst ein Kontakttreffen gegeben. Unter anderem sei das „Tor zum Nationalpark“ in Gomagoi angesprochen worden, „weil man da nicht weiterkomme“, sagte Plangger. Vereinbart sei, dass am Joch oben die Nationalpark-Gesellschaft Toiletten, Radabstellplätze usw. herrichten und bauen solle und die Festung Trafoi solle das Land aus- und fertigbauen.
Mit LR Brunner wurde ein Energietisch, an dem Experten in der Stromwirtschaft teilnehmen sollten, angeregt und besprochen. Und angesichts des Klimawandels stellte Plangger die Frage, ob es denn nicht opportun sei, die Schrauben beim Gewässerschutz zu lockern. Denn es wären noch einige Kraftwerke durchaus möglich, vor allem Trinkwasserkraftwerke, wie sie in Nordtirol derzeit massiv ausgebaut würden. Sollte beim Gewässerschutzplan, der in den Ministerien in Rom hinterlegt sei, nichts zu machen sein, dann müsse man halt die Fehler zugeben, die durch das „Anziehen der Schrauben 2016“ geschehen seien. Das Gesetz zur Agriphotovoltaik solle Ende des Monats kommen, sagte Plangger und regte an, zu überlegen, ob Photovoltaik über Teilen von den Stauseen in Graun, Martell und in Schnals und auch am Ausgleichsbecken bei Glurns möglich sein könnten. Für die drei Biogasanlagen im Vinschgau forderte Plangger ein Änderung des Dekretes, damit die Anlagen wiederum Anrecht au 80 % Fördergelder haben. Der LH habe versprochen, sich nach den Gemeinderatswahlen mit dem Wahlgesetz zum Landtag zu beschäftigen. Planggers Idee dafür ist ein fixer Listenplatz für den Vinschgau auf der SVP-Liste. Der LH habe gesagt, dass, wenn schon, dies mit Vorwahlen mit entsprechenden Vorzugsstimmen bewerkstelligt werden müsse.

Irmgard Gamper
Die SVP-Bezirksobmann-Stellvertreterin Irmgard Gamper fasste dann diverse Fragestellungen für den anwesenden Tourismus- und Agrarlandesrat Luis Walcher zusammen. Wie solle denn die Herkunftsbezeichnung für tierische und Milchprodukte in der Gastronomie vonstatten gehen. Wie es mit dem „grünen Euro“ bei der Ortstaxe ausschaue, der für Landschaftspflege bzw. für viehhaltende Betriebe angedacht sei. Und der große Brocken „Bettenstopp“. „Der Vinschgau leidet zu keiner Zeit und an keinem Ort an Übertourismus“, schickte Gamper voraus. Ob denn da Nachbesserungen gemacht würden?
Zuerst in eigener Sache, begann der Landesrat Luis Walcher seine Ausführung energisch. Die Frage, ob ein Tourismusbetrieb den Aufenthalt eines Gastes verweigern könne, sei gesetzlich klar geregelt. „Jeder Gast ist aufzunehmen“, sagte Walcher mit Bezug auf die nationale und internationale Polemik, die das Hotel Elephant in Brixen durch den Rauswurf von Alexander Gauland entfacht hatte.
Dann zu den Fragestellungen und zur Sache. Er habe, so Walcher, das Tourismusentwicklungskonzept geerbt und „Wir werden da etwas ändern müssen.“ Baff sei er gewesen, als bei der Bettenzählung durch die Gemeinden 25.000 mehr Betten herausgekommen seien. Walcher nennt als Beispiel einen Betrieb, bei dem 50 Betten mehr verbucht und vermietet als auf der Betriebslizenz drauf waren.
Ein anderes Problem rolle auf Südtirol zu. Derzeit stehen südtirolweit rund 30 Hotelbetriebe zum Verkauf. In der Provinz Trient seien es 100 Betriebe. Die nicht sicher gestellte Nachfolge in den Betrieben werde wohl zunehmen und so zu einem großen Problem.
Die Regelung im Tourismusentwicklungskonzept sieht vor, dass aufgeteilt auf die Gemeinden für 10 Jahre 7.000 neue Gästebetten zur Verfügung stünden, dem Land zur Vergabe vorbehalten sind 1.000 Betten. „In meinen ersten Amtstagen hätte ich jede Woche 1.000 Betten vergeben können“, sagt Walcher. Walcher musste zugeben, dass „wir nicht imstande sind, die gezählten und die ungezählten Betten zu verwalten.“ „Wir haben in vielen Orten zu viel Tourismus. Mehr als voll geht nicht.“
Die Dolomiten werden, so die Diktion von Walcher, ab sofort nicht mehr als Werbung zum Einsatz kommen. Andere Gegenden sollen den Vorzug für die Bewerbung nach außen erhalten. „Der Vinschgau und das Unterland“, sagt Walcher, „wir müssen solchen Gegenden eine Chance geben.“ Im Vinschgau sei noch Platz genug.
Er habe bisher den Vinschgau als Einheit wahrgenommen. Aber im Tourismus gebe es offensichtlich zwei Einheiten, sagt Walcher, ohne den Alleingang der Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass beim Namen zu nennen. Aber alle müssten die Marke Vinschgau in ihrem Namen drin haben, forderte Walcher unmissverständlich. Der kleinste gemeinsame Nenner müsse bleiben. „Ich fordere eure Identität“, wird es Walcher etwas später formulieren.
Wenig Begeisterung löse in der Landesregierung das Bestreben des Kollegen Franz Locher und der Grünen aus, die genaue Herkunftsbezeichnung für Lebensmittel auf den Menükarten von Restaurants einführen zu wollen. Das sei ein Mehraufwand an Bürokratie. Das bisherige Gesetz entspreche dem EU-Recht. „Wir wollen eigentlich, dass Südtiroler Produkte auf die Teller kommen. Die Verteilung muss über die HOGAST gehen, da sind wir im Gespräch. Das macht Sinn. Keinen Sinn macht es, die Menükarten alle zwei Tage austauschen zu müssen“, sagte Walcher.
Es müsse bei der Ortstaxe eine Beruhigung eintreten. Eine 10-prozentige Erhöhung sei der letzte Schritt gewesen. Schließlich habe Südtirol in diesem Bereich primäre Gesetzgebung. Thema erledigt. Ein gutes Angebot habe man bei der Guestcard, bei der Gästekarte für Mobilität.
Der „grüne Euro“ stehe tatsächlich im Raum. Aber bevor man sich an diese Materie wage, müsse man genaue Kriterien für die Berglandwirtschaft erstellen. „Die Frage wird sein, wie wir die Bauern auf den Höfen halten können“, sagte Walcher und nennt das Beispiel aus dem benachbarten Graubünden. Von den ehemals 3.000 Bauern seien heute 2.000 übriggeblieben. Jeder Bauer bekomme jährlich 100.000 Franken in die Hand, für die Grünlandpflege. Graubünden habe erkannt, dass ohne die Landwirtschaft der Tourismus zusammenbreche.
Walcher beschrieb Auswüchse des Overtourism so: In Corvara koste die Capricciosa 19,50 Euro. Die Einheimischen können sich solche Preise nicht leisten und fahren für eine Pizza kilometerweit. „Da muss man acht geben“, warnt Walcher. Denn in einem Dorf seien es gerade die Gasthäuser, die einen sozialen Brennpunkt für das Dorfleben ausmachen.
Über die vier Jahre, innerhalb derer ausgewiesene Tourismuszonen verbaut werden sollen, ist man dabei mit dem LH zu reden, damit „der LH herwärts schaut“, um diese Fristen verlängern zu können.

Applaus für LR Luis Walcher
Walcher bekommt für seine Ausführungen großen Applaus in der Runde der SVP-Ortsobleute, der Mandatare und der eingeladenen Touristiker.
Dann gab es teils heftige Diskussionen. Karl Pfitscher, der Schlanderser SVP-Wirtschaftsobmann, sagt, dass der „Bettenstopp nicht in Ordnung war“. Der Vinschgau etwa vertrage noch viel Tourismus. Und zur Marke Vinschgau sagte Pfitscher in Richtung Obervinschgau: „Ich hoffe, dass wir alle Vinschger sind.“ Man habe mit Vinschgau Marketing ein gutes Produkt gehabt. Aber die IDM hat, von oben verordnet, „bei uns viel zerschlagen. In der DME-West haben die „Supergscheiden von IDM“ den Ton angegeben und „wir hatten nichts zu melden“. Und nun seien die zwei Ferienregionen im Obervinschgau abgesprungen. „Wo seimer denn?“ rief Pfitscher in die Runde. Bei der Ortstaxe habe man den Anteil der Gemeinde so verhandelt, dass dieses Geld wieder dem Tourismus zufließen solle. „Die Politik und die Leute müssen verstehen, dass die Tourismusvereine auch für die Allgemeinheit da sind“, sagte Pfitscher.
Egon Raffeiner von der SVP-Ortsgruppe Karthaus und Bauamtsleiter in der Gemeinde Algund gab detaillierten Einblick in die verwaltungstechnischen Abläufe, die so nicht gehen können. Dass etwa der Landesbeirat Durchführungspläne nicht lesen könne, dass es bei den „Schlafgelegenheiten“ große Differenzen zwischen genehmigten, belegten und beworbenen Betten gebe. „Mit dem Bettenstopp hat man ein Fass aufgemacht, das man nicht mehr zubekommt. Der Beschluss funktioniert hinten und vorne nicht. Der Beschluss wäre in die Tonne zu treten“, sagte Raffeiner. Eine Überarbeitung des Gesetzes forderte auch der Marteller BM Georg Altstätter.
Walcher mahnte Ehrlichkeit bei der Bewerbung ein. Auch der LH wolle den Vinschgau in allen Bewerbungen drinnen haben. „Ich möchte nicht sagen, dass ich ansonsten weniger Geld geben werde“, versteckte Walcher seine Drohung. Und bei den Tourismuszonen müsse es eine Verlängerung geben. Und auch die Einstufungen der Gemeinden von „entwickelt“, „wenig entwickelt“ usw. müsse man sich nochmals anschauen.
Plangger brachte die Wolfsproblematik aufs Tapet und erinnerte an die 40 Risse, die Wölfe im vorigen Jahr zwischen Laas und Langtaufers begangen hätten. ER hoffe, dass sich der Landesrat Walcher da hineinknien werde. Es sei, so Plangger, der falsche Weg, dass nur Wilderei helfe. Der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner beleuchtete die Bedrohung durch den Wolf und die damit einhergehenden Zusammenhänge von Berglandwirtschaft, Alm- und Weidewirtschaft bis hin zur Sicherheit der Bevölkerung und der Touristen.
Es sei inzwischen auch in den Ministerien angekommen, dass der Wolf italienweit ein Riesenproblem darstelle, entgegnete Walcher und dass man italienweit an eine Obergrenze der Anzahl der Individuen denke.
Schließlich brachte Plangger auch das Prozedere beim Parkplan zur Kenntnis. Am 11. Februar seien er und BM Altstätter in Rom gewesen und hätten beim von der Abgeordneten Renate Gebhard vorbereiteten Minister und seinem Generalsekretär vorgesprochen, um die Unterschiede der Parkanteile Südtirols, des Trentino und der Lombardei klarzumachen. Da müsse man dranbleiben und „alle 14 Tage eine Bozner Abordnung beim Minister vorsprechen, sagte Plangger. Man wolle zuerst ein Dekret für den Südtiroler Anteil für Höfe und Almen erwirken, um Rechtssicherheit zu bekommen.
Sepp Noggler berichtete über die anstehenden Diskussionen im Regional- und im Landtag. Über das Gemeindewahlgesetz, über die Quoten und über die Autobahn im Regionalrat und über die anstehenden Gesetze über Wohnbau und über das Gesetz zum Ehrenamt.

Dienstag, 18 Februar 2025 16:10

Fehler im System

Bozen/Vinschgau - Die BM Mauro Dalla Barba und Roselinde Gunsch haben sich bei der SVP-Bezirksausschusssitzung furchtbar aufgeregt. Vor allem ist es um einen „Fehler im System“ gegangen, der Gemeinden in Bedrängnis gebracht hätte. Die Gemeinden hätten einen Haufen Geld nachzahlen müssen.

von Erwin Bernhart

Landesrat Luis Walcher wusste nicht, wie ihm geschah. Der Latscher BM Mauro Dalla Barba brachte mit lauter Stimme seinen Unmut zum Ausdruck. Dalla Barba mahnte zuerst, dass man in der Parteizentrale und auch in der Landesregierung auf die Basis hören solle. „Wir halten euch noch die Stellung. Tut’s auf uns hören“, sagte Dalla Barba wörtlich. Das Gemeindeentwicklungsprogamm nannte Dalla Barba einen „Scheiß“. Und dann mahnte Dalla Barba, dass „die Sachen zuerst durchzudenken sind und nicht danach herumdoktern.“ Es war dann Roselinde Koch, die ihrem Kollegen beigesprungen ist: „Die Brisanz ist wohl noch nicht in Bozen angekommen.“ Koch erklärte dann, dass durch die im Dezember vorgenommene Gesetzesänderung im Bildungsbereich die Gemeinden einen Haufen Mehrwertsteuer nachzahlen müssten. Das könne es nicht sein. Das in vielen Gemeinden als Steuerberater tätige Wirtschaftsbüro Sandrini&Winkler habe bereits vor Wochen vor dieser Bombe gewarnt. Jedenfalls konnte Walcher in dieser Sache keine Auskunft geben. Der Vinschgerwind hat mehrere Akteure konsultiert, um Licht ins Dunkel bringen zu können.
In den Bestimmungen zum Stabilitätsgesetz für 2025 haben Landtag und Landesregierung einen kleinen Passus im Landesgesetz „Allgemeine Bildungsziele und Ordnung von Kindergarten, Unterstufe und Musikschule“ von 2008 geändert. Die Änderung: „Die für die Führung des Kindergartens zu- ständige Körperschaft verlangt von den Eltern oder Erziehungsberechtigten einen Kostenbeitrag für die Mahlzeiten der Kinder (...)“. Was harmlos klingt, hat große Auswirkungen. Denn bisher wurde von den Eltern ein Führungsbeitrag verlangt und dadurch konnte der Kindergarten gewerblich geführt und deshalb die Mehrwertsteuer intern verrechnet werden. Weil nun ausschließlich eine Mensagebühr fällig sein sollte, fallen die Kindergärten in die institutionelle Tätigkeit und die Mehrwertsteuer kann nicht mehr intern verrechnet, sondern muss an den Staat abgeführt werden und zwar mit Nachzahlungen der letzen 5 Jahre. Wer den Kindergarten also in den vergangenen 5 Jahren neu gebaut hat, hätte tief in Steuertasche greifen müssen. Taufers müsste um die 700.000 Euro an den Staat abliefern.
Da ist Feuer am Dach. Am Tag nach der Bezirksausschusssitzung gab es in Bozen eine erste Krisensitzung zwischen Gemeindenverband und Bildungsressort. Mit dem vorläufigen Ergebnis, dass man den Gesetzespassus zurückziehen müsse.

Graun/www - Was rund um den Altgrauner Kirchturm passiert, wird in Graun mit Erstaunen registriert. Dass der Kirchturm auf der Biennale in Venedig im vorigen Jahr im Padiglione von Belgien filmisch eine zentrale Rolle gespielt hat, hat die Besucher, darunter auch den Autor dieser Zeilen, erstaunt und beglückt. Etwas ganz andere läuft derzeit auf der Webseite idoarch.com, auf die uns der GRauner BM Franz Prieth aufmerksam gemacht hat. Die Webseite fordert Architekten weltweit auf, sich mit Besonderheiten weltweit auseinanderzusezten und lobt damit virtuelle Wettbewerbe aus. Der Kirchturm in Graun ist mit folgender Aufgabe für die Architekten versehen worden: „Graun - Ein Dorf, das 1950 nach dem Bau eines Staudamms im Reschensee versank. Nur der Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert ist noch sichtbar, er ragt aus dem Wasser und gilt als Symbol für die verlorene Geschichte des Dorfes.
Die Herausforderung besteht darin, ein nachhaltiges Restaurant/Bar zu entwerfen, das sich kreativ in den ikonischen Glockenturm am Reschensee einfügt. Sie haben die völlige Freiheit, entweder:
Erweitern Sie den Turm selbst, beispielsweise durch Anbauten oder Strukturen, die seine Geschichte und Architektur ergänzen.
Es bietet ein schwimmendes Element, das mit dem Wasser rund um den Turm interagiert und so ein einzigartiges Erlebnis für die Gäste schafft und gleichzeitig die Umwelt respektiert.“
Herausgekommen sind Vorschläge von erstaunlicher Phantasie. Architektengruppen aus aller Welt haben mit Respekt zum Turm Unterwasserresataurants entworfen, andere zeigten weniger Respekt und haben Restaurants gut sichtbar rund um den Turm gruppiert. Es lohnt sich tatsächlich, die Webseite zu besuchen, denn die Architekten haben ihre Ideen sehr ausgeklügelt und gut (auf englsich halt) beschrieben. (eb)

Dienstag, 18 Februar 2025 13:04

Verena allein als BM-Kandidatin

Laas - Der Reinhard Spechtenhauser habe abgelehnt, der Dietmar Spechtenhauser auch, auch der ehemalige BM Andreas Tappeiner. Offensichtlich gibt es in Lass aus den Reihen der SVP keine Kandidaturalternative zur BMin Verena Tröger (Bild). Als potenzieller Königinnenmörder will sich niemand hergeben. So bleibt Verena Tröger allein auf weiter Flur. Gespannt wird man in Laas sein, ob es bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 4. Mai nach der ersten Tröger-Legislatur weiße Stimmenabgaben auf den BM-Zetteln und vor allem wie viele es geben wird. Denn in Laas sind bei weitem nicht alle mit der Gangart und mit dem Einsatz von der als umgänglich, angenehm und fein wahrgenommenen Verena Tröger zufrieden. Stimmen in Laas sagen, es gehe nichts weiter. An der äußerst gehemmten Entwicklung der Disco Fix lasse sich das ablesen. Aber nicht nur. Für Spannung sorgt auch der Status der Gemeindereferentin Elfi Kirmaier. Kirmaier ist aufgrund der SVP-Koalition in Bozen aus der SVP ausgetreten, hat ihre Abgaben an die Partei eingestellt. Eine Kirmaier-Kandidatur als Unabhängige auf der SVP Liste ist derzeit (noch?)versperrt. Versperrt ist auch eine Kandidatur auf der Bürgerliste. (eb)

Dienstag, 18 Februar 2025 13:03

Ran an die Kasernen

Schlanders/Bozen - Der Abriss von einigen Gebäuden im Kasernenareal in Schlanders bekommt einen neuen Drall. Und zwar von der Landesregierung. Denn Ende Jänner hat die Landesregierung beschlossen, „das Verfahren für die Abänderung von Amts wegen des Bauleitplanes der Gemeinde Schlanders einzuleiten. Die Abänderung besteht aus der Umwidmung einer Zone für öffentliche Einrichtungen – Unterricht in Gebiet für übergemeindliche öffentliche Einrichtungen und aus der dementsprechenden Abänderung der Durchführungsbestimmungen, um die Erweiterung der Landesberufsschule zu ermöglichen.“ Um die Erweiterung der Landesberufsschule überhaupt erst zu ermöglichen, müssen einige Bauten abgerissen werden. Es ist genau jene Zone in einer Größe von rund 9.000 Quadratmetern neben und oberhalb der BASIS, die in den Bebauungsplänen der Gemeinde Schlanders immer ausgespart worden ist. Darauf soll ein neues Gebäude entstehen, in dem eine Tief- und Hochbauhalle im Zusammenhang mit der Berufsschule Schlanders untergebracht werden soll. Seit 2022 liegt eine von Architekt Rudolf Perktold erstellte Machbarkeitsstudie vor.
Im Grunde handelt es sich bei dieser Änderung des Gemeindeplanes für Raum und Landschaft um eine Formalität, aber weil die Zone nun „übergemeindlich“ ist, beginnt der Druck auf die in der Berufsschule seit Jahren ersehnte Verwirklichung zu steigen. (eb)

Dienstag, 18 Februar 2025 13:03

Digitale Nomaden

Vom Wind gefunden - Nomaden sind Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben, sondern alleine oder mit ihren Tieren herumziehen. In der Menschheitsgeschichte lebten die Menschen lange als Jäger und Sammler und zogen herum. Durch das Entstehen von Ackerbau und Viehzucht veränderte sich die Lebensweise. Die Menschen wurden sesshaft, lebten in festen Behausungen, später in Dörfern und Städten. Auch heute gibt es noch Nomadenvölker, auch Halbnomaden und neuzeitliche Jobnomaden. Eine besondere Form der Jobnomaden sind digitale Nomaden. Es sind Menschen, die ihren Lebensunterhalt online verdienen und keinen festen Wohnsitz haben. Ihr Wohnzimmer ist die Welt, ihre Arbeitsgeräte der Laptop und das Handy. Das Einzige, was unabdingbar ist: Eine zuverlässige Internetverbindung. Allein in Amerika hat sich die Anzahl der digitalen Nomaden seit 2018 von 4,8 Millionen auf 10,9 erhöht. Es kann am Strand von Hawaii, in den Alpen oder im sonnigen Thailand sein: Es gibt keinen Ort, an dem es sich nicht arbeiten lässt. Das Leben als digitaler Nomade hat viele Vorteile. Reisen, ungebunden sein und die Welt erleben zählen zu den drei wichtigsten Faktoren. Als Single ist es am einfachsten ein Leben als digitaler Nomade zu führen. Aber selbst Familien können gemeinsam als digitale Nomaden leben. Nicht alle Berufe kann man als digitaler Nomade ausüben, es sind vor allem Künstler und Berufe im Dienstleistungsbereich. Viele Länder bieten ein sogenanntes Working Holiday Visa an. Die Welt ist im permanenten Wandel und damit auch die Art wie wir arbeiten und wohnen. (hzg)

Die Entscheidung, für die Olympischen Spiele in Antholz Bier aus Mexiko zu beziehen, sorgt für Verwunderung bei der Süd-Tiroler Freiheit. Wie aus einer aktuellen Anfrage des Landtagsabgeordneten Bernhard Zimmerhofer hervorgeht, ist „Corona Cero“, eine Marke des internationalen Brauereikonzerns AB InBev, offizieller globaler Bierpartner der Olympischen Spiele. Lokale Bierproduzenten aus Süd-Tirol bleiben dabei außen vor.
„Nicht nur diese Entscheidung wirft ernste Fragen zur Nachhaltigkeit der Olympischen Spiele auf.“

Dienstag, 18 Februar 2025 13:01

Blick nach Norden

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Im „Vaterland“, in Österreich, wird’s nix mit einem FPÖ-rechtsnationalen „Volkskanzler“ Kickl. Den Herbert Kickl hat sein eigener Machtrausch blockiert. Kompromisse, in einer Demokratie Grundlage der Gesellschaft und der Politik, sind seine Sache nicht. Ob sich die anderen Parteien, die ÖVP, die SPÖ und die NEOS nach einem ersten gescheiterten Versuch diesmal zusammenraufen können, steht noch nicht fest. Tun sie das nicht, gibt es in Österreich Neuwahlen.
Für das kommende Wochenende sind alle Augen auf die deutschen Parlamentswahlen gerichtet, die nach dem Platzen der SPD-FDP-Grünen-Koalition notwendig geworden sind. In den Umfragen vorne liegt die CDU/CSU und deren Kanzlerkandidat Friedrich Merz (den im Übrigen die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel damals kalt gestellt hatte) gibt sich in den gesitteten Kanzlerkandidaten-Debatten siegessicher und staatstragend. Gespannt wird man sein, wie die rechte „Alternative für Deutschland“ AfD abschneiden wird. In den Umfragen liegt sie nicht weit hinter der CDU. Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat bisher in den deutschen Fernsehsendungen eher eine „brutta figura“ gemacht.
Italien hat seit der Volksbefragung 1946, in der sich die Mehrheit für eine Rebublik und gegen eine Monarchie ausgesprochen hat, zig Regierungswechsel und zig Wahlen erlebt. Giorgia Meloni ist der 68. Ministerpräsident Italiens. Wohl niemand kann ein Interesse daran haben, dass Österreich und schon gar nicht Deutschland dem italienischen Beispiel der Vergangenheit folgt.

Dienstag, 04 März 2025 15:04

Aktionstage Politische Bildung

2. bis 9. Mai 2025

 

Bezirksservice Vinschgau

 

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