Mals ist Sitz der Gemeindeverwaltung, der Georgi- und der Gollimarkt finden seit der Markterhebung 1642 in Mals statt, die einzige Apotheke in der Gemeinde ist in Mals. Mals ist Oberschulzentrum und hat mit der Sportoberschule Alleinstellungswert in Südtirol. Mals ist auch Sportzentrum, mit Hallenbad, Tennishalle und einer bis vor kurzem auch von Weltklasseathleten geliebten Leichtathletik-Kunststoffbahn um den Fußballplatz.
Als geistliches Zentrum ist Mals Dekanatssitz für den gesamten Obervinschgau bis nach Spondinig.
Die erste schriftliche Erwähnung gibt Josef Rampold mit 1211 an, Herbert Raiffeiner (in „Mals, Dorfgeschichte von den Anfängen bis 1918, Geschichte der Volksschule in Mals“; Raffeiner, Moriggl; 1994) hingegen zitiert eine Schenkungsurkunde mit der Nennung von Mals „...mansum apud Malles...“ aus dem Jahre 1094. Bauwerke weisen auf noch ältere Zeiten hin, das bekannteste davon ist wohl die St. Benediktskirche, deren Bau in die Zeit vor 800, also in die vorkarolingische Zeit, zurückgeht. Der Turm der St. Benediktskirche ist einer von fünf Türmen, welche das Dorfbild prägen. Mit den Türmen von St. Martin und St. Johann bildet jener von St. Benedikt das romanische Dreigestirn mit klassisch stumpfen Vierecktürmen mit rundbogigen Friesen und Schallfenstern. Im Kontrast dazu steht der runde Fröhlichsturm und auch der mächtige Pfarrturm mit großen Schallfenstern mit gotischen Bögen.
Die Pfarrkirche zur Himmelfahrt Mariens (Patrozinium am Hochunserfrauentag, den 15. August, welches in Mals mit Hilfe auch der Vereine gebührend gefeiert wird) ist 1247 erstmals erwähnt. Bei der Schlacht an der Calven wurde die Kirche ein Raub der Flammen. Zwischen 1523 und 1531 wurde sie von den Malser wiedererbaut. Erneut abgebrannt ist die Kirche 1799 im Zuge der Franzosenkriege. Der heutige Bau und fast die gesamte Einrichtung stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte der Pfarrkirche zur Himmelfahrt Mariens stellt stellvertretend die Geschichte der Marktgemeinde Mals mit Zerstörungen und Wiederaufbau dar. Einen besonders wertvollen Schatz, so Rampold in seiner Beschreibung, hütet die Pfarrkirche in dem Seitenaltarbild, das den Tod des hl. Josef darstellt, aus der Hand des berühmten Tiroler Malers Martin Knoller (1725-1804) stammend.
Die Malser Bevölkerung hat sich von 1067 im Jahre 1841 auf 1935 im Jahr 2014 nahezu verdoppelt. Die günstige Lage am Fuße der Spitzigen Lun, angeschmiegt am vom scharfen Oberwind verschonten Hangfuß in Richtung Tartsch verleiht der Ortschaft Mals große Wohn-Attraktivität.
Die Marktgemeinde Mals wurde 2015 einstimmig als „neue Perle der Alpen“ aufgenommen: Eine nachhaltige Mobilität, ein gut ausgebautes Netz von Fahrradwegen, regionale Wirtschaftskreisläufe, regenerative Energien, die Wertschätzung der historischen Bausubstanz, Biodiversität und gelebte Werte und Bräuche, all das zeichnet die Alpinen Perlen aus und macht sie für den Gast und für den Einheimischen so wertvoll und lebenswert. Im Netzwerk Alpine Pearls sind 29 der schönsten Ferienregionen aus den deutschen, österreichischen, schweizerischen, französischen und italienischen Alpen zusammengeschlossen. (eb/r)
{jcomments on}