„Lasst uns diesen Weg hin zu einer biologischen Landwirtschaft gehen, bei uns ist die Umstellung leichter und schneller möglich“, meinte Veith. Er erklärte, wie es zur Abstimmung kam und warum man diesen Weg gehen will. In Mals gab es die Angst, dass neben dem integrierten Obstanbau kein Platz mehr sein würde für die Grünlandwirtschaft und besonders für die Biolandwirtschaft. Durch die Kleinparzellierung und den Oberwind, der 300 Tage im Jahr weht, ist die Abdrift ein großes Problem. Außerdem soll die Vielfalt in der Landwirtschaft erhalten und gefördert werden. Es gab Gespräche mit Bauern und bäuerlichen Organisationen, aber man wurde nur ausgelacht. Die Anliegen der Biobauern und die Ängste der Bürger wurden nicht ernst genommen. Daraufhin hat sich ein Promotorenkomitee gebildet und die Volksabstimmung durchgezogen. 75% haben sich klar für den Malser Weg ausgesprochen. Nun muss die Politik diesen Wählerwillen umsetzen. Die Gemeindesatzung wurde bereits geändert und das Reglement verabschiedet. International hat dieser Schritt viel Aufmerksamkeit gefunden. Mals erhielt mehrere Preise. Karl Dietl, der Obmann der Obstgenossenschaft GEOS betonte, dass Verbote grundsätzlich der falsche Weg sind. Er und auch der anwesende LR Arnold Schuler erinnerten an den nationalen Aktionsplan, die neuen Landesrichtlinien, die neuen Spritztechniken und auch an die Weiterentwicklung bei den Bauern. Eine Vereinbarung mit den Biobauern wurde geschlossen, die Verwirrungsmethode wird eingesetzt, aber ohne Pflanzenschutzmittel geht es nicht, meinte Dietl, obwohl die naturorientierten Methoden verstärkt angewendet werden. Das Ziel muss es sein, dass Biobauern und integrierte Bauern zusammen kommen. „Aber gebt uns die Zeit, damit wir uns entwickeln können“, so Dietl. Der LR Schuler kritisierte im Reglement der Gemeinde Mals, dass die Abstandsregelung nur für chemisch-synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel gilt, nicht aber für Schwefelkalk. Die Gefährlichkeit muss das Kriterium sein und nicht die Art der Herstellung, meinte Schuler. Er befürchtete, dass es zu Prozessen kommen wird und betonte, den Obervinschgau zu unterstützen, wenn er sich zu einer Bioregion entwickeln will. In der teilweise sachlich, teilweise recht emotional geführten Diskussion gab es Lob und Kritik. Die Schwarz-Weiß-Malerei wurde kritisiert. Bio darf nicht aufgezwungen werden, sondern muss aus Überzeugung gemacht werden, meinte Leonhard Wellenzohn, der Obmann vom Verein Bio-Vinschgau. (hzg)
{jcomments on}