Ausgabe 13/2024

Ausgabe 13/2024 (56)

titel 13 24


 

Vinschgau - Das Vinschgauer Energiekonsortium hat rund 5.000 Genossenschaftsmitglieder, beliefert rund 8.000 Stromkunden ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Mit dem VEK ist ein neues Selbstbewusstsein in den Vinschgau eingezogen. Das VEK hat große Pläne.

von Erwin Bernhart

Gemessen an der Mitgliederanzahl ist das Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) die größte Genossenschaft im Vinschgau (die Raika Prad-Taufers hat rund 3.500 Genossenschaftsmitglieder). Mittlerweile sind es rund 5000 Genossenschaftsmitglieder, die den Genossenschaftsgedanken beim VEK hoch halten. Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass sich das VEK im Jahr 2016 für die Aufnahme von Genossenschaftsmitgliedern geöffnet hat. Die Anzahl der Mitglieder ist also beachtlich und sie steigt von Tag zu Tag.
Zur Erinnerung: Das Vinschgauer Energiekonsortium ist 1999 gegründet worden, mit dem Ziel, die Energie im Vinschgau lokal organisieren und verwalten zu können. Damals war das in Südtirol total gegentrendig - der Stromstreit mit der zentralistisch ausgerichteten Politik in Bozen war die Folge - Tappeiner Andreasund letztlich in Teilen erfolgreich. Die Ergebnisse sind eine Direktbeteiligung der Gemeinden im Vinschgau an der Reschenstauseekonzession, eine 25%ige Beteiligung an der Marteller Konzession (mit dem Kraftwerk in Laas) und eine eigenständige Verwaltung des Stromnetzes in den Gemeinden Laas, Schluderns, Glurns, Taufers, Mals und Graun. Das Stromnetz in Schlanders ist im Laufe der Zeit dazugekommen.
Der kleine historische Exkurs ist notwendig, um zu verstehen, auf welcher Basis das Vinschgauer Energiekonsortium steht und arbeiten kann.
Das Vinschgauer Energiekonsortium verwaltet die Stromnetze der Gemeinden und investiert in das ehemalige ENEL-Netz pro Jahr rund eine Million Euro. Die Investitionen sind höchst notwendig, um künftig reibungslose Stromflüsse garantieren zu können. Das Stromnetz bleibt wohl eine permanente Baustelle. Denn die 100 Kilometer Freileitungen und die rund 500 Kilometer unterirdisch verlaufenden Kabelstränge bedürfen eine Dauerpflege. Den Vinschgern wurde lange vor Beginn der eigenen Arbeit von Kritikern, Skeptikern und zentral ausgerichteten Köpfen gesagt, dass sich eine Netzverwaltung nie und nimmer lohne und dass die Vinschger nicht imstande seien, ihre Vision umzusetzen. Die Leute rund um das Vinschgauer Energiekonsortium, vom Erstpräsidenten Sepp Noggler über Abi Plangger bis zum heutigen VEK-Präsidenten Andreas Tappeiner blieben beharrlich und haben letztlich alle Unkenrufe Lügen gestraft. Das VEK hat sich mittlerweile etabliert und sogar ein neues Selbstverständnis und ein neues Selbstbewusstsein im Vinschgau gebildet.
Das ist nicht zuletzt dem Stromverkauf geschuldet. Das VEK verkauft über seine Strommarke VION elektrischen Strom an seine Kunden, die gleichzeitig Genossenschaftsmitglieder sein können. Damit wird die ehemalige Kolonialzeit, in der italienische Stromgiganten wie Edison und ENEL die Ressourcen des Vinschgau ausgebeutet und die Dividenden eingestrichen haben, langsam pulverisiert. Denn es ist eben nicht egal, wer hinter der Steckdose steckt. Und es ist auch ein Unterschied, ob Alperia mit Landesbeteiligung Konzessionen, Stromnetze und Stromlieferungen betreibt.
Dies lässt sich am Beispiel der Genossenschaft VEK fest machen. Denn bei der kürzlich stattgefundenen und gut besuchten VEK-Vollversammlung in der Basis in Schlanders konnte bei der Bilanzgenehmigung darauf hingeweisen werden, dass im vergangenen Jahr 2023 insgesamt rund 1,5 Millionen Euro den Genossenschaftsmitgliedern auf den Stromrechnungen gut geschrieben werden konnte. „Alles, was möglich ist, wollen wir weitergeben“, sagt VEK-Präsident Andreas Tappeiner. Diese Gutschriften, diese Deckelung der Strompreise, wird aus den Gewinnen der 10%igen VEK-Beteiligung an der Marteller Stauseekonzession ermöglicht.
Im Jahr 2022, als die Strompreise durch die Decke gegangen sind, hat das VEK über das Kraftwerk in Laas, gespeist vom Wasser des Marteller Stausees, rund 4,7 Millionen Euro einstreichen können. Von diesem Gewinn wurde ein Großteil direkt an die Genossenschaftsmitglieder weitergegeben. Die VEK-Genossenschaftsmitglieder konnten sich demnach über satte Rabatte freuen, während sich andere über die hohen Stromrechnung ärgern konnten.
Genau aus diesen Gründen sind die Koordinaten des VEK intern neu gestellt worden und die strategische Ausrichtung ist es, sich Beteiligungen an Kraftwerken, ob bei Potenzierungen oder bei Neubauten, auch an Photovoltaikanlagen zu sichern. Auch wird man sich im VEK so positionieren, dass Neuausschreibungen bei Großableitungen ins Auge gefasst werden können. Mit der 15%igen Beteiligung am Schludernser Kraftwerk Konfall ist diese strategische Ausrichtung bereits sichtbar. Denn, wenn man über genügend Produktionskapazität verfügt, ist eine Preisabfederung über die Genossenschaft möglich. Im Jahr 2023 hat VION an seine Kunden (knapp 10.000 Pods) rund 42 Millionen Kilowattstunden Strom geliefert.
Um diese strategischen Ziele der Beteiligungen untermauern zu können, baut man im VEK mittel- und langfristig Kapital auf. Für das Jahr 2023 weist man einen Gewinn nach Steuern von einer knappen Million Euro aus.
Die Überlegungen laufen aber auch in eine andere Richtung: Im VEK wird überlegt und ausgelotet, ob es rechtlich möglich sein kann, die Stromnetze der Gemeinden ankaufen zu können. „Diese Überlegungen werden allerdings erst nach den Gemeinderatswahlen 2025 vertieft“, sagt Andreas Tappeiner. Denn 2030 läuft die Stromnetz-Konzession für den VEK aus und es wird dann auch eine politische Entscheidung gefragt sein, ob von den Gemeinden die bis dahin getätigten Netzinvestitionen abgelöst werden oder ob das VEK das Restnetz kaufen wird können. Die Entwicklung des VEK besteht also aus einzelnen Etappen und sie ist nicht abgeschlossen.
„Wir liefern ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen“, sagt Andreas Tappeiner. Klar ist das für Strom aus den Wasserkraftwerken, an denen das VEK mitbeteiligt ist. „Wir haben uns auch die Zukäufe an Strom zertifizieren lassen“, sagt Tappeiner. Alle Stromkunden von VION beziehen also nachhaltigen Strom. Das dürfte nicht nur umweltbewusste Haushaltskunden freuen, das dürfte sich rasch auch in Tourismuskreisen herumsprechen. Denn ein solcherart zertifizierter Strom kann einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen, der entsprechend kommuniziert werden kann.
Das Vinschgauer Energiekonsortium hat aktive Verwalter und bei der Netzbetreuung und bei VION sind mit dem Geschäftsführer Alexander Telser auch hoch motivierte Mitarbeiter:innen am Werk. Die Kunden wissen das zu schätzen, wenn Aufträge, Bau-strom, Neuanschlüsse usw. rasch und kompetent erledigt werden. Anlaufstelle ist nicht Rom, Mailand oder Bozen, nicht irgendwelche Call-Center, sondern Anlaufstelle ist das VEK-Headquarter in Glurns. Die Greifbarkeit der Mitarbeiter als unmittelbare Ansprechpartner - das schätzen die Vinschger.
Forciert wird auch ein anderer wichtiger Bereich: Seit dem heurigen Jahr 2024 ist man im VEK als eigenständiger Provider in Sachen Glasfaseranschlüsse unterwegs. Auch in diesem Bereich ist man flügge geworden. In enger Abstimmung mit Infranet übernehmen die Mitarbeiter beim VEK auf den Bedarf abgestimmte Beratungen vor. Mittlerweile haben rund 1600 Kunden das VEK als Provider in Anspruch genommen. „Wir wollen diesen Bereich weiter ausbauen“, sagt Tappeiner.
Das Zutrauen in das VEK-Know-how wird auch an anderer Stelle sichtbar: Das VEK ist mit der Führung der Kraftwerke Rambach, Saldur, Puni, Konfall, Ochsenberg und Rojen betraut. Die VEK-Mitarbeiter sind dabei für den reibungslosen Produktionsablauf zuständig.
5.000 Genossenschaftsmitglieder und die Belieferung von knapp 10.000 Stromanschlüssen sind zwei aussagekräftige Zahlen, die das VEK weiterhin ausbauen will. Die Erfolgsgeschichte geht also weiter.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Vinschgau - Die Ausschreibung für die Restmüllsammlung in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau hatte die Firma „Idealservice“ aus Udine gewonnen - und sich dabei wohl übernommen. Die Restmüllsammlung ist seit kurzem wieder in Vinschger Hand.

von Erwin Bernhart

Ein denkwürdiges Datum ist der 10. Juni 2024. Seither ist die Restmüllsammlung restlos wieder in Vinschger Hand. Die Firma Tappeiner von Martin und Werner Tappeiner, die seit gut 40 Jahren den Restmüll im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Vinschgau von den Bürgern abholt, ist von Schnals bis Reschen wieder an Bord. Zur Erinnerung: Die Ausschreibung des Restmüllsammeldienstes der Bezirksgemeinschaft Vinschgau hatte die Firma „Idealservice“ aus Udine im Herbst 2022 vor der Vinschger Traditionsfirma Tappeiner gewonnen und der Beginn der Arbeiten war mit 1.1.2023 vorgesehen. Bereits der Start war damals holprig (sh. Vinschgerwind 1/2023 „Hai frisst Müll“), so titel 1 23dass Tappeiner noch für den Jänner 2023 eingesprungen ist. Die Holprigkeit hat sich mit mehr oder weniger großen Auswirkungen laufend fortgesetzt, Tappeiner wurde von der überforderten „Idealservice“ der untere Vinschgau als Subappalto angetragen und kurz vor der Jahreswende 2023 ist „Idealservice“ in Prad an einer mittleren Müllkatastrophe vorbeigeschrammt (sh. Vinschgerwind 1/2024 „Neapel in Prad?“). Nun hat „Idealservice“ in Südtirol das Handtuch geworfen und sich Anfang Juni aus allen Verträgen zurückgezogen. „Wir haben die Verträge zu gleichen Konditionen übernommen“, sagt Martin Tappeiner dem Vinschgerwind. Seit dem 10. Juni werden sowohl das Gebiet in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau als auch Gröden von Tappeiners Lastern und Leuten angefahren.
Tappeiner, der damals seine Enttäuschung über die gesetzlichen Voraussetzungen für die Ausschreibung beklagt hatte und dies auch heute noch tut, kann sich einer gewissen Genugtuung nicht entziehen. „Idealservice sei gegen eine Wand gerannt, denn die Bedingungen für den Restmüllsammeldienst seien alles andere als gemütlich und schon gar nicht sonderlich lukrativ. Das Gebiet sei sehr kapillar, die Ausrüstung der Gerätschaften aufwändig und die Personaldecke dünn.
„Ich finde“, sagt Martin Tappeiner, „dass heimische Betriebe bei der gesetzlichen Vergabe der Arbeiten Vorteile haben müssen. Man kann nicht ein Europa der Regionen predigen und dann irgendeinen Player mit für Bürger und Betrieb diffizilen Aufgaben betrauen.“
In der Bezirksgemeinschaft dürfte man „Idealservice“ wohl keine Träne nachweinen. Denn des Öfteren musste die Bezirkgemeinschaft mit Mahnungen und mit Strafen an die Vereinbarungen erinnern. Nun ist die Ordnung im Vinschgau im Bereich Müll wieder hergestellt.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Rabland - Geht es nach dem Amt für Straßenbau West und nach Mobilitätsrat Daniel Alfreider, dann hat der Gemeinderat von Partschins nun eine Entscheidung zu treffen. Der Gemeindrat soll sich eine Grundsatzentscheidung abringen, ob er der neuen Studie um eine Umfahrung von Rabland folgen möchte. Das Amt für Straßenbau West und das Ressort Infrastrukturen und Mobilität von Ressortleiter Martin Vallazza haben sich, so die Selbstaussage, sämtliche Möglichkeiten und Umfahrungsvarianten von Rabland, Forst und Töll noch einmal angeschaut und daraus einen „bevorzugten Trassenverlauf“ kondensiert. Diese Studie eines Trassenverlaufs „Variante V-opt“, also die noch einmal optimierte „Variante Vereinsheim“, haben die Ämter gemeinsam mit dem Gemeindeausschuss und gemeinsam mit Ingenieur Siegfried Pohl am 14. Juni im Geroldsaal von Rabland bei einem Info-Nachmittag zur Diskussion gestellt und technische und politische Erklärungen dazu abgegeben. Die politischen Erklärungen lauteten: Dieser Trassenverlauf sei mit kleinstem Grund- und Ressourcenverbrauch am schnellsten realisier- und finanzierbar. Eine Trasse im Berg zwischen Forst und Rabland sei völlig unrealistisch und auch nicht finanzierbar.
Im Geroldsaal gab es rege Diskussionen. Die Haltungen der Bürger waren von völliger Ablehnung bis zu raschem Arbeitsbeginn gestreut.
Zentral war die Frage, wie man denn die Wasserproblematik am Westportal zu lösen gedenke. Diese Problematik habe 2017 ja schließlich im Gemeinderat zur Ablehnung dieses Trassenverlaufes geführt. Sowohl die Landestechniker Augustin Hueber, Johannes Strimmer und Martin Vallazza als auch Siegfried Pohl begegneten dieser Problematik gelassen. Man habe das Ausgangsportal näher an die Siedlung gelegt und so sei man 50 bis 70 Meter dieser Wasserproblematik ausgestellt. Zudem wolle man mit sog. „Düker“ einen Wasserausgleich beidseitig der Umfahrungsröhre herbeiführen.
Mit abschnittsweise offener Bauweise, Deckelbauweise und Bergmännischer Bauweise könne man die gebäudenahen und die gebäudefernen Abschnitte genauer abstimmen.
Laut einer LPA-Aussendung haben sowohl BM Alois Forcher als auch die Landestechniker im Laufe des Info-Nachmittags mehrheitliche Befürwortung des neuen (alten) Trasssenvorschlages herausgelesen. Wenn keine anderen Info-Tage und sonstige Einbeziehung der Bevölkerung vorgesehen sind, liegt der Ball tatsächlich beim Gemeinderat von Partschins, der mit einer Grundsatzentscheidung auch den Bauleitplanweg freimachen soll, um einer möglichst zeitnahe Umsetzung nicht im Wege zu stehen. (eb) 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Nauders/Vinschgau - Kürzlich fand ein wichtiges Treffen im Ressort für Mobilität statt, um die bevorstehenden Sperrungen der Reschenbundesstraße zu besprechen.
An der Aussprache nahmen Michael Andergassen (Landesmobilitätsplaner im Ressort für Infrastruktur und Mobilität), Michael Prenner (Beiratsmitglied der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh), sowie Josef Negri (Direktor Unternehmerverband) und Albrecht Plangger (Bezirksobmann der SVP-Vinschgau) teil. Die Reschenbundesstraße, eine zentrale Verkehrsader, soll ab Nauders aufgrund von Sanierungsarbeiten, voraussichtlich im November und Dezember 2024 sowie erneut im März und April 2025 gesperrt werden. Diese Maßnahmen betreffen rund 150 Angestellte im Transportsektor, die auf diese Route angewiesen sind. Daher stand die Diskussion möglicher Alternativrouten im Vordergrund. Während des Treffens wurden zwei Hauptausweichrouten besprochen, die beide durch die Schweiz führen: Eine Route über Martina und eine andere über das Münstertal. Albrecht Plangger hatte bereits 2019 gefordert, die Infrastruktur über Martina schwerverkehrstauglich auszubauen, bislang wurden nur einige Kurvenradien angepasst und die Straße bleibt weiterhin aufgrund der vielen Kurven herausfordernd. Mobilitäts-LR Daniel Alfreider wird die vorgeschlagenen Alternativrouten mit den Nachbarländern Tirol und Graubünden besprechen. Die endgültige Entscheidung über die Ausweichrouten liegt vor allem bei der Schweiz und wird nach diesen Gesprächen bekanntgegeben. Die Aussprache verdeutlicht die Dringlichkeit, sowohl kurzfristige Lösungen für die bevorstehenden Sperrungen der Reschenbundesstraße zu finden, um den Transportverkehr in der Region nachhaltig zu sichern.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

In der heurigen 3. Auflage der „gmahnten Wies“ geht es um das Thema Gemeinschaftsverpflegung in den öffentlichen und privaten Mensen und somit darum, wie man die öffentliche Ausschreibung und den Einkauf so gestalten kann, dass lokale, gesunde, Lebensmittel auf den Tisch kommen und die lokalen Kreisläufe gestärkt werden. „Lokal produzieren für unsere Mensen: Vergabe & Einkauf. A gmahnte Wies?“ wird von der BASIS Vinschgau Venosta und dem Südtiroler Köcheverband (SKV) organisiert und findet am 04.07.2024 in der BASIS in Schlanders statt.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schlanders/Vinschgau - Insgesamt 167 Punkte und 49 Seiten lang ist das Urteil des Verwaltungsgerichts Bozen vom 18. Juni 2024 den Sammelrekurs der Gemeinde Schlanders betreffend. Zur Erinnerung: Rekurriert wurde einmal gegen den Baustopp der Landeskonservatorin, zum Zweiten gegen die Denkmalschutzbindungen des Landes auf Teile des Kasernenareals. Gleich sechs Anfechtungsgründe wurden von der Gemeinde Schlanders im Rekurs ausgemacht, flankiert von zwei Feststellungsanträgen - sollten die angefochtenen Maßnahmen nicht gerichtlich aufgehoben werden. Das Gericht seinerseits ist zu einem salomonischen Urteil gekommen. Teilweise, das heißt, beschränkt stattgegeben wurde auf die im Beschluss der Landesregierung verfügte Auferlegung des Denkmalschutzes auf die Villa Wielander. Wegen Begründungsmangels. Die restlichen Anfechtungsgründe wurden für unstatthaft bzw. für unbegründet erklärt - inklusive der zwei Feststellungsklagen, laut derer gar eine Vertragsverletzung von der Gemeinde Schlanders ausgemacht und ein Schadensersatz von 2,5 Millionen vom Land verlangt worden war. Zudem wurde die Schutzwürdigkeit der unter Schutz gestellten Gebäude von der Gemeinde in Frage gestellt. Die Kaserne von Schlanders würde unzähligen anderen Kasernen „wie ein Ei dem anderen gleichen“ und sich in keiner Weise aus dem „tristen Durchschnitt herausheben.“ Das Gericht kommt zum Urteil: „Diese Rüge ist unbegründet“, (ap)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Kommentar von Angelika Ploner - Deutschland trägt derzeit die Fußball-Europameisterschaft aus. Ein Großereignis, dem sich in diesen Wochen wohl niemand entziehen kann.
Eine Europameisterschaft bekommt auch der Vinschgau. Vom 27. Jänner bis 2. Februar 2025 findet die Biathlon-Europameisterschaft im Martelltal statt. Über 200 Athletinnen und Athleten aus ganz Europa werden an den Start gehen. Eine große Herausforderung, die die Zusammenschau und die Unterstützung von allen im Vinschgau verlangen wird. Denn: Martell soll wiederum (wie bei der Junioren-Weltmeisterschaft vor 17 Jahren) zum Wintermärchen werden.
Zur Erinnerung: Genau im Biathlon holte der Latscher Werner Kiem 1988 gemeinsam mit Gottlieb Taschler, Johann Passler und Andreas Zingerle bei der Staffel die Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen und sorgte damit für eine Sensation.
Und genau für eine solche sorgt auch die Schlanderserin Barbara Gambaro in diesen Tagen. Die Sportschützin ist Fixstarterin bei den Olympischen Sommerspielen und fährt Ende Juli nach Paris. Beim Dreistellungsweltcup in München löste Gambaro ihr Ticket für die Olympischen Sommerspiele und katapultierte sich auf Rang fünf in der Qualifikations-Wertung. Ganz nebenbei bemerkt: Gambaro war Praktikantin beim Vinschgerwind. Wir wünschen der Schlanderser Sportschützin deshalb von Herzen alles Gute und gratulieren: Mit dem Olympia-Ticket ist bereits eine echte Sensation geglückt.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Vom Wind gefunden - Der Monat Juni gilt seit einigen Jahren als Pride Month, als Stolzmonat. Weltweit finden die LGBTQIA+ Communities (lesbisch, schwul, bi, transsexual, queer und intersexuell) zusammen und feiern die Freiheit, sie selbst sein zu können. Hintergrund sind die Stonewall-Unruhen in New York am 28. Juni 1969: Schwule, Lesben und Transgender wehrten sich gegen eine Gay Club Razzia in der New Yorker Christopher Street. Im Juni 1999 erklärte US-Präsident Bill Clinton den Jahrestag der Stonewall Unruhen jeden Juni in Amerika zum schwulen und lesbischen Stolzmonat. Im Jahr 2011 erweiterte Präsident Barack Obama den offiziell anerkannten Pride Month um die gesamte LGBT-Gemeinschaft. Das Land Südtirol beteiligte sich in diesem Jahr genauso wie die Gemeinde Bozen an der Initiative. Die Regenbogenfahne, 1978 von US-Aktivist Gilbert Baker entworfen, symbolisiert die Vielseitigkeit der Bewegung und die Gruppen hinter den einzelnen Buchstaben LGBTQIA+. Sie war im Monat Juni verstärkt auch in Südtirol zu sehen, unter anderem im Pressesaal des Landes, auf Rollups in den Landhäusern oder im Landeswebportal. Der 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi- und Transphobie. Der Internationale LGBT-Pride-Tag ist am 28. Juni. Höhepunkt der Bewegung sind die vielen Paraden in den Großstädten auf der ganzen Welt. In Wien war die Regenbogenparade (Vienna Pride) am 8. Juni. Zum 28. Mal zogen über 300.000 Menschen über die Wiener Ringstraße um Freiheit und sexuelle Selbstbestimmung zu feiern. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schluderns/Vinschgau - Am Samstag, den 25. Mai 2024 fand auf dem Schludernser Sportplatz die Meisterschaft der Fußball Altherren ihren Abschluss. Alle Spiele des letzten Spieltages wurden von den neun teilnehmenden Mannschaften dort ausgetragen. Dieser Abschluss wurde wiederum wie ein Volksfest gefeiert. Denn bei den älteren Kickern im Bezirk steht erfahrungsgemäß nicht so sehr das Gewinnen im Vordergrund. Vielmehr geht es um sportliche Bewegung und um die Geselligkeit nach den Trainings und den Spielen. Dennoch auch das Gewinnen hat seinen Reiz und an Kampfgeist fehlte es den Männern nicht. Das stellten sie im Endspurt eindrucksvoll unter Beweis. Den Meistertitel holte sich das zweite Mal in Folge die Heimmannschaft des ASV Schluderns vor den Mannschaften „Holzersond Mortin“ (Passeier) und Latsch. Die Mannschaft wurde von Johannes Egger trainiert und von Roberto Punter bereut. Mit der Mannschaft freute sich auch der Vizepräsident und Sektionsleiter Fußball im ASV Schluderns, Kristian Perkmann. Für die Verköstigung aller Mannschaften sorgte der Chefkoch des Vereins Andres Lingg und sein Team. (mds)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

OSZ Mals - Kürzlich feierte die Sportoberschule Mals den traditionellen Jahresabschluss. Die Ergebnisse der Athletinnen und Athleten zeigen eine Steigerung zum erfolgreichen Vorjahr.
Die Sportoberschule Mals besteht seit nunmehr 30 Jahren: „Zweifellos ein Erfolgsmodell, resümiert Schuldirektor Werner Oberthaler. „ In all den Jahren hat sich die Sportoberschule immer wieder neu erfunden, um den laufenden Anforderungen des Leistungssports im Spannungsfeld zwischen Schule, Training und Wettkampf zu genügen. Genau das und dazu das notwendige Glück mache den nachhaltigen Erfolg der Sportoberschule aus. Ansporn und zugleich Auftrag beherzt weiterzumachen“, so Oberthaler.
Der Verantwortliche der Sportoberschule Markus Klotz und der Sportliche Leiter Veit Angerer bilanzierten sowohl auf schulischer als auch auf sportlicher Ebene ansprechende Ergebnisse. Im Sportlichen unterstreichen neben vielen Medaillen bei regionalen und nationalen Wettbewerben besonders die 7 Medaillen bei den IV. Olympischen Jugend-Winterspielen 2024 im südkoreansichen Gangwon die erfolgreiche Nachwuchsarbeit.
Auch der derzeitige Zulauf zur Sportoberschule spreche für sich, so Klotz: „Das erste Mal in ihrer Geschichte beginnt das neue Schuljahr 2024-25 mit drei ersten Klassen - und bereits am 26. August 2024, um Unterricht, Training und Wettkampfsaison etwas zu entzerren.“
Zur Feier waren zahlreiche Ehrengäste erschienen, darunter Josef Thurner, Bürgermeister der Gemeinde Mals mit repräsentativer Delegation. Er unterstrich die bewährte Zusammenarbeit zwischen Schule und Gemeinde und die leistungssportliche, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Schulstandortes. Roland Brenner überbrachte als Vertreter des CONI und der F.I.S.I. Südtirol wertschätzende Grußworte, ebenso Josef Platter als Bezirksobmann des VSS. Arno Staudacher, der scheidende Direktor der Partnerschule Skigymnasium Stams, gab sich zuversichtlich, dass diese Partnerschaft weiterhin zum Wohl beider Sportoberschulen beitragen werde.
Der Jahresabschluss wurde von der Schulband des Oberschulzentrums Mals musikalisch umrahmt und klang bei einem gemeinsamen Umtrunk auf dem Schulhof aus. Am Nachmittag wurden die Erstklässlerinnen und Erstklässler der Sportoberschule 2024-25 gemeinsam mit ihren Eltern in die Schule und in das Training eingeführt, Einkleidung inklusive.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Vinschgau - Im Vinschgau spielen rund 500 Kinder regelmäßig Fußball. Sie bestreiten Trainigs, Meisterschaftsspiele und Turniere. Dass die Rahmenbedingungen stimmen, dafür sorgen die Mitglieder im VSS Bezirksausschuss Fußball mit Martin Rinner (Obmann), Raimund Lingg, Hans Daniel Fahrner, Isidor Wieser, Andreas Lechner und Martin Stricker. Sie erstellen Spielpläne, pflegen Kontakte zu den Verantwortlichen in den Sportvereinen und zu Schiedrichtern. Neben den Organisatoren im Bezirk kümmern sich auch unzählige Trainer und Betreuer mit viel Einsatz ehrenamtlich um die Fußballjugend im Vinschgau. (mds)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schlanders - Viele Mitglieder waren zur diesjährigen Vollversammlung des ASC Schlanders-Raiffeisen gekommen. 141 Stimmberechtigte wählten Hauptausschuss, Rechnungsprüfer und Schiedsgericht. Und gleich vorneweg: Der alte Hauptausschuss ist auch der neue. Christian Kofler, Michael Schuster, Heinz Fritz, Georg Hasenburger, Michael Kobald, Giorgio Vanzo, Manuel Trojer und Jürgen Tragust wurden mit großer Mehrheit bestätigt. Der Rückblick zeigte einmal mehr: Es war kein leichtes Jahr. Die Reform des Sportes machte Anpassungen der Statuten und die Eintragung im „registro sport e salute“ samt Richtigstellung der „hauptsächlichen Amateurtätigkeit“ notwendig. Präsident Georg Hasenburger: „Wir waren nicht richtig eingetragen und mussten mehrmals mit Rom korrespondieren.“
Vor dem Hintergrund der jüngsten Polemiken erinnerte Hasenburger an den Leitsatz des ASC Schlanders: „Unsere Mitglieder verkörpern das wichtigste Element des Vereins. Es ist Hauptaufgabe des Vereins den Mitgliedern bzw. jedem einzelnen Mitglied zu vermitteln, dass es für den Verein und als Person/Athlet einen wertvollen Beitrag leistet, unabhängig von den eigenen, sportlichen Leistungen. Der Verein hat die Aufgabe jedes Kind/Jugendlichen zu betreuen und sie zum Sport zu führen, damit diese eine sinnvolle und gesunde Freizeitbeschäftigung finden, soziale Kompetenzen erlangen und Freundschaften pflegen können. Der ASC sieht sich als Amateursportverein in dem sich jedes Kind/Jugendliche willkommen und als Teil des Vereins sieht.“
Die Tätigkeitsberichte von Fußball, Fitness, Tauchen, Tischtennis, Volleyball, Yoseikan Budo und Wintersport zeigten: Der ASC Schlanders war auch in der abgelaufenen Saison aktiv und betreut insgesamt um die 600 Mitglieder. Die mitgliederstärksten Sektionen sind Fußball, Volleyball und Yoseikan Budo. Die erfolgreichste Mannschaft im Fußball war die Kleinfeldmannschaft mit über 100 Toren und dem Meistertitel am Ende. Die Sektion Volleyball betreut 8 Mannschaften mit insgesamt 115 aktiven Spielerinnen und Spieler. Yoseikan Budo hat 170 Athleten und absolvierte insgesamt 280 Trainingseinheiten. Der Skikurs Schöneben wurde über den Hauptausschuss mit 60 Kindern und Jugendlichen organisiert, weil sich die Sektion Wintersport im Aufbau befindet.
Ein Anliegen deponierte Hasenburger für die EM 2025 in Martell vom 27. Jänner - 2. Februar 2025. „Martell hat um Mithilfe bei den Transfers gebeten. Wir haben drei Busse und brauchen Freiwillige die mit diesen Bussen den Transfer abdecken“, so Hasenburger. (ap)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Bozen/Latsch - Am 24. Mai fand im NOI Techpark in Bozen die 54. Mitgliederversammlung des VSS statt. Mit rund 85.000 Mitglieder ist der VSS die größte Interessensvertretung in Südtirol. Im vergangenen Jahr konnte der VSS einige Erfolge verzeichnen. Neben Rekordteilnehmerzahlen bei Sportveranstaltungen ist der Verband auf dem Weg vom Nationalen Olympischen Komitee (CONI) auch final als Ente di Promozione Sportiva, also als Sportförderorganisation anerkannt zu werden. Infolgedessen wurden im außerordentlichen Teil der Mitgliederversammlung die Statuten des Verbandes der Sportvereine Südtirols an die Anforderungen des CONI angepasst.
Um aktuelle Themen rund um den Sport ging es in der Gesprächsrunde mit LH Arno Kompatscher und Sportlandesrat Peter Brunner. Dabei wurde die Reform des Sports ebenso beleuchtet wie die Olympischen Spiele 2026 und das VSS-Jahresmotto Fair Play. Der Landes-hauptmann betonte dabei: „Olympia bringt viele Vorteile für Südtirol. Unsere Sportler und Sportlerinnen fiebern den Olympischen-Spielen bereits entgegen.“
Großen Applaus gab es anschließend für Carla Wieser (Bild). Die gebürtige Meranerin war 1976 als bisher einzige Südtiroler Kunstturnerin bei den Olympischen Spielen dabei und leitete von 2005 bis 2023 das VSS-Referat Turnen. Für diese Verdienste erhielt sie aus den Händen von Lidia Bernardi und dem Obmann Paul Romen die VSS-Ehrenurkunde und -nadel.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Martell - In den vergangenen Tagen haben sich 24 Biathlon Organisationskomitees aus aller Welt zum jährlichen Meeting der Internationalen Biathlon Union (IBU) in Lenzerheide getroffen. Auch die drei Südtiroler Biathlonveranstalter von internationalen Wettkämpfen aus Antholz, Ridnaun und Martell waren anwesend.
Das Meeting wurde von IBU-Präsident Olle Dahlin und IBU-Generalsekretär Max Cobb eröffnet, die einen Rückblick auf die vergangene Saison gaben und die bevorstehenden Chancen und Herausforderungen darlegten. Bei diesem Treffen geht es neben den geplanten Neuerungen und Änderungen für die kommende Saison auch um den Austausch zwischen den Veranstaltern. „Es ist sehr wichtig, sich gegenseitig zu kennen und über gemeinsame Themen zu diskutieren. So können alle lernen und voneinander profitieren“, meinte Georg Altstätter, OK-Präsident und Bürgermeister von Martell.
Im Verlauf des Treffens informierte die IBU auch über mittel- und langfristige Projekte, die sich auf die Organisation von Events beziehen, darunter die PARA-Biathlon-Bewerbe, die Implementierung verschiedener Systeme und Nachhaltigkeitsbemühungen. Ein besonderer Fokus lag auf der Zusammenarbeit und dem Austausch zwischen den verschiedenen OKs, welche bei einem gemeinsamen Workshop vertieft wurden.
Lorenz Leitgeb, OK-Präsident aus Antholz, äußerte sich ebenfalls zufrieden: „Die Möglichkeit, direkt mit den Verantwortlichen der IBU und den anderen OKs zu sprechen, ist von großem Wert. Wir stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen, und durch diesen Austausch entstehen Netzwerke, von denen jeder auf seine Weise profitieren kann.“
Auch Daniel Wurzer und Andreas Klotz, die beiden Vizepräsidenten aus Ridnaun unterstrichen die Bedeutung des Austauschs: „Diese Meetings sind ideal, um die besten Praktiken austauschen zu können. Für uns als IBU-Cup-Veranstalter ist es immer sehr spannend, auch die Sichtweise der Weltcup-Veranstalter zu sehen.“ 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

270 Läuferinnen und Läufer von 43 Südtiroler Laufvereinen waren am 25. Mai zu Gast in St. Valentin auf der Haide und nahmen dort am Haiderseelauf teil, der vom ASV Vinschger Oberland ausgerichtet wurde. Die Schnellsten an jenem Tag waren Ylvie Folie und Martin Mayrhofer, die sich mit ihren Siegen den Landesmeistertitel sicherten. In der Vereinswertung waren die Vinschger Vereine klar tonangebend.

Von Sarah Mitterer

Zwar herrschte am Renntag nicht das schönste Wetter, doch für die Läuferinnen und Läufer waren es ideale Temperaturen. Gestartet wurde bei der Talstation Haideralm, auch das Ziel befand sich dort. Die Strecke, auf der man einen fantastischen Blick auf König Ortler genießen konnte, führte die Läuferinnen und Läufer teilweise auf Schotterbelag und einen Teil auch auf asphaltierter Straße ein bzw. zwei Mal um den Haidersee. Während die Frauen den See einmal umrunden mussten und somit eine Strecke von 5,35 Kilometern zurücklegen mussten, galt es für die Männer zwei Mal um den See zu laufen und 10,7 Kilometer zurückzulegen.
Bei den Herren gab es ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Martin Mayrhofer, der für die SG Eisacktal am Start war, und dem Schleiser Matthias Agethle. Im Zielsprint musste sich der Vinschger seinem Konkurrenten aus dem Eisacktal knapp geschlagen geben und Mayrhofer siegte schließlich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,4 Sekunden. Bei den Damen war das Podest eine Vinschger Angelegenheit. Die Tagesbestzeit stellte die Vinschgerin Ylvie Folie auf. Die Skilangläuferin aus Graun war an diesen Tag nicht zu schlagen und überquerte die Ziellinie nach 20.01 Minuten. Damit hatte sie fast genau eine Minute Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen. Dahinter platzierten sich Selina Christandl und Annemarie Schöpf, beide waren für die Lauffreunde Laatsch/Taufers i.M. am Start, zeitgleich auf Position 2. Auch für die Kinder wurde wieder ein Rennen ausgetragen, die Strecke variierte je nach Altersklasse zwischen 600 Metern und 2,1 Kilometern. Während die jüngsten Nachwuchsläuferinnen und Nachwuchsläufer im Jahr 2019 geboren sind, war der älteste Teilnehmer im Feld (Jahrgang 1950) fast 70 Jahre älter. In der Vereinswertung gab es einen dreifachen Vinschger Sieg: der ASC Laas Raiffeisen gewann die Wertung vor dem ASV Oberland und dem Verein Lauffreunde Laatsch/Taufers i. M..
Da der Lauf eine Station der diesjährigen VSS Stadt- und Dorflaufserie war, können sich die Siegerinnen und Sieger der jeweiligen Kategorien nun Landesmeister nennen.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Dorfläufe
Am 1. Juni fand in der Sportzone Mals ein Rennen der VSS-Dorflaufserie statt. 232 Athletinnen und Athleten waren dort am Start. (sam)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Reschenseelauf
In wenigen Wochen werden wieder tausende Läuferinnen und Läufer aus dem In- und Ausland zum Reschensee pilgern, um an einem der schönsten Läufe des Landes teilzunehmen. Die 24. Ausgabe des Reschenseelaufs findet am 13. Juli statt. (sam)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Johannes des Täufers, 24. Juni 2024

Am 7. Juni hat die Verwaltung der Autonomen Provinz Trient den Jahresbericht zu den Großen Beutegreifern veröffentlicht. Seit 2007 erscheint dieser Report im Jahresrhythmus. Bis 2017 nannte er sich Bärenbericht, seither ist er den vier Carnivoren Wolf, Braunbär, Luchs und Gold-
schakal gewidmet und in Report zu den Großen Beutegreifern umbenannt.
In meinem heutigen Artikel fasse ich die wesentlichen Inhalte des Jahresberichtes 2023 zu den genannten vier Beutegreifern zusammen.

Bestand der Braunbären im Trentino: Im Jahr 2023 waren 13 Würfe mit insgesamt 22 Jungbären zu verzeichnen. 8 Bären sind gestorben, 2 davon eines natürlichen Todes, einer aus nicht mehr klärbaren Gründen, weil die Überbleibsel wenige waren. Von 5 verendeten Bären ist die Todesursache bis jetzt nicht geklärt. Der Trentiner Braunbären-Bestand wird auf 98 Individuen geschätzt. Dabei sind die Jungen des Jahres 2023 nicht mitgerechnet. Die Schwankungsbreite der Trentiner Bärenpopulation wird zwischen 86 und 120 Tieren angenommen. Der Trend zum Wachstum der Population hält an.

Das Verbreitungsgebiet der Braunbären: Einzelne Bärenmännchen streunen in einem weiten Gebiet, das insgesamt 40.025 km² ausmacht und von der Lombardei bis Bayern und Friaul-Julisch Venetien reicht. Das Areal, das die Weibchen bestreichen, ist mit 2.227 km² deutlich kleiner, aber im Verhältnis zu 2022 in Ausdehnung begriffen (+9,2% im Vergleich zu 2022).

Der Wolfbestand im Trentino: Die geschätzte Anzahl der Wolfsrudel wird auf 27 geschätzt, wovon sich 26 im letzten Jahr fortgepflanzt haben. 14 Wölfe wurden tot aufgefunden, 11 davon nach Zusammenstößen mit Fahrzeugen. 2 Wölfe wurden gewildert und 1 ist eines natürlichen Todes gestorben. Der Trend zur Vergrößerung der Population ist stabil, das besetzte Areal wird größer.

Aufgefundene Wolfrisse unter Wildtieren: 403 Kadaver von Wildtieren wurden aufgefunden, die auf Wolfsrisse zurückzuführen sind. Davon waren 207 Rehe, 149 Hirsche, 35 Gämsen, 10 Mufflon und zwei Andere.

Risse von Haus- und Nutztieren: Im Jahr 2023 mussten im Trentino 339 Risse von Haustieren hingenommen werden, 283 davon durch den Wolf, 56 durch den Braunbären. Hinzu kommen 269 Risse von Kleintieren (Hühnern und Kaninchen).

Trend der Schadrisse: Steigend im Vergleich zu 2022 sowohl für den Wolf als auch für den Braunbären.

Finanzielle Abgeltung von Schäden: Bei 201 gemeldeten Fällen wurden insgesamt 102.000,00 € für Schäden durch Braunbären vergütet. Für 136 gemeldete Fälle von Schäden durch Wölfe mussten 95.000,00 € für die Rückvergütung aufgewendet werden.

Zum Luchs: 2023 wurde im Trentino kein Luchs gesichtet oder bemerkt. Der vormals besenderte Luchs B 132 ist vermutlich verendet. Er war im Frühjahr 2022 als 16-jähriges Tier letztmals erfasst worden.

Der Bestand an Goldschakalen nimmt weiter zu. Goldschakale sind auch schon auf die meisten Gebiete der Provinz Trient verteilt. Von zwei Familien konnte gesichert Fortpflanzung beobachtet werden und zwar in der Gemeinde Tesero im Fleimstal und in der Gegend von Fiavè/Lomaso.

Vorbeugemaßnahmen: Insgesamt wurden 218 Maßnahmen gesetzt mit einem finanziellen Gesamtaufwand von 145.000,00 €.

Herdenschutzhunde: 9 weitere Hunde wurden an Tierhalter verteilt bei einem finanziellen Aufwand von 6.600,00 €. Inzwischen sind es insgesamt 95 Herdenschutzhunde, für welche die Autonome Provinz Trient die Kosten für Ankauf und Abrichtung übernommen hat. Zu dieser Anzahl kommen noch die Herdenschutzhunde dazu, welche von Viehzüchtern selbst angeschafft worden sind. Im Berichtsjahr wurden weitere Kurse zur Dressur von Herdenschutzhunden angeboten und Hinweisschilder zum Herdenschutz durch Hunde realisiert und im Gelände aufgestellt.
Hilfestellungen für die Almwirtschaft: Auf 26 Trentiner Almen haben die Experten für die Schadensprävention durch Großraubtiere direkte Hilfestellungen angeboten. Es wurden 17 Übernachtungsboxen für die Dauer der Almsömmerung auf die Hochweiden transportiert und zwei neue Holzhütten errichtet. Die Realisierung weiterer Hirtenunterkünfte ist für 2024 geplant.

Kritische Fälle: Es wurden 3 Angriffe auf Menschen registriert, davon war jener eines Braunbären auf Andrea Papi tödlich. Die Problembären JJ4 und M90 wurden entfernt, M90 davon im Februar 2024. Tot aufgefunden wurden die Problembären M5 und F36. Die Todesursachen sind noch nicht geklärt. Tot aufgefunden wurde auch der zutrauliche Bär M62. Er war von einem anderen Bären getötet worden.

Zur Tätigkeit des Trupps für dringliche Fälle: Die Gruppe für Sofortmaßnahmen ist 53-mal ausgerückt. Dabei gab es 9 direkte Begegnungen mit dem Sohlengänger Braunbär. 21-mal wurden Vergrämungsmaßnahmen gegen Bären gesetzt mit Hunden und/oder Gummigeschossen.

Einfangen von Bären: Es wurden 4 Fangaktionen durchgeführt. Eine davon betraf die Bergung eines verletzten Jungen (M89), eine die Entnahme der gefährlichen Bärin JJ4 und zwei den Fang der beiden Bären F36 und M90 zur Besenderung bei nachfolgender Freisetzung.

Verkehrsunfälle: Es kam zu 9 Zusammenstößen mit Bären, allesamt auf der Straße, wobei offensichtlich alle Bären überlebt haben. 10 Zusammenstöße waren mit Wölfen zu verzeichnen, 9 auf Straßen und 1 mit der Eisenbahn. Dabei sind alle Wölfe verendet. Personen kamen bei den Verkehrsunfällen mit den beiden Beutegreifern nicht zu Schaden.

Interventionen der Hundestaffel: Die Hundestaffel hat 23-mal eingegriffen, 10- mal, um Bären aufzuspüren, 8-mal, um Bären zu vergrämen, 2-mal zur Unterstützung von Fangaktionen und 3-mal nach Bärenangriffen auf Menschen. Zur Verhinderung von Wilderei sind die Hundeführer mit ihren Hunden weitere 16-mal ausgerückt.

Bärensichere Müllbehälter: Weitere bärensichere Abfallbehälter wurden im Gelände im Sulzberg aufgestellt. Der Landesplan für die Abfallwirtschaft wurde überarbeitet und genehmigt. Dieser Plan sieht jetzt vor, dass das gesamte Gebiet der Provinz Trient schrittweise mit bärensicheren Abfallbehältern ausgestattet wird.

Information und Kommunikation: Zur Information und Aufklärung wurden 13 öffentliche Abendveranstaltungen für interessierte Menschen abgehalten und 102 Presseaussendungen verschickt. Auf 13 Anfragen im Trentiner Landtag wurden Antworten vorbereitet.

Fortbildung des Fachpersonals im Monitoring der Beutegreifer: Im Berichtsjahr wurden 25 Treffen und Fortbildungsinitiativen durchgeführt.

Überregionale Zusammenarbeit: Auf der Ebene der Experten wurde die fachliche Zusammenarbeit in der Plattform Große Beutegreifer fortgesetzt, welche im Rahmen der Alpenkonvention eingesetzt ist. Fortsetzung erfuhr auch die Zusammenarbeit mit dem Fachpersonal der Autonomen Provinz Bozen Südtirol und im Rahmen der Euregio. 2023 fand das 3. Treffen mit dem Nationalpark Abruzzen, Latium. Molise statt, in welchem sowohl Bären als auch Wölfe leben. Und fortgesetzt wurde auch die Zusammenarbeit mit der internationalen Arbeitsgruppe LCIE (Large Carnivore Initiative for Europe) und mit Bear Specialist Group innerhalb der IUCN.

Zum Schluss erlaube ich mir noch einen Kommentar: Der Wolfsbestand wird heute weltweit auf 200.000-250.000 Wölfe geschätzt, in Europa (ohne Russland) leben derzeit ca. 17.000 Wölfe. Für den Alpenbogen sind im Jahr 2021 269 Wolfsrudel dokumentiert. Die Zahl der Risse von Haustieren durch Carnivoren war 2023 im Trentino mit 339 getöteten Nutztieren fast in vergleichbarer Höhe mit den aufgefundenen Kadavern von Wildtieren, die durch die Großen Beutegreifer getötet worden sind. Im Apennin werden jährlich ca. 300 Wölfe durch Wilderei, Gift oder Fallen ungesetzlich getötet. Die Schwierigkeiten der Trentiner Landesverwaltung, eine Unterbringung für die gefährlichen Braunbären im Ausland zu finden, sind hinlänglich bekannt. Den negativen Trend der im Sommer gealpten Weidetiere setzte ich auch als bekannt voraus. Ebenso gehe ich davon aus, dass die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung bekannt ist, welche der Erhalt der Almen in den Alpen mit sich bringt.
In reifen Demokratien muss der Gesetzgeber eine Antwort auf das dringende Problem der Großen Beutegreifer in Kulturlandschaften und besiedelten Räumen finden. Der verzweifelnde Bürger darf nicht in die Selbstjustiz flüchten. Der Gesetzgeber ist meines Erachtens auf der europäischen, der nationalen und der Länderebene zu Lösungen aufgerufen: Rückstufung des Wolfes aus der höchsten Schutzstufe im Natura 2000-Regelwerk. Entnahme von Problem- und Risikotieren. Vermeidung, dass der intelligente Wolf vom Naturwolf zum Kulturwolf wird. Unterbleiben Lösungen, wächst uns das Problem über den Kopf und wird nebenbei noch sehr viel kostenintensiver.

 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Naturns hat sein Profil geschärft und tritt nun als Thermalort bei Meran auf. Mit dem Thermalwasser von Kochenmoos knüpft die Tourismushochburg an eine alte Tradition an und steht einmal mehr für sich.  Selbstredend nimmt der Tourismus in Naturns die Hauptrolle ein – flankiert von der Apfelwirtschaft.

 

Text & Fotos: Angelika Ploner

 

Naturns ist eine Klasse für sich. Erstklassige Hotels reihen sich hier wie Perlen aneinander. Das Angebot – es lässt keine Wünsche offen. Naturns ist zusammen mit Partschins und Rabland ein touristisches Juwel im Vinschgau. Attraktiv, pulsierend, lebendig – so zeigt sich Naturns seinen Besuchern und Einwohnern gleichermaßen. Die Eckdaten zum Tourismus können sich sehen lassen. 573.770 Nächtigungen wurden im vergangenen Jahr 2023 verzeichnet. Die Zahlen sind ein neuer naturns bevölkerungsentwicklungRekord. Dasselbe Bild zeichnet sich bei den Ankünften: 118.445 Ankünfte gab es 2023. Die Aufenthaltsdauer liegt bei 4,8 Tagen. Der wichtigste Gast ist und bleibt der deutsche Gast, gefolgt von Gästen aus der Schweiz und Liechtenstein, Italien, Österreich, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Insgesamt 129 Betriebe, die zusammen auf 3.301 Betten kommen, machen Naturns zu einem starken Tourismusort. Zehn Hotels haben sich zudem zu Thermalhotels zusammengeschlossen. Sie nutzen das Thermalwasser von Naturns in ihrem Hotelbetrieb.

Das Thermalwasser von Naturns. Bereits 1559 wird die Örtlichkeit Kuchinmoos, später Kochlmoos, wegen ihrer Badestätte besucht. Das belegt eine Urkunde aus dem Jahre 1695. Die Schwefel- und Eisenquelle des Bades entspringt westlich von Staben zu Füßen der Burg Juval am Sonnenberg. Die Bauernhöfe rund um diese Quelle leiteten das Wasser in ihre Stuben und wendeten es dort für Trink- und Badekuren an. 1860 wurde ein Badehaus errichtet. Bad Kochenmoos entwickelte sich zu einem Kurort im Vinschgau, bis der Badebetrieb in den 1980er Jahren eingestellt wurde. Fast 20 Jahre lang verwaiste der einstige Badeort. Das änderte sich im Jahr 2000, als man bei den Bauarbeiten des Stabener Umfahrungstunnels in der Gemeinde Naturns durch Zufall auf eine zweite Thermalquelle stieß. Die Entdeckung war eine Sensation. Untersuchungen des Thermalwassers folgten. Das Ergebnis: Laut der medizinischen Hydrologie weist das „kalte Thermalwasser“ eine konstante Temperatur von 17°C auf. Zudem wird es als „leicht mineralisiertes Wasser“, „sulfathaltig“ und „fluoridhaltig“ klassifiziert. 2016 erhielt die Gemeinde das Dekret zur Anerkennung des Thermalwassers. Bestätigt sind medizinisch unter anderem die Linderung von rheumatischen, orthopädischen oder traumatologischen Beschwerden des Bewegungsapparates, Steigerung des Wohlbefinden und Verbesserung der Stressresilienz. Nach sportlicher Aktivität wirkt Naturnser Thermalwasser muskelentspannend, beruhigend und lindernd. Eine schnellere Erholung ist garantiert.

20 Jahre Seilbahn Unterstell. Gesundes Wasser wird in Naturns mit gesunder Bewegung gepaart. Die Seilbahn Unterstell befördert die Gäste in wenigen Minuten auf das Wandereldorado Naturnser Sonnenberg. Am Rande erwähnt: Die Seilbahn Unterstell feiert heuer ein rundes Jubiläum. Die erste Materialseilbahn zum Unterstell-Hof wurde im Jahre 1968 von Alois und Jolanda Götsch erbaut. Die geschlossene Einkabinenbahn wurde damals über sieben Holzstützen geführt und der Tourismus begann zu blühen. Deshalb entschloss man sich im Jahre 1979 zum Neubau einer Pendelbahn mit zwei Kabinen und der dreifachen Förderleistung – der später von Gästen liebevoll genannten „Max & Moritzbahn“. Die Kabinen wurden über sechs Stahlgitterstützen geführt. Der hydraulische Antrieb erlaubte eine sanfte und ruckfreie Fahrt. Mit viel Einsatz von Konrad Götsch, dem Tourismusverein Naturns, der Gemeinde Naturns und der Mithilfe der Landesregierung, konnte im Frühjahr 2004 mit dem Bau der heutigen Seilbahn begonnen werden. Die neue Seilbahn, eine klassische Zweiseilpendelbahn, wird nur noch über zwei gigantische Stahlrohrstützen geführt. Der Antrieb, eine moderne frequenzgesteuerte Technik, wurde an der Bergstation untergebracht. Die videoüberwachte Anlage erlaubt eine lückenlose Kontrolle der ganzen Strecke einschließlich der Talstation. Der Naturnser Sonnenberg selbst - wie auch der Nörderberg - wartet mit unbegrenzten Wandermöglichkeiten auf. Hauptader dort oben ist der Meraner Höhenweg. Mit ihm kreuzen sich viele, gut markierte Wanderwege immer wieder. Zudem gibt es zahlreiche lohnende Einkehrmöglichkeiten - auch vis à vis auf dem Naturnser Nörderberg.

Naturns ist landwirtschaftlich geprägt. Eine bedeutende Rolle kommt in Naturns auch der Obstwirtschaft zu. 309 Mitglieder zählt die TEXEL derzeit. Zum Großteil produzieren diese Äpfel, die in der Obstgenossenschaft TEXEL verarbeitet werden. Vor 16 Jahren - im Juni 2008 - haben die Mitglieder einer Fusion der Obstgenossenschaft Naturns - Plaus und der POG, der ehemaligen Partschinser Obstgenossenschaft zugestimmt. Entstanden ist daraus die TEXEL, deren Einzugsgebiet sich über den gesamten unteren Vinschgau erstreckt. Für die Lagerung der Äpfel dienen zwei Lagerhallen auf der Töll, eine weitere in Plaus sowie der Hauptsitz in Naturns. Die Verarbeitungsprozesse, sprich Sortierung und die Verpackung der Äpfel erfolgen ausschließlich im Betriebssitz in Naturns, wo insgesamt 158 Mitarbeiter beschäftigt sind. 6.551 Waggon Bruttoernte haben die 309 Mitglieder der TEXEL im vergangenen Jahr 2023 eingefahren: 6.548 Waggon Äpfel (65.477.476 kg), dazu gesellen sich 5.470 kg Birnen und 22.630 kg Stein- und Beerenobst. Zusammen bearbeiten die Mitglieder eine Fläche von über 1.161 Hektar: 877 Hektar davon werden nach den Richtlinien der integrierten Produktion bewirtschaftet, 264 Hektar nach biologischen Kriterien. Auch Wein wird am Naturnser Sonnenberg und am Juvaler Hügel gekeltert. Das hat Tradition. Dank ausgezeichneter und innovativer Winzer genießen die Weine hier einen sehr guten Ruf. Die Rieslingtage in Naturns sind Ausdruck von eben jener Tradition hier in Naturns und Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und dem Tourismus

Naturns international. Naturns ist mit den beiden Leitbetrieben Schweitzer Project und Ivoclar naturns größten privaten ARbeitgeberVivadent international verflochten. Die Liechtensteiner Ivoclar Vivadent-Gruppe hat sich im Jahr 1962 - vor genau 62 Jahren - hier angesiedelt. „Ivoclar Naturns beschäftigt zurzeit 280 Mitarbeitende“, sagt Günther Pföstl, der Zuständige bei der Ivoclar Vivadent auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Eine stolze Zahl. Eine umfangreiche Produkt- und Systempalette für Zahnärzte und Zahntechniker bietet Ivoclar Vivadent. Neben der Herstellung von traditionellem Zahnersatz werden in Naturns seit einigen Jahren digitale Frästechnologien entwickelt und Strukturen, wie Kronen und Brücken aus diversen Materialien, auf den Patienten angepasst, digital hergestellt. 33 Standorte hat Ivoclar Vivadent in 25 Ländern. Schweitzer hingegen denkt und entwickelt Handel, erfolgreich und weltweit. 1927 beginnt die Erfolgsgeschichte mit der Gründung der Mercantile durch Leo Schweitzer. 2024 hat Schweitzer 19 Standorte. „Die Mitarbeiteranzahl weltweit beträgt über 800“, sagt Anna Oberhauser, PR-Managerin bei Schweitzer auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Beide international ausgerichteten Unternehmen betonen den Zugang zu ambitionierten Arbeitskräften als Wirtschaftsvorteil. Zu den weiteren großen privaten Arbeitgebern in Naturns zählen Moser Speck. „Die Mitarbeiterzahl schwankt zwischen 99-105 Mitarbeiter, am 31.12.2023 waren es 99 Mitarbeiter“, heißt es dort auf Nachfrage. „Die Firma Obibau hat zur Zeit insgesamt 33 Mitarbeiter“, erklärt Edmund Luner, zusammen mit Dietmar Pircher Geschäftsführer der Firma Obibau. Die Tischlerei Haller in der Handwerkerzone Stein beschäftigt 30 Mitarbeiter. Auch Siwabau hat über 20 Beschäftigte: „Im Moment sind wir 22 Mitarbeiter zwischen Baufirma und Baustoffhandel.“
Die Hotellerie fügt sich nahtlos in die Reihe der größten Arbeitgeber ein. „Der Lindenhof hat ca. 90 bis 100 Mitarbeiter“, sagt Joachim Nischler auf Nachfrage. „Wir beschäftigen 95 Mitarbeiter“, sagt Klaus Ladurner vom Dolce Vita Hotel Preidlhof. Das Dolce Vita Hotel Feldhof „hat aktuell 62 Mitarbeiter“, erklärt Dominik Perathoner auf Nachfrage.

Naturns ist vielseitig. Viele kleinere und mittlere Betriebe – zum Teil Familienbetriebe – sorgen für einen ausgewogenen Unternehmensmix. Sie bilden das Rückgrat der Wirtschaft und zusammen mit den Großen einen starken und vielseitigen Wirtschaftsraum. Viele Betriebe sind schon seit Generationen in Naturns beheimatet und schätzen den Standort – auch wegen der Menschen hier. Tischler, Maurer, Schlosser, Maschinenbauer, Hydrauliker und viele mehr – fast jedes Handwerk ist im Wirtschaftsraum Naturns vertreten. Zusammen garantieren sie wichtige Arbeitsplätze hier in Naturns. Laut WFO, dem Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen haben 679 Betriebe (Stichdatum 23.2.2024) ihren festen Platz im Gemeindegebiet von Naturns.

Der öffentliche Sektor in Naturns. Eine nicht unwesentliche Rolle in Naturns spielt der öffentliche Sektor und mit ihm der Schulsprengel Naturns. Der SSP Naturns ist der größte im Vinschgau. „Unser Schulsprengel umfasst 8 Schulstellen – 7 Grundschulen und 1 Mittelschule – und drei Gemeinden: Naturns, Schnals und Plaus“, sagt Karolina Kuppelwieser, die Schulführungskraft auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Und auch das Seniorenwohnheim St. Zeno in Naturns ist ein wichtiger Arbeitgeber. Direktor Stephan Rinner zum Vinschgerwind: „Die rund fünfundsechzig Mitarbeiter in den Bereichen Pflege und Betreuung, Küche und Reinigung, sowie Wäscherei und Verwaltung sind tagtäglich darum bemüht, den fünfzig Heimbewohnern einen angenehmen, abwechslungsreichen Alltag zu ermöglichen.

Die vorwiegend von Frauen besetzten Stellen sind zu einem nicht unbeträchtlichen Anteil Teilzeitstellen, die gewährleisten, dass Familie und Beruf weiterhin vereinbar bleiben. Einen anderen wichtigen Aspekt stellt die Arbeitsintegration von Menschen mit Beeinträchtigung dar. Die Besetzung dieser Stellen geht über den erforderlichen Schlüssel hinaus. Zwischen den Vereinen des Dorfes und den freiwilligen Helfern findet stets ein reger Austausch statt, der einen wertvollen Bestandteil des Heimalltages darstellt. Die Seniorenmensa, sowie die Kitas sind im selben Gebäude naturns toursimusuntergebracht. Dieses generationenübergreifendes Mit- und Nebeneinander eröffnet allen Beteiligten neue Erfahrungen und erweiterte Horizonte. Im August/September werden zudem neun Seniorenwohnungen mit begleitetem/betreutem Wohnen, 5 Trainingswohnungen für Menschen mit Beeinträchtigung und ein Tagespflegeheim für acht Senioren eröffnet. Eine besondere Aufwertung für das Haus ist der neue Generationenpark. Für das Tagespflegeheim können sich Interessierte im Seniorenwohnheim melden, geboten wird als Entlastung für die pflegenden Angehörigen eine Ganz- oder Halbtagsbetreuung (Vormittag oder Nachmittag).“

Einkaufsmeile Naturns. Vor 21 Jahren, genau im Jahr 2003 wurde der Naturnser Tunnel und damit die Umfahrungsstraße fertig gestellt. Es war ein Quantensprung in vielerlei Hinsicht: die Wohn- und Lebensqualität stieg enorm. Seitdem wird stetig neuer Wohn- und Lebensraum geschaffen. Mit anderen Worten: Es wurde und wird gebaut in Naturns. Unübersehbar.
Naturns hat sich außerdem zu einem breit gefächerten Einkaufsort entwickelt mit zahlreichen attraktiven Boutiquen und Geschäften mit qualitativ hochstehenden Produkten und Markenwaren. Viele Kundinnen und Kunden wissen das einzigartige Angebot zu schätzen und kommen gerne nach Naturns zum Shoppen. Denn Shopping in Naturns ist ein Erlebnis. Es gibt kaum etwas, das es nicht gibt in Naturns: etwa Mode - namhafter vor allem italienischer Marken mit einem Hauch Exklusivität, Schmuck, Schuhe, Taschen, Accessoires, Brillen, Sportmode, dazu natürlich ein qualitätsvolles naturns arbeitsmarktLebensmittelangebot. Die Naturnser Kaufleute haben es geschafft, sich - trotz der Nähe zu Meran - als attraktive Einkaufsmeile zu positionieren, soweit, dass umgekehrt - viele Kundinnen und Kunden von Meran nach Naturns kommen, um einzukaufen. Zu den Geschäften gesellen sich Cafès und Restaurants, die zum kulinarischen Stelldichein laden. Naturns wartet aber nicht nur mit einer Einkaufs- und kulinarischen Vielfalt, sondern auch mit kultureller Vielfalt auf. Der Naturnser Humorsommer sei hier nur stellvertretend für viele Kulturveranstaltungen genannt: Im heurigen Sommer wird dieser zum 23. Mal internationale Größen nach Naturns locken. Zum 16. Mal findet das Naturnser Kinderlachen statt. Man ist rührig hier in Naturns, organisiert Veranstaltungen, lockt mit neuen Angeboten, profiliert sich immer wieder, macht sich aktuell etwa auf den Weg zum Thermalort zu werden. Kurzum: Naturns erfindet sich immer wieder neu. Und ist nicht zuletzt deshalb: Eine Klasse für sich im Vinschgau.

 

Neues Naturparkhaus Texelgruppe feierlich eröffnet

Politische Prominenz NaturnsFeierstunde in Naturns: Das neue Naturparkhaus wurde am 13. Juni) offiziell eröffnet. Auf 600 Quadratmetern führt es Interessierte auf eine spannende Reise durch den Naturpark Texelgruppe. Gebaut und finanziert worden ist das neue Naturparkhaus von der Gemeinde Naturns. Das Architekturbüro AREA Architetti Associati aus Bozen hatte den entsprechenden Planungswettbewerb gewonnen. Die Dauerausstellung dagegen wurde von der Landesabteilung Hochbau und Technischer Dienst in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur geplant, errichtet und finanziert. Rund 1,6 Millionen Euro wurden dafür aufgebracht. Die Ausstellung umfasst 600 Quadratmeter, ist dem Thema Wasser – von der Etsch im Talboden bis ins ewige Eis der Gletscher – gewidmet und erzählt viel Wissenswertes über die verschiedenen Höhenstufen des Naturparks Texelgruppe. Kuratiert hat die Ausstellung die Gruppe Gut aus Bozen. „Erwachsene und Kinder können hier selbst Hand anlegen und den Naturpark völlig neu erleben“, sagte die Naturparkhausverantwortliche Annamaria Gapp.
Das neue Naturparkhaus am Bernardin-Astfäller-Platz 1 ersetzt das alte Besucherzentrum aus den 1990er Jahren, das im Gebäude der Mittelschule untergebracht war und nicht mehr den modernen musealen Anforderungen entsprach.

 

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Theatergruppe Kortsch

Ganz oder gar nicht? Diese Frage blieb auch bei der gelungenen Generalprobe zu diesem unterhaltsamen Sommertheater der Theatergruppe Kortsch noch unbeantwortet. Erst bei der morgigen Premiere wird sich zeigen, ob die sechs Männer, die mit einer Stripshow zu Geld kommen wollen, wirklich alle Hüllen fallen lassen werden.
Eines ist jetzt schon klar: Die Inszenierung von Daniel Clemente auf dem überdachten Festgelände in der Schlanderser Matscher Au ist kurzweilig und überzeugend. Es ist ein Vergnügen zuzusehen, wie die sechs arbeitslosen Industriearbeiter eine Striptease-Show auf die Beine stellen. Dass sie schließlich ein tolles Rhythmusgefühl entwickeln und eine packende Tanz- und Stripshow abliefern, überrascht nicht nur sie selber, sondern auch die die Zuschauer.

 

Weitere Aufführungen: 30. Juni, 4., 5., 6., 11., 12., 13., 18. und 19. Juli. Beginn jeweils um 21 Uhr. Einlass und Bar ab 20 Uhr. Reservierungen unter 388-4380100 (auch über WhatsApp). Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Publiziert in Ausgabe 13/2024

OSZ Schlanders - Kürzlich fand das erste OSZ Summerfeschtl statt, organisiert von der Zukunfts-AG des OSZ Schlanders. Unter dem Motto „Buntes Hawaii“ versammelte sich die gesamte Schule in der Matscher Au um ihre Gemeinschaft zu feiern. Nach der pandemiebedingten Absage im Jahr 2020 war die Freude über das diesjährige Fest umso größer.
Ein zentrales Anliegen des Festes war die Nachhaltigkeit. Die Zukunfts-AG legte großen Wert darauf, dieses Thema in alle Aspekte des Schulfestes zu integrieren. Die dritten Klassen betrieben beispielsweise Food-Stands und achteten dabei darauf, saisonale, regionale und biologische Produkte zu verwenden. Die Auswahl reichte von Granita bis Crepes, über Weißwürste bis Fichtenwipfelsaft. Das Ziel war, Abfall zu vermeiden und gleichzeitig qualitativ hochwertige Lebensmittel anzubieten. Um Müll zu reduzieren, wurden alle 600 Schüler:innen und Lehrpersonen aufgefordert, ihre eigenen Becher, Teller und Besteck mitzubringen.
Für lässige Stimmung sorgten Schulsozialpädagoge Benjamin Oester, der gekonnt durch das Programm führte und unsere zwei Hausmusiker Emi Gemassmer und Noah Thanei.
Ein Highlight des Tages waren die zahlreichen Spiele, die von den ersten und zweiten Klassen der verschiedenen Schulstandorte organisiert wurden. Das Angebot reichte von Schach über Spike-Ball bis hin zum traditionellen Seilziehen. Besonders unvergesslich war das Seilzieh-Match zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen, das für große Begeisterung sorgte und den Teamgeist stärkte.
Die Mobile Jugendarbeit Vinschgau präsentierte sich ebenfalls auf dem Fest mit einem Camper, um den Schüler:innen ihre Arbeit näherzubringen. Dies bot eine Gelegenheit, mehr über die Aktivitäten und Angebote der Organisation zu erfahren.
Das OSZ Summerfeschtl 2024 war insgesamt ein voller Erfolg. Das bunte Programm, die Begegnung, der Spaß miteinander und das gemeinsame Engagement für Nachhaltigkeit trugen sehr dazu bei. Ein herzlicher Dank geht an alle Helfer:innen, die dieses Fest möglich gemacht haben. 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Tschengls - Dies sangen zu Schulschluss die 27 Kinder der Grundschule Tschengls, als sie sich im voll besetzten Kultursaal mit ihrem Musical „Die Weltuhr“ als sichere Sänger:innen, Tänzer:innen und Schauspieler:innen präsentierten. Fast eine Stunde lang unterhielten sie das Publikum prächtig. Sie bestachen mit einem tollen Bühnenbild, originellen Kostümen und musizierten auf verschiedenen Instrumenten. Als „Singende Schule“ war unterm Jahr nahezu täglich Gesang ertönt, auch einen Auftritt im Kursaal von Meran hatten die Kinder absolviert. Obwohl sie keine Neulinge auf der Bühne sind, überraschten sie mit Lockerheit und einem tiefgründigen, emotionalen Spiel. Ihre Lehrerin Elisabeth Schönthaler hatte ein bestehendes Mini-Musical zu einem Stück ausgebaut, um Szenen und Lieder ergänzt und Regie geführt. Die tickende Weltuhr deutete auf die Bedrohungen des Klimawandels hin. Angewidert von der Industrie in den Großstädten traf es auch den Indianerstamm, den die Kinder verkörperten. Zuerst raubte eine Regenperiode die Lebensgrundlage, darauf folgte tödliche Hitze. Der Medizinmann rief die großen Geister an und bat das Volk um ein Opfer. Das Mädchen „Sie, die allein ist“ opferte das Liebste, das sie hatte, und brachte die Götter zur Einsicht. Mit vielen aktuellen Botschaften gespickt, betonten die Grundschulkinder vor allem Verbundenheit und Gemeinschaft. Das Mädchen, das in „Sie, die ihr Volk und die Erde liebt“ umbenannt wurde, hat für alle das Schlimmste verhindert. So pendelte sich die Natur wieder ein.
Nach kräftigem Applaus für die talentierten Schüler:innen und das engagierte Lehrerteam verabschiedete Schulleiterin Ilse Tschenett die drei Fünftklässler Emely, Leo und Luis. Als sich auch Direktor Matthias Ratering auf die Bühne begab, der bald an eine Oberschule nach Meran wechseln wird, sang der Kinderchor „Macht’s gut, ihr vier!“ Dem Dank des Direktors, der sich über die großartige Leistung der Kinder „sprachlos“ zeigte und allen Beteiligten seine Anerkennung zeigte, schlossen sich die Elternvertreterinnen an. Nach der Zeugnisvergabe luden die Eltern zu einem Büffet und gemeinsam wurde der Ferienstart gefeiert. Schon im Vorfeld hatten die Schüler:innen über den Verwendungszweck der freiwilligen Spenden abgestimmt, die beim Musical eingehen. Die Pfarre Tschengls erhält 600 € für die Lautsprecheranlage, 300 € kommen den Hilfsprojekten von Petra Theiner in Indien zugute.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schlanders/Montessorifeier GS und MS - Seit dem Schuljahr 2003/2004 wird in einem Klassenzug der Grundschule Schlanders nach den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik unterrichtet, in der Mittelschule seit dem Schuljahr 2008/2009. Um das 20-jährige Bestehen der Montessoriklassen zu feiern, wurden am 6. und 7. Juni 2024 die Klassen geöffnet, um allen Interessierten die Unterrichtsmethoden und das vielfältige Unterrichtsmaterial zu zeigen. Am 7. Juni lud die Schule am frühen Nachmittag zu einer Jubiläumsfeier.
Der Direktor Lukas Trafojer konnte dabei neben den Schülern und Lehrpersonen, auch den früheren Direktor Wilfried Stimpfl, die ehemaligen Lehrpersonen und Vizedirektorinnen Rosmarie Götsch und Elisabeth Schwalt, die Kursleiterin und Landeskoordinatorin der Montessori-Pädagogik Maria Martin, sowie den Bürgermeister Dieter Pinggera, die Gemeindereferentinnen Monika Wielander und Dunja Tassiello und viele Eltern begrüßen. Kunhilde von Marsoner, die Koordinatorin der Montessoriklassen in der GS Schlanders, berichtete über die schwierigen Anfänge und die weitere Entwicklung. Marsoner dankte allen für die gute Zusammenarbeit und Dieter Pinggera betonte in seinen Grußworten das vielfältige Schulangebot in Schlanders.
Die Schüler:innen der fünf Montessoriklassen sangen einige Lieder und nach einem Rundgang durch die Klassenräume, gab es im Eingangsbereich der Schule ein großes Buffet, vorbereitet von den Eltern. Ab 17 Uhr luden die Montessoriklassen der Mittelschule zum traditionellen Abschlussfest. Dabei wurde über das Hilfsprojekt „Kinder für Kinder - Porque tengo un corazón“ in Bolivien berichtet. Die Schüler:innen präsentierten ihre Arbeiten der Projektwoche. Außerdem gab es einen „Weltmarkt“ für das Projekt in Bolivien. Abgeschlossen wurde das Fest mit einer großen Grillparty. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Stilfs - Am Samstag, 15. Juni wurde nach 55 Jahren die Mühle Vallatsches feierlich wieder in Betrieb genommen. Die Aktionsgruppe LAG-Vinschgau, die Gemeinde Stilfs, der Heimatpflegeverbandes Südtirol, der Bildungsausschuss Stilfs und die Ferienregion Ortlergebiet haben gemeinsam den Mühlbetrieb eröffnet, mit einer Erlebniswanderung, einer Buchvorstellung, einer Filmvorführung und einer Brotverkostung.
An die 100 Besucherinnen und Besucher haben an der Vallatsches Mühle jenen Augenblick erlebt, als die Mühle nach 55 Jahren ihr Klappern am rauschenden Tramentanbach aufgenommen hat. Unter den Besuchern waren auch die Brüder Haas, die bis 1969 die Vallatsches Mühle betrieben hatten.
Mit einem Sack Stilfser Korn hat der Stilfser Bürgermeister Franz Heinisch im Beisein des Vizebürgermeisters Armin Angerer, der Obfrau des Heimatpflegeverbandes Claudia Plaikner, des Projektkoordinators Roland Angerer und der Präsidentin der Ferienregion Ortlergebiet Nadja Hutter die Schaumühle mit der Ziehorgelmusik von Jeremia Pinggera feierlich eingeweiht.
Unter kundiger Anleitung des Restaurators Andreas Pinggera konnten interessierte Besucherinnen und Besucher im Anschluss den Mühlebetrieb kennenlernen und zusehen, wie in der wasserbetriebenen Getreidemühle das Stilfser Korn von Nicolai Wallnöfer zu Mehl gemahlen wurde.
Eine kleine Gruppe Wanderfreunde ist unter der Führung der Stilfser Müllerin und Geschichtenerzählerin Marzia Poli von Faslar zur Mühle gewandert, um unterwegs auf dem Mühlenweg den Weg von der Saat zum Brot zu entdecken, die Kornkammer Tirols kennenzulernen und in das Müllerleben einzutauchen.
Im Garten von Schöpfnegg stellte das Autorinnenduo Marzia Poli und Kathrin Gschleier mit der Illustratorin Chiara Rovescala Familien den Kulturführer „Unterwegs in Stilfs“ vor. Er vermittelt interaktiv, neben den vier Themenwegen Getreideweg, Mühlenweg, Wasserweg und Brauchtumsweg, altes Wissen rund um den Getreideanbau und die Stilfser Mühlen.
Im Hof Schöpfnegg, einem der 5 Höfe von Vallatsches wurde der Dokumentarfilm „Vom Korn zum Brot“ des Filmemachers Peter Grutsch aus Stilfs gezeigt, der anschaulich die Vorbereitung des Ackers und die Aussaat des Roggens, die Ernte und Mahlen des Korns, das Brotbacken und die genüsslichen Marende erzählt. Anschließend verkosteten Besucherinnen und Besucher das frisch gebackene Vinschger-Ur-Paarl des Nicolai Wallnöfer.
Wer in Begleitung der Stilfser Müllerin die Kornkammer Tirols kennenlernen und die Schaumühle besuchen möchte, hat donnerstags im Juli und August noch Gelegenheit dazu. Anmeldungen nimmt die Ferienregion Ortlergebiet entgegen. 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Mals - In Mals wird es heuer einen besonderen Adventskalender geben. Lyriktexte zum Thema „Licht“ werden auf 24 beleuchteten Tafeln im Ort zu lesen sein.
Die Lyriktexte werden durch einen internationalen Wettbewerb (im gesamten deutschen Sprachraum) ermittelt, der noch bis zum 15. Juli 2024 läuft. Die Ausschreibung finden Sie auch auf unserer Homepage a-rea.it. Aus Südtirol sind auch Einsendungen im Dialekt, in ladinischer Sprache (mit deutscher Übersetzung) und in Italienisch möglich. Der Jury gehören u.a. die renommierten Autoren Sepp Mall und Sabine Gruber an.
Am Samstag, 30. November 2024 werden im Kulturhaus von Mals die vier Siegertexte prämiert und von den Autorinnen und Autoren selbst dem Publikum vorgestellt.
Unterstützt wird die Aktion u.a. von der Gemeinde Mals, den Hoteliers von Mals (Hotel Garberhof, Biohotel Panorama, Hotel Tyrol, Hotel Greif), der Ferienregion Obervinschgau, dem Amt für Kultur und der SAAV.
Gleichzeitig läuft ein Malwettbewerb zum Thema „Licht“, an dem alle Interessierten bis zum 30. Juli 2024 teilnehmen können. Vorgegeben ist nur die Stempeltechnik. Die ausgewählten Bilder werden den Hintergrund für die Lyriktafeln bilden. Die Gewinner erhalten Sachpreise. 

 

Genauere Infos und den Teilnahmeschein dazu finden Sie ebenfalls auf unserer Website.
Direktlink Lyrikwettbewerb:
https://wordpress.a-rea.it/wort-ort-2024-lyrikwettbewerb
Direktlink Malwettbewerb: https://wordpress.a-rea.it/wort-ort-2024-malwettbewerb

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Val Müstair - Die neue Sommerkampagne der Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair punktet mit Einfallsreichtum und Emotionen, wovon sich die Anwesenden an der Informationsveranstaltung vom 3. Juni in der neu restaurieren Chasa Selm in Müstair überzeugen konnten.
Die Sommerkampagne 2024 «Unser Takt – nos tact» widerspiegelt die Atmosphäre der Ruhe und Entspannung, die der Gast in der Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair findet. Selbst die leisesten Geräusche können in der intakten Naturlandschaft und den beschaulichen Dörfern wahrgenommen werden. Eine musikalische Entdeckungsreise sozusagen. Welches ist Ihr Lieblingsgeräusch? Die eingereichten Geräusche werden gesammelt und von einem lokalen Musikproduzenten in eine einzigartige Melodie verwandelt. Das Musikstück wird im Sommer live performt und im Anschluss auf allen gängigen Kanälen und Plattformen ausgestrahlt sowie als Vinyl-Schallplatte erhältlich sein.
Auch die Plakate- und Postkartenkampagne der Destination überzeugt mit ihrer Kreativität und macht Lust auf Ferien.
Die Sommerkampagne unterstreicht das Engagement der Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair, gemeinsam die Zukunft der Destination mit den Gästen und Einheimischen nachhaltig zu gestalten. Das, indem sie unvergessliche Erlebnisse mit allen Sinnen bietet und die Naturschätze und kulturellen Reichtümer der Region nachhaltig bewahrt.

Wandern und Biken
Das Thema Wandern und Biken beschäftigt die Touristiker auch im kommenden Sommer.
Mit der Fairtrail-Kampagne-Graubünden werden die Gäste zu einem fairen Miteinander und gegenseiter Rücksichtnahme angehalten. Der Wegweiser für Wegnutzende kann auf der Website https://www.val-muestair.ch/de/fairtrail heruntergeladen werden. Die Gastgeber sind angehalten, ihre Gäste entsprechend zu dokumentieren.

Herdenschutzhunde
Joachim Steiner betreut im Sommer eine Schafherde mit vier Herdenschutzhunden, die sich in den Monaten Juli und August vorwiegend in der Gegend des Lai da Rims aufhalten. Er informiert über die Aufgabe der Hunde, die Herde zu beschützen, und das zwingend richtige Verhalten der Wandernden und Bikenden, um bei Begegnungen mit den Hunden unliebsame Zwischenfälle zu vermeiden. Er rät, diese Wander- und Bikerouten wenn möglich zu meiden oder zu umgehen. Die vermehrte Anwesenheit von Bären und Wölfen versetzen die Hunde in Alarmbereitschaft und besonders nachts in unablässige Schutzarbeit. Entsprechend sind sie tagsüber dann aggressiver. Der Standort der Herdenschutzhunde kann laufend aktuell abgerufen werden:
https://www.val-muestair.ch/de/herdenschutzhunde-mutterkuhherden
Diese Maßnahmen greifen jedoch nur, wenn die Gastgeber ihre Gäste ausreichend informieren und auch die Einheimischen sich vor einer Tour erkundigen.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Latsch - Schon zum vierten Mal fanden auch heuer wieder die Annenberger Sommerspiele im Seniorenwohnheim Latsch statt. Unter dem Motto “Spiel, Sport und Spaß” konnten am 18. Juni im „Garten der Sinne“ bei herrlichem Wetter die Sommerspiele 2024 abgehalten werden.
24 Heimbewohner:innen und Besucher:innen des Tagespflegeheims nahmen an den Wettbewerben teil. Sie haben sich in folgenden 4 Disziplinen gemessen: Kegeln, Würfel-Spiel, Ringe werfen und einem Gedächtnisspiel. Die REHA hatte gemeinsam mit der Tagespflegegestaltung alles sorgfältig vorbereitet, sodass für ein gelungenes Fest nichts im Wege stand. Bei dem schönem Wetter konnten alle ins Freie gehen und waren gut gelaunt. Die Heimbewohner und Besucher der Tagesstätte bewältigten mit Freude und Begeisterung die gestellten Aufgaben. Alles verlief ruhig und entspannt. Eine Heimbewohnerin meinte abschließend: „So ein schöner Tag wie heute, gehört für mich zu den Höhepunkten des Jahres“.
Nach dem Wettbewerb kam es zur Preisverteilung. Direktor Matthias Ladurner und die Sozialreferentin der Gemeinde Latsch, Gerda Gunsch, übergaben die Medaillen. Es gab nur Gewinner, alle Teilnehmer:innen bekamen eine Medaille und als kleines Geschenk einen Apfel und eine Trinkflasche.

Die Siegerinnen in den einzelnen Disziplinen waren:
Kegeln: Perkmann Anna Ringe werfen: Wolf Katharina Gedächtnisspiel: Fritz Rita Würfel-Spiel: Weber Angela

Alexander Janser, der Präsident des Seniorenwohnheim Annenberg Latsch, Spitalfond zur Hl. Dreifaltigkeit, bedankte sich abschließend bei allen für ihren Einsatz. (pt)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Tschengls - 1959 hat Karl Blaas, damals Viehirte auf beiden Almweiden, ein mit primitivsten Werkzeugen hergestelltes Kreuz samt Corpus auf der Tschenglser Oberen Alm und im gleichen Sommer auch ein kleiners auf der unteren Tschenglser Alm geschnitzt und aufgestellt. Das Holz des Kreuzes hat im Laufe der Zeit seine statischen Eigenschaften verloren und musste deshalb erneuert werden. Die Söhne von Karl Blaas, Konrad und Hubert Blaas von der Tschenglser Firma Holzbau Blaas, haben Kreuz und Corpus mustergültig saniert, den Christus vom Prader Hans Gluderer neu fassen lassen und nach längerer Zeit wieder auf die Obere Alm bringen lassen. Die komplette Rückseitengestaltung wurde fachgerecht vom Spengler Christof Egger aus Mals gefertigt.
Die neue Fraktionsverwaltung Tschengls hat den Flug und den Sockelzement finanziert und die Einweihungsfeier am 26. Mai organisiert.
Auf die Hoffnung, dass das Kreuz weitere 65 Jahre die Tschenglser Obere Alm zieren und beschützen wird, zählen sowohl Karl Blaas’ Söhne als auch die Fraktionsverwalter und die Tschenglser Bürger und möglicherweise künftige Hirten auf der Alm. 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schluderns - Mehr als 30 Interessierte haben Anfang Mai 2024 unter fachkundiger Führung die Schludernser Au besucht. Organisiert wurde diese naturkundliche Exkursion von der Umweltschutzgruppe Vinschgau mit dem Ziel, dass sich Patinnen und Paten von Schutzgebieten mit Fachleuten über die zukünftige Entwicklung des Auwaldes austauschen.
Die Schludernser Au auf der orographisch linken Seite der Etsch, wo der Saldurbach und die Puni zusammenfließen, ist seit 2002 ein Natura 2000-Gebiet und genießt daher einen besonderen Schutzstatus.
Albert Pritzi, ehemaliger Förster und Pate der „Schludernser Au“ gab gemeinsam mit dem Botaniker und Schutzgebietsexperten Thomas Wilhalm Informationen darüber, was der Schwarzerlen-Auwald braucht - vorallem im Bereich zwischen der Etsch und dem Saldurbach. „Wie kann der mit dem Auwald zusammenhängende Lebensraum mit seiner Artenvielfalt erhalten werden?“ Diese Frage stellte Vorstandsmitglied Ingrid Karlegger an die Naturschützer.
Valentin Schroffenegger, verantwortlich im Amt für Natur für das Schutzgebietsmanagement, Georg Pircher, Amtsdirektor im Forstinspektorat Schlanders und Andreas Klotz von der Forststation Mals beteiligten sich aktiv an den Überlegungen für Maßnahmen in diesem Biotop.

 

Die folgenden 5 Maßnahmen für die Schludernser Au wurden festgehalten:

1 Neuerliche Erhebung des Grundwasserpegels an den verschiedenen Messstellen in der Au,

2 regelmäßige Wasserzuführung – als Voraussetzung für jeden Auwald,

3 Aufschüttung der Fußwege, damit diese – bei Wassereinleitungen – für die Besucher*innen trocken bleiben,

4 Überprüfung, ob die Schludernser Au wieder ein potentieller Lebensraum für den Dohlenkrebs werden könnte.

5 Das Biotop braucht ein Management, zu dem auch Eingriffe gehören. Diskutiert wurde, ob es sinnvoll ist, Schilf wachsen zu lassen oder auf einem Teil eine Wasserfläche zu schaffen.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Prad - Nachhaltigkeit ist im Team der Raiffeisenkasse Prad-Taufers nicht nur ein Wort. Es wird beispielsweise Papier gespart, auf Mehrweggegenstände gesetzt, Strom aus der Photovoltaikanlage genutzt. Vereine und Verbände werden sensibilisiert, bei Festen auf Wegwerfsachen zu verzichten, Müll sorgfältig zu trennen und einiges mehr. Das Nachhaltigkeitsteam der Bank mit Nicole De Bartolomeis, Brigitte Angerer und Rudi Maurer hat in diesem Zusammenhang auch das Projekt „Blumenwiese“ mit Kindern gestartet. Unterstützt von den Kinder-Betreuerinnen Zita Fliri und Isabel Blaas säten die Kinder des Waldkindergartens „Waldbienen“ in Prad Blumensamen aus, die mit einer Walze in den Boden eingearbeitet wurden. Rudi Maurer erklärte den Kindern die verschiedenen Insektenarten und die Bedeutung der Blumen für deren Überleben. Zur Belohnung gab es für die Kinder einen leckeren Obstsalat. Ortspfarrer Florian Öttl ließ es ich nicht nehmen, Blumenwiese und Menschen zu segnen. Gespannt wartet nun alle auf die Blumenpracht, die sich neben dem Gebäude der Raiffeisenkasse entfalten könnte, wenn alles gut geht. Das Nachhaltigkeitsteam der Raiffeisenkasse Prad-Taufers dankte allen, die beim Projekt mitgeholfen haben. (mds)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Vetzan - Viel Zuspruch erhielt der wetterbedingt auf den 16. Juni verschobene Freilicht-Filmabend in Vetzan. Zwischen 50 und 60 Personen verfolgten gespannt die drei Filme, die von Josef Gufler von den Amateurfilmern Vinschgau im Vorfeld aufbereitet worden waren. Die Segnung der Brücke über den Fallerbach am 14. Mai 2022 von Josef Gufler machte den Auftakt. Die Fahnenweihe der FF Vetzan am 20. Juli 2014 von Werner Raich war der zweite, Scheibenschlagen Vetzan 1983 von Markus Tappeiner der dritte Film. Mit dabei waren emotionale Momente, kulturelle Höhepunkte und viele Ausflüge in die Vergangenheit. „Wir haben eine super Resonanz gehabt“, sagt Peter Tapfer zum Vinschgerwind. Tapfer zeichnet als Organisator für die SVP-Ortsgruppe Vetzan verantwortlich. Das gesellige Beisammensein auf dem Luis Helferplatz ist ein großes Anliegen, weitere Filmabende werden deshalb folgen, wo sich die Ortsgruppe auf rege Teilnahme freut. (ap)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Vinschgau/Schilcherland - Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Vinschgau hat vom 6. bis 9. Juni 2024 eine erfolgreiche Studienfahrt ins Schilcherland, einer LEADER-Region in der Südweststeiermark, unternommen. Die Teilnehmer der Studienfahrt erhielten Einblicke in innovative LEADER-Projekte und tauschten sich intensiv mit der LAG Schilcherland aus.
Am Freitag startete das Programm im Rathaus der Gemeinde Wies, wo die Delegation aus dem Vinschgau vom LAG-Management Elisabeth Fukar, Elisa Schwab, Bürgermeisterin a. D., OSR Walter Eichmann herzlichst begrüßt wurden.
Nach einer Einführung und Austausch mit dem LAG-Management startete die Besichtigung des LEADER-Projekts „Klimawandelanpassung – Bauwerksbegrünung der Schulen in Wies“. Bürgermeister Magister Josef Waltl führte die Teilnehmer durch das Projekt und erläuterte die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Anschließend besuchten die Teilnehmer das „Atelier im Schwimmbad Wies“, ein stillgelegtes Hallenbad, das in ein Atelier und eine Werkstätte umgebaut wurde. Karl Posch von der Kulturinitiative „Kürbis“ gab einen Überblick über die Nutzung des Ateliers als Begegnungsstätte und Galerie.
Weiter ging es danach mit der Besichtigung der Burg Deutschlandsberg. Mag. Andreas Bernhard, Bürgermeister Mag. Josef Wallner und Elisabeth Fukar informierten über die archäologischen Ausgrabungen und die durch LEADER geförderten Maßnahmen.
Der Samstag begann mit der Führung durch die Altburg Schwanberg, ein weiteres LEADER-Projekt, das neben der Gestaltung des Areals, auch eine Aussichtswarte und das Nachempfinden der einstigen Bedeutung eines Bergfriedes finanzierte. Bürgermeister Mag. Karlheinz Schuster, Projektkoordinator Manfred Starkel und Elisabeth Fukar führte die Delegation und erläuterte die durchgeführten Maßnahmen.
Ein Highlight war der Besuch der Biohofkäserei Deutschmann. Franz Deutschmann, Obmann des Vereins „Schilcherland-Spezialitäten“, präsentierte die Erfolge des Vereins und die LEADER-Projekte, darunter einen neuen Selbstbedienungsladen in Bad Schwanberg. Danach besuchte die Delegation der LAG Vinschgau den Hofladen „Schilcherland-Genusshof“ und das Schilcherweingut Friedrich. Die Kellerführung und Weinverkostung im Schilcherweingut Friedrich bot Einblicke in die autochthone Rebsorte „Blauer Wildbacher“.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schlanders/Vinschgau - Zwanzig Schüler/innen des Real- und Sprachengymnasiums Schlanders haben sich im 2. Semester im Rahmen eines Leistungskurses ausgiebig mit der UNO und dem Europaparlament sowie mit aktuellen Themen wie Migration, Lebensmittelsicherheit und Übertourismus beschäftigt.
Gut vorbereitet und beladen mit Informationen nahm die Gruppe aus dem Vinschgau, begleitet von den Lehrkräften Dagmar Staffler und Martin Trafoier, kürzlich in Fonsorbes bei Toulouse am dortigen Lyzeum an einem großen UNO- und Europatag teil. Schüler/innen von vier französischen Oberschulen und die Vinschger Gruppe fungierten an diesem Tag als Vertreter verschiedener Länder und brachten in nachgestellten Parlamentsausschüssen Anträge zu den oben erwähnten Themen ein, die sie leidenschaftlich und engagiert verteidigten, ergänzten oder niederstimmten.
Im Zuge des Aufenthalts in Fonsorbes, der vom Schulsponsor, der Raiffeisenkasse Schlanders, gefördert wurde, hatten die Vinschger Oberschüler/innen auch die Gelegenheit, die französische Region Okzitanien und Toulouse kennenzulernen. Der Besuch in der mittelalterlichen Stadt Carcassonne, die Führungen in der Cité de l’espace, einer „Weltraumstadt“ bei Toulouse, die Katharerausstellung im Jakobinerkloster in Toulouse sowie das lebendige Treiben in den Straßen von Toulouse werden ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.Zudem haben die Vinschger Jugendlichen, die bei französischen Gastfamilien untergebracht waren, Freundschaften mit ihren Partnerschülern geknüpft, von denen einige auch vorhaben, mit ihren Eltern den Vinschgau zu besuchen. (mt)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Taufers i. M./Eyrs - Der Auftritt war überraschend, beeindruckend und eine Premiere der Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores Eyrs. Sie hatten sich in Nonnen verwandelt und zogen andächtig in den Saal im „Gasthof Avinga“ in Taufers i. M. ein. Es war die Aufwartung für ihre Chorleiterin Heidi Warger, die ihren 60. Geburtstag feierte. Sofort kleideten sie auch die Jubilarin mit dem Habit ein. Von ihr dirigiert gab der Chor dann den legendären Gospelsongs „I Will Follow Him“ aus dem Musical „Sister Act“ zum Besten, allerdings mit einem etwas veränderten und auf die Chorleiterin abgestimmten lustigen Text. Begleitet wurde der Chor von deren Tochter, der „Jungnonne“ Steffi Dietl, am Kateboard. Die Kutten für die „Nonnen“ hatten die Sängerinnen im Vorfeld speziell für diesen Auftritt genäht. Die Gäste waren genauso erfreut wie das Geburtstagskind.
Heidi Warger aus Taufers i. M. ist ausgebildete Chorleiterin. Sie lenkt den Kirchenchor in Eyrs seit 15 Jahren. Vor Weihnachten 2008 hatte sie sich kurzfristig bereit erklärt, den Kirchenchor aushilfsweise während der Festtage zu dirigieren. „Aus den 15 Tagen Aushilfe sind inzwischen 15 Jahre geworden“, lacht sie. Und sie will dem Eyrser Chor auch weiterhin die Treue halten.
Für ideale Rahmenbedingungen im Choralltag sorgen die Obfrau Elfriede Mair und die Vorstandsmitglieder Verena Gurschler, Karin Niederfriniger, Uschi Kainz, Andreas Proserbio und Reinhard Zangerle. Der Kirchenchor umrahmt die Gottesdienste an Festtagen und auf Wunsch auch regelmäßig die Beerdigungen.
Das Geschenk für die Chorleiterin ließ sich schnell erahnen. Gemeinsam mit ihr werden die Sängerinnen und Sänger demnächst nach Kufstein reisen und sich dort das Musical „Sister Act“ auf der Festung anschauen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schlanders/Basis Vinschgau - Wir stecken mitten drin in einer technischen Revolution, welche die Arbeitswelt und unseren Alltag durch die künstliche Intelligenz, einfach KI genannt, verändert. Um über die praktischen Anwendungen im Alltag zu informieren, lud Basis Vinschgau am 13. Juni zu einer Einstiegsveranstaltung ins Kasino. Dabei informierten Guido Orzes, Professor im Management Engineering an der Universität Bozen und Marco Todescato vom Fraunhofer Institut. Orzes sprach über KI-Anwendungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im Rahmen des EDIH-Projekts. Er berichtete über die Geschichte der KI vom Turing Test aus dem Jahre 1950 bis zu ChatGPT im Jahre 2022. Die KI-Schachmaschine „Deep Blue“ besiegt 1997 den Schachweltmeister in einem Turnier. Große Aufmerksamkeit und eine schnelle Verbreitung fand ChatGPT, das leistungsfähige Sprachmodell des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI. ChatGPT kann Texte schreiben, übersetzen, zusammenfassen und analysieren, Fragen beantworten und Vorschläge liefern. Durch Chatbots, d.h. digitale Assistenten, können Kundensupporte verbessert, die Datenanalyse effizienter gestaltet und viele Abläufe automatisiert werden. Durch KI kann die Produktion erhöht, Emissionen verringert und die Arbeitsformen flexibler gestaltet werden. EDIH ist das Netzwerk der digitalen Innovation für Unternehmen und auch die Anlaufstelle für Künstliche Intelligenz im NOI Park in Südtirol (https://noi.bz.it/de/ueber-uns/akteure-am-park/dih-edih). Marco Todescato, Team Leader Machine Intelligence Development beim Fraunhofer Institut sprach über Robotertechnik, Roboterassistenten, die Mensch-Roboter-Interaktion, das maschinelle Lernen und das Lernen aus Erfahrung. Viele hochmoderne KI-Lösungen werden heute verwendet, ohne als KI bezeichnet zu werden, weil sie Einzug in unseren Alltag gefunden haben, meinte Todescato. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es eine Umfrage, die über QR-Code und Smartphone eingelesen, ausgefüllt und ausgewertet wurde. Gleich anschließend wurde das Ergebnis den vielen Teilnehmer:innen präsentiert. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

von Christine Weithaler

 

Seit 15 Jahren organisiert die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) über die Integrierte Volkshochschule (IVHS) inklusive Weiterbildungsangebote, die für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichermaßen zugänglich sind.

s26 Martin FormerDazu gehört die Schreibwerkstatt „Offenes Schreiben“. Früher trafen sich die Teilnehmer:innen in der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg in Schlanders. Seit der Coronapandemie findet sie online, unabhängig von Ort und eventuellen Barrieren statt. Sie bietet den Schreiberlingen einen geschützten Raum, um sich mit Gleichgesinnten an Texten zu versuchen und auszutauschen. Es werden verschiedenste Schreibübungen und Gedichtformen wie Limericks, Elfchen, Dinggedichte, Kurz- und Würfelgeschichten erarbeitet. Wer möchte, kann die Ergebnisse vorlesen und es entstehen abwechslungsreiche Nachmittage. Es werde jährlich zwei Seminare mit 6 Treffen zu je 2 ½ Stunden organisiert.

s26 Julia Maria BinanzerIm Jänner 2020 fand im Eingangsbereich der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg in Schlanders eine Ausstellung von Bildern und Texten statt. In einer Mal- und Schreibwerkstätte der IVHS/GWR entstanden Bilder zu Texten und zu Texten Bilder. Einige wurden feierlich mit Lesung und musikalischer Begleitung vorgestellt.

Am 8. Jänner 2024 wurde eine weitere Textausstellung mit Lesung im Foyer der RAIKA Prad eröffnet. Fünf Teilnehmer:innen der Schreibwerkstätte gaben Einblick in ihr Schreiben und eine Sammlung davon war einen Monat lang frei zugänglich. Einige der großflächigen Plakate wurden an die Selbstvertretungsgruppe „People First Südtirol“ weiter gegeben und sind seitdem in deren Gebäude in Bozen ausgestellt.
Im Frühjahr 2024 trafen sich die Schreibbegeisterten wieder online und für den Herbst ist wieder eine Schreibwerkstatt geplant.

Marcel Zischg, leitet seit 2019 die Schreibwerkstätten „Offenes Schreiben“. Mit Nachschlagewerke zum kreativen Schreiben bereitet er sich darauf vor. Oft setzt er erfundene Übungen mit den Teilnehmer:innen frei um. Er selbst blüht in den Kursen auf und nimmt viel an Erfahrungen und Ideen mit.
Mit abgeschlossenen Masterstudien der Germanistik und der Vergleichenden Literaturwissenschaften in Innsbruck arbeitet er als Schulbibliothekar an zwei Mittelschulen im Vinschgau. Als Autor veröffentlichte er bereits im Provinz Verlag Südtirol und in Literaturzeitschriften und Anthologien. Kürzlich erschien sein neues Buch „Der Teich der schnellen Zeiten“ im s26 Eberhöfer Moriggl SapelzaEngelsdorfer Verlag, welches in einer multimedialen Show am 03. Juli, um 20.30 Uhr,in der Marxkirche von Laas zusammen mit Rainer Simon, Fotograf und Illustrator und Matthias Kuppelwieser, Klangkünstler vorstellt wird.

Für Martin Former sind die Schreibwerkstätten spannend und erholsam. Seit sie online stattfinden, ist es für ihn unkomplizierter teilzunehmen. Er wohnt in Meran und obwohl er zu seinen Stadtführungen „Indie – Guides“, ein weiteres Projekt der IVHS/GWR, nach Glurns mit dem Zug fährt, erschwert ihn seine Gehbeeinträchtigung mobil zu sein. Ihm gefällt das Lesen vor Publikum. Im Schreiben verarbeitet und überwindet er persönliche Fragen. Er flüchtet, wie beim Lesen, aus der realen Zeit. Das Schreiben hat ihn immer schon fasziniert, er taucht gerne in fremde Welten ein. So auch in seinem kürzlich veröffentlichen Buch “Hundiana“. Sein erstes Buch ist im Engelsdorfer Verlag erschienen und erzählt von einem Ort an dem nur Hunde leben. Martin schreibt gerne Limericks und seine Texte haben viel Fantasie und einen bestimmten Witz.

Julia Maria Binanzer wohnt in Luttach im Ahrntal und ist trotz ihrer Beeinträchtigung recht selbständig. Das ist sehr wichtig für sie. Julia Maria wollte nach ihrem Unfall 1987, den Menschen ihre Gefühle und Gedanken mitteilen. Das Schreiben ist für sie ein Spielen mit Wörtern. Sie möchte und sieht darin eine Möglichkeit viele Menschen zum Nachdenken anzuregen. Julia Maria hat vier Gedichtbände und ihre Lebensbiografie in Eigenregie veröffentlicht. Sie genießt es ihre kraftvollen Texte ausdruckstark vor Publikum zu lesen. Durch die Schreibwerkstätten lernt sie andere Leute und andere Sichtweisen kennen.

 

Infos über Kurse die die IVHS/GWR zu den Themenbereichen Kunst und Kreativität, Gesundheit und Bewegung, Computer und Lernen, Musik und Tanz, Politische Bildung und Kultur und Natur organisiert unter Tel. 0473 428238 bzw. info@gwr.it
Permanente Kooperationspartner sind die Sozialdienste Vinschgau, AEB, Jugendzentren, Schulen, Lebenshilfe Vinschgau, der Südtiroler Theaterverband (STV) und LAC Vinschgau. Jährlich werden 1.500 Weiterbildungsstunden angeboten und durch das Amt für Weiterbildung der Autonomen Provinz Bozen gefördert.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Jedes Jahr im Juni wird weltweit der „Pride Month“ gefeiert, ein Monat, der der LGBTQIA+ Gemeinschaft gewidmet ist und ihre Vielfalt, Geschichte und Rechte würdigt. LGBTQIA+ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell, asexuell und alle anderen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, die nicht ausdrücklich durch die Buchstaben L, G, B, T, Q, I oder A repräsentiert werden.
Dieser Monat ist besonders, weil er die Vielfalt und die Rechte dieser Gemeinschaft hervorhebt. Ursprünglich entstanden nach den Stonewall-Aufständen von 1969 in New York, hat sich der „Pride Month“ zu einem globalen Symbol für Stolz, Freiheit und Gleichberechtigung entwickelt.

Doch was steckt hinter diesem bunten und festlichen Monat, und warum ist er so wichtig?

Pride MonthDer Pride Month erinnert uns daran, dass der Kampf für Gleichberechtigung noch lange nicht vorbei ist. Er ruft dazu auf, Solidarität zu zeigen und sich aktiv für die Rechte und das Wohlbefinden aller Menschen einzusetzen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. In vielen Teilen der Welt stehen LGBTQIA+ Menschen weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, darunter Diskriminierung, Gewalt und rechtliche Ungleichheiten.
„Pride“ bedeutet Stolz und symbolisiert das positive Selbstverständnis und die Selbstakzeptanz der LGBTQIA+ Gemeinschaft. Der „Pride Month“ ermutigt Menschen, stolz auf ihre Identität zu sein und sich gegen Diskriminierung und Vorurteile zu wehren. Regenbogenfahnen, Paraden und vielfältige Veranstaltungen sind Ausdruck dieses Stolzes und fördern Sichtbarkeit und Akzeptanz. Auch wir in der Jugendarbeit, haben im Juni unserer offenen Haltung Raum gegeben. Wir haben die Gelegenheit „Pride Month“ genutzt um die Vielfalt und Inklusion zu fördern und die Rechte und das Wohlbefinden von LGBTQIA+ Menschen zu unterstützen. Es ist uns ein Anliegen dazu beizutragen, eine inklusivere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Hier legen wir besonders unsere Aufmerksamkeit auf LGBTQIA+ Jugendlichen, welche oft besondere Herausforderungen erleben und sich isoliert oder missverstanden fühlen können, besonders wenn ihre Identität in ihrem sozialen Umfeld nicht akzeptiert wird. Der „Pride Month“ und andere LGBTQIA+ Initiativen spielen eine wichtige Rolle dabei, Sichtbarkeit und Unterstützung zu bieten, Bildungsressourcen bereitzustellen und Gemeinschaft zu schaffen. Dies kann ihnen helfen, sich sicherer und selbstbewusster in ihrer Identität zu fühlen. Für viele junge Menschen ist „Pride Month“ eine wichtige Erinnerung daran, dass sie stolz auf ihre Identität sein können und dass sie Teil einer vielfältigen und unterstützenden Gemeinschaft sind.

In diesem Sinne:
Happy Pride Month!

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schluderns/Vinschgau - Am 15. und 16. Juni 2024 fand in Schluderns das Bezirksschützenfest statt. Der Auftakt am Samstag stand wetterbedingt unter einem schlechten Stern. Beim „Großen Österreichischen Zapfenstreich“ auf dem Rathausplatz regnete es in Strömen. Doch die Schützen der Ehrenkompanie Prad, die Musikantinnen und Musikanten der Musikapelle Schluderns und die Marketenderinnen standen das lange, zeremonielle Musikstück tapfer durch. Am Sonntag hellte das Wetter auf. Die Formationen marschierte mit Musikbegleitung zum Festakt auf dem Rathausplatz, wo Pfarrer Werner Maier den Gottesdienst zelebrierte. Bezirksmajor Hansjörg Eberhöfer und BM Heiko Hauser begrüßte die Gäste, darunter den Festredner Altlandeshauptmann Luis Durnwalder. Was es heißt Schützen zu sein, erklärte der Ehrenleutnant der Schützenkompanie Schluderns Josef Trafoier. „Schützen zu sein, heißt schützen, heißt Altbewährtes zu erhalten, sich zu besinnen, dass Menschen ihre Würde haben, egal ob arm oder reich, ob schwarz oder weiß. Lasst uns Lebensschützer sein.“ Trafoier erinnerte - gewissermaßen anstelle des entschuldigten Altlandeshauptmannes von Tirol Herwig von Staa und an die Jugend gerichtet - auch an das Wirken des in Schluderns geborenen ehemaligen Landeshauptmann und Ehrenbürger des Ortes Eduard Wallnöfer. Dieser hatte die Verbindung zwischen den beiden Teilen Tirols stets gepflegt und für seinen Heimatort und für das Heimattal vieles getan hatte. Dass die Grenzen zwischen Nord- und Südtirol mittlerweilen fast aufgehoben sind, daran erinnerte Durnwalder. Es gelte, das Erreichte zu bewahren, Traditionen zu pflegen, wachsam zu sein und auch weiterhin für die Freiheit zu kämpfen. Nach Dankesworten durch Eberhöfer und den Hauptmann von Schluderns Markus Kofler, defilier-ten die Schützenformationen an der Ehrentribüne vorbei zum Festgelände, wo Geselligkeit angesagt war. Die Musikkapellen Schluderns, Oberbozen, Taufers i. M. und Otterfingen spielten auf. Zu den Klängen der Band „Olmanrausch“ wurde bis spät in die Nacht getanzt. (mds)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Tarsch - Ein besonderer Literaturabend fand am 21. Juni im Gasthof Zum Riesen in Tarsch statt. Der Bildungsausschuss Tarsch mit Sandra Kuppelwieser hatte den Schriftsteller Sepp Mall zur Buchpräsentation seines Romans „Ein Hund kam in die Küche“ eingeladen. Der Roman ist erst vor fast 10 Monaten erschienen. Mall wurde mittlerweile schon 36-mal zu einer Lesung eingeladen (Graun, Schluderns, Schlanders). Sepp Mall war erfreut über die Einladung bei Alexandra Dell‘ Agnolo. Schon zweimal hatte er im Herrenzimmer gelesen, und er kommt immer wieder gerne hierher zurück. In gemütlicher Atmosphäre las Mall einige Ausschnitte aus seinem Roman mit dem historischen Hintergrund Optionszeit. Erzählt wird die Geschichte vom Auswandern und Heimkehren einer Südtiroler Familie aus der Sicht des elfjährigen Ludi. Auf ärztliche Anweisung muss sein behinderter Bruder Hanno in eine „Heil- und Pflegeanstalt“ bei Hall gebracht werden, aus der er nicht mehr zurückkehrt. Vor zwei Wochen, am 7. Juni wurde Sepp Mall im Pavillon des Fleurs in Meran der internationale Literaturpreis Meran/o 2024 verliehen. Eine Jury, bestehend aus Ferruccio Delle Cave , Katrin Klotz, Robert Huez (Literaturhaus Wien) und Klemens Renoldner (Leiter des Stefan-Zweig-Zentrums, Salzburg) hatte aus der Vielzahl an Einsendungen drei Romane ausgewählt. Ferruccio Delle Cave schrieb in der Jurybegründung über Malls Roman: „Sepp Mall gelingt es, ein Stück Geschichte aus der Perspektive eines Kindes auf extrem bewegende und literarisch herausragende Art zu erzählen“. Aus dieser engeren Auswahl ermittelte eine Leser:innenjury, bestehend aus 50 ausgewählten Leser:innen der Bibliotheken Südtirols, den*die Preisträger:in. Der Roman von Sepp Mall gewann die meisten Stimmen der deutschen Sektion für sich. Mall dazu: „In Südtirol für diesen Roman, der ja zentrale Südtiroler Themen bearbeitet, gewürdigt zu werden, ist sowohl eine große Freude für mich als auch eine Ehre. Mein Dank gilt vor allem den Leser:innen, die in großer Zahl für meinen, Hund‘ gestimmt haben. Und dass ich fast gleichzeitig mit diesem Preis vernommen habe, dass der Roman nächstes Jahr von den VBB in Bozen als Bühnenstück aufgeführt wird, war dann das Tüpfelchen auf dem i.“ (pt)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Martell - Bereits zum achten Mal wurde in Martell ein Jahrgangsbaum gepflanzt. Das Elki Martell, die Gemeindeverwaltung und der Pfarrgemeinderat luden gemeinsam zur Jahrgangsbaumfeier ein. Pfarrer Johann Lanbacher segnete den Baum und das dazugehörige Schild mit der Aufschrift „Jahrgangsbaum 2023“. Marika Gurschler vom Elki-Martell begrüßte die Anwesenden: „Es ist sehr schön, dass viele Eltern mit ihren Kindern und deren Paten der Einladung gefolgt sind. Diese Feier soll auch eine Gelegenheit sein, sich kennen zu lernen und auszutauschen.“ Im Anschluss wurde bereits zum achten Mal gemeinsam mit den Eltern ein Baum oberhalb der Kapelle St. Maria in der Schmelz gepflanzt. In Zukunft können die Eltern mit ihren Kindern das Bäumchen besuchen und gemeinsam pflegen.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schlanders/Südtirol - Unter dem Motto „Dein Herz ist gefragt!“ fand auch dieses Jahr in Südtirol und Österreich am Freitag, den 7. Juni die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Es geht darum, die spirituellen, musikalischen und künstlerischen Schätze der Kirche sichtbar und auch für kirchenferne Menschen erfahrbar zu machen. Ein vielfältiges Programm wurde wiederum vom Pfarrgemeinderat der Pfarrei Maria Himmelfahrt Schlanders angeboten. Neben der traditionellen Kirchturmbesichtigung, gab es das gemeinsame Spielen und Singen, einen Friedensmarsch, mehrere besinnliche Treffen und Andachten, geistliche Abendmusik mit dem Vinschger Chor und Begegnungen im Pfarrtreff. Kunsthistorische Einblicke von Matthias Oberhofer wurden am Nachmittag bei der Besichtigung der Bürgerheimkapelle und der Krankenhauskapelle angeboten. Der aus Kortsch stammende Künstler Robert Scherer, geboren 1928, hat die Kapelle im Bürgerheim in den 90er Jahren gestaltet und 2000 ein Fresko mit Franz von Assisi an der Nordwand fertig gestellt. Die Kapelle wirkt farbenfroh und lebendig, besonders durch das wechselnde Lichtspiel im Laufe des Tages. Die Kapelle ist dem Schweizer Nationalheiligen Nikolaus von der Flüe geweiht und in einigen Bildern wird aus seinem Leben erzählt. Die Glasfenster an der Ostseite hat Monika Mahlknecht gestaltet. Geplant wurde die Kapelle vom Architekten Willi Gutweniger. Einen meditativen Eindruck strahlt die Krankenhauskapelle im vierten Stock des Krankenhauses aus. Nach dem Umbau und der Erweiterung des Krankenhauses unter dem Architekten Kurt Stecher wurde auch die Krankenhauskapelle vom Fotografen und Künstler Ulrich Egger, geboren 1959, aus St. Valentin neu gestaltet und im Jahre 2000 fertig gestellt. Egger arbeitet vor allem mit Metall, Glas und Holz. Es finden sich viele runde und halbrunde Formen als Symbol für den Kreislauf des Lebens. Vor dem Eingang muss man am Boden eine kreisförmige Glasplatte mit Kieselsteinen, Symbol der Erde, überschreiten, um in einen spirituellen Raum einzutreten. An den Seitenwänden sind Texte aus der Bibel, von Religionsstiftern und Philosophen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Gomagoi - Mit einer Vielzahl an Baumarten wie Bergahorn, Bergulme, Birken, Vogelbeere, Fichte, Esche, Vogelkirsche, Kiefer und andere soll ein klimatauglicher Schutzwald auf „Übergrimm“ bei Gomagoi entstehen, um dem Borkenkäferbefall entgegenzuwirken. Dass die Bäumchen wachsen, ist der Wunsch aller, die kürzlich beim Aufforsten Hand angelegt haben.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der traurige Anblick der dürren Waldflächen im ganzen Land stimmen nachdenklich und machen besorgt. Der Borkenkäfer hat vielerorts ganze Arbeit geleistet. Diese Tatsache machte kürzlich auch 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Raiffeisenkasse Prad-Taufers betroffen. Sie informierten sich über die Funktion von Schutzwäldern und boten sich an, beim Aufforsten auf „Übergrimm“ oberhalb von Gomagoi mitzuhelfen.
Am 27. Mai 2024 machten sie sich in Begleitung der Försterin und Stationsleiterin Barbara Folie, dem Förster Stefan Sprenger, (beide Forststation Prad), mit Schaufeln und Pickeln zu der brach liegenden Waldfläche auf „Übergrimm“ auf. Mit sich führte sie 180 Aufforstungspflanzen (Laub- und Nadelbäumchen aus den sieben Forstgärten des Landes). Armin Angerer, der Vertreter der Fraktion Stilfs, in deren Besitz sich die Aufforstungsfläche befindet, gesellte sich dazu. Unterwegs legte die Gruppe eine Pause ein, nicht weil die freiwilligen Helferinnen und Helfer müde waren, sondern, weil ihnen die Försterin und der Förster einiges über die Borkenkäfer erzählten, über Befall, Entwicklung und Strategien zur Bekämpfung. Unzählige Waldflächen müssen saniert werden. Die Ausholzungen schreiten zwar voran. Doch die Arbeiten gehen nicht von heute auf morgen. Eine Strategie zur Bekämpfung des Borkenkäfers ist die Schaffung eines Mischwaldes. Die brachliegenden Flächen auf „Übergrimm“ führte den Freiwilligen dann die ganze Problematik vor Augen. Auf der Aufforstungsflächen, einer sog. „Rotten“, erklärten die Forstbeamten, wie diese angelegt werden müssen, damit künftig ein gesunder Waldbestand heranwachsen kann, der Schutz vor Erosionen bieten kann. Dann begannen die Freiwilligen mit der Handarbeit. Motiviert gingen alle ans Werk. Die Forstpflanzen wurden hinter quer liegenden Holzstämmen gepflanzt, die der Befestigung dienen.
Der Tag war für die Bankangestellten ein Ausgleich zum Büroalltag, eine neue Erfahrung und eine wertvolle Investition in das Projekt Schutzwald, der in ferner Zukunft Menschen und deren Infrastrukturen vor Steinschlag, Murgängen oder Lawinen schützen kann. Es braucht allerdings seine Zeit, bis der Mischwald seine Schutzstärke voll entfalten kann.
Die Aktion ist nachahmenswert. Capeau!

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Kolping im Vinschgau - Anlässlich der Internationalen Kolpingfriedenswanderung im Mai d.J. in Rumänien -die nächste findet im Mai 25 in Bozen statt – durften die Südtiroler Kolpinger auch ein interessantes Projekt für Kinder - sogenannte Eurowaisen - kennenlernen.
Wir erfuhren, dass eine halbe Million Kinder in Rumänien Eltern haben, die im Ausland leben und arbeiten. Die Kinder brauchen also Verwandte oder Institutionen die sie unterstützen und begleiten. Kolping führt so ein Zentrum in Oituz im Osten des Landes in der Provinz Bacau.
s18sp1 kolpingDieses Zentrum wird vom sehr aktiven Mitarbeiter und Initiator dieser Tätigkeit Corneliu Bulai geführt – er ist gleichsam die Seele dieser Kolping Einrichtung. Neben ihm und weiteren hauptamtlichen Mitarbeitern, bildet dort auch die Kolpingjugend eine tolle, dort entstandene Gemeinschaft. Die jungen Leute unterstützen das Zentrum bei der Durchführung der Sommer-Ferienfreizeiten. Zudem treffen sich jeden Samstag rund 30 Jugendliche, um ehrenamtlich Gutes zu tun: Unterstützung von Senioren, aber auch der Kinder, wie z.B. das Vorlesen von Gute- Nacht-Geschichten, im Zentrum. Dieser Vorleseservice begann während der Pandemie und wird nun weitergeführt. Dieses Vorlesen wird auch in den Sozialen Medien, wie z.B. im Kirchensender, übertragen. So strahlt der Kolpinggeist aus Oituz in die ganze Region. So wird die Kolpingaussage „Die Tat ziert den Mann/die Frau“ Wirklichkeit!
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Frau Marianna feiert am 21. Juli 2024 ihren 100sten Geburtstag. 40 Jahre lang war sie als Lehrerin tätig. Sie war eine der vielen jungen Frauen, die mitgeholfen haben, die deutsche Schule in Südtirol nach dem Faschismus wieder aufzubauen.

von Magdalena Dietl Sapelza

Noch bis vor einem halben Jahr stand Frau Marianna am Herd und kochte für sich und ihre Betreuerin. Doch nun sitzt sie im Rollstuhl. Geistig frisch verfolgt sie die Nachrichtensendungen, obwohl ihre Augen und ihr Gehör sie im Stich lassen. „Dass ich kaum noch höre, belastet mich sehr, weil man den Kontakt verliert“, sagt sie. „Ich bin dankbar, dass mein Kopf noch funktioniert.“ Mit Hilfe einer Schreibtafel kann sie sich unterhalten. Man kann ihr eine Frage hinschreiben und sie erzählt.
Marianna wuchs als älteste von acht Kindern auf einem Hof im Weiler Gschwell in Langtaufers auf. Ihr Vater starb an Lungenentzündung als sie 10 Jahre alt war. Sie unterstützte ihre Mutter. Es begann eine schwere Zeit. Ihr Schulbesuch fiel in die Faschistenzeit. „Wir haben die Italienischlehrerin nicht verstanden und alles auswendig gelernt, ohne zu wissen, was wir lernen“, erklärt sie. Als 14-Jährige durfte sie in Österreich, wo ihre Tante lebte, ein Jahr lang die deutsche Schule besuchen. Das ermöglichte ihr kurz nach der Option bei einer Prüfung für Deutschlehrer in Mals anzutreten. Sie bestand und erhielt die Ermächtigung, die Kinder der Optanten zu unterrichten. In Tanas begann sie im Herbst 1941 als Hilfslehrerin. „Der Mussolini hat zwei Stunden Deutsch erlaubt, Rechnen war verboten“, betont sie. In den folgenden Jahren wechselte sie von einer Schulstelle zu nächsten. Es waren anfangs entlegene Bergschulen. „Alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen“, meint sie. „Der Unterricht war vor allem in den Anfangsjahren nach dem Krieg nicht einfach, weil in den Klassen oft bis zu 50 Kinder aller Altersstufen saßen, von denen viele nie Deutsch gelernt hatten.“ Belastend war später immer auch die Sorge, mangels fehlender regulärer Ausbildung keine Stelle mehr zu bekommen. Marianna besuchte Fortbildungskurse und auch die Hauswirtschaftsschule in Dietenheim, wo sie sich ihre hervorragenden Kochkünste und das Wissen über das Gärtnern aneignete. Während ihrer Zeit als Lehrerin in Ulten lernte sie den Tischler Franz Staffler (Jg.1927) kennen, zu dem sie sich schon bald hingezogen fühlte. 1951 feierte sie mit ihm Hochzeit. Da sie kurz zuvor in der Gemeinde Graun die Stelle zugesprochen bekommen hatte, bezog mit ihm dort eine Mietwohnung. Franz arbeitete als selbständiger Tischler, musste aber bald aufgeben, weil den meisten Auftraggebern das Geld fehlte, ihn zu bezahlen. Er fand Arbeit in einer Tischlerei in Zams. Nur noch am Wochenende kam er heim. Er hätte Marianna gerne nach Österreich nachgeholt. In Zams wurde ihr sogar eine Stelle als Lehrerin angeboten. Doch sie lehnte ab: „Ich bin eine Südtirolerin und bleibe eine Südtirolerin.“ Marianna wurde zwischen 1952 und 1967 achtmal Mutter. Mit großer Anstrengung gelang es ihr, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. „Die kleinen Kinder habe ich oft mit in die Schule genommen, die Größeren waren in der Obhut von Verwandten oder zeitweise auch bei meinem Mann in Österreich“, sagt sie. Nebenbei lernte sie für die große Prüfung, die den Hilfslehrerinnen eine fixe Stelle zusichern sollte. 1968 hielt sie endlich das Diplom in der Hand und bekam 1970 die Stammrolle in der Grundschule Goldrain zugesprochen. Dort zog die Familie nach längerer Zeit in einer Mietwohnung in das Eigenheim mit angeschlossener Tischlerei ein. Große Sparsamkeit und ein Bankkredit hatten das ermöglicht. „Endlich wurde unsere Familie zusammengeführt“, meint sie. Langsam baute sie den Kredit ab. „Ich habe immer gespart und alle Kleider meiner Kinder selbst genäht“, betont sie. 1980 ging Marianna in Pension. Bei der Verabschiedung ehrte sie der Schulinspektor mit folgenden Worten, die sie sehr gefreut haben: „Sie haben die deutsche Schule aus der Taufe gehoben.“ Den Ruhestand nutzte Marianna zur Mithilfe in einer Gasthausküche, und sie verwöhnte ihre Familienmitglieder mit leckeren Gerichten. Sie genoss Reisen und Meeraufenthalte. „Damit kann man Stresssituationen ausgleichen“, erklärt sie. Seit dem Tod ihres Mannes 2016 wird sie von Betreuerinnen unterstützt. Marianna ist eine große Verehrerin der Gottesmutter. „Die hat schon oft geholfen. Wenn ich sie nachts anflehe, spüre ich eine leichte Wärme“, verrät sie. Marianna legt großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres und auf eine ausgewogene Ernährung. „Jetzt kann ich der Badante nur noch erklären, wie sie das Essen kochen soll“, schmunzelt sie.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Prad - „Ich war gerade eben ein Leben und einen Tag alt geworden und hatte begonnen zu schreiben. Dann sind Songs entstanden, zuerst, dann Geschichten, dann Bücher …“ Das schreibt der aus Stilfs stammende Helmuth Pinggera über sich selbst.
Unter dem Namen Frederick hat der Oberschullehrer den Weg eines vielseitigen Künstlers, Sängers und Poeten eingeschlagen. Am 30. Mai 2024 war Frederick Helmuth Pinggera im Hauptsitz der Raiffeisenkasse Prad-Taufers in Prad zu Gast. Eingeladen hatten die Verantwortlichen der Bank um Direktor Werner Platzer. Im Foyer gab Frederick seine Lieder zum Besten und las Passagen aus seinem Roman „Maria Marsala“ vor, eine Saga in drei Büchern, die sich um die Lebensgeschichte seine Großmutter rankt. Dazu eröffnete er eine Bilderausstellung. Musikalisch begleitet wurde Frederick vom ebenfalls aus Stilfs stammenden Musiker Wolfgang Paulmichl. Das Publikum genoss den besonderen Abend. Der anschließende Plausch in illustrer Runde wurde ausgiebig zum gegenseitigen Austausch genutzt. Der Abend war für alle ein besonderes Erlebnis. 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Rabland - Der neuen Bürgerliste Partschins/Rabland/Töll ist es gelungen, den ehemaligen SVP-Parlamentarier Oskar Peterlini nach Rabland zu bringen. Peterlini hat Beziehungen zu Partschins, weil ihn Heinz Tappeiner dazu gewinnen konnte, als presserechtlich Verantwortlicher für das Gemeindeblatt „Zielerwind“ zu fungieren. Peterlini zeichnete in der überparteilichen Veranstaltung, bei der auch BM Luis Forcher und VizBM Walter Laimer zugegen waren, seine Sicht von Europa, von den mythologischen Anfängen (Zeus entführte in Stiergestalt die bildhübsche Europa) bis zu seinen Befürchtungen über einen möglichen EU-Wahlsieg der rechten Parteien. Europa sei ein großes Friedensprojekt, denn eine so lange Friedensperiode von 75 Jahren seit dem Ende des 2. Weltkrieges habe es in Europas Geschichte noch nie gegeben. Europa stehe allerdings auch aus geopolitischer Sicht vor großen Herausforderungen. Peterlini erinnerte an die Wahlen in den USA, an die wirtschaftlichen Herausforderungen mit China, an Russland, an die Migrantenströme aus Afrika. Es bestehe die Gefahr, dass jene Parteien zunehmen, die gegen ein vereintes Europa und für mehr Nationalstaat sind, warnte Peterlini. Mit Verve sprach er sich gegen die Koalition der SVP mit den Postfaschisten aus, die allein dazu diene, Giorgia Meloni salonfähig zu machen.
In der Diskussion wurden die Forderungen nach mehr politischer Bildung in den Schulen, nach mehr Einbindung der Jugend in die Politik und nach besserer Rentenabsicherung der Frauen erhoben. Peterlini erinnerte an die Vorteile, die in Europa erarbeitet worden sind, an das groß angelegte Friedensprojekt, an die offenen Grenzen und an die offene Kommunikation, an den Verbraucherschutz. Peterlini kritisierte auch lokale Politentscheidungen, etwa die „irrsinnige Wohnbaupolitik“, auch weil der Fremdenverkehr die Preise hochtreibe.
Peterlini wollte allerdings auch nach öfterem Nachfragen aus den Zuhörerreihen partout keine Wahlempfehlung abgeben. Wählbar seien jene, die für ein Mehr Europas eintreten. (eb)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Martell - Das Baugrundstück perfekt ausgenutzt, mehr noch, die Natur ins Gebäude geholt und eine unvergleichliche Wohnqualität geschaffen: Jede Wohneinheit in der Wohnsiedlung Kirchacker gleicht einer Aussichtsterrasse. Das Gebäude ist das Siegerprojekt eines vom Institut für sozialen Wohnbau, kurz WOBI, ausgelobten Wettbewerbs, aus dem das Architektenteam Theodor Gallmetzer, Alessandro Scavazza und Carlos Latorre als Sieger hervorging. Am vergangenen 10. Juni wurde die WOBI-Wohnungen Kirchacker an fünf Familien übergeben. Die feierliche Schlüsselübergabe fand im Beisein der Präsidentin des Instituts für sozialen Wohnbau Francesca Tosolini, dem Direktor der Mieterservicestelle Meran Werner Stuppner, dem Bürgermeister Georg Altstääter, Vizebürgermeisterin Heidi Gamper und dem technischen Team vom WOBI statt. „Die Familien, die bei uns Bedarf anmelden, sind gestiegen“, sagte Tosolini und nannte das Gebäude „ein wunderbares Projekt mit einem unvergleichlichen Panorama.“ Man gebe Antworten auf Bedürfnisse. „Wenn wir ein Haus übergeben, dann steht dahinter viel Einsatz und auch Herausforderungen.“ Auf diese blickte Georg Altstätter zurück: „Nach vielen Jahren ist es endlich gelungen dieses Projekt zu Ende zu führen. Vor 12 Jahren hat die Diskussion angefangen. Neue WOBI-Wohnungen waren ein Wunsch, um der Abwanderung entgegen zu treten. Aber: Es gab zu wenig Ansuchen. Die Landesregierung habe dann neue Regelungen für die Gemeinden mit Abwanderungsproblemen gefunden. Martell ist damit neu ins WOBI-Programm aufgenommen worden. Nach langem Hin und Her wurde beschlossen das Gebäude in der neuen Zone Kirchacker zu realisieren. Der Durchführungsplan wurde geändert, das WOBI hat den Grund gekauft und ist in die Planung gegangen. Acht Projekte wurden eingereicht und das Siegerprojekt ermittelt. Hiesige Unternehmen kamen in der Ausführungsphase zum Zug. Altstätter: „Wir sind froh, dass die Firma Baumänner als Generalunternehmen die Ausschreibung gewonnen hat, weil wir wissen, dass diese Firma gut arbeitet.“ Alle fünf Wohnungen konnten nun übergeben werden. Das Ergebnis ist gelungen.
Es braucht ein gutes Miteinander und Füreinander, das betonten alle Anwesenden. Tosolini: „In Harmonie zusammenzuleben ist sehr wichtig, gute Harmonie bedeutet Lebensqualität und Wohlbefinden und ist sehr, sehr wichtig.“ (ap)

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Marienberg - Der Wetterbericht wird künftig in der gesamten Euregio Tirol-Südtirol-Trentino einheitlich und präzise dargestellt. Er biete viele Vorteile, hieß es bei der Euregio-Versammlung im Kloster Marienberg.

Für Wettervorhersagen in der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gibt es künftig den neuen, einheitlichen Euregio-Wetterbericht: Dank der Zusammenarbeit der Wetterdienste stehen die Daten aller Wetterstationen im Euregio-Gebiet zur Verfügung. Dies ermöglicht präzise, ortsspezifische, dreistündige Vorhersagen – online abrufbar unter meteo.report auf Englisch, Deutsch und Italienisch sowie auf der Euregio-Internetseite. Die neuen Gemeindewettervorhersagen werden auch in die Wetterseite des Landes Südtirol und auf Meteotrentino integriert.
Vorgestellt wurde der Wetterbericht heute (14. Juni) im Benediktinerstift Marienberg im Vinschgau, wo der Vorstand und die Versammlung der Euregio ihre ersten Sitzungen während der Südtiroler Präsidentschaft abgehalten haben.
historische Wetterstation Stifts Marienberg Pater Anselm Krieg Günther Geier temperatur NiederschlagDer Euregio-Präsident und Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, sagte: „An historischem Ort schlagen wir ein modernes Kapitel der Wettervorhersage auf – mit einem Mehrwert für alle, die in der Euregio leben, arbeiten oder ihre Freizeit verbringen. Zudem macht die Wetterkarte die Euregio auch geografisch sichtbar.“ Nach der über das EU-Interreg-Programm finanzierten Pilotphase namens TINIA habe die Euregio das Projekt übernommen und die Umsetzung an den Zivilschutz des Landes Trentino delegiert, sagte Landeshauptmann Maurizio Fugatti: „Unter anderem war es so möglich, die im Trentino praktizierte Vorhersage auf Gemeindeebene auch in Südtirol und Tirol zur Verfügung zu stellen.“ Dies käme allen zugute, die auf genaue Wetterdaten angewiesen sind, erklärte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle: „Man denke nur an den Zivilschutz und somit an die Sicherheit der Bevölkerung, an die Landwirtschaft oder den Tourismus.“
Die Einzelheiten stellten Mitglieder der Arbeitsgruppe mit Erica Cova und den Direktoren der zuständigen Ämter und Dienste, Bruno Bevilacqua (Trentino), Michela Munari (Südtirol) und Klaus Niedertscheider (Tirol) vor. So gibt es ein eigene Bergwettervorhersage mit Informationen von 1500 bis 3000 Höhenmetern. Zudem sind die Daten der Wetterstationen und aktuelle Webcam-Bilder zu sehen.

Marienberg: Aufzeichnungen seit 1856
Seit 1856 notieren die Patres im Stift die Temperatur, Niederschlagsmengen und Schneehöhe. Es sind die ältesten amtlichen Aufzeichnungen im deutschsprachigen Gesamttirol. Diese längsten ununterbrochenen Messreihen im Euregio-Gebiet sind laut Pater Anselm Krieg und Günther Geier (Amt für Meteorologie und Lawinenwarnung) unter anderem für die Klimaforschung wichtig.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Nachgedacht Juni 2024
Don Mario PinggeraDie Prozession zu Fronleichnam in Bozen erfuhr dieses Jahr eine äußerst unpassende Störung, die doch ein „Nachgedacht“ wert ist. Eine offensichtlich von den Behörden genehmigte propalästinensische Demonstration mischte sich lautstark in die Andacht einer Fronleichnamsprozession. Diese Demonstrationen grassieren derzeit an den verschiedensten Orten. Dass das Recht auf Demonstration ein demokratisches Grundrecht ist, leugnet niemand, der sich zur Demokratie bekennt. Dass diese Demonstration in Bozen völlig deplatziert, inakzeptabel und gefährlich provokativ war, sieht ein, wer den gesunden Menschenverstand noch nicht verabschiedet hat. Die Störung einer religiösen Handlung zeigt eindeutig, wes Geistes Kind solche Störenfriede und auch Störenfriedinnen sind. Das macht man nicht! Geistig sind diese Individuen aus dem gleichen dünnen Holz geschnitzt, wie angeblich Studierende, die an Universitäten die Hörsäle oder Aulen besetzen, kleine Gruppierungen, die der studierenden Mehrheit das Leben schwer machen, indem sie den Universitätsbetrieb massiv stören. Und da meint man doch, dass Universitäten Schulen des Geistes seien. Beim Einen oder der Anderen hat man jedoch den Eindruck, dass sich zwischen dem linken und dem rechten Ohr nicht viel befindet, außer womöglich ein paar Kubikzentimeter Luft. Glücklicherweise machen einige Hochschulen mittlerweile von ihrem Hausrecht Gebrauch und weisen derartige ChaotInnen vom Platz. Die Verwaltungen auch in Südtirol sind gut beraten, mit Vorsicht im wahrsten Sinne zu bedenken, welche derartigen Veranstaltungen sie bewilligen und vor allem wo. Und zwar im Interesse der inneren Sicherheit. Eine Provokation dieser Art kann sehr schnell außer Kontrolle geraten, weil die Nerven ohnehin blank liegen. Es steht außer Zweifel, dass die Situation der Menschen in Gaza katastrophal und menschenunwürdig ist. Ein grauenhaftes Desaster spielt sich dort ab, nicht zuletzt deshalb, weil die terroristische Hamas die eigenen Leute, Frauen und Kinder als Schutzschilder benutzt samt Örtlichkeiten wie Krankenhäuser und Schulen. Außer Zweifel steht jedoch auch, dass der brutale Überfall der mordenden Hamas Truppen auf Israel vom letzten Jahr mit seinem brutalen, gewissenlosen und gewaltentfesselnden Abschlachten von Menschen vor allem eines ist: Die Fortsetzung des Holocaust der Nationalsozialisten und sonst nichts!

 

Naturparkhaus Texelgruppe – ein Appell
Zur Eröffnung des neuen Naturparkhauses in Naturns gibt es mehr als einen Grund zum Feiern. Die Gemeinde erhält einen neuen Anziehungspunkt für Urlaubsgäste, einen Ort der Begegnung und der Sensibilisierung für die Schönheit und Bedeutung des Naturparks Texelgruppe. Über die Gestalt des modernen Gebäudes mag man subjektiv unterschiedlicher Ansicht sein. Nicht Ansichtssache sondern objektive Tatsache ist, dass es sich um einen massiven Stahlbetonbau handelt. Die Herstellung von Stahl und von Beton ist bekanntermaßen extrem energieaufwändig. So benötigt etwa das Produktionsverfahren für Zementklinker Temperaturen von 1400 Grad. Die Zementindustrie zählt zu den Klima-schädlichsten Industriezweigen und verwendet zudem meist noch fossile Brennstoffe. Entsprechend negativ fällt die Ökobilanz einer Stahlbetonstruktur aus.
Mit großem, aufrichtigem Bedauern muss die Umweltschutzgruppe Vinschgau zu diesem offiziellen Anlass darauf hinweisen, dass es angesichts der Klimanotlage nicht zeitgemäß war, Stahlbeton als Baustoff zu verwenden. Dies umso mehr, als es sich beim Naturparkhaus um ein Allgemeingut handelt und gerade öffentliche Einrichtungen mit gutem Beispiel vorangehen sollten, wenn es um Natur- und Klimaschutz geht. Da es sich überdies um eine Struktur handelt, welche in direktem Zusammenhang mit Naturschutz steht, wäre es kohärent gewesen Klima-schonende Materialien zu verwenden. Was ist zeitgemäßer, gesünder und nachhaltiger als beispielsweise Stein, Lehm, Holz? Einerseits schauen wir alle mit Besorgnis auf die existenzielle Notlage unserer heimischen Holzwirtschaft und wissen um die Vielseitigkeit und umweltschonenden Eigenschaften von Lärche, Fichte, Zirbe und Co. Andererseits wird nach wie vor unbedacht und maßlos betoniert. Beispiele dafür sehen wir täglich und ringsum in unseren Gemeinden.
Möge das neue Naturparkhaus deshalb auch Mahnmal sein und daran erinnern, dass der gedanken- und rücksichtslose Einsatz von Stahlbeton dem Gemeinwohl schadet.
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau appelliert an die öffentlichen Verwaltungen und Entscheidungsträger, sowie an alle privaten Bauherren, den Einsatz von Beton auf das kleinste und allernotwendigste zu reduzieren.
Die vielbeschworenen Klimaziele lassen sich nur erreichen, wenn auch Bauherren, Architekt:innen, Planungsbüros und Baufirmen bei der Auswahl von Baustoffen deren Auswirkungen auf Umwelt und Klima beachten. Dies gilt auch für Handwerker in der Innenausstattung. Weniger Beton und weniger Kunststoffe bedeutet mehr Lebensqualität.
Umweltschutzgruppe Vinschgau

 

Umfahrung Rabland - endlich Schlussstrich ziehen!
Seit ungefähr 50 Jahren wird in der Gemeinde Partschins um eine Verkehrsentlastung der Rablander Anrainer an der Vinschgauer Straße gerungen. Gar einige Studien und Varianten wurden erarbeitet, diskutiert und verworfen, weil keine Einigung zu erzielen war. Die Geduld der betroffenen Bevölkerung und der zuständigen Gemeindeverwalter wurde auf eine harte Probe gestellt. Auf großes Unverständnis ist bei der Umweltschutzgruppe Vinschgau die zuletzt favorisierte Idee eines Megaumfahrungsprojekts gestoßen. Projekte dieser Größenordnung sind aufgrund ihres Flächen- und Ressourcenverbrauchs, ihrer Sogwirkung auf den Transitverkehr, ihrer Konkurrenz gegenüber dem öffentlichen Verkehr und aufgrund des enormen finanziellen Aufwands nicht mehr zeitgemäß.
Nun scheint mit der vom Landesressort Infrastrukturen und Mobilität der Bevölkerung und den Organisationen vorgestellten Studie, der Variante V-optimiert, endlich der Durchbruch zu gelingen. Laut Ressortdirektor Martin Vallazza können mit dieser Variante Landschaftseingriff und Kulturlandverbrauch auf ein Minimum beschränkt werden; die Umfahrung verringert die Fahrtzeit minimal und erzeugt somit keine Sogwirkung auf den Transitverkehr. Da der finanzielle Aufwand tragbar ist, lässt sich die Umfahrung in wenigen Jahren realisieren. Die Umweltschutzgruppe Vinschgau wünscht der betroffenen Bevölkerung und der Gemeindeverwaltung, dass mit dieser Variante der nötige Konsens gefunden wird und die Rablander Bevölkerung verkehrsberuhigteren Zeiten entgegensehen kann.
Umweltschutzgruppe Vinschgau

 

HAIKU – Gedicht

Nach dem Wolkenbruch –
aus der Wasserpfütze trinkt
ein Spatz vom Himmel.

© Helga Maria Gorfer, Schlanders

Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Vinschgau/Sulden - Die Landesregierung hat am 19. Juni das Programm für den Verkauf von unbeweglichem und beweglichem Vermögen 2024 festgelegt.
Die Abteilung Vermögensverwaltung beabsichtigt, Grundstücke und Immobilien durch Verkauf, Tausch, Versteigerung oder Ausschreibung zu veräußern beziehungsweise Grenzen und dingliche Rechte zu regulieren, was zu einem möglichen Erlös von 29,1 Millionen Euro führen könnte. Die Veräußerung von Immobilien im Wert von bis zu 260.000 Euro, die im Jahresprogramm aufgeführt sind, kann Landesrat Bianchi per Dekret anordnen. Für Immobilien, deren geschätzter Wert die Zuständigkeit der Abteilung übersteigt, liegt die Entscheidung bei der Landesregierung. Zu diesen Immobilien gehört die Schaubachhütte auf 2.581 Höhenmetern im Nationalpark Stilfserjoch. Die Landesregierung stimmte der Versteigerung der Hütte zu. Das bedeutet eine offene Ausschreibung unter mehreren Bietern, bei der der Zuschlag an jenen mit dem günstigsten Angebot erteilt wird. Der Ausrufpreis wurde vom zuständigen Amt mit einem Schätzwert von 933.004,87 Euro festgelegt.
„Die verschiedenen Verkäufe ermöglichen es uns, diese Anlagen vor dem Verfall zu schützen. Zudem erhalten wir zusätzliche finanzielle Mittel, um in neue und wichtige Projekte für die Gemeinschaft investieren zu können“, betonte Bianchi.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Sta. Maria - Der Stiftungsrat der Handweberei Tessanda verstärkt sich: Monika Bütler ist als neue Tessanda-Stiftungsrätin gewählt worden. Mit ihrem Leistungsausweis, ihrem Netzwerk und ihrer Begeisterung für Textilien und dem textilen Handwerk wird Monika Bütler einen wertvollen Beitrag für die Weiterentwicklung der Tessanda leisten. Das Gremium besteht neu aus fünf ehrenamtlich tätigen Frauen.
Mit dem geplanten Neubau in Valchava hat der Stiftungsrat ein für die Tessanda wegweisendes Zukunftsprojekt lanciert. Die Herausforderungen für die Realisierung sind vielfältig. Deshalb betrachtet es der Stiftungsrat als folgerichtig, das Gremium zu verstärken.
Monika Bütler, Prof. Dr. Dr. h.c., hat Mathematik, Physik und Ökonomie studiert. Sie arbeitet heute als selbständige Ökonomin und unabhängige Verwaltungsrätin. Bis 2021 war sie als ordentliche Professorin für Wirtschaftspolitik und Direktorin des von ihr mitgegründeten Schweizerischen Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität St. Gallen tätig. Neben ihren Verwaltungsmandaten (Schindler Holding, Swiss Life, Huber+Suhner und ACImmune) engagiert sie sich als Vizepräsidentin der Gebert Rüf Stiftung. Monika Bütler wohnt mit ihrer Familie in Zürich und ist häufig im Engadin anzutreffen.
Textilien, Fasern, das textile Handwerk und deren Geschichte begeistern Monika Bütler seit ihren Jugendjahren. So ist sie wie selbstverständlich nach einer Betriebsführung in der Tessanda 2022 dem Tessanda-Gönnerverein beigetreten und hat an Aktivitäten teilgenommen. Das zukunftsorientierte Bauvorhaben der Tessanda mit seiner Attraktivität und seiner Komplexität zugleich fasziniert sie. Monika Bütler sagt zu ihrer neuen Aufgabe: „Seit meinem 10. Altersjahr bin ich eine begeisterte Handarbeiterin, viele Jahre strickte und nähte ich meine Garderobe selber. Der Zufall wollte es, dass mich meine berufliche Laufbahn an künstlerisch und ökonomisch wichtige Textilstädte brachte (Tilburg in den Niederlanden, St. Gallen). Die Handweberei Tessanda hat mich sofort begeistert mit ihren hohen Qualitätsstandards in Bezug auf Design, Ausbildung und Organisation. Ein Mitwirken im Stiftungsrat ist daher nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern auch eine grosse Ehre.“
Maya Repele ist erfreut: „Der Stiftungsrat der Tessanda schätzt sich sehr glücklich, mit Monika Bütler eine renommierte und erfahrene Wirtschaftsfrau sowie eine sympathische und engagierte neue Kollegin an Bord zu begrüssen. Wir spüren ihr Herzblut für unser Handwerk und sind dankbar für ihren Willen, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Tessanda und den Erhalt des Kulturguts leisten zu wollen.“

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Interview mit Martin Haab

Vinschgerwind: Herr Haab, als Bauer und als Schweizer Parlametarier haben Sie europaweiten Einblick in das bäuerliche Wirtschaften. Welche Probleme machen Sie in der Berglandwirtschaft aus?
s10sp2 4716Martin Haab: Die Frage beschäftigt uns in der Schweiz immer wieder. In der Schweiz wird die Berglandwirtschaft sehr stark gestützt, das geschieht mit dem Willen der Bevölkerung. Im Gegensatz zur Euopäischen Union, in der die Zahlungen an die Berglandwirtschaft wesentlich geringer sind. Ich stelle fest, dass in Südtirol, auch in Österreich der Wille besteht, diese Landwirtschaft als produzierende Landwirtschaft zu erhalten. Das geht nur über Nischen, über Bergkäse, über Fleischproduktion. Das Problem ist, dass die Direktvermarktung nicht direkt vor der Haustür ist, sondern dass man die Produkte über innovative Wege an den Konsumenten bringen muss. Das sind riesige Herausforderungen...

Vinschgerwind: Dieser Weg der Direktvermaktung dürfte allerdings nicht für alle Bauern gangbar sein.
Martin Haab: Bei uns ist dieser Weg für einen Bergbetrieb eher gangbar als für einen Talbetrieb. Der Bergbetrieb hat ein viel besseres Image und wird auch von der Tourismusbranche hofiert. Da sehen wir gutes Absatzpotenzial. Es werden geringe Mengen produziert und da müssen die Bauern eine hohe Wertschöpfung erhalten.

Vinschgerwind: In der Schweiz ist das Image der Berglandwirtschaft hoch. Wenn Sie über die Schweiz hinausschauen, müsste sich da das Alpengebiet gegenüber der EU gemeinsam positionieren?
Martin Haab: In der Schweiz hat die Berglandwirtschaft etwa 50 Prozent der gesamten Agrarfläche. In der EU ist das wohl anders. Das Alpengebiet ist da ein ganz kleiner Prozentsatz. Da schert sich Frankreich oder Holland wohl wenig um die Alpenregion. Außerdem: Wenn ich mir den Alpenbogen näher anschaue, stelle ich fest, dass in schätzungsweise 50 Prozent der Regionen schon gar nichts mehr produziert wird. Nehmen wir Savojen oder das Aostatal - da ist die Landwirtschaft so gut wie ausgestorben. Bei uns ist das in den Tessiner Bergtälern der Fall. Für mein Dafürhalten muss alles daran gesetzt werden, dass die Berglandwirtschaft, wo sie noch funktioniert, erhalten bleibt. Wir sehen, dass im Vinschgau, im Engadin das Interesse da ist, die Berglandwirtschaft zu erhalten.

Vinschgerwind: Auf wie vielen Säulen soll die Berglandwirtschaft mitgetragen werden?
Martin Haab: Eigentlich müsste die Berglandwirtschaft in der Schweiz nicht mehr aus dem Agrarbudget alimentiert werden sondern auf der Stufe des Tourismus. Der Tourismus müsste viel stärker daran interessiert sein, dass die Berglandwirtschaft in der jetzigen Form überlebt.

Vinschgerwind: Treten Sie im Schweizer Parlament für diese Richtung ein?
Martin Haab: Der Tourismus sagt, ja, das ist nicht unser Bier. Das ist Agrarbudget. Wenn ich aber einen Agrarbetrieb etwa im Münstertal mit 100.000 Franken fördere, dieser Betrieb aber nur wenig produziert, dann hat das mit Ernährung nichts zu tun. Das hat dann mit dem Erhalt des Betriebs, zur Pflege der Landschaft, zum Erhalt der Biodiversität usw. zu tun. Und das hat eigentlich mit dem Agrarbudget nichts zu tun. Aber das ist eine schwierige Diskussion. Was wir als Bauernvertreter in der Schweiz aber anprangern ist, dass das Bundes-Agrarbudget von rund 3 Milliarden Franken in den letzten 20 Jahren gleich groß geblieben ist. Dazu kommt, dass die seit rund 25 Jahren angewandten Direktzahlungen mittlerweile weit weg sind vom Einkommensausgleich für die landwirtschaftlichen Betriebe, hin zu den „nice to have“, sprich Biodiversität, extensiv produzierte Getreidearten usw. Das kommt bei euch in der EU erst noch. Das Problem ist noch ein anderes: Ein Beispiel - wenn du pestizidfrei Getreide produzierst, bekommst du um die 1000 Franken pro Hektar vom Bund. Aber der Mehraufwand für das Erreichen eines entsprechenden Zertifikates und der Minderertrag machen häufig mehr als 1000 Euro aus. Da verzichte ich lieber auf das Bundesgeld. Da wird man von der Politik missbraucht, um der Nachhaltigkeit und der Ideologie zu genügen. Die Bauern geraten da in eine Tretmühle.

Vinschgerwind: Entfremdet sich da der Bauer nicht von seiner Tätigkeit?
Martin Haab: Wir sind völlig fremdbestimmt. Das bäuerliche Unternehmertum, die Entscheidungshoheit am Hof - die liegt im Moment beim Bund und nicht beim Bauern. Für eine nächste Generation ist die Motivation einzusteigen deshalb nicht sonderlich hoch. Wir müssen mehr Selbstverantwortung, mehr Entscheidungshoheit den Bauern zurückgeben. Wir müssen eine zielorientierte Agrarpolitik betreiben und wie der Bauer diese Ziele einhält oder erreichen will, muss in seiner Entscheidung liegen. Wenn man das nicht hinbekommt, wird es eine große Abwanderung von den Höfen geben.

Interview: Erwin Bernhart

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Stilfs/Pressekonferenz – Ende Juli wird Stilfs zur Festivalbühne mit vielen Stilfsern als Hauptdarsteller. Das Dorf soll wandernd entdeckt und in seiner Einmaligkeit erlebt werden. Unter dem Titel „StilZ Festival 2024“ beginnt am Freitag, den 26. Juli das große Dorffest und endet am Sonntag, den 28. Juli. Um auf das Festival einzustimmen, wurde am 12. Juni zu einer Pressekonferenz geladen. BM Franz Heinisch konnte dabei neben Daria Habicher, Roland Angerer und Verena Wopfner von der PNRR-Projektgruppe auch Manfred Schweigkofler, den Kurator des Festivals, Volker Klotz, den Abteilungsdirektor der Deutschen Kultur, Urban Rinner, den Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft, den Komponisten Mauro Franceschi, den Regisseur Franz Braun, Clara Mayr vom Pfeiferhaus, den Stilfser Hobbyfilmer Peter Grutsch und die Gemeindereferentin Maria Herzl begrüßen. Habicher erinnerte daran, dass man an eine alte Festivalkultur anknüpfen kann, da es bereits das Kleinkunstfestival, Xong, Stilfs vertikal und den Streumarkt Zu Gast in Stilfs gab. Im Mittelpunkt des dreitägigen Kulturfestivals 2024 steht das Thema Erbe. Es geht um die Frage: Woher kommen wir? Im nächsten Jahr geht es um die Identität und die Frage: Wer sind wir? 2026 steht die Vision und die Frage: Wo wollen wir hin? im Mittelpunkt. In diesem Jahr werden der Dorfbrand von 1862, die Korrner und Schwabenkinder aufgearbeitet, Armut, Bergbau, Schmuggler, Tourismus, Abwanderung und der Ausverkauf der Heimat thematisiert. Es gibt eine Theateraufführung über den Dorfbrand, die Korrnrliadr mit Flouraschworz und Ernst Thoma, Musik vom Paulmichl Trio, Lesungen, Erzählungen, Auftritte der Stilfser Männersinggruppe, Filme über Stilfs, ein Requiem von Herbert Paulmichl, Wirtshausmusik, Tanz, Foto- und Videokunst, Body Painting, Kulturwanderungen auf alten Schmugglerpfaden und viele kulinarische Spezialitäten aus der heimischen Küche. Eine Audio-Installation mit einer Lesung aus dem Buch Midland in Stilfs von Thomas Bernhard wird es geben, genauso wie die Uraufführung Hommage a StilZ, eine Lichtinstallation, eine Ausstellung im Pfeiferhaus, eine Wanderung zur Schutzengelkapelle und noch einiges mehr. (hzg) 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Schlanders - Bauen ist teuer. Der Ruf leistbares Wohnen zu realisieren ist deshalb von allen Seiten zu hören. In Schlanders soll nun im Marillenanger ein erstes Bauprojekt mit Preisbindung realisiert werden.

von Heinrich Zoderer

Die Gemeinde Schlanders möchte mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle in Südtirol einnehmen und eine neue Form der Wohnbauförderung realisieren. Dabei sollen 14 bis 17 Wohnungen zu einem gedeckelten Preis entstehen. Um über das Projekt zu informieren luden die Gemeindeverwaltung und der KVW am 10. Juni zu einem Informationsabend. Rund 40 Personen kamen ins Rathaus und verfolgten sehr aufmerksam die Ausführungen von BM Dieter Pinggera und vom Wohnbauexperten Leonhard Resch. Seit 25 Jahren beschäftigt sich Leonhard Resch im Verein Arche des KVW mit Wohnbaufragen und Wohnbaugenossenschaften. Auch auf Landesebene gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema leistbares Wohnen beschäftigt. Ziel des Projektes ist es, Eigentumswohnungen rund 20 Prozent günstiger als vergleichbare Neubauwohnungen am Markt anzubieten. Ein Quadratmeter Konventionalfläche soll im Durchschnitt den Wert von 3.550 Euro nicht überschreitet, d.h. eine 3-Zimmerwohnung ohne Garage sollte rund 300.000 Euro kosten. Mitmachen können alle, die in Schlanders wohnen oder arbeiten und eine Erstwohnung kaufen möchten. Es werden zwei Ranglisten erstellt: eine Rangliste für jene, die die Voraussetzungen für den geförderten Wohnbau haben und eine zweite Rangliste für jene, welche die Voraussetzungen für den konventionierten Wohnbau für Ansässige haben. Falls genügend Interesse vorhanden ist, wird die Gemeinde mit einem Bauträger einen Vertrag abschließen. Der Bauträger baut die Wohnungen und verkauft sie zu einem fix vereinbarten Preis. Wie BM Pinggera ausführte, wird noch die Durchführungsbestimmung vom Land abgewartet, die im Herbst beschlossen werden soll. Interessierte sollen bis 30. Juni die ausgefüllte und unterschriebene Bedarfserhebung an die Arche im KVW schicken. Dann müssen die Kaufwilligen ihre finanziellen Voraussetzungen prüfen, mit einer Bank reden und die Unterlagen für die Gesuche einholen. Wenn alles gut geht, soll im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden, so Pinggera. Das Formular für die Bedarfserhebung und die Präsentation des Infoabends gibt es auf der Gemeindehomepage. Leonhard Resch machte auch auf die CarSharing-Autos in Schlanders aufmerksam, die über AlpsGo for Business zu sehr interessanten Konditionen anmietet werden können. Wenn wir vom Auto bzw. Zweitauto wegkommen, können wir auch günstiger bauen, so Resch.

 

Weitere Informationen:
Arche im KVW: Tel. +39 0471 061300 oder
E-Mail: info@arche-kvw.org 

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Martell - Mit Zufriedenheit blickte man in Martell über die Entwicklung des Tourismus im Tal. Die verschiedenen Veranstaltungen, vor allem im Wintersportbereich und rund um die Erdbeere, locken jährlich viele Gäste ins Tal und sind inzwischen das Markenzeichen Martells. Dank nationaler und internationaler Biathlonveranstaltungen und dem Weltcup im Skibergsteigen „Marmotta Trophy“ gelingt es immer wieder, die Auslastungen besonders in den Nebensaisonen zu stärken.
Der Vizepräsident des Tourismusvereines Günther Pircher über die Nächtigungszahlen: „Dabei können in den Wintermonaten eine Vielzahl an Nächtigungen auf die Sportveranstaltungen und Trainingsgruppen zurückgeführt werden, was sehr positiv ist.“ Zusätzlich informierte er über die Aktionen, wie die Marteller Erdbeertage, welche von 15. Juni bis 14. Juli stattfinden und berichtet auch, dass die Sommernächte erneut ausgetragen werden.
Der Obmann der Bürgergenossenschaft Martell 3B, Alexander Mair, berichtete über die Tätigkeiten der Genossenschaft, welche unter anderem Träger der Sportveranstaltungen ist und sich für die Führung des Biathlonzentrums verantwortlich zeichnet. BM Georg Altstätter dankte den Tourismustreibenden für ihren Einsatz. Er unterstrich die Wichtigkeit dieses Wirtschaftssektors, besonders für eine strukturschwache Gemeinde wie es Martell sei. „Wir sind auch dabei im Rahmen des Gemeindeentwicklungsprogramms, die Zukunft des Tourismus in Martell zu gestalten, mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit“, so Altstätter. Angesprochen wurde vom Bürgermeister, der gleichzeitig auch Präsident des Organisationskomitees Biathlon Martell ist, die bevorstehende Biathlon-Europameisterschaft 2025. „Dafür benötigt es den Einsatz und die Zusammenarbeit des gesamten Tales“, unterstrich Altstätter. Die Biathlon-Europameisterschaft findet vom 27. Januar bis 2. Februar 2025 statt.

Publiziert in Ausgabe 13/2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.